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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 25.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190008259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19000825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19000825
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1900
-
Monat
1900-08
- Tag 1900-08-25
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Monat
1900-08
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Jahr
1900
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strömende« GaS hatte sich derselbe eine Vergiftung zugezogen. Dem schleunigst geholten Arzt gelang e«, den Verunglückten wieder in» Leben zurückzurufen. — Blauenthal, 24. August. Gestern fand hier von der Auer Stadlkapelle unter Leitung de« Herrn Kapellmeister« E. Sattler ein Concert statt, da» sich eine« außerordentlichen Beifall« zu erfreuen hatte. Besonder« gefiel Nr. 4 de« Pro gramm«: »Grüße vom Thüringer Wald", für 2 Orchester, wa« hiermit besonder« hervorgehobcn sein mag. Da» Concert war dank de» schönen Wetter« sehr gut besucht und möchten wir noch den Wunsch zum Ausdruck bringen, daß un« Herr Musikdirector Siittler mit seiner gut geschulten Kapelle recht bald wieder einen derartigen Kunstgenuß bereiten möchte. — Dresden, 22. August. Die au« aktiven Soldaten und Mannschaften de« Beurlaubtcnstandc« der Königl. Sächsischen Armeekorps zusammengestellte 3. und 4. Kompagnie de« 6. ostasiatischcn Infanterieregiment« haben in Stärke von 10 Offizieren und 418 Mann heute Dresden verlassen. Vormittag« 9 Uhr nahmen die Scheidenden im Hose der Schützenkaserne Ausstellung, um sich von Sr. Majestät dem König zu verabschieden. Beim Eintreffen Sr. Majestät auf dem Kasernenhosc waren bereit« die Prinzen de« Königlichen Hause«, zahlreiche Generäle und Offiziere daselbst erschienen. Nachdem der Monarch die Truppen begrüßt und deren Front abgeschritten hatte, hielt er an dieselben folgende Ansprache: »E« sind viele Jahre verflossen, seitdem die sächsischen Truppen zu ernsten Aufgaben berufen wurden. Jetzt gilt c«, da« Ansehen und die Interessen Deutschland« in Ostasien zu wahren und hierzu einem übermächtigen Gegner gegenüber zu treten. Ich hoffe und erwarte, daß Ihr, die Ihr zum ersten Male in« Feld zieht, Euren Vorfahren in Tapferkeit, Disziplin und Ertragung schwerer Strapazen nacheifern und, eingedenk de« guten Rufe« der sächsischen Armee, ruhmvoll ivic Eure Vorfahren heimkehren werdet. ES ist möglich, daß Ihr nicht mehr ins Feuer kommt, aber Ich bin überzeugt, daß Ihr auch dann hinsichtlich Mannes zucht und Tüchtigkeit den übrigen Theilen des deutschen ostasiati schcn Expeditionskorps ebenbürtig sein und Eurem Vatcrlande Ehre machen werdet. ES war Mir eine große Freude und ein Bedürfniß, Euch vor Eurem Weggange noch einmal sehen und Euch Meinen Segen mit auf den Weg geben zu können. Golt der Allmächtige erhalle und beschütze Euch und führe Euch zurück in die Heimalh als gute Deutsche, al« brave Angehörige der deutschen Armee und des sächsischen Landes. Adieu, Kameraden!" — Hieraus nahm der Dienstälteste der beiden Kompagniechef«, Herr Hauptmann Wirch von der 10. Kompagnie des 100. In fanterieregiments zu Leipzig, das Wort zu folgendem Danke: „Eure Majestät bitten wir, unseren allerunterlhänigsten Dank huldvollst entgegennehmen zu wollen für die eben an uns ge- richteten Abschiedsworte und für die hohe Gnade, daß wir Eure Majestät vor unserem Abgänge nach China nochmals sehen durften. Angesicht« Eurer Majestät versichern wir, jederzeit und allerorts den Ruhm und die Ehre ter sächsischen Waffen hoch halten zu wollen. Kameraden, in dieser Abschiedsstunde geloben wir die«, indem Ihr mit mir ruft: «eine Majestät, unser Allergnädigster König und Herr, Hurrah! Hurrah! Hurrah!" Begeistert fielen die Mannschaften in die Hurrah« ein und die Kapelle des Schützenregiment« intonirte: „Den Köniz segne Gott". Hieraus kehrte Se. Majestät nach Pillnitz zurück. Bald nach 12 Uhr Mittag» rückten die beiden Kompagnien unter dem klingenden Spiel der Kapelle de« Schützenregiments Nr. 108, bei welchem sie sormirt worden waren, und unter Begleitung von Mannschaften und Offizieren nach dem Leipziger Bahnhof, wo eine große Mcnschenmasse Ausstellung genommen hatte und die wackeren Krieger mit lautem Jubel begrüßte. Pünktlich 1 Uhr 20 Minuten rollte der Zug zur Halle hinaus, wobei die Musik das alte Volkslied: „Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus" spielte. '/,4 Uhr erfolgte die Ankunft auf dem Truppen übungsplätze Zeithain. Dorthin ging auch bald darnach eine 40 Mann starke, beim Pionierbataillon Nr. 12 formirtc Bäcker kolonne ab. Ain Abend '/,7 Uhr trafen 420 Mann preußische Truppen in Zeithain ein, welche mit den Sachsen ein Regiment bilvcn sollen. — Plauen i. V. Der traurige Fall, daß ein Schulknabe zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt werden mußte, ereignete sich am Mittwoch vor dem hiesigen Kgl. Landgericht. Der 12 Jahre alte Max Meinet au» Brunndöbra-Mittelberg hat von Ende Mai bis Mitte Juni d. I. nicht weniger al« vier Ein- bruchSdiebstähle vollführt. Bei dem ersten Einbruch fiel ihm außer 6 Mark in baarem Gelbe eine Kassette mit Sparkassen büchern, Hhpothekenpapieren u. s. w. im Werthe von über 2000 Mark in die Hände, die er indessen nach einigen Tagen wieder zurückbrachte; bei dem vierten wurde er erwischt. Da« Bürsch chen, da« die Diebstähle mit großem Raffinement und ebenso großer Frechheit ausführte, dürfte für die Besserungsanstalt reif sein. — Glauchau, 21. August. Diejenigen rohen Patrone, welche, wie gemeldet, vor einigen Tagen drei kleine Knaben im Alter von 6—8 Jahren am Bergabhange hinter dem Schlacht hof ohne jede Veranlassung vollständig entkleideten, Hände und Füße banden, den Mund verstopften und hiernach längere Zeit mißhandelten, sind nunmehr ermittelt worden. Die Burschen sind noch nicht 12 Jahre alt; sic haben gehörige Prügelstrafe, wenn nicht Einlieferung in eine Besserungsanstalt zu erwarten. Die armen Kleinen können weder sitzen noch liegen. — Aue, 22. August. Ein Gauerstückchen verübte dieser Tage ein bei einem hiesigen Kaufmann in Stellung befindlicher 16 Jahre alter Lehrling aus Auerbach i. V., indem er eine An weisung seines Prinzipal« fälschte und daraus bei einem hiesigen Bankhause unbefugt 300 Mark abhob. Mit dem Geldc ist da« Bürschchen seit dem 17. diese« Monats verschwunden. — Marienberg, 22. August. Gestern ist unsere Stadt von einem größeren Biandunglück hcimgcsucht worden. Abend kurz nach '/,8 Uhr ertönte plötzlich der Ruf „Feuer". Au« dem Hinteren Dache de« Ecke Marien- und Kirchstraßc gelegenen Hosmannschen WirthschaftSgebäude« und unmittelbar darauf auch aus dem Dache de« angcbauten Waltherschen Wohnhause« schlugen starke Rauchwolken und Helle Flammen heraus, die bei der höl zernen Bauart dieser und der Nachbargebäude so schnell um sich griffen, daß in fast kaum Stunde 10 Wohngebäude von dem verheerenden Elemente ersaßt worden waren. Unserer schnell herbeigceilten Feuerwehr wurde die nicht leichte Ausgabe zu lheil, ihr Augenmerk aus Erhaltung der den Brandplatz umgebenden Gebäude zu lenke» und da« angrenzende Herrmannsche Hau« massiver Bauart zu decken, vor Allem auch unser anfänglich sehr gefährdete« GottcShau« zu schützen, wobei die Wehr in thalkrästig- ster u. unermüdlicher Weise von Mannschaften der Königl. Unter- osfizierjchule unterstützt wurde. Auch au« den Nachbarorten waren die Feuerwehren am Brandplatze erschienen. Dem energ ischen Eingreifen derselben und der herrschenden Windstille ist e« zu danken, daß dem verheerenden Elemente außer den gedachten 10 Gebäuden nebst Anbauen nur noch da« Hintergebäude de« obenerwähnten Hcrrmannschcn Wohnhauses anheimfiel. Al« ein große« Glück kann e» jedenfall« bezeichnet werden, daß da« Feuer, über dessen Entstehung noch nicht« zu ermitteln gewesen ist, nicht in der Nacht ausbrach, denn dann wäre bei der jetzt herrschen den Dürre da« Unglück ein viel umfangreichere« und größere« geworden. Durch da» Brandunglück sind 29 Familien mit 109 Köpfen obdachlos geworden und um den größten Theil ihrer nicht versicherten Habe gekommen. — Schwarzenberg, 22. August. Gestern Mittag er eignete sich in Lauter ein beklagcnSwerther Unglücksfall davurch, daß da« Kind de« Handelsmannes Kux von einem Lastgeschirr überfahren und getödtet ward. Dem Gcschirrsührer soll eine Schuld an dem Unglücksfall nicht beizumessen sein. Die Eltern de« Kinde« waren zur Zeit de« Unglücke« nicht anwesend. — Lauter, 22. August. Ein Raub der Flammen wurde heute Vormittag da« dem Korbmacher Ullmann hier gehörige und in Unterdors gelegene Wohnhau« nebst anstoßender Scheune. Der Brand soll infolge einer defekten Esse entstanden sein. — Klingenthal. Realschuloberlehrer Glaß in Plauen beabsichtigt, auf seinem Waldgrundstücke in der Nähe Klingenthal« ein Lehrerheim mit etwa 25 Fremdenzimmern und 40 Betten zu errichten. Zwei Drittel der Bausumme hat die Gemeinde Klingenthal auf 1. Hypothek zu zwei Drittel der Brandkasse zu mäßigem Zinsfüße in Aussicht gestellt, da« andere Drittel soll unter den Lehrern durch Antheilscheine aufgebracht werden. — Stickerei. St. Gallen. Ueber die gegenwärtige Lage in der Stickereiinduslrie spricht sich ein sachkundiger Korre spondent in der „Appenzeller Zeitung" nicht gerade hoffnungs freudig au«. Wir stehen in unserer osffchwcizcrischen Haupt industrie zur Zeit vor Erscheinungen, welche jedem, ob Kaufmann, Fabrikant oder Arbeiter, der sich um oa« Wohl unv Wehe der Industrie bekümmert, mit den ernstesten Bedenken erfüllen müssen. Während in gewöhnlichen Zeitläuften die Stickpreise gerade um diese Zeit, Juli, August, September, ihren Höhepunkt erreicht und sich dann mit kleinen Schwankungen bi« gegen Ende de« Jahre«, vielleicht noch darüber hinaus, gehalten haben und in der Regel erst im Februar oder März zurückgegangen sind, um von April, Mai an, d. h. vom Anfang der amerikanischen «Saison weg, wieder fest zu werden und in die Höhe zu gehen, stehen wir heute vor der Thatsachc eine« beinahe panikartigen Zurück gehen« der Stichpreise. Mittlere Qualitäten ^-Handmaschinen- waare, im April noch mit 38 und 40 Cl«. belöhm, werden heute zu 29, 28 Ct«. und noch billiger bezahlt. Ganz grobe ^Waare, bi« April bi» aus 60 und 70 Ct«. bezahlt, wird heute zu 35 Ct«. auSgegebcn. N^-Waare ist von 50 und 52 Ct«. im April auf 37, 36 Ct«. und vielleicht noch weiter zurückgegangen. Und erst in Schiffli. Die bi« April während 12 bis 15 Mo naten fast ununterbrochen mit 36 bi« 40 Ci« belöhnte 5 Aard« ^/«-Maschine erhält heute noch 20 und 18 Cts; die übrigen Längen der Schifflimaschinen im Verhältniß etwa« mehr, weil neuer und leistungsfähiger. Damit sind die Stichpreise für Schifflistickercien auf einem Niveau angelangt, wo jede noch so bescheidene Amortisation de« Iheuren und zum Theil erst in den letzten zwei Jahren angeschafften Maschinenmaterials einfach zu einem Ding der Unmöglichkeit geworden. Heute muß der Schifflimaschinenbesitzcr, der auf Stich arbeitet, froh sein, wenn er seine effektiven Betriebs-, Lohn- und GarnauSlagea zu decken im Stande ist, währenddem man, um die Maschinen innerhalb 5 Jahren vollständig amortisiren zu können, vom Stichlohn mindestens 4 bi- 5 Ct«. pro IM Stich sollte in Reserve stellen können. Theater. Wir wollen nicht unterlassen, nochmals auf das hoch interessante Gastspiel des Herrn Hans Wolmerod und des Fräulein Werra Ruhden hinzuwcisen. Wie wir au« den Voranzeigen, Zetteln, ausgestellten Bildern der geschätzten Künstler ersehen, werden diese beiden Gastspielabende sich zu zwei ganz außergewöhnlichen gestalten und wird, wie wir hören, der Zu spruch ein ganz enormer sein. Bor hundert Jahren. 