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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 18.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190106183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19010618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19010618
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1901
-
Monat
1901-06
- Tag 1901-06-18
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Monat
1901-06
-
Jahr
1901
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Freitag wurde er vom Kaiser in Abjchied«audienz empsangen. Der Kaiser und die Kaiserin waren ungemein gnädig. Bereit» am Donnerstag sandle der Herrscher dem Grasen zwei werthvolle Japanvasen und einen prächtigen Wandschirm, der in Stickerei den heiligen Berg FudjiCyama mit seiner Umgebung »arstellt. Sämmtlichcn Herren de« Gesetze« wurden hohe japanische Orden, verschiedene Klassen de» Sonnenorren« sowie de« Orden« vom heiligen Schatz verliehen. Am Sonnabend sand ein große« Fest der Deutschen in Yokohama statt. Am Abend gab der Feld marschall im Shiba-Palast zu Tokio den Spitzen der japanischen Behörden ein Festmahl. Am l7. d. Mt«. erfolgt die Abreise nach Nikkv, am 18. d. Mt«. von dort nach Kobe auf der .Bertha". Am 22. d. M findet die Einschiffung auf der .Gera" von Nagasaki zur Heimfahrt statt. — Südafrika. Die Mittheilung de« Ersten Lord» de« Schatze«, Balfour, daß die Zahl der noch im Felde stehenden Burentruppen aus 17,000 Mann geschätzt werde, die in kleinen 100 bi» 200 Köpfe zählenden Kommando« vperiren, ist au« dem Grunde von besonderem Interesse, weil diese nunmehr von amt- licher englischer Seite anerkannte Ziffer beweist, wie au«sicht«lo» da« Unternehmen ist, dem Kriege in absehbarer Zett dadurch ein Ende zu bereiten, daß den Streitkräften der Buren alle Woche eis halbes oder auch ein ganze« Dutzend durch Gefangennahme oder Tödtung entzogen wird. Die 17,000 Mann, die sich nach englischen Zeugnissen stet« reichlich und bequem durch weggcnom- mene englische Borräthe ernähren können, sind im Stande, den Krieg noch eine ganze Reihe von Jahren fortzusührcn. — In London eingegangcne Privatnachrichtcn melden, daß die Engländer in dem Gefecht bei Hartebeestsontein 15 Geschütze verloren haben. Der Sieg der Buren bedeutet für die Engländer den Verlust de« ganzen südwestlichen Gebiete« von Transvaal, nur die Stadt Zeerust ist in den Händen der Eng länder geblieben. Kitchener hatte bekanntlich diesen Sieg der Buren zugestanden. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. In den Tagen vom 30. Juni bi« 3. Juli 1201 findet hier die 46. Versammlung de« Sächsischen Forst vereine« statt. Da« Programm verzeichnet folgende Punkte: Sonntag, den 30. Juni: Abend« 6 Uhr Begrüßung im „GesellschaftShause Union". Montag, ven 1. Juli: Sitzung von früh 8 Uhr ebendaselbst; Nachmittags Ausflug nach dem Eiben stocker Revier; Abend» gesellige Vereinigung im .Gesellschaftshause Union". Dienstag, den 2. Juli: Sitzung von früh 8 Uhr an: gemeinschaftliche« MittagSessen um 3 Uhr im .Hotel RathhauS": Konzert in Restaurant .Feldschlößchen" von Abend» 8 Uhr an. Mittwoch, den 3. Juli: Besuch der Reviere AuerSberg, Wilden thal und CarlSfeld. Die Verhandlungsgegenstände sind: 1. Die Unterhaltung der Waldwege, Berichterstatter: Herr Oberförster Ledig in Oberwiesenthal; 2. Mittheilungen über da« Eibenstocker Granitmassiv, Berichterstatter: Herr Prof. Or. Vater in Tha randt; 3. Die Arbeiterverhältnisse im sächsischen Forstbetriebe, Berichterstatter: Herr Oberförster TimäuS in Unterwiesenthal; 4. Empfiehlt e« sich, den Fasan in größerer Ausbreitung al» bisher in den sächsischen Gebirgslagen anzuficdeln, und