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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 20.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190104200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19010420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19010420
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1901
-
Monat
1901-04
- Tag 1901-04-20
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Monat
1901-04
-
Jahr
1901
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Tagesaefchichte. — Deutschland. Kaiser Wilhelm begab sich am Mittwoch nach Siel, wo Prinz Adalbert, der dritte Sohn de« Saiserpaare», am Donnerstag in die Marine eingestellt wurde. — Berlin, 17. April. Die ,Berl. Reuest. Nachrichten' melden: Oberstabsarzt Prosefsor Sohlstock, hervorragend be- könnt durch seine Thätigkeit in den deutschen Kolonien und die mit Prosessvr Sech durchgesührte BekLmpsung der Rinderpest in Sidwestasrila und in Südafrika, ist am 15. d. M. In Tientsin einer Blutvergistung infolge Unterleibstyphus erlegen. — Berlin, 17. April. Heute Nachmittag kurz nach 3 Uhr ist, wie wir bereit» Donnerstag Vormittag durch Extra blatt bekannt gegeben, in der Michaeliskirche eine Explosion entstanden au» noch nicht aufgeklärter Veranlassung. Durch die Explosion sind drei Personen verletzt, und zwar ein Soldat vom 3. Garde-Regiment schwer und zwei Snaben leicht. In der Sirche hat zur Zeit der Explosion eine Probe de« Sirchenchor« stattgesunden. — Nach einer späteren Meldung erfolgte die Explosion aus der Rückseite de» linken Außenflügel« in dem Augenblick, al« ein Soldat de« Alexanderregimcnt« bei einer Gesangsübung de« Kirchcnchore« die Orgelbälge trat. Der Raum hinter der Orgel und die linke Sette de« Thurm» der Sirche sind völlig auseinandergerissen, da» Dach de« Thurmes gesprengt. Die Zahl der verletzten Snaben steht noch nicht fest. Der Soldat gelangte trotz seiner schweren Verletzungen noch über die schmale Treppe, welche zum Orgelchor führt, an den Ein gang der Sirche, wo er unmittelbar nahe der Explosion aufge sunden wurde. Eine Gasexplosion kann nicht vorliegcn, da die Gasleitung und Hähne intakt sind. Die Ausräumungsarbeiten der Feuerwehr wurden vorläufig eingestellt, um die Untersuchung nicht zu beeinträchtigen. Der Soldat wurde in« Krankenhaus gebracht. Er ist noch nicht vernehmungsfähig. — Einer späteren Nachricht zufolge handelt e« sich doch um eine Gasexplosion. — Am Adlergrund, der Unsallstelle de« Linienschiffe» .Kaiser Friedrich III.', ist durch da» Vermessung»kommando jestgestcllt worden, daß dort Fel»blöcke lagern, die aus der Karte nicht verzeichnet sind. An der Stelle, wo die Wassertiefe 13 Meter sein sollte, wurden nur 9 Meter gelotet. — Nach den neuesten amtlichen Miltheilungen sind im Schutzgebiet Samerun mehrere militärische Expeditionen gegen Eingeborenen-Stämme unterweg». Der Hauptmann von Schimmelpsennig, der eine Zeit lang den Kommandeur der Schutztruppe vertrat, ist mit einer größeren Expedition in die Gegend von Jaunde aufgebrochen, wo vor Kurzem der Ober leutnant Lequi» sein Leben verlor. Der Hauptmann Guse ist mit Unterwerfung der Ngolostämme in der Nähe de» Croßflusse« beauftragt und soll später den Oberbefehl im Bulilandc an der Batangaküste übernehmen, wo wiederholt blutige Ausstände statt sanden. — Oesterreich-Ungarn. Erzherzog Franz Fer dinand, der präsumtive Thronerbe, hat da» Protektorat über den katholischen Schulverein übernommen. Aus eine Ansprache erwiderte der Erzherzog, schon lange habe er mit großem Wohlgefallen die Wirksamkeit de» katholischen Schul verein« verfolgt, dessen patriotische und religiöse