2«. chugutl. Tolle Hunde I 80Ü. Tolle Hunde werden bezeichnet „als ein Gegen stand, der die größte Sorgfalt verdient, da die Folgen des Bisses toller Hunde so äußerst gefährlich und unvermeidlich sind." Die Vorschriften, die jedoch, wie Klage geführt wird, oft nicht befolgt werden, verlangen: ver dächtige Hund- anzulegcn und zu beobachten, bei starkem Verdacht zu tödten; dazu verständige Leute zu nehnien, die mit einem Schießgewehr umzugehen wissen; tollen Hunden, die sich cnlsernt haben, nachzuspüren; Benachrichtig, ung benachbarter Ortschaften. Nebenbei wird über die große Anzahl über flüssiger und unnöthiger Hunde geklagt und die Abschaffung bissiger Hunde verlangt; Leute, welche die Hunde bissig machen und dann Hetzen, sollen be straft werden. — Also ähnlich, wie heute, nur daß es keine Hundesteuer u. Maulkörbe gab. 2ii. stugulk. Republikanischer Katechismus (IV). Wieviel sind republika nische Räche - Drei: I. freiwilliger Beitrag zur Landung von England; 2. beständiger Dienst beim Militär; 3. vollkommene Züchtigung des Mini sters Pitt. — Der republikanischen Seligkeiten giebt es acht. Nämlich selig sind: I. die Armen und Waisen, denn die Republik wird ihre Mutter sein (eine nette Mutter!); 2. die Pfaffen und Mönche, denn ihnen soll ein Weib gestattet werden; 3. die Bauern, den sie sollen leinen Zehnten geben; 4. die tapfer» Krieger, denn sie sollen avancircn ; b. die Municipalen, die die gute Ordnung handhaben, denn sie sollen in ihren Stellen consirmirct wer den; S. die Friedensrichter, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen mit Ehre und Ruhm -rsättiget werden; 7. die Nonnen, denn sie sollen entschleiert werden; 8. die, so wegen der guten Sache Verfolgung leiden, denn ihr Lohn wird groß in der Republik sein. — Wie man sieht, hier greift der Unsinn schon IN Irrsinn hinüber. 27. Hugufl. Ernennungen, Beförderungen u. dergl. wurden im Jahre I8V0 nur bei Militärpersonen in der jetzt allgemein üblichen Weise publizirt; bei fast allen andern Personen werden stets die Gründe der Beförderung rc. an- gegeben. So heißt eS z. B., daß der Kriegs und Domäncnrath N. N „wegen seiner vieljährigen Dienstzeit und erworbenen Kenntnisse, auch vor zügliche Thätigkcit zum Direktor der Serviskommission ernennet wird und die Bestallung hierüber Sr. Majestät höchst eigenhändig zu vollziehen geruht haben." Ferner wird ein Kaufherr in Rücksicht seiner Handelskenntnisse u. tüchtige gute Eigenschaften zum Vicekonsul ernannt; ein „Polizei-Bürger meister" wegen seiner Rechtschaffenheit und sonstigen guten Eigenschaften be- stätigt und ein Regierungs Referendar erhält seine Bestallung als Kriegs- u. Domänenrath, weil er Proben seiner Fähigkeiten und Rechtswissenschaften bei der JmidiatiJustiz-Sraminations-Commission abgelegt hat. Wie sollen wir unsere Wintersaaten düngen? Alljährlich werben »och viele Tausende von Dvppelcenlnern Roggen und Weizen au« dem Auslande nach Deutschland impor- tirt, angeblich weil Letztere« nicht in der Lage ist, sein Brot getreide selbst zu bauen. Und doch würde unser Vaterland leicht hierzu im Stande sein, wenn der Landwirth durch richtige Düng ung seiner Felder die Ernte-Erträge steigern würde. Stallmist allein thut e« freilich nicht, auch verträgt Weizen eine Düngung mit solchem nicht gut, da sich meist Lagersrucht, Brand und Rost nach derselben einstellen. Der Landwirth muß also bei der Herbstbestellung zu den künstlichen Düngemitteln greisen, will er eine möglichst hohe Ernte erzielen, und zwar muß er in dem Dünger alle drei Pflanzcnnährsloffc gleichzeitig seinem Acker geben. Diese drei Nährstoffe sind: PhoSphorsäure, Stickstoff und Kali. Die PhoSphorsäure giebt er am besten in Thoma«mehl, drei bi« vier Ctr. pro Morgen je nach dem Kulturzuftande de« Felde«. Der Stickstoff wird am besten im Chiltsalpeler al« Kopfdüngung gegeben und zwar in zwei Gaben, 25—30 Pfd. pro Morgen kur, nach der Einsaat und 70—75 Pfund im Frühjahr. Al» Kali- salz verwendet man aus leichteren Bodenarten 3—4 Ctr. Kainit, für besseren Boden — oder wenn die Düngung erst kurz vor der Einsaat erfolgt — da« 40°/„ige Kaltdüngesalz, von welchem 1—1'/, Ctr. pro Morgen genügen. Düngt der Landwirth in dieser Weise seine Herbstsaaten, so wird eine gute Ernte nicht au«bleiben, und wir wollen in der nächsten Nummer zum Be weise unserer Ausführungen einige Versuchsresultate von so ge düngten Feldern bringen. Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Historischer Roman von Gustav Lange. (ik>. Fortsetzung.) „Ich sehe ihn, den ehemaligen Hauslehrer, im Geiste vor mir stehen, wie seine Augen vor Habsucht und Geldgier raubthier ähnlich funkelten und er vor mir nun da« Bild entrollte, wie aus diesem Umstande sich un» eine unversiegliche Geldquelle er schließe und so wurde e» auch. Natürlich hieß e» hier vorsichtig handeln und darin war Clairmond Meister. Durch einen äußerst verwegenen Einbruch bei einem Pariser Juwelcnhändler kamen wir zunächst in den Besitz bedeutender Geldmittel. Ich hatte meinen Antheit allerdings gar bald verspielt, eine unbezwingliche Leidenschaft von mir, Clairmond hingegen als vorsichtiger spekula tiver Mann wußte eine ganz andere Verwendung dafür, — er kaufte sich in der Nähe Straßburgs ein Landgut und legte seinen allerdings ehrlosen Namen ab und nannte sich fortan Graf St. Clair — man mag sich darüber wundern, aber mein Gott, in der Welt ist alles möglich und die Folge hat bewiesen, daß er e« verstanden, die Rolle mit Geschick durchzuführen, — ich war stets nur ein Stümper gegen ihn. So mit dem Scheine einer gesellschaftlichen Stellung umgeben, verstand c« Clairmond, sich in die Familie des Bankier» Stauffer, der infolge des erworbe nen Reichthum» in Straßburg in großem Ansehen stand, einzu führen — man zweifelte aus keiner Seite an seinem Adel und auch die übrigen Pforten der Straßburger Gesellschaft öffneten sich dem Herrn Grafen. Jetzt nun fest im Sattel sitzend, begann er den Feldzug gegen Stauffer« Geldbeutel, indem er ihm ein Märchen vorlog, wie er in den Besitz de» Depotscheines gelangt sei, den eigentlichen Sachverhalt erfuhr der Bankier natürlich nie. So sehr sich nun auch Bankier Stauffer sträubte, sich willenlos in den Händen Clairmond« wie eine Zitrone auspressen zu lassen u. sofort, nachdem er seine unrechte Handlungsweise entdeckt sah, die Million an Henry de Mercy zurückzahlen wollte, so hinderte ihn Clairmond mit aller Gewalt daran, denn in dessen Absicht lag e« doch, in dem Bankier eine stete Geldquelle zu be sitzen. Aus Furcht, seinen Namen al« denjenigen eine« Be trüger« vor der Oeffentlichkeit gebrandmarkt zu sehen, womit ihm Clairmond stet« drohte, unterließ Stauffer die Rückzahlung de« Geldes, womit er mit einem Schlage seine Schuld au« der Welt geschafft haben würde, und erkaufte da« Stillschweigen des falschen Grasen mit großen Summen, wobei natürlich auch einige Brocken für mich abfielcn. Da» von dem Bankier erpreßte Geld reichte noch nicht zu einem standesgemäßen Leben Clairmond« au» und die Einkünfte au» seinem kleinen Gute waren nicht bedeutend; auch ich hatte stets Bedürfnisse und so haben wir un« denn noch durch andere Mittel Geld und immer wieder Geld zu verschaffen suchen müssen — einem solchen Genie wie Clairmond fiel die« auch nicht schwer und ich war dabei allzeit sein getreuer Hand langer. Eine Reihe aufsehenerregender Einbrüche in Straßburg und in der Hauptstadt in den letzten Jahren haben wir auSge- führt — nicht der Schalten eine» Verdachtes fiel dabei auf uns — auch den letzten bei Bankier Stauffer. Während an mir das Sprichwort sich bewahrheitet hat, wie gewonnen, so zerronnen, so hat Clairmond als vorsichtiger Mann besser für die Zukunft gesorgt, ich schätze ihn jetzt al« einen vermögenden Mann. Da Bankier Stauffer eine Tochter besaß, so trug er sich schon seit Jahren mit dem Gedanken, einst mals dessen Schwiegersohn zu werden — die« werbet Ihr wohl selbst wissen, wodurch er dann für immer gesichert zu sein glaubte. Unser Versuch hier in der „Grünen Tanne" sollte bei Clairmond, wie er mir hoch und heilig versichert hat, die letzte kühne Thai sein, wir hatten gar wohl auSgckundschastet, Laß Monsieur Puff viel Ueberfluß an dem hatte, wa« unser Herz begehrte. E» ist un« nicht geglückt, mag dem nun sein wie ihm wolle, e» ist mir in meinem Zustand auch ganz gleichgiltig, wa« mit mir geschieht, mag man nur auch Clairmond »lins Gras St. Clair zur Rechen schaft ziehen. Was ich gesagt habe, ist die volle Wahrheit, ich will mein ohnehin schuldbeladene» Leben nicht noch mit einer Lüge beschweren." E» war dem Verwundeten anzumerken, daß da« lange Sprechen ihn furchtbar angestrengt hatte; die letzten Worte kamen auch nur stoßweise hervor. Eugen Staffcr athmcte erleichtert auf — nun wußte er Alle» — nun war ihm so manche« klar. Zwar war sein Vater nicht frei von aller Schuld, im Gegentheil er hatte großes Unrecht an Henry de Mercy begangen, nicht allein dadurch, daß er ihm sein rechtmäßiges Erbe vorenthalten, er hatte ihn auch hinweggetrieben von der Scholle seiner Heimath, er hatte ihn mitten au» seiner Laufbahn herausgerissen und den jungen Edelmann einem ungewissen Schicksal überliefert. Die größte Schuld daran trug nun allerdings nach dem soeben Ge hörten der falsche Graf. Ein Theil seiner gestellten Aufgabe sah Eugen Stauffer jetzt erfüllt, der andere Theil konnte ihm nun mehr nicht schwer fallen — keine Minute länger, al» unbedingt nothwendig, sollte sein Vater da- Sündengeld in seinem Besitz behalten, und auch nicht länger mehr Luisen» Glück verhindern, der angebliche Graf war ja nun nicht mehr zu fürchten. Der Geheimpolizist trat jetzt auf Eugen Stauffer zu und lauschte einige leise Worte mit ihm au», worauf sich dieser an Monsieur Puff wandte. „Können wir so schnell wie möglich ein Geschirr nach Straß burg haben?" fragte Eugen Stauffer. „Ihr habt selbst gehört, wenn Euch zwar auch Manche» unverständlich gewesen sein mag, und die ganze Erzählung nur mich allein angeht, welche Rolle dieser angebliche Graf darin spielt. Ihn müssen wir haben, denn er wird nicht lange warten, sondern sein geraubte« Gut zusammen raffen — so viel wie möglich — und dann da» Weite suchen — dem müssen wir zuvorkommen." Monsieur Puff kraute sich verlegen hinter die Ohren; Mitternacht war schon längst vorüber und er fühlte ein lebhafte» Bedürfniß nach Ruhe; auch die anderen Männer waren bereit» recht ungeduldig und nur der Schulze vom nächsten Dorfe, der hier nun die höchste Polizeigewalt repräsentirte und auch da» Weitere bezüglich de» verwundeten Verbrecher» zu veranlassen hatte, war sich der Wichtigkeit seine» Amte» bewußt. Diese Zögerung kam Eugen Stauffer recht ungelegen, aber zum Glück entsann er sich noch rechtzeitig eine» Mittel«, um sie zu beheb, Banknote: „Du Dienst er dafür an: umspielte DIet mochte, d verpflichte selbst mil sie einzus: mit Eug der „Grü Im Morgenrc bereit« zp natürlich Gefolge umfangen E«g mer wie! 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