wenn die» der Fall, aus welche Weise dürfte seine Ansiedelung am zweckmäßigsten erfolgen? Berichterstatter: Herr Oberförster Grohmann in Lauter; 5. Vorläufige Mittheilungen über die Wald- luftuntersuchung von 1898 bi» 1900, Berichterstatter: Herr Pros. I)r. Wislicenu»; 6. Mittheilungen und Erfahrungen im Bereiche de» Forstkulturwesen« sowie über Krankheiten der forstlich wich tigen Holzarien, über sorftschädliche Insekten und dergleichen. — Dresden, 14. Juni. Der Vorstand der Aktiengcsell- schast Elektrizitätswerke vorm. O. L. Kummer L Co., Dresden, hat heute bei dem König!. Amtsgericht Dresden die Eröffnung de» Konkurse» über da» Vermögen der Gesellschaft beantragt. — Dresden, 15. Juni. Heute starb hier nach schwerem Leiden der Vorsitzende de« Staatsministerium«, Staats- und Justizminister und Ordenskanzler I)r. Schurig. — Dresden. Am 10. diese« Monat« und folgende Tage hat eine abermalige AuSloosung Königlich Sächsischer Staat«- Papiere stattgefunden, von welcher die auf 3'/, "/„ herabgesetzten, »ormal« 4 StaatSschulden- Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62,66 u. ,68, 3'/.»/,, dergleichen vom Jahre 1867, auf 3'/, herabgesetzten, vormal« 4 "/„ dergleichen vom Jahre 1869, die durch Abstempelung in 3'/, "/» und 4 Staatspapiere umgewandelten Löbau-Zittauer-Eisenbahnaktien I.it. ä und I!, ingleichen die den 1. Dezember 1901 zurückzuzahlenden, auf den Staat übernommenen "/<> Partialobligationen von den Jahren 18W/si der Leipzig-Dresdner Eisenbahn Compagnie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staai«- papiere werden hierauf noch besonder« mit dem Hinzusügen auf merksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämmtlichen Bczirkr-Steuer- Einnahmen, sowie bei allen Stadträthcn, Bürgermeistern und Gemeindevorständen de» Lande« zu Jedermann« Einsicht auSge- legt werden. — Dresden. Kürzlich wurde bei Pest eine Leiche au« ver Donau gezogen, die mit schweren Eisenketten mehrfach um wunden war und deren Hände und Füße mit Stricken gefesselt waren. Dieselbe ist identisch mit einem llr. piiii. Ernst Lö wenstein au« Dresden, der — wie die Polizeidirektion mit- theilte — seit über vier Monaten von Dresden spurlos ver schwunden ist. Zu diesem Ergebniß ist man auf recht eigenartige Weise gekommen. Bei der gefesselten Leiche wurden nämlich nebst goldener Uhr und Kette und der Baarschaft auch Brahma-Kafscn- schlüssel gefunden. Da von der Leiche wegen ihrer zu stark vor geschrittenen Zersetzung keine photographische Aufnahme gemacht werden konnte, so beschloß die Pester Polizei, die erwähnten Schlüssel an die Polizeidirektioncn der größeren Städte de» Kon tinent« zu senden um vielleicht auf diese Art einen Anhaltspunkt über die Herkunft der Leicht zu erlangen. Al« nun diese Schlüffe! über Oesterreich nach Deutschland gelangten, erhielt die Pester Oberstadlhauptmannschast kürzlich von der königlichen Polizei direktion in Dresden die Miltheilung, daß die besagten Schlüssel in die einem dort wohnhaft gewesenen l>r. z,kil. Ernst Löwen stein gehörende Eisenkasse genau paßten und dieselbe öffneten. Die Dre»dner Polizei sei infolgedessen der Ansicht, daß die au« der Donau gezogene gefesselte Leiche mit dem in Dresden ab gängigen Ilr. Löwenstein identisch sein müsse. Aber wie diese Leiche dahingckommen, wo sie in die Donau geworfen wurde und wer der oder die Mörder sind, da» herau«zubekommen, be müht sich jetzt »in ganze« Heer von Detektiv«. Man ist in polizeilichen Kreisen Pest« auch der AnsiLt, daß der au« Dres den verschwundene 1>r. Löwenstein mit jenem Berliner Jour nalisten Ernst Löwenstein identisch ist, welcher vor einigen Jahren in dem großen Prozesse gegen den