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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 15.05.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190005158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19000515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19000515
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1900
-
Monat
1900-05
- Tag 1900-05-15
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Monat
1900-05
-
Jahr
1900
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« Allgäu kwürbige der eHe mmingen durch die ung de» Diidpret, Herab- an sich llstänvige Deulsch- »glichkeