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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 13.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190107136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19010713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19010713
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1901
-
Monat
1901-07
- Tag 1901-07-13
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Monat
1901-07
-
Jahr
1901
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Berkaus de» Geschäfi« dkl Firma Berger u. Voigt, dessen In haber Schösser, der Mitglied de« Aufsicht»ratd« der .Leipziger Bank' war, sich da« Leben genommen hat — die Käufer haben wohl sämmlliche Aktiven, nicht aber die Passiven übernommen —, erführt der „Consektionär", daß der Verkauf in dieser Weise er- solgen mußte, damit die Lauser nicht etwa sür die Regreßansprüche der Gläubiger und Aktionäre der Leipziger Bank in Anspruch genommen werden können. Eine Schädigung der Gläubiger ist aber durch den Verkauf der Firma vollständig au«geschlossen, da die hinterlegte Veikausrsumme dem vollen Werth de» Lager« und der Außenstände und der vollen Höhe der Forderungen der Gläubiger entspricht. Inzwischen ist Einsetzung einer Nachlaß verwaltung beantragt worden, und e» wird alsdann von der Entscheidung de« Nachlaßverwalter« abbängcn, wann die Zahl ungen an die Gläubiger beginnen sollen. Vorsichtshalber hat man vor dem Abschluß de« Kaufvertrag« sich der Zustimmung de« Konkursverwalter« und Gläubigerau«schusse« der Leipziger Bank versichert, welche sich mit der Verwendung der Kaussumme zur vollen Bezahlung aller Geschäft«- und Privatschulden de« Herrn Schäffer einverstanden erklärt haben. — Leipzig. Da« Vorgehen der Staatsanwaltschaft gegen den Aussichl«rath«vorsitzenden der Leipziger Bank, Konsul Dodel, gründet sich auf 8 614, 1 de» Handel-gesetzbuche«, wonach Mit glieder de« Vorstände« oder de« Aufsichl«ralhe« rc. mit Gefängniß bi« zu einem Jahre und zugleich mit Geldstrafe bi« zu 20,000 Mark bestraft werden, wenn sie wissentlich in ihren Darstellungen, in ihren Übersichten über den Vermögen«stand der Gesellschaft oder in den in der Generalversammlung gehaltenen Vorträgen den Stand der Verhältnisse der Gesellschaft unwahr darstellen oder verschleiern. Zugleich kann auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Sind mildernde Umstände vorhanden, so tritt ausschließlich die Geldstrafe ein. — Zwickau, 9. Juli. In der heutigen Sitzung der III. Strafkammer räumte der 12 Jahre alte Schulknabe G. au« Obcrstützengrün ein, unter erschwerenden Umständen sich eines Ladenkassendiebstahl« zum Nachtheile de» Grünwaarenhänd- ler« Thön in Oberstützcngrün schuldig gemacht zu haben. Ueber den Angeklagten verhängte man eine Gefängnißstrase von 5 Wockcn. — Eine weitere Verhandlung sand unter Ausschluß der Oeffentlichkeil statt und richtete sich wider den hier in Unter suchungshaft bl kindlichen, 1881 geborenen Glasergehilsen G. au« Eibenstock. Da« öffentlich bekannt gegebene Urtheil lautete wider den Angeklagten auf Grund der 88 i73 Absatz 2 und 176 Ziffer 3 de» Reichsstrafgesetzbuches Unzucht zwischen Ver wandten und Verschwägerten, sowie Unzucht mit Kindern unter 14 Jährens aus 1 Jahr 10 Monate Gefängniß und 2 Jahre EhrenrcchtSverlust. Von der verwirkten Strafe hat ein Monat al» durch erlittene Untersuchungshaft für verbüßt zu gellen. — Aue, 10. Juli. Ein frecher Einbruch ist in der Nacht vom 8. zum 9. ds«. MtS. in Bockau verübt, der Dieb jedoch in seinem Vorhaben noch rechtzeitig gestört worden. Die 70 Jahre alte Handelsfrau Wilhelmine verw. Herrmann daselbst betreibt