Kriminalpolizeihauptmapn Tausch und gegen Len Journalisten Normann Schumann, welcher sich al« Spitzel der Berliner politischen Polizei entpuppte, häufig genannt wurde. Zn Bezug auf Ernst Löwenstein wurde in jenem Sensation«prozeß ferner festgesteUt, daß er, ebenfalls im Dienste der Berliner politischen Polizei stehend, dir Aufgabe hatte, die in England und in der Schweiz lebenden deutschen Anarchisten aufzuspüren und -u»zuspionircn. Wenn da« thatsächlich der Fall ist, so ist e« keineswegs au«gcschloffen, daß da« so mysteriöse Ende Ur. Löwenstein» einen politischen Hintergrund hat. — Leipzig, 14. Juni. Wegen Mißhandlung ihre« Dienstmädchen« hat da» Landgericht Leipzig gestern die Frau de» Pridatgelehrten Ur. Wille zu acht Monaten Gcsängniß vcr- urtheilt. Die Angeklagte hatte ihr noch nicht 16 Jahre alte« Dienstmädchen (au« Zeulenroda) beinahe täglich mit Ohrfeigen traktirt und mit einem Rohrslock gezüchtigt, ebenso mit einem dicken Spazierstock und mit einer Reitpeitsche geschlagen, unter andern auch da« Mädchen mit Entziehung der Nahrung (bi« zu drei Tagen) bestraft und dem Mädchen in zwei Fällen verboten, de» Nacht« im Bette zu schlafen. Al« da» Mädchen« eine» Fußleiden« wegen Ausnahme im Krankenhause fand, war dasselbe durch die Behandlung vollständig entkräftet und wurden die Spuren der Mißhandlungen dort entdeckt. In ihre Heimath hatte da« Mädchen nach dem Diktat der Frau Doktor günstige Berichte über ihr Dienstverhältniß schreiben müssen. — Auerbach i. V., 15. Juni. Bei der König!. Krei«- hauptmannschaft Zwickau beabsichtigt da« Stadtverordnetenkollegium um Anstellung eine» unbesoldeten zweiten Bürgermeister« nach zusuchen mit der Begründung, daß ein Besoldung«betrag, wie er Herrn Bezirk-assesjor I>r. von Hehgendorff gezahlt werden müßte, im HauShaltplane nicht vorgesehen sei und durch eine Anleihe gedeckt werden müßte. Weiler wurde in der vorgestern Abend abgehaltenen Stadtvercrdnetensitzung, welche 3'/^ Stunden dauerte, beschlossen, eine nochmalige genaue Suche nach den in der Stadt- lasse fehlenden 17,000 Mark, welche vielleicht noch in einem ver borgenen Winkel der feuerfesten Stadtkassenschränke liegen könnten (!) vorzunehmen. Herr Karl Hetzer >on. ist zum Stadtrath gewählt worden (an Stelle de« Herrn Viktor Knoll, welcher da« Amt au» Gesundheit»rücksichten nicderlegte). Die beiden anderen amtSmüden stadträlhe hofft man dem Kollegium zu erhalten. Amtliche Mitteilungen aus der Hilmug »es Stadtrathes zu KibenlloL vom 20. Mai 1901. Anwesend 3 Rathsmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) Ende Juni und Anfang Juli tagt der Königliche Sächsische Forstverein hier. Zur Beralhung über Unterbringung, Verpflegung und Unterhalt 3(X Juni 1901 gegenseitige Begrüßung im Gesellschaflshause Union, Montag, den 1. Juli Vormittag Sitzung im Gesellschaftshause Union, Nachmittags Ausflug nach dem Eibenstocker Reviere und Abends bause unt? Abend- Eoncert nn Feldscklößcben, Mittwoch, den 3. Juli ein Besuch der Reviere Auersberg, Wildcnthal und Earlsfeld stattfinden soll. Zur Beförderung der in den umliegenden Orlen unterzubringen- den Gäste sollen während der Festtage die Wagenbesitzer vertragsmäßig gebunden werden. Dte Stadt übernimmt die Garantie für den Fuhr- lohn, die Gäste zahlen nO Pf. pro Person. Im Uebrigen übernimmt die Stadt die Beschaffung, Aufstellung und Ausschmückung der Masten zu den Empfangspforten. Wegen aller weiteren Schritte verständigt sich der Vorsitzende später mit dem Geschäftsführer. Hrn. Oberförster Lehmann. 2) Es gelangt der Antrag der Schuldirektion, Einrichtung zweier Nach» find um^Zustimmung zu ersuchen. 