Suche löschen...
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 28.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190102283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19010228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19010228
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-02
- Tag 1901-02-28
-
Monat
1901-02
-
Jahr
1901
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
de» Antlitz ... ein Schrei der Enttäuschung . . . e« «ar gar nicht der Herr Amttgerichttrath! Der Erllönig ader packt» seine Geschenke zusammen und «erließ erhobenen Haupte« den Saal ... Ein im Hotel zufällig anwesender Weinreisenber hatte den Ball mitgemacht ... den schönsten in seinem Leben, wie er dem Wirth versicherte, ehe er am Morgen von Lannen fuhr . . . Der Herr Rath, der krank geworden war, erfuhr später von de« Vorfall und lachte herzlich. Koch Burenland! Original - Roman von Arnim Bet ho. <S. Fortsetzung.) Sicher wäre der Uebersall dem Feinde gelungen, wenn Jo hanne« in diesem Augenblick nur ein klein weniger aufmerksam gewesen, seine Augen sich nur sür einen Moment dem Schlum mer hingegeben, denn der Weg, den die Engländer dort verfolgen, führt in da« Burenlager. Doch da« Entsetzen lähmte seine Sinne nicht soweit, um ihn nicht zu der Erkenntniß kommen zu lasten, daß hier schnelle«, entschlossene« Handeln nolhwendig war, wa« er aber am zweck mäßigsten zu thun halte, um die drohende Gefahr abzuwende», darüber war er sich doch nicht gleich klar. Deutlich hörte er jetzt auch gedämpfte Commandostimmen und die "Aufforderung: .Vorwärts, vorwärts!" Sollte er zurücklaufen, da« war zu un gewiß, denn auch die Riesenlinie von Menschengestalten bewegte sich in bedeutender Schnelligkeit vorwärt«, nein, da« ging nicht. Einer plötzlichen Eingebung folgend, sprang er schnell vom Boden auf, mit wenigen Sätzen war er hinter dem Felsblock bet dem noch immer ahnungslos schlummernden Christian. Mit nerviger Faust rüttelte er den Schläfer wach, der nicht weniger entsetzt war al« er selbst, al« er von der Nähe de« Feinde« erfuhr — jetzt noch lautlose Stille — aber im nächsten Augenblick hallten zwei Schüsse saft gleichzeitig durch die Stille der Nacht und bald folgten weitere und wacker schossen die beiden hinter dem Fcl«- block gedeckten Schützen auf die Mass- vor ihnen — mit ihren neuesten Schnelllade - Gewehren fiel Schuß auf Schuß und gewiß manche Kugel erreichte nur zu gut ihr Ziel. ES konnte natürlich nicht die Absicht der beiden unerschrockenen Buren sein, sich in einen ungleichen Kamps mit der Masse englischer Soldaten einzulassen, nicht im Entferntesten war da ein Erfolg erreichbar, aber wa« Johanne» beabsichtigt, worauf er seine Hoffnung ge setzt, traf doch ein — der Feind hielt in seiner Bewegung inne, er konnte ja nicht wissen, in welcker Stärke er die Buren da vor sich batte und durch die Schüsse mußten die weiter zurück liegenden Landrleute auf die drohende Gefahr aufmerksam wer den, mußten sich rüsten können zu einem furchtbaren Nachtkampf. Wie ein Rauschen kam e« jetzt näher an den Standort Jo hanne« und seine« Kameraden, die Beiden hatten sich eben wieder etwa« hinter den Felsblock zurückgebogen, um auf« Neue zu laden, doch sic kamen nicht dazu, au« dem Rohr da« tödtliche Blei in die Reihen der Engländer zu entsenden; wie ein Haufen Amci- stzn wimmelte e« jetzt von dunklen Gestalten um den Felsblock. Die überraschten Engländer hatten ganz