einen kleinen Materialwaarenhandcl und ist die einzige Bewohnerin ihre» Hause«. In der erwähnten Nacht ist nun der Fensterladen eine» der Fenster in der im Parterre gelegenen Wohnstube gewaltsam erbrochen worden und ist der Einbrecher durch da« Fenster eingestiegcn. Hierauf hat sich der Dieb in die im I. Stockwerke befindliche Ichlafkammer begeben, vermuth- lich um nach Geld zu suchen Die Herrmann ist jedoch hierüber erwacht und hat um Hilfe gerufen, worauf der Dieb eiligst die Flucht ergriff. Verhängnißvoll sür diesen sollte jedoch sein am Thatorte zurückgelassene» Jacket werden. In diesem befand sich nämlich ein Portemonnaie mit einer ZeitungSguittung aus .die Bolkssiimme" mit dem Namen Paul Hübner und eine Marke mit der Nr. 291 de« Emaillirwerke» der „Aktiengesellschaft" in Lauter. Ein Fabrikarbeiter gleichen Namen» au« Bockau ist in erwähntem Werke veslbästigt und war gestern früh ohne Marke zur Arbeit gekommen mit dem Bemerken, er habe dieselbe ver loren. Die seitens der Gendarmerie angestellten Erörterungen führten trotz allen Leugnen» zur Festnahme de» erwähnten Hübner, da dieser wegen ähnlicher Delikte bereit» wiederholt in Unter suchung war. — Aue. In der Argentanfabrik von A. Wellner Söhne hier ist am Sonnabend ein Volontär, der Sohn eine« Fabrikan ten au« Markranstädt, mit dem rechten Arm in da« Walzwerk gekommen. Um den jungen Mann au» seiner schrecklichen Lage zu befreien, mußte die Maschine zerschlagen werden. Der herbei gerufene Arzt konnte nur den verstümmelten Arm abnehmen. — Auerbach i. V., 9. Juli. Die Verhandlungen der betreffenden Stadtrathsmitglieder mit dem Bürgermeister Kretzsch- mar wegen dessen freiwilligen Rücktritt» von seinem Amte sind vorläufig beendet. Bürgermeister Kretzichmar verlangt sür seinen Rücktritt eine lebenslängliche Pension von 3000 M. jährlich und außerdem eine sofort zahlbare Abfindung von 10,000 M. Die Majorität de« Stadtrathe« und da» Stadtverordnctencollegium wären bereit, die Pension zu gewähren, sind aber nicht sür die Extrazahlung von 10,000 M., da die» einer Prämiirung der Amtsführung de« Bürgermeister« gleichkäme und dazu kein An laß vorhanden ist. Im Falle der Einigung würden natürlich auch die gegen den Bürgermeister schwebenden Ersatzansprüche der Stadt wegen der Defizitsumme von 17,000 M„ sowie alle Straf prozesse rückgängig gemacht werden müssen. Da« Stadtverordneten- eollegium will daher den Ausgang de« gegen den Bürgermeister seit 1898 bei dem Landgerichte Plauen anhängigen CivilprozesseS und de« feiten« der Kreishauptmannschaft zu Zwickau in Aussicht gestellten Disziplinarverfahren« abwartcn und dann erst in Verhandlungen wegen eine» .freiwilligen" Rücktritt« de« Bürger meister« eintreten. — Markneukirchen, 10. Juli. Am Montag Abend sand im großen Saale de» hiesigen Schützenhause« eine Versamm lung der Gläubiger der Leipziger Bank statt, zu welcher gegen 150 Personen erschienen waren. Diese Versammlung wurde von dem Einberufer, Herrn Bürgermeister Kurth, geleite«, welcher betonte, daß die Stadt unter dem Banksturze viel zu leiden habe. Al« Vertreter der hiesigen Gläubiger wurden zu der in Plauen statifindendcn Gläubigerversammlung die Herren Stadträlhe Richard Adler und Ludwig Heberlein gewählt. Al« Vertreter der mit ca. 30,000 M. betheiligten Siadtgemcinde wurde Herr Bürgermeister Kurt- beauftragt. Da« hiesige Königliche Aml«- gericht Hai sich bereit erklärt, die Anmeldungen der Forderungen kleinerer Leute beim Konkur«gericht zu »ermitteln. 2. Iießrrug 1. Skasse 14«. K-mgl. Zächs. Earrtcs-Lotterie, gezogen am 9. Juli 1901. 20.au» Mark aus Sir. 80108. 5000 Mar« aus Ar. 18208. 