4) Die Lieferung des Sprengwagens zum Preise von »00 Mark wird dem Schmiedemeister Jacob-Plauen übertragen. n. dem Gutachten über die aus der Unterhaltung der projektirten Brüae über die Mulde bei Bahnhof Eibenstock und der Zufuhr straße zu derselben entstehenden Kosten , i>. dem Stand- der Sache, den Küchenofen im Rathbause betreffend; e. den Kassen Uebersichten der Stadt und Sparkasse auf den Monat April 1901; 7) T ie^ Urlaubsgesuche der städtischen Beamten ^finden Genehmigung. 8) Ten Wasserausschußvorschlägen vom 17. Mai 1901 über verschiedene Einschätzungen und sonstigen Wasserwerkssachen, sowie den Vorschlägen des Feuerlösch- und Beleuchtungsausschusses vom gleichen Tage, schließt man sich allenthalben an. 9) Für eine gründliche Reparatur und theilweise Umdeckung des Daches auf der alten Schule werden die Kosten bis zum Höcbstbetrage von 700 Mark verbilligt, falls von der Reparatur auch eine Abhilfe für längere Zeit zu erwarten ist. 10« Der Gasanstalt wird eine Anleihe von 14,000 Mark gewährt. II) Für die solide Herstellung der Bachufermauern in der Winklerstraße verwilligt der Rath die veranschlagten Kosten. Es werden ferner Beschlüsse gefaßt in 4 Steuersachen, 2 Strafsachen, sowie über einige weitere Angelegenheiten, die des allgemeinen Interesses entbehren bez. zur Veröffentlichung nicht geignet sind. Licht und Wärme. Von Or. Wilhelm Lang. Die einzige Wärmequelle für die Erde ist und bleibt die Sonne, denn die Wärmequelle, welche un« der Mond und die Sterne senden, ist so gering, daß wir dieselbe nur mit den fein sten Instrumenten der modernen Physik nachweisen können. Die Wärmemenge, welche die Sonne einem Punkte der Erde zu strahlt, ist abhängig von der Größe de« Winkel«, unter welchem die Sonnenstrahlen auffallen. Da die Stellung der sich drehen den Erde zur Sonne fortwährend Aenderungen unterworfen ist, so ist auch die Wärme desselben Orte« verschieden je nach Jahre«- odcr Tageszeit. Da Orte desselben Breitegrade« zur Sonne unter einem gleichen Winkel stehen, so erhalten sie im Jahre zwar die gleiche Wärmemenge zugestrahlt und dennoch ist that- sächltch die mittlere Jahre«lemperatur dieser Orte nicht dieselbe, weil mancherlei störende Ursachen eingreifen. Vor Allem ist c» die Atmosphäre selbst, welche die durch sie hindurchgehenden Son nenstrahlen zum Theil aufsaugt und nicht zur Erdoberfläche ge langen läßt. Bei heiterem Wetter gelangen ca. 75"/„ der senk recht auffallenden Sonnenstrahlen bi« zur Erdoberfläche, di« an deren 25"/„ werden von der Luft verschluckt. Da die Sonnen strahlen nur zum kleinsten Theil von der Lust verschluckt werden, so erwärmen sie dieselbe auch nur wenig. Die Wärme, welche die Lust an der Erdoberfläche besitzt, rührt nämlich vom Erd boden her, der von den 75"/„ reichlich wieder abgiebt. Die Luft wird also vom Erdboden au« erwärmt, daher ist di» Lust aus den Bergen auch kühler al« ln der Ebene. Die Einsaugung»- fähigkeit de« Boden« ist sehr verschieden. Trockener, fester Boden nimmt die Wärme rasch auf, feuchter nur langsam uud Wasser sehr allmählich. Daher erwärmt sich di« Lust über de« Lande schneller al« über Wasser. Sandiger Boden erwärmt sich am schnellsten, Humu« dagegen am langsamsten. Eine weitere Ursache, warum Orte de« gleichen Breitengrade« keine gleiche mittlere Temperatur haben, ist dte ruhelose Bewegung der Luft und de« Meere«. Die ungleiche Wärmevertheilung auf der Erdoberfläche ist zugleich die Quelle aller Veränderungen in der Atmosphäre, denn durch sie wird da« Gleichgewicht der Luft fortwährend geändert; da« gestörte Gleichgewicht sucht sich au«, zugleichen und so entstehen die verschiedenen Luftströmungen, die Winde und die Stürme. Auf die ungleiche Wärmevertheilung lassen sich