richtig die Sachlage erkannt, sie waren sofort zu der U-berzeugung gekommen, daß sie nur von einem vorgeschobenen Posten aufgehalten wurden und au« dieser Erkenntniß nun der Führer den Entschluß gefaßt, wenn schon einmal der Uebersall von den Posten bemerkt war, doch nicht Alle» al« verloren aufzugeben, sondern zunächst die Posten aufzuhcben und dann vorwärts zu stürmen — mit welchem Er folg, die» mußte sich zeigen. Eben hatte sich Johanne« wieder einmal au« seiner bücken- den Stellung erhoben, um da« Gewehr in Anschlag zu bringen, da aber drückten ihn mehrere Fäuste zu Boden, der Schuß ging lo«, noch einmal ein schauerliche« weithin hörbare« Echo erweckend und ein gleiche« geschah mit Christian. Ein Entkommen war unmöglich, ein ganze« Häuflein englischer Soldaten blieb bei den überwältigten beiden Burenposten zurück. Die große Masse eilte in der Dunkelheit weiter. Johanne« van Gapern, da« Nutzlose einsehend, machte auch nicht den geringsten Versuch zum Entweichen, gab jeden Wider stand auf — nicht achtend aus die heftigen Verwünschungen, auf die wilden Flüche der englischen Soldaten, lauschte er nur, ob nicht bald der Lärm de« Kampfe« zu hören war — wa« lag denn an seinem Schicksal, wenn nur die anderen Burenstreiter rechtzeitig die Gefahr erkannten und sie abwehren konnten. Einige bange Minuten verrannen. Johanne« van Gapern und sein SchicksalSgenoste wurden nach rückwärt«, der belagerten Stadt zu gedrängt; noch immer sah er bei einem kurzen Rückblick die Hauptmaste der englischen Soldaten nach vorwärts eilen; sollte er nicht den Trost mit in die Gefangenschaft nehmen können, daß dieser beabsichtigte Uebersall durch seine Wachsamkeit vereitelt worden war. Doch da, welch ein Höllenlärm erschütterte ringsum die Lust, überall blitzte e« auf, Knall auf Knall folgte und dazwischen laute SchmerzenSrufe, Flüche und Commandoworte. Die Buren waren sicher nicht überrumpelt worden, die« wurde ihm sofort au« der Situation klar. »Golt sei Dank," flüsterte er Christian zu, .unsere Leute sind durch die Schüsse doch aufmerksam geworden." Weiter konnte er nicht« mehr sagen. Die zur Bewachung der beiden gefangenen Buren zurückgebliebenen englischen Soldaten merkten nun auch da« Mißlingen de« Ueberfalle« und suchten ihre Wuth hierüber an den beiden gefangenen Buren au«zulasten; aber ohne Murren ertrugen sie die harten Stöße und über Stock und Stein, manchmal dem Umsinkcn nahe, ging e« in der Dun kelheit zurück, aber je weiter sie kamen, desto schwächer wurde der Lärm von der Stelle de« Kampfe« und schließlich hörten sie gar nicht» mehr. Wenn auch Johanne« über den schließlichen Ausgang de« Nachtgefecht« im Unklaren war, so hegte er doch bei der vorzüg lichen Stellung der Buren und nachdem sic einmal rechtzeitig die Gefahr erkannt hatten, keinen starken Zweifel an dem Erfolg. Die englischen Vorposten vor der Stadt wurden jetzt erreicht. Johanne» van Gapern war saft dem Umsinken nahe, denn erst so lange auf der kalten Erde gelegen, waren seine Glieder förm lich steif geworden, jetzt wieder dieser anstrengende Marsch hatte ihn völlig entkräftet. Ein klein wenig wollte er verschnaufen, nach Athew ringen, der ihm infolge de» schnellen Marsche« fast autgegangen war. »Willst Du weiter!" herrschte ihn ein Soldat gn lMd gl« ep dieser Aufforderung nicht gleich nachkam, d» sauste es, Gewehr- kolben auf seinen Kopf nieder, der Filzhut vermacht« den sch»««, Schlag nicht abzuschwächen, lautlo» sank Jphmine» betäubt zu Boden. »l« sein Schicksal«,en-ffe ihm Helse»» hchidrjapu wollte, dg stieß man denselben weg und wie ein twsaleiu« Stück Sieh wurde der junge Bure von den rohen enMßM, «oltz^en über den Boden gezerrt. 