2000 Mark aus Nr. SSM 18402 2487,3 30838 33880 »EI 58259 84843 88970. 1000 Mark auf Nr. 29898 »414« «»411 73083 74724 93348. 500 Mark aus Nr. 3989 14893 I7894 18772 2270» 27380 277UU 28207 »SM» 4UI4U »180« »»07« »»030 57391 »7787 »8848 »883» 80287 »2172 83480 83987 84724 88078 72327 78113 80904 80970 8720» »834» !«885. 20» Mark aus Nr. 102» 174» 228» 37UU 4830 »»»7 »»I» 8344 8881 10084 10783 13842 18,48 181,8 177U 17773 18,72 194:18 24770 2888, 27032 272,8 32308 3-914 38343 3,473 41810 41,48 444,8 44,72 48048 4883» 4»8Itt »08,3 »2432 88838 57898 8,348 8,378 8I84I 82383 8443» 88,37 ->8021 8,280 70488 72733 7838» 78844 78082 78187 7827» 78001 7,828 80124 82909 88U2, 88233 888,0 88,80 80183 80881 ,2078 94W7 ,800« »8IU2 ,8878 ,8888 »7178 87884 ,7883 ,7804 »7,7» »S8I» »8»»8. Was tiätt das „Weich der Witte" zusammen? Bon Curt von Walfeld. Vielfach ist die Meinung in Schrift und Wort kund gegeben worden, da« Riesenreich China verdanke seinen tausendjährigen Bestand und Zusammenhang der vollständigen Abgeschlossenheit gegen alle« Fremde. Da« ist entschieden nicht die Haupt-Ursache. E« ist etwa« ganz andere«, wa» da« Reich der Mitte zusammenhält, und zwar ist e« der Ahnenkullu«. Dieser Kultu» ist seit Konsuciu«, wahr scheinlich auch schon früher, da« Erhabenste und Heiligste, Wa der Chinese kennt. Schon in der Schule lernen die Kinder Sprüche au« den Schriften de« Konfuciu«, deren Inhalt au« Ermahnungen besteht, die Ellern zu ehren und den Ahnen ihre Andacht zu erweisen. Der Familiensinn ist bei den Chinesen ein sehr au«geprägter. Der Vater ist der unumschränkte Ge bieter seiner Familie so lange er athmet, und selbst noch drei Jahre nach seinem Tode. Stirbt ein reicher Chinese, so wird sein Leichnam einbalsamirt und bleibt während der ganzen Trauer zeit, also während dreier Jahre, im Hause, im Ehrensaal, am Fuße de« „Altar« der Ahnen", unbeerdigt stehen. Ist ter Ver storbene arm, und ist kein „Altar der Ahnen" im Hause vor handen, so wird der Tobte zwar früher begraben, aber die An gehörigen handeln immer noch so, al« weile da« Haupt der Familie noch unter ihnen. Im Namen de« Tobten werden während dreier Jahre noch alle profanen und religiösen Handlungen auSgcführt. Da« Ge setz verbietet e» den Erben bei schwerer Strafe, vor Ablauf der drei Trauerjahre die Hinterlassenschaft de« Verstorbenen unter sich zu theilen. Da« Eigenlhum bleibt in Len Grundakten noch drei Jahre lang auf den Namen de« Verstorbenen stehen, und während der Trauerzeit finden keine Festlichkeiten, besonder« keine Verlobungen oder gar Hochzeiten im Hause statt. Ist der Chinese endlich der Erde übergeben, so bleibt sein Grab immer noch der Gegenstand höchster Verehrung. Jede Familie-begräbt ihre Tobten auf eigenem Gebiet. Geht durch Tod oder Unglück diese« Gebiet auf Fremde über, so respektiren auch diese die vorhandenen Gräber, lheil« au« wirklicher Pietät, theil« au« Furcht vor gesetzlicher Strafe. Im Reich der Milte dürfen selbst die staatlichen Be hörden nicht ohne Genehmigung de« Kaiser« irgend ein Grab beseitigen. Grabschändung wird in China je nach Größe der Schändung mit Stockschlägcn, Gefängniß oder selbst mit dem Tode bestraft. Jede« Grab in China ist schon an seiner Form und'seiner Erhöhung kenntlich. Man senkt zwar, wie bei un«, manchmal den verstorbenen Chinesen in die Erde, also in eine ausgegrabene Ruhestätte, meist aber wird der Sarg auf die Erde gestellt und dann mit Erde bi« zur nöthigen Höhe umschüttel. Fürstlichkeiten und Berühmtheiten werden aus Gemeinde kosten in herrlichen, großen Wohnhäusern ähnlichen Mausoleum« beigesetzt. Der Diebstahl nur eine« Steine« von solcher Tode-stälte wird schon