alle meteorologischen Erscheinungen zurückführen und theilweise im Vorau« berechnen. Da« Zusammenspiel der meteoro logischen Erscheinungen an einem Ott bezeichnet man mit de» Worte .Klima". Die Temperatur unserer Luft ist an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten eine sehr wechselnde, der Unterschied kann im Extrem bi« zu 100 Grad Celsiu« betragen und trotzdem ver mag der Mensch bei allen diesen Temperaturen zu leben, weil seine Blutwärme stet« dieselbe bleibt, etwa 30 Grad. Da« Gleich bleiben der Blutwärme ist eine unerläßliche Bedingung de« Leben«, denn die geringsten Abweichungen bedingen Krankheit oder Tod. Der Mensch muß sterben, wenn die Blutwärme 41—41^ Grad überschreitet, denn schon bei 42 Grad gerinnen gewisse Ei Weißstoffe de« Blute» und vernichten so da» Leben. Wie tief die Blut- oder Eigenwärme sinken kann, ohne da« Leben zu ver nichten, da« ist noch nicht festgeftellt worden. Die Wärmeabgabe findet auf drei verschiedenen Wegen statt: durch Strahlung, Leitung und Verdunstung. Alle drei Wege können für einander eintreten, d. h. wird einer derselben unterdrückt, arbeiten die andern umso stärker. Durch Strahlung verliert der menschliche Körper etwa 50"/„ durch Leitung und Verdunstung je 25°/„ seiner Eigenwärme. Einen weilan» größeren Wärmeverlust ersahren wir durch Leit ung im Wasser, denn in demselben hört der Wärmeverlust durch Strahlung größtentheilS, der durch Verdunstung gänzlich auf. Diese große LeitungSfähigkeit de« Wasser« macht e» erklärlich, warum wir in einem Wasser von 15 Grad frieren, während wir un» in einer Luft von gleicher Temperatur wchl fühlen. Sehr hohe Temperaturen bewirken Störungen der Nervcnthätigkeit und setzen die Ausstrahlung der Haut herab. Wenn heiße Sonnen strahlen aus den Kopf einwirken und zu gleicher Zeit die Körper wärme durch körperliche Anstrengung, wie Marschiren, gesteigert wird, so tritt leicht Sonnenstich ein. Niedrige Temperaturen rufen im Allgemeinen, wenn sie nicht gar zu lange andaucrn oder einen ganz außergewöhnlichen Grad annehmen, keine erheblichen Gesundheitsstörungen hervor. Bei niedriger Temperatur Hilst die Natur, da ist der Appetit größer, die Verdauung eine gesteigerte. Die Bluttnasse wird vorzugs weise den inneren Organen zugeführt, die Ausdünstung durch Lunge und Haut wird bedeutend herabgeslimmt, während jene durch den Harn zunimmt. Bei sehr starker und sehr lange andauern der Kälte steigern sich die Wirkungen de» Blutandrange» zu den inneren Organen bi» zum Kopfweh, zur Beängstigung, Mattigkeit, Schlafsucht und Bewußtlosigkeit. Wer sich daher bei großer Kälte im Freien hinsetzt, der schläft ein und wer die se» thut, wacht nicht wieder auf. Der Tod durch Erfrieren ist daher in dieser Hinsicht kein unangenehmer. Wenn der menschliche Organismus auch eine große Kälte ohne Schaden aurhalten kann, so muß er sich aber doch sehr vor plötzlichen Temperaturerniedrigungen hüten, weil dann der nöthige Au-gleich nicht schnell genug stattfinden kann. Der Wärme auf da» Innigste verbunden, schon durch die Einheit de» Grundprozesse«, ist da» Licht. Unter dem Einflüsse de» Sonnen lichte» wird der Sauerstoff der Lust verbessert, ozonisirt; bei gänzlichem Lichtmangel entwickeln sich nur die untersten Anfänge de« Pflanzenleben». Ohne Licht erhalten die Pflanzen keine grüne Farbe, keine Blüthenpracht. Bleich ist der Mensch, der in der Dunkelheit lebt und hätte er die reinste Luft. Die Sonne giebt den Pflanzen und den Menschen die gesunde, die schöne Farbe. Der Aufenthalt in dunklen Räumen macht Len Menschen apathisch, träge, bleichsüchtig und scrophulö». Von sehr großem Einfluß ist da» Licht auf da» Nervenleben und aus die