4. S » pit«l. Die »nkswchwwg. Al» der Trupp Soldaten mit den beiden gefangenen Buren in die Stadt kamen, begann bereit« der Morgen zu graue», denn sie hatten einige Male Halt gemacht bet den verschiedenen Posten und dadurch hatte sich Johanne« »an Gapern auch soweit etwa« erholt, um wieder aufrecht gehen zu können. Trotz der frühen Morgenstunde standen aber überall in den Straßen eine Menge Neugieriger, denn aus diesen nächtlichen Au«fall war von den Engländern große Hoffnung gesetzt worden und da« Einbringen der ersten Gefangenen wurde daher mit Jubel begrüßt. Au« der Mitie einer Anzahl Männer, an denen sie vorüberkamen, hörte Johanne« van Gapern seinen Namen rufen. »Mr. van Gapern, Mr. van Gapern!" ries wiederholt eine männliche Stimme und al» der junge Mann, nicht wenig er staunt, seinen Blick nach der Richtung wandte, woher der Rus kam, da erkannte er unter der gaffenden Menge einen Mann, der ihm al« Vertreter eine« bedeutenden englischen Handel-Hause» von Pretoria her in Erinnerung war und den er öfter» in einem dortigen Kaffeebause angctrvfsen hatte. Welche Veränderung hatte in dieser verhälinißmäßig kurzen Zeit stattgesunden — er ein wehrloser, beschmutzter Gefangener in den Händen seiner Todfeinde, aber auch der vornehme Engländer dorten sollte die Leiden einer belagerten Stadt durchkosten. Doch Johanne» wid- mele dem Ruser weiter keine Aufmerksamkeit, war dieser doch auch ein Angehöriger jener Rasse, von der den Buren von jeher nur Böse« widerfahren war — er haßte sie alle und seit dem Aus bruch de» Kriege» noch mehr. Johanne» sah daher auch nicht, wie der Rufer, nachdem er sicher war, seinen Mann erkannt zu haben, dem Truppensührer nachlief und einige Worte mit ihm wechselte. Ladysmith, eine Stadt, die nach der Gattin eine« höhe ren englischen Offizier« den Namen erhalten hatte, bot schon in Frieden-zeitcn nicht viel Annehmlichkeiten, wie eben all die Städte, die gleich einer Treibhauspflanze au« dem Boden hervor gezaubert werden. Halb Waffenplatz für da« englische Militär, machten sich die damit verbundenen Nachtheile gar sehr bemerkbar; Offiziere und Mannschaften, froh, wenn die Stunde der Rückkehr in da« Mutterland wieder schlug, führten in dieser Stadt natürlich nicht gerade den frömmsten Lebenswandel und dann wieder auch al« Verkehrsstadt sür die Kolonie strömten allerlei Elemente dort zu sammen, sodaß die Bevölkerung eine recht gemischte war. Die Belagerung brach so unvermuthet herein, sodaß Abwehrmaßregeln nicht hinreichend genug getroffen waren und für die cingeschlosse- nen Menschen begann gar bald eine harte Leidenszeit. Aufgeschreckt durch den Donner der mächtigen Belagerungs geschütze der Buren und die einschlagcnden Geschosse flüchteten viele Bewohner au« ihren Häusern und kampirtcn an weniger gefährdeten Orten und da« Militär grub Erdhöhlen, um darin die Lager« auszuschlagen. E« berührte Johanne« van Gapern seltsam, daß man ihn sogleich von seinem Schicksalsgenossen getrennt und ihm allein ein feuchte« dunkle« Loch zum Aufenthaltsort angewiesen hatte. Verdiente er al« Krieg-gefangener ein solche« Loo«? Doch ver gebens war sein Protest — die englischen Soldaten antworteten ihm nur mit einem lauten höhnischen Lachen und verrammelten die Thüre doppelt fest. Zu diesem ungesunden, ja widerlichen Aufenthaltsorte gesellte sich noch unzureichende, kaum genießbare Nahrung, um sein Dasein zu einem qualvollen zu gestalten und die Folge davon war, daß der Gesundheitszustand de» jungen Manner ernstlich darunter zu leiden begann. Er fühlte sich so bedrückt — zuweilen wurde er von bangen Ahnungen ergriffen, al« würde er diese« Loch nicht lebend wieder verlassen und zu den körperlichen Leiden gesellte sich noch eine seelische Depression. Die Ungewißheit über den Fortgang de« Kriege«, da« Schicksal derer, die durch Banden de» Blute» mit ihm verbunden oder ihm lieb und Iheuer waren, trug wesentlich dazu bei. Aber er murrte nicht, sondern sügte sich in da« Unabänderliche; auch gegen seinen Kerkermeister führte er nie einen Laut der Kiage, er wandte dem selben stet« verächtlich den Rücken zu. Zwei Wochen mochten vergangen sein: Johanne« van Gapern dünkte e«, al« befände er sich schon seit Monaten in diesem Loche, so langsam verrann ihm die Zeit in der trostlosen Einsamkeit. Müde und abgespannt lag er auf dem Bündel Stroh, welche« sein Lager bildete. Wa» konnte er ander« thun al« liegen oder stehen, nicht einmal einige Schritte gehen konnte er, dazu war der Raum zu klein. Wa» war denn da» für ein seltsame» Ge räusch, welche» seine Aufmerksamkeit erregte? Der Wächter war doch kaum erst hier gewesen und hatte ihm die kärgliche Nahrung gebracht; außer dieser Zeit war er aber noch nie gekommen. Er unterschied ein ganz deutliche« Flüstern von Stimmen draußen vor der Thüre und weil ihm die« sehr verdächtig vorkam, so richtete er sich etwa« von seinem Lager auf, um besser hören zu können. Da wurde die Thüre geöffnet und ein ihm im ersten Augenblick unbekannter Mann trat herein. Johanne« »an Ga- pern mußte sich erst die Augen reiben, c» war ihm, al« wenn dieselben bei dem fortwährend hier herrschenden Halbdunkel schon etwa» an Sehschärfe eingebüßt hätten, doch e« war nur da« Licht, welche« ihn blendete. »Guten Morgen, Mr. van Gapern," mit diesen Worten hielt ihm der Eingctretene die Hand entgegen. Bei dem Klange dieser Stimme erkannte der Gefangene so fort, wen er vor sich halte — e» war derselbe Mann, der ihn an jenem Morgen, al« er al« Gefangener in Ladysmith eingebracht worden war, angeruscn hatte, jener englische Kaufmann, mit dem er auch schon in Pretoria zusammengetroffen. Er wußte momen tan selbst nicht, ob er Freude über diesen Besuch empfinden sollte oder nicht — nun, zum wenigsten war c« eine Abwechselung in dem alltäglichen Einerlei, in der grausamen Oede. Darum erhob er sich auch vollend« und erwiderte höflich den Gruß. »Ich bedauere e« recht sehr, daß e« mir nicht eher möglich war, unsere Bekanntschaft erneuern zu können; indeß bei den vielen Gefangenen, die täglich eingelicfert werden, konnte ich erst heute Ihren Aufenthalt in Erfahrung bringen." Jchanne« »an Gapern erschrak leicht bei diesen Worten; sprach der Engländer die Wahrheit, so mußten doch die Verluste der Buren groß, der Fortgang de« Kriege« nicht sehr günstig sür sie sein. Er fragte daher zweifelnd: »Biele Gefangene sollen sich hier befinden?" »So ist et," erwiderte der Engländer eifrig. ,O, dieser unglückselige Krieg, Niemand kann denselben leb hafter bedauern al« ich." Depi jungen Mann schwebte schon eine scharfe Antwort aus pk» Appen; dieser Heuchler, wie alle seine Land«leute wünschte «ich er nicht« andere« al« die Unterwerfung de« Burenvolke«, gewiß bezweckte er mit diesen Worten etwa« ganz andere«, al« sie besagten, dazu klangen sie ihm viel zu unwahrscheinlich. »Äe zweifeln an meinen Worten, Mr. »an Gapern?" fuhr do» Engländer fort, der zu dieser Bermuthung durch da« aus- s-Nge Schweigen de» jungen Manne» kam. »Richt ich allein, fwtbwni noch viele vernünftige Engländer mit mir bedauern diesen Krieg, dessen Au-gang kau« zweifelhaft ist, verabscheuen ta< Blutvergießen." (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Wa« un» der Schnee bedeutet. Solch eine Pracht volle Schneedecke, wie sie jetzt unsere Fluren einhüllt, ist nicht bloß ein schöner Schmuck zur Winterszeit, sie ist auch und vor Allem ein hochbedeutsamer Faktor im Hau-Halte der Natur. Schneesälle üben zunächst immer eine reinigende Wirkung au» aus die Atmosphäre. Bekaniltlich ist dieselbe — auch wenn wir sie sür rein halten — bi» zu einer beträchtlichen Höhe von un zähligen Staubtheilchen erfüllt, deren unzählbare Menge wir am besten beobachten können, wenn sie im Sonnenlicht aus un» ab tanzen. Nun ist der Schnee die vorzüglichste Sammelvor- richtung für diese Staubatomc; denn die wirbelnden und lang sam fallenden Schneeflocken reinigen die Luft von diesem ,kot- mischen Staub" viel mehr, al« e« der Regen vermag. Der aufgesangene Staub sinkt mit dem Schnee zur Erde nieder, und wird hier abgelagert; schmilzt »un der Schnee, so rücken die ein zelnen Staubtheilchen immer näher aneinander und bilden schließ lich eine schwarze Schlammschicht, die allenthalben den Boden bedeckt. Zunächst enthält dieser Schneeschlamm den „Kuliurstaub", welcher von den verschiedensten menschlichen Thätigkeiten erzeugt wird, ein bunte« Gemisch mineralischer, pflanzlicher und thierischer Theilchen. Sodann aber setzt er sich au» allen jenen Ablager ungen zusammen, welche die Natur in dem unaufhörlichen Prozeß de« Werden» und Vergehen« selbst liefert. Die Schneedecke ist also ein rechter HumuSträgcr und da« Sprichwort der Landleute besteht zu recht, da» da heißt: »Der Schnee düngt". Die hu- muSbildende Thätigkeit der Schneedecke ist die Vorbedingung für den Pflanzenwuch» in den Gebirgen. Und wenn unsere Berge so schön find, und wenn an der Grenze der Firne und Gletscher grünende Matten und liebliche Blumen da» Auge erfreuen und zahlreiche Herden ernähren, so ist da» zum größten Theil da» Werk de« Schnee». Die Schneedecke bildet aber nicht allein Humu«, sondern sie hält auch die schon vorhandene Erdkrume fest, indem sie den Boden gegen den Wind schützt, der sonst ein zelne Theile desselben forlführen würde. Die» gilt sowohl für Gebirge, al» für die Ebene. Die Schneearmuth der Passatregto nen kann sür die Wüstenbildung mit verantwortlich gemacht wer den, denn derselben liegt nicht allein die Dürre, sondern auch^ie HumuSarmmh de« ungeschützten Boden« zu Grunde. Wir wollen daher bei immer erneuten Schneefällen nicht bloß die Nachtheile un« vergegenwärtigen, sondern auch an die wohlihätigen Wir kungen de« Schnee» denken. — Zu einem Amtsvorsteher de» Tilsiter Land kreise« kommt, wie die »Eibinger Ztg." erzählt, dieser Tage ein al» armer Schlucker bekannter Mann mit dem Wunsche, 1b Mark für da« Kaiser Friedrich-Denkmal zu zeichnen. Auf die erstaunte Frage, woher er bei seiner dürftigen Lage die Mittel dazu habe, antwortete der Verehrer de« hohen Verstorbenen schlagfertig: »Na, eck wull et