mit Hundert Stockschlägcn bestraft; Verletzung eine« Sarge« zieht Gefängnißstrase oder Verbannung nach sich. Wer einen Leichnam verletzt, wird mit Strangulation oder Enthaupt ung bestraft. Diesen Ahnenkultu« übt jeder Chinese ohne Ausnahme. So ist e« kein Wunder, raß auch La« Oberhaupt einer Gemeinde bei den Chinesen mehr Respekt genießt al« bei anderen Völkern. Wie bei der Gemeinde so ist e« auch bei jeder Provinz der Fall. Der Mandarine oder Vizekönig ist für den gewöhnlichen Chinesen eine Art von Gottheit. Ueber allen aber steht der Kaiser. So erklärt sich au» den Konslguenzen de« Ahnenkultu« die eigen artige und doch unerschütterliche, despotische Regierungsart bei den Chinesen. Selbstverständlich hat c« auch in China zu allen Zeilen unruhige Köpke und Revolutionäre gegeben. E« mußte der oft übertriebene Ahnenkultu« gewisse Geister zum Widerspruch reizen. So entstand beispielsweise die Sekte der Parsen, die auch in Indien stark verbreitet sind und dort ParsiS genannt werden. Die Parsen erklären im Gegensatz zum gläubigen Chinesen den Tobten, den Leichnam, sür unrein. Die Berührung eine» Todlcn beflecke und müsse daher verboten werden. Sie verfielen gleich in» äußerste Extrem und erklärten, ein Todter dürfe weder begraben noch verbrannt werden. Sie ersannen eine schauerliche Art de» Bestatten«. Sic erbauten in düsteren Hainen die so genannten „Thürmc de» Schweigen»". Aus diese Thürme werden von besonder« angestcllten Männern die Leichen ohne jede Be kleidung gelagert. Nachdem die Männer sich zurückgezogen haben, kommen ganze Schaarcn von Geiern. Nach kaum einer Viertel stunde ist der Leichnam ein völlig abgcmagerle« Skelett. Hat dasselbe einen Monat lang aus dem Thurm in Regen und Sonnen schein gelegen, so ist e« ganz ausgetrocknet und rein. Dann kommen die Träger, fassen da« Skelett mit Zangen an und wersen e« in einen Schacht, wo e« vermodert und in Staub zerfällt. Der gläubige Chinese ehrt die StandeSuntcrschiede noch bei den Begrabenen. Der Parse aber sagt, im Tode seien alle Menschen gleich. Zum Zeichen der Armuth bringen sie die Tobten unbekleidet aus den Thurm, zum Zeichen der Gleichheit wirst man die Gebeine der Armen und Reichen, der Berühmten unv Obskuren zusammen in einen Schach«. Bei einem Parscnbegräb- niß gicbt e« keine Sänfte oder Wagen. Wer sich am Begräbniß betheiligt, muß zu Fuße gehen. Man hat versucht, gegen die Sekte der Parsen vvrzugehen und sic au«zurottcn. Bi« jetzt ist e» nicht gelungen. Sie spielen in China etwa dieselbe Rolle, wie bei un« die Anhänger der Leichenvcrbrennung. Die Parsen behaupten nämlich, ihre Art zu begraben, sei die einzig richtige, sie sei der wirksamste Schutz gegen ansteckende Krankheiten. Weder Krankheit«keime noch Fäul- niß werden durch diese Bestattung-weise erzeugt. Keine Hülle, kein Kleidungsstück, da« dem Verstorbenen angehört hat, darf wieder mit einem Lebenden in Berührung kommen. So werthvoll vielleicht sür den unreinen Chinesen die Parsen- Bestattung wäre, so wenig Anklang findet sie aber bei ihm. Die Sekte der Parsen ist in China nur unbedeutend, wenigsten« im Verhällniß zu der Riesenzahl der Bewohner de« himmlischen Reiche«. Der Ahnurkultu« ist noch nicht erschüttert und wird da» Riesenreich wohl noch Jahrhunderte lang zusammen hallen. Die Verstoßen e. Novelle von Wilibert Sahtmann. :2. Fortsetzung.) Jame« Blick wandle sich nach der Uferseite link«. — In weiter, wester Ferne erboben sich im Morgenschein di« grauen mächtigen Mauern von Avonshire — hochmütbig reckten sich der Haupllburm un» neben ibm di« Tbürmchen über die schwarzen Schieferdächer hinaus, empor zum Himmel. — Jame« Gedanken weilten