Gemüthrstimmung. Lichte, sonnige Tage wirken auf va» mensch liche Gemüth erheiternd, auf die GeistcSthätigkeit anregend ein. Ganz besonder» aber reagirt der kindliche Organismus gegen da» Licht, er gedeiht unter seinem Einflüsse höchst überraschend. Unzweifelhaft hat die Erfahrung gelehrt, daß genügender Licht zutritt von dem wohlthätigsten Einfluß aus va» Gedeihen und die Gesundheit eine» jeden Menschen ist. Nicht» ist belebender al» ein Sonnenbad. Ein Schwacher, ein Genesender wird sich weil schneller erholen und stärken, wenn er sich ost, womöglich täglich, von der Sonne bescheinen läßt. Die Heilwirkung der Sonne hat man sehr oft und deutlich in Krankenhäusern beob achtet. E« liegen schlagende Beweise vor, daß Genesende durch direktes Sonnenlicht rasch gekräftigt wurden, während nach Nor den gelegene dunkle Krankenzimmer die Genesung stark verzögerten. Hlnsichlöare Kaden. Original-Roman von Reinhold Ortmann, üb. Fortsetzung.» Noch ehe die ganz überwältigte Frau Liesing wußte, wie ihr geschah, spürte sie die Lippen de» Fürsten aus ihrer großen, grobknochigen Rechten, und ihr war, al» wandelten ihre Füße gar nicht mehr aus dem Boden, sondern al« würde sie von lich ten Wölkchen getragen, während ring» um sie her die lieben Englcin musizirten. Nur wie au« weiter Ferne hörte sie Frau Ilona'« geflüsterte Worte: .Gehen Sie Vorau«, und erwarten Sie mich im Korridor! Ich habe noch zwei Worte unter vier Augen mit Seiner Durch laucht zu sprechen." Aber halb instinktiv gehorchte sie doch dem damit ausge sprochenen Befehl und verließ da» Gemach, nachdem sie aus dem kurzen Weg bi» zur Thür dreimal geknixt hatte, wie e« ihr au» einer kürzlich gelesenen Schilderung höfischen Leben« al« ein strenge« Gebot der Etiauette in der Erinnerung war. Kaum war sie draußen, al» Frau Ilona in einer nicht« weniger al« ehrerbietigen Haltung aus den Fürsten lv«suhr: »Sind Sie denn von Sinnen, Arpassy? Zwanzigtaufend Mark hat sie in ihrem Pompadur, di» Alte! Bor «einen leib hastigen Augen hat sie j' eingesteckt. Und hergegeben hält' sie s' bi« aus den letzten Heller, wann Sie '» ihr nicht verwehrt hätten. Ich begreife meiner Seel' nicht, wie man so leichtsinnig umgehen kann mit dem Gelde." Zultu« Arpassy hatte die hastig hervorgesprudelt« Strafpre digt lächelnd über sich ergehen lassen. .Haben Sie denn unsere Abrede vergessen, schöne Ilona? Wenn wir ihr jetzt die zwanzigtausend Mark abgenommen hätten, würden ihr sicherlich schon aus dem Heimweg allerlei Besorgnisse und Bed haben, und brir Person : Erzählt» der dritt dreinred« wa« ich nicht gut Di« Gehen. .S: billet«? möglich ! Also bett gehen S im Vor/ nicht erst Er vom Fe> Hau« vi und sagt, .Bi nicht we Kosten ii Sie nicht abhängen zeigen." Geg angekomn straße bei Zeit zu > gefunden füllte sick Klingeln men Uebt im Hofth nach Ha diese Zeit wenn er al» sie v wandle e: einer Ver und diese! Aus Häuser" t zum End» gedulden eine der daß Paul und er si ligc Malt nieder, in immer wi samer ve Minuten .Da Gebäude» ahnte er zögernd e angeboten eine Able schenke» a sie schlief rechte Fr und wie schwere ? Unglück» auf der vergeblich! Sie ziffernden mittheilte, seine« al: Reise na» der bewu mache. E nach Am: tägige Fr. erwarteter noch einv schwicgenh Diest Folge gel gesprochen Dieser Wi ein so we liche Absick war ihr hatte, übe: denken. 1 wesen, ihr in die Z konnte der al« eigen! sic von it selbst al«t ein solche: da« sie fit dünkte dies phantastisö sie mit sei bi« die ih: worden w» Da« werden, m Absicht en: Waller siö sein« ganz rasch und H«rz«l«id dirnen. So t Mädchen > eine« Kun «eiter Fei Darsteller Ihre Umgt beiden erst»
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