Thätigkeit er anerkenne und gutheiße, namentlich in der Zeit der Lo« von Rom-Bewegung, die zugleich eine Lo« von Oesterreich-Bewegung sei und nicht genug bekämpft werden könne. Der katholische Schulverein wolle nur in diesem Sinne wie bisher sortarbeiten. Er könne versichert sein, daß er ihm nicht nur ein Protektor dem Namen nach, sondern e« auch mit aller Thatkrast sein werde. Er stehe dem Vereine bei eventuellen Fragen oder Schwierig keiten mit Rath und That zur Verfügung, er sei auch bereit, da« Lehrerseminar de« Verein« in Währing zu besuchen. Aus drücklich erklärte der Erzherzog, daß alle«, was er dem Präsidium gesagt habe, allgemein bekannt und veröffentlicht werden soll. — Wien, 18. April. Der deutsche Kronprinz ist um 7'/, Uhr früh mittel» Hofsondcrzuge» nach Berlin abgereist. Am Bahnhof hatte sich u. A. auch Kaiser Franz Joseph zur Verabschiedung eingefunden. — Rußland. Petersburg, 18. April. Bei Siaratow an der Wolga fuhren 14 Cisterncnwagen, welche von der Maichine lo»gerissen waren, aus einen Personenzug auf. 4 Personenwagen und der Postwagen wurden zertrümmert, 5 Personen gelödtet, 6 schwer und 15 leicht verletzt. — Italien. Da» savohische Königreich wird auch für die nächste Zeit im Zeichen der Flottenbcsuche stehen. Einer Meldung de» ,B. T.' au« Rom zufolge ist zum Stapel laus de« neuen Panzer» .Königin Margherita' am 17. Mai da» Eintreffen eine» englischen Geschwader» zu erwarten. Da wäre ein nicht mißzuverstehcnder Wink an die Adresse Frankreich«, e« möge alle aus Aenderung der politische» Konstellation im Mittclmcer gerichteten Hoffnungen fahren lassen. Da« italienische Staatsschiff soll auch fernerhin im englischen Kielwasser schwim men. So wünschen e» wenigsten» die Herren an der Themse. Und e» ist nicht anzunehmen, daß der leitende italienische Staats mann ostentativ einen neuen Sur» cinschlagen wird, obwohl da» Land bisher von dem Hinncigen zu Großbritannien alle« andere al» Vortheil hatte. Aus den Touloner Fcstrausch folgen zur Ernüchterung der Franzosen die Tage von Spezia. Daß den letzteren auch deutsche Sriegschiffe beiwohnen werden, dürste die Enttäuschung kaum geringer erscheinen lassen. E« war wieder einmal nicht». — China. Eine abermalige erschütternde Unglück«botschast »crbreitete, wie wir bereit« durch Extrablatt bekannt gegeben, am Donnerstag früh Wolff» Telegraphische« Bureau au« Peking: Der vom Generalfeldmarschall Grafen von Waldersee bewohnte Theil de« Saiserpalaste« einschließlich de« Arbest- hause« ist völlig abgebrannt. Gras Waldersee wurde »ur mit knapper Noch durch ein Fenster de« Asbesthause« ge rettet. General von Schwarzhosf wird vermißt; er ist anscheinend beim Wiederbetreten der Brandstätte um gekommen, nachdem er vorher bereit« in« Freie gelangt war. Sonstige UnglückSfälle sind bisher nicht bekannt. Da« Feuer soll in der Wohnung de« abwesenden Major« von Laucnstetn ausgekommen sein. Man vermuthet Brandstistung. — Generalfeldmarschall Graf Waldersee meldet au« Peking, 18.April: .Der beste Theil de« Winterpalaste« ist in vergangener Nacht durch Feuer zerstört worden. General von Schwarzhoff hat dabei den Tod gefunden. Die Ursache de« Brande« ist noch unaufgeklärt. Die französische Garnison und die Japaner leisteten bereilwilligst Hilfe. General ». Gahl, Oberleutnant Boehn, Major ». Lauenftein, Hauptmann Wilberg, Leutnant Rauch und ich haben fast die ganze Habe verloren.' — .Wolff« Telegr. Bureau' meldet weiter au« Peking, 18. April: Der Leichnam de« General« von Groß genannt von Schwarzhofs ist gefunden worden. Bei den Nach forschungen stieß man zuerst auf Snochenreste, welche von dem Hunde de« General« herrühren. Cs wird vermuthet, daß von Schwarzhoff in der Absicht, den Hund zu retten, in da« bren nende Gebäude zurückkehrte, durch einen niederstürzenden Balken aber erschlagen wurde. Durch die bi«herigen Erhebungen ist der Verdacht der Brandstiftung nicht bestätigt worden. Der Brand entstand, wie jetzt angenommen wird, durch einen Ofen im Anrichlezimmer neben der Süche. Rühmlich betheiligte sich an den Rettungsarbeiten der Oberstleutnant Marchand. — Peking, 16. April. Morgen gehen 1IOO Mann deutscher und 1000 Mann französischer Truppen von hier ab, um sich einer Expedition anzuschlteßen, welche von Paotingsu au« gegen Liukwanting und einige tausend Chinesen entsandt wird, die sich weigern, Li-Hung-Tschang in Betreff der Innehaltung der vereinbarten Grenzen Gehorsam zu leisten. Eine weitere Meldung besagt: Liu hält eine starke Stellung bei Huilu, 120 Meilen von Paotingsu, besetzt. 5000 Mann deutscher und 3000 Mann französischer Truppen werden zu einer Expedition gegen ihn verwandt. Weitere Truppen gehen morgen und Freitag von Peking ab. Die Expedition wird vom General-Major Freiherrn v. Gahl befehligt. Die chinesische Streitmacht soll 10000 Mann stark sein und e« wird ein hef tige» Gefecht erwartet. Die chinesische Stellung befindet sich mehrere Meilen innerhalb dec Grenzen de« vom Grasen Waldersee al« Operationssphäre der verbündeten Truppen be stimmten Gebiete«. Liu hat sich bisher geweigert, sich zurück- zuziehcn, indem er erklärt, wenn die Verbündeten wünschen, daß er sich zurückzieht, dann thätcn sie besser, zu kommen und ihn zu zwingen. Einem heute eingegangenen französischen Bericht zufolge glaubt man zwar, daß er sich jetzt zurückzieht, jedoch nimmt man an, daß, wenn die« wirklich der Fall ist, e« nur ein Rückzug von 7 oder 8 Meilen ist, um eine viel stärkere Stellung einzunehmen. — Dem .Standard' wird au« Tientsin gemeldet: Er bestätigt sich, daß die Chinesen einen Theil der Eisenbahn jenseits Paotingsu zerstört haben. Dem Vernehmen nach sand ein leichte» Gefecht statt. Von Tientsin werden Verstärkungen entsandt. Nach Nachrichten au« vertrauenswürdiger Quelle ent schloß sich General Ma, die Feindseligkeiten wieder zu beginnen. — Südafrika. Lord Kitchener meldet au« Pre toria vom 17. April: Bei dem Vormarsch General Kitchener« von Lhdenburg sprengte der Feind einen »langen Tom' in die Lust; c« wurden 13 Gefangene gemacht. Die Abtheilung unter Oberst Douglas besetzte Doolstroom, dabei wurden 6 Buren ge- lödtct. Oberst Plumer besetzte Balhfontcin, machte 13 Gefangene und erbeutete Gewehre und Munition, Elliot« Division kaufte im Oranjesreistaat eine große Menge Vieh an. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 18. April. Se. Majestät der König haben Allcrgnädigst geruht, dem Herrn Forstrentamtmann Verlach hier den K. S. AlbrechtSorden II. Klasse zu verleihen. — Raulenkranz. Am Montag hat sich Herr vr. ined. Gchrhardt hier niedergelassen. Der Gesangverein .Liedertafel' brachte ihm Abend« ein Ständchen, wobei Herr Gcmeindevor- stand Gnüchtel Herrn Doktor im Auftrage der VerbandSge- meinden, und Herr Kaufmann Sunderhaus, al» Vorsteher de« vorgenannten Verein«, namen« der Einwohnerschaft begrüßte. Herr Doktor Gchrhardt, der am 16. d. M. mit seiner Praxi« begonnen hat, wohnt im hiesigen Gemeindeamte und ist bei sämmtlichen Kassen der VerbandSgemcinden al« Kassenarzt an gestellt. — Der Restaurateur Illcrt hier beabsichtigt ein größere« Sommerlogi«-Hau» zu bauen, da« im Erdgeschoß einen großen Speise- und Gesellschaftssaal und in der Etage ca. 20 Zimmer enthalten soll. Da« Gebäude soll im Juni bereits in Benutzung genommen werden. — Infolge eine« schweren Leiden« hat sich im benachbarten StaatSforslrevier Gcorgengrün in der Mulde ein 57 Jahre alter Wcbermstr. au« Friedrich-grün am 16. April Vormittag« ertränkt. — Leipzig, 18. April. Zum Streik der Aerzte bei der Leipziger Ortskrankenkasse erfährt da« .Chemnitzer Tageblatt' au« sicherer Quelle, daß die König!. Kreishauptmannschast den ärztlichen Bezirksvereinen Leipzig-Stadt und Leipzig Land mitgc- thcilt hat, daß sie nunmehr beschlossen habe, um zu einem beide Theilc voraussichtlich befriedigenden Resultate zu gelangen, die Unterzeichner der mehrfachen Beschwerden der ärztlichen Bezirks vereine gegen die Ortskrankenkasse, sowie mehrere von der Königl. Kreishauptmannschast selbst zu bestimmende Aerzte zur mündlichen Verhandlung mit Vertretern au« dem Vorstand der Ortskranken kasse vorzuladen. Die Beschickung dieser in Aussicht gestellten Verhandlungen ist zunächst von beiden Bezirksvereinen vertagt worden. Eine Geneigtheit dazu war an und für sich nicht vor handen. — Zwickau, 13. April. II. Straskammer. Der 44 Jahre alte Ingenieur Edmund Lustig au« Budwei« in Böhmen war angeklagt, Anfang v. I«. sein damalige« Dienstmädchen Hedwig Seidel in Schönheidcrhammer um 600 Mark betrogen zu haben. Der Angeklagte, der sich z. Zt. in Hast befindet, war bi« zum 20. September al« Direktor bei der Firma Karl Edler von Querfurlh in Schönheidcrhammer angcstellt. Al» sich die bei ihm damals in Stellung befindliche Seidel einmal Urlaub erbat, um von ihrem 600 Mark betragenden Vermögen 300 Mark aus die Sparkasse zu tragen, suchte sie der Angeklagte, der sich in mißlichen Vermögen«verhältniffen befand, zu überreden, da« Geld nicht in die Sparkaffe cinzulegen, sondern ihm zu über geben, indem er ihr versprach, da« Geld besser und zu höheren Zinsen bei einer Bank auf sein eigene« Konto einzulegen. Die Seidel traute auch den Worten ihre« Dienstherrn und übergab ihm die 300 Mark. Dasselbe geschah auch einige Zeit später mit weiteren 300 Mark, die die Seibel besaß und die diese ihrem Vater geliehen halte. Der Angeklagte hat aber beide Beträge nicht angelegt, sondern im eigenen Nutzen verwendet und die Seidel ist um ihre 600 Mark gekommen. Nur 30 Mark Zinsen hat sie nach und nach von Lustig erhalten. Dieser wurde heute wegen Betrug« unter Anrechnung von 1 Monat Untersuchungs haft zu 3 Monaten Gesängniß vcrurtheilt. — Zwickau, >7. April. Mit hoher Genuglhuung wird hier in der ganzen Bevölkerung die Nachricht ausgenommen, daß zu dem 19. Mitteldeutschen Bundesschießen der hohe Protektor de« Feste« König Albert persönlich hier cinlreffen wird. — OelSnitz i. B., 17. April. In den letzten Tagen sind aus der Linie Eger Reichenbach nicht nur zahlreiche Arbeiter von Böhmen nach Sachsen hereingeschafft worden — umgekehrt mußten auch größere Arbeitertran«porte wieder nach Oesterreich abgesckioben werden, weil die Sachsengänger eine Beschäftigung nirgend« zu finden vermochten. So schreibt die hiesige .Vogtl. Ztg.' vom Dienstag: Eine große Anzahl böhmischer und italieni scher Arbeiter, die vor ungefähr drei Wochen hier durchgesahren waren, um Sommerarbeit zu suchen, mußten am Freitag un verrichteter Sache wieder nach ihrer Heimath zurückkehren. Durch da« wochenlange Umherlaufen nach Arbeit waren die Leute in der Kleidung und körperlich heruntergekommen und zum Theil aller Barmittel entblößt. Die Leute, unter denen sich auch »»I empfiehlt bi Repar Vorm. Die Beichtri Nachm. den diese« u Oonto-Oo äusbscvs vom. > Früh 8 Hartenstein DiakonuS M /in- und UmermUt Linlösuns Vsrsioks kusstslid Vei bi zahlreiche graue» u»d Sinder befände», erzählten, soweit sie der deutschen Sprache mächtig waren, sie wären von österreichische, Agenten für Sachsen angeworbe» und ihnen dort gutlohnende Beschäftigung versprochen worden; die Angaben der Agenten er- wiesen sich jedoch al« trügerisch. Trotz dieser Mißerfolge der Arbeitsuchenden dauert die Einwanderung böhmischer Arbeiter fort, und e« enthält fast jeder Egerer Personenzug einige von böhmischen Arbeitern vollbesetzte Wagen. Airchl >»s,,y« S. b«S Fried, Zoyann« W« der« Pier r< weit gart D mm« Natal« desttzer« hier. Friedrich Her Niedery-Htau, daselbst. Lei» weil. Johann hier, ehel. T. Nicker« hier. Erdmutye Wi! T. de« «art j gabritarbeiier neri hier UN Hohmann, Ha ehel. S. des st Friederike We BS. und Oeto in Bayern m weil. Karl Gu Gelaust: Irma Marian billigst«!- <Si Vermischte Nachrichten. — Die evangelische Bewegung in Oesterreich.! Oesterreich, da« in den Jahren 1530—1540 ein fast ganz pro- I testantische« Land war, aber später in einer blutigen Geschichte I mit grauenvoller Gewalt zum Satholici«mu« wieder zurückgeführt I wurde, ist seit dem Jahre 1898 der Schauplatz eine« heiligen I Ringen«. Jener nationale Slreitruf .Lo« von Rom', der unter I dem Drucke de« Slaventhumt, de« Slcru« und der katholischen I Volk-Partei au« der Seele der Deutschen sich lo-rang, führte I alsbald zu einer religiösen Bewegung, welche von weltgeschicht- I ltcher Bedeutung werden und für die Sache de« Evangelium« unübersehbare Folgen haben kann. Mehr al« 13,000 Deutsche I traten bi« jetzt au« der katholischen zur evangelischen Sirche über, 21 Kirchen und Kapellen wurden in den letzten zwei Jahren geweiht und 43 evangelische Geistliche predigen da« Evangelium in den neu entstandenen Gemeinden. Orte wie Slostergrab, Braunau, Sarpitz, Turn bei Teplitz, Dux, Srammel- Obersedlitz, Hohenelbe und Langenau in Böhmen, Mürzzuschlag in Steiermark und Villach in Kärnten zeigen ein rege« evan gelische« Leben. Neuerding« dringt die evangelische Bewegung auch in Mähren vor. Eine Reihe neuer evangelischer Ge meinden werden in bisher ganz römisch-katholischen Gegenden entstehen, wenn für die ersten Bedürfnisse derselben genügende 1 Unterstützung in Aussicht gestellt werden könnte. Soll da« verheißungsvoll begonnene Werk seinen segensreichen Fortgang nehmen, so muß da« evangelische Deuschland ihm seine Hülfe gewähren. — Hygiene in der Rafirstube. In seiner letzten Sitzung Hal sich der Stuttgarter ärztliche Verein auf Anregung des dortigen Stadlpolizeiamt« mit der Frage der Herstellung besserer hygienischer Zustände in den Rasir-, Frisir- und Haarschneidegeschästen der Stadt beschäftigt, nachdem man auch in anderen Städten in dieser Richtung vorgegangen ist. E« wurde fcftgcstellt, daß bei den jetzigen Verhältnissen die Ueber- tragung ansteckender Krankheiten noch sehr häufig vorkowmt. Bor Allem ist c« die Ring- oder scheerende Flechte (Herpes tonsurails), deren Uebertragung ganz vorwiegend durch den Ra- sircr erfolgt. Man hat in Berlin und anderweitig von einzelnen Rasirstuben ganze Epidemien dieser Krankheit au«gehen sehen. Auch der im Publikum wohlbekannte, speziell in Stuttgart jetzt recht verbreitete scheibenförmige Haarausfall (ärea Oelsi), sowie die ebenfalls zum Haarausfall führende Kopfschuppenkrankhett, die häufigste Ursache frühzeitiger Kahlheit, kann beim Haarschnci- den und Fristren von Person zu Person übertragen werden, von anderen selteneren, dafür aber theilweise um so schlimmeren Krankheiten nicht zu reden. Da« ganze Handwerkszeug de« Friseur«: Servietten, Handtücher, Mäntel, Schwämme, Puder quasten, Kämme, Bürsten, Schceren, Rasirmcsser, Rasirpinsel, Kopfstützen und schließlich die Hände de« Barbier« selbst können die Vermittler der Uebertragung sein. Wie läßt sich hier Abhilfe schaffen? Vor Allem durch peinlichste Reinlichkeit de« Barbier selbst, besonder« seiner Hände. Deshalb sollte laufendes Wasser in keinem Fristurgeschäft fehlen. — Wo angängig, muß vernicht bare« Material — statt der Servietten muß Seidenpapier, statt Puderquasten und Rasirpinsel Wattebäusche verwendet werden. Messer und Scheeren sollen vor und nach dem Gebrauch gründ lich de«infizirt werden. Bürsten und Kämme müssen au« Ma terial bestehen, welche« sich mit heißer Sodalösung gut reinigen läßt, und die« muß sehr ost geschehen. Wer freilich ganz sicher gehen will, der möge zum Friseur sein eigene« Rasir- und Fri- sirzeug mitbringen oder dort niederlegen. Mindesten« aber sollte man nie nach dem Rasircn da« Handtuch de« Barbier«, sondern stet« ein eigenes, reine« Taschentuch benützen, denn gerade die abgeschabte Haut ist außerordentlich geeignet für da« Eindringen von ansteckenden Pilzen. Selbstverständlich dürfen Klienten, die mit Hautkrankheiten behaftet sind, nie in den öffentlichen Frisir- stuben, sondern nur in ihrer Wohnung und mit ihren eigenen Geräthcn bedient werden. — Die Grundbedingung einer glücklichen Ehe. Im Märzhefte von P. K. Rosegger» .Heimgarten' wird ge schildert, wie der Kastelbauer beim Pfarrer sein Aufgebot an meldet: Der Kastelbauer steigt gemächlich zur Thür herein in die PsarrerSslube. Pfarrer. .Schau, schau, der Kastclbauer! Wie geht'« immer? Setzen Sie sich.' — Sastelbauer: .Oh — ah. Guat sa weit. Kon mih nit beklogn.' — Pfarrer: »So setzen Sic sich doch!' — Kastelbauer: »Kon ch stehn ah, Herr Pforrer. Hon biaz nit viel Zeit zan Sitzn.' — Pfarrer: »So, so. Wa« haben Sie denn vor, Kastelbauer?' — Sastelbauer: »Wada nix exrig«. Bittn hon ih wölln, daß mih da Herr Psorrer va da Sonzl schmeissn that.' — Pfarrer: »Von der Kanzel schmeißen! Ausbieten! Heirathcn? Sapperlot, da gratulir ich. Wa« haben Sic denn für eine ausgesucht?' — Sastelbauer: .Wo« moa- nen«, Herr Psorrer? Rolhn» amol. Nit? Rau, in Großhetscher seine.' — Pfarier: .Die Acltcre?' — Sastelbauer: »Na, die hon ih nit mögn. Die Jüngere pock ih her.' — Pfarrer: .Da« ist wohl eine gute Partie? Wie?' — Sastelbauer: »Glaub wul. Sriaag a tullc Aussteuer. A Truhn vul Lcinwad, a por Sau und fünshunert Guldn Bargeld.' — Pfarrer: »Da schau her! Und sonst? Hat sie einen guten Charakter? Daß Sic wohl glücklich mit ihr leben werden?' — Sastelbauer: .D'rum i» ma nit bong, Herr Pforrer, gor nit. Sie woaß mit die Kälber und Sau guat umzgehn.'. — Mit der Beschaffung von SriegSmedaillcn ist man in England etwa« voreilig gewesen. Die KriegSmedaillen zur Erinnerung an den südafrikanischen Krieg, die an die Offi ziere, Unlcrosfiziere und Mannschaften bei dem Ende de« Kriege« vertheilt werden sollten, waren von der englischen Regierung schon im Jahre 1900 bestellt worden, weil man Lord Robert« Botschaft Glauben geschenkt hatte, daß wirklich der Krieg vor über wäre. Demgemäß trugen die Medaillen die Jahreszahl 1900. Nun Hal der Krieg den Jahrhundert-Wechsel schon lange überdauert und so mußte sich die englische Regierung dazu be quemen, die Münzen in die Fabrik zurückzusendcn, um die Jahre»- zahl au«kratzen zu lassen. Die« ist nunmehr geschehen. — In Tsingtau (Siautschou) ist ein deutscher Turnverein gegründet worden, der jetzt um Ausnahme in den Verband der deutschen Turnerschafl nachsticht. Den deutschen Turngenoffen im fernen Osten ein kräftige« .Gut Heil'! — Bestätigung. Hvtelwirth (protzenhast aufschneidend): .In meinem Hotel verkehren nur Fremde, die wa« springen lasten.' — LogiSgast: »Hm, da« hab ich gleich im Bett gemerkt.'
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