in Avonshire. Der John de« Fischer» hätte jetzt längst mit «em Wagen de« Squire« zurück sein können, der junge Mann war wenigsten« seit fünf Stunden fort. — Freilich, die Wege mußten beschwerlich zu passiren sein, e« war eigentlich eine Thorheit gewesen, den Mann mitten in der Sturmnacht sortgehen zu lassen; zur Re- quirirung eine» Wagen« war ja am Tage Zeit genug gewesen. Aber der alte Herr und seine Tochter mußten um da« Schicksal der kleinen Jacht-Besatzung, um sein Schicksal besorgt sein. Ob Miß Avonshire seiner während de« Sturme«, wäbrend der Nacht gedacht hatte? Jame« erhob sich. Der kurze Schlat hatte ihn »oll gekräf tigt; er nahm eine wollene Mütze vom Wandnagel, setzte sie auf und trat, vorsichtig die unverschlossene Thür öffnend, hinau« in« Freie. — Sein Auge betrachtete die zerstreut liegenden Fischer hütten, — auf Allen lag noch der Fried» de« Schlummer«, nach der wüsten Slurme»nacht pflegten die Leute länger al« sonst ge wöhnlich der Ruhe. Der junge Mann ging an den Strand hinab, sein Auge, da« erst gedankenvoll vor sich hin blickte, füllte sich mit Thränen, sie galten dem grausamen Geschick der Männer, die am gestrigen Nachmittag fröhlich und wohlgemuth mit ihm da» kleine Fahrzeug bestiegen und kühn hinauSgefahrcn waren in da» Meer, in dessen Schooß sie ihren Tod finden sollten. Seinen trüben Gedanken nachhängend, schritt er dann nach der Fischerhütte, welche ihm gastfreundliche Aufnahme gewäbrt hatte, zurück. Al« er die Thür öffnete, sand er den Raum, der Küche und Wohnstube zugleich auSmachke, bereit« frisch gesäubert, — auf dem weißen Föhrentisch dampfte eine spiegelblanke blecherne Kaffee kanne; geschnittene« Weißbrot mit goldbrauner Rinde war auf sauberen Tellern hingestellt und ein braunirdener Tops mit süß duftender Milch stand daneben. Der alte Fischer begrüßte seinen Gast, der jenem herzlich die Hand drückte. Dann setzte sich Jame« auf den ihm ange wiesenen Platz, während Gilbert ihm die Tasse mit einem Kaffee füllte, den man eigentlich in der schlichten Fischerhütte al« Luxu« hätte benennen können. Bor Jame«, aus dessen Tischplatz stand ein Gla« mit frisch gepflückten Wasserlilien, e« schien, al« habe man die Blumen gleichsam zu Ehren de» Gaste« hingestellt. Jame» musterte schon beim Eintritt jeden Winkel de- Rau me»; wo war da« reizende Fischerkind, welche» er, al» er au« seiner Ohnmacht erwachte, gleich einer schönen, milden Fee, zuerst in der düsteren Umgebung erblickte? Al» er jetzt am Tische saß, erschien ihm für einen Augen blick die jüngste Vergangenheit, die Gegenwart plötzlich wie ein Traum, der ihn umfangen. Da» schöne Mädchen, — konnte e« nicht eine liebliche Wassernhmphe, auch nur ein Phantasiegebilde gewesen sein? Aber nein, er wachte, Alle» war Wirklichkeit. Der alle John Gilbert sagte jetzt: „Nun, Herr, laßt'« Euch gut schmecken, der Wagen von Avonshire wir jetzt wohl nicht mehr lange auSbleiben Ich will einmal hinab an« Ufer, um zu sehen, ob der Sturm auch noch mehr Unheil angerichtet Hal. Kürzt Euch die Zeit so gut e» gehen will, und — und wollt Ihr Euch nach den Leichen Eurer unglücklichen Gefährten umschcn, dort, recht» ab, nahe dem Leuchl- thurm liegt unser BootShau», worin sie niedergclcgt sind." Der Fischer erhob sich und verließ die Hütte; Jame» sah, wie der Alte den Weg zum Ufer hinab cinschlug. Der heiße Morgentrank that dem jungen Manne wohl; bald aber stand er vom Tisch aus, und nachdem er da« kleine Gemach einige Mal durchwandert hatte — öffnete er da« Fenster und schaute hinau«. Da ertönte eine weibliche Stimme, die ein Fischerlied sang, eine« jener lieblichen Volkslieder, welche von Liebe und Trennung, von