affsette!" (»Ich will e» absitzen!") Der Opferwillige soll schon manche Mark abgesessen haben, daher kam ihm der geniale Gedanke, seine »Sitzsamkeit" auch einmal in Patriotismus machen zu lassen. E« war schwer, ihm „au«> cinanderzuposamcntircn", daß solche Gaben leider nicht angenom men werden könnten. — Schulanekdote. Lehrer: »Ich habe Euch die zwölf Apostel aufgegeben; Fritz Henke, sage sie her!" — Fritz (schweigt). — Lehrer: »Weißt Du sie nicht?" — Fritz: »Nein, alle nicht." — Lehrer: »Wie viele weißt Du denn?" — Fritz: „Einen." — Lehrer: „Nun?" — Fritz (weinerlich): „Ich weiß nicht, wie er anfängt." Ireunbsäjasl. Ein der Freundschaft offnes Herz Führt den Menschen himmelwärts. Auch in Sturm und trüben Stunden Bleibt's dem Freunde treu verbunden. Freundschaft! Hör' auf dieses Wort, Ist des Ideales Hort, Ward vom Himmel uns gegeben, Zu verschönern unser Leben. Freundschaft kennt die Selbstsucht nicht, Giebt sich dir ganz rein und schlicht, Blickt in's Auge, drückt die Hand, Und du fühlst, wir sind verwandt. Hab' für Freundschaft off ne- Herz. Freundschaft führt dich himmelwärts, Macht in Sturm und trüben Stunden Inniglich dich treu verbunden. „leistet mir vorzügliche Dienste, die Haut bleibt trotz der vielen Waschungen, denen wir die Hände unterziehen müssen, glatt und geschmeidig, sodaß ein Einreiben mit Glycerin, Vaselin rc. überflüssig ist und werde ich dieselbe empfehlen." Aehnliche Schreiben vieler hervorragender Mediciner liegen vor. Ueberall, auch in den Apotheken, erhältlich. Mittßeikuage« des Lönigl. Standesamts tzitenstock vom 20. bis mit 26. Februar l90I. Aufgebote: u. hiesige: 9) Der Fabrikarbe ter Arno Arthur Herrmann in Scbönheide mit dem Dienstmädchen Marie Meta Lippold hier. ». auswärtige: Vacat. Eheschließungen: 5) Der Maschinensticker Ernst Hermann Hänel hier mit Anna Auguste Günther hier. 6> Der Waldarbeiter Julius Eduard Unger in Wildenthal mit der Auguste Minna verw. Köblcr geb. Lenk daselbst. 7) Der Dekorationsmaler Carl Bernhard Herhold in Kleinneuschönberg mit Marie Elise Rau hier. Geburtsfälle: 44) Martha Johanne, T. des Fabrikarbeiters Ernst Gustav Unger hier. 45) Klara Johanne, T. deS Maurers Albin Otto Oppe hier. 46) Walter Erich, S. des Packer- Hermann Paul HaaS hier. Hierüber Nr. 43f unehel. Geburt. «terbefälle: 4l) Die ledige Christiane Karoline Leistner in Blauen« thal 78 I. 2 M. N T. 43) Kurt Walter, S. deS Malers Georg Richard Beck hier, l I. 2 M 23 T. 44 > Der Handarbeiter Friedrich Fürchtegott Kober hier, em Ehemann, 62 I. 9 M. 8 T. 45) Die Johanne Christiane verw. Brandt geb. Götz hier, 8l I. 9 M. I T. 46) Fritz Paul, S. des Straßenarbeiters Albert Ludwig Barth hier, 3 I. 23 T. Aircheauachrichte» -US Schiwßeide. Freitag, den 1. März 1901, Abend« 8 Uhr: Passion«- andacht in der Turnhalle der Schule. Herr Pfarrer Hartenstein. Neueste Nachrichten. (Wolff'« telegraphische« Bureau.) — Bremen, 26. Februar. Der Möbelhändler Schwartz au« Witten hat seine Braut und dann sich selbst erschaffen. — Elberfeld, 27. Februar. Auf einem Teich brachen gestern Nachmittag 4 Knaben eia, von denen 2 ertranken. — Lüttich, 27. Februar. Ein gewisser »an Michelen feuerte gestern in der Straße Pont Adrpy wegen Eifersüchteleien auf einen Mann einen Revolverjchuß ab und verwundete ihn schwer. Ein zweiter Schuß traf die gerade vorübergehend« Fran de» deutschen Eonsul« Lambert Reumann, die eia«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)