heißer Sehnsucht und endlichem Wiedersehen erzählen. Ueberrascht wandte Jame« nach der rechten Seite, woher der Sang erscholl, den Kops, aber er konnte die Sängerin nicht gewahren, sie mußte seitwärts der Fischerhütte weilen. Er trat deshalb hinau« und erblickte nun unter einer Silber pappel die schöne Tochter de« alten Fischer« auf einer Bank sitzend, Nadel und Maschenhäkchen gebrauchend. An ihrer Seite lag ein Haufen Netze. Hennh« schöner Kopf war gebeugt und ihre zierlichen Finger flogen blitzschnell über die Arbeit. Al« sie die Schritte de» jungen Manne« vernahm, hielt sie mit dem Singen inne, nicht aber mit ihrer Arbeit. Sie hob de» Kopf und mit freundlichem Nicken wünichte sie dem Gaste eine» „Gute Morgen." Jame« trat dicht vor da« Mädchen, er reichte ihr die Hand und sagte: „Wer lehrte Sie denn diese« allerliebste Lied, da« Sie schöner zu singen verstehen, wie eine Primadonna auf dem Theater?" „ES ist ein Lied, da« die jungen Burschen und Mädchen alle im Dors, und besser al« ich, zu singen verstehen", entgegnete Hennh und fuhr in ihrer Arbeit fort. Jame« betrachtete da» Mädchen eine Weile, dann fragte er plötzlich: „Fühlen Sic sich hier in Ihrem einsamen Dorf denn mit unter nicht verlassen, unheimlich? Zum Beispiel heute Nacht, während de« Sturme«? Ein solcher Userort ist doch ein trau riger Aufenthalt sür ein junge« Mädchen." Hennh« Auge blickte den Fremden verwundert an; — m ihrem Blick lag etwa» Wehmülhige». „Ich kenne keinen andern Ort, al« unser Fischerdorf," ent gegnete sie. „Sie waren niemal» au« ihrem Dörfchen?" ,O doch, Herr; ich hab den Baler schon bi« hinab nach Avonshire begleitet, freilich ist da» schon lange her. Dann fahren wir auch hinauf nach Grüneiland, dem Kirchdorf, wo wir wenig sten» alle vierzehn Tage den Gottesdienst besuchen, und wo zwei mal ein Jahrmarkt ist, wo getanzt wird und Seiltänzer, Bären- und Affenführer hantiren und die Stadtleute ihre Krambuden aufschlagen." „Giebl'r denn viele Burschen und Mädchen bei Ihnen?" fragte Jame« weiter. „Nicht allzuviel," lächelte da» Fischermädchen, — „sehen Sie sich nur um, unser Dorf besteht au» kaum zwanzig Hütten, und die jungen Männer nehmen jetzt oft Schiff»diensle und wollen keine Fischer mehr werden, weil e» ein gar gefährliche» und arm selige» Gewerbe ist." „So sind Sie in Ihrem Häutchen immer mit dem Vater und Bruder allein?" „Immer, Herr," war die tonlose Antwort. In diesem Augenblick knallte eine Peitsche, und der Rus de« von Avonshire mit dem Gefährt zurückkehrenden William ließ sich hören: „He, Hennh, Vater John! Wo steckt ihr denn? Der Wagen holen." Jan William, hatte, zie S« zwei prA Dame u kaum fü Dieser L Sguire welche zu Bieberpet Bev ergriff e Stimme l meinen 2 mal» we> verdanke. Hen auf, e« r „Eu Menschen ärmsten unserer s Etw „Dl allen, la überhob Antwort. WA Wagen, gegenstre. Edit Sckönheii Lächeln, l cholische« stand ihr „O, sic Dir : gemeint „Ni seine Lipp die Well« Die rüg, den „Ab „Nun, dl Da, jung der Fisch Packet, - Dorfe fo Jetzt Ohne au thun, sag ihnen der .Di behandelt Joht Herrschaf stehen un Da« mitunter zwei adel Badeort. Blicke wl »orübersa ballen, e Blicke» zt Joht alte, eisen Felsstein einer trist an den 2 War war e« d auf den s Gesicht dt blaßte dm rechten S zuvor. L hätte bem ebenso sel plötzlich a finstere« > de« schlich vornehmer Da« die Furch aber die! bar, man an den R gnügte siö John dann wan „Gel Deiner ni Da do» glänz Wort zu . Gilb, sich gar n seine« Ga Nach Umzug vol „Dm mit einer sollt ersah Im Uebri zum zweit — E Lentralthe Dieser be einigen T< einem Ari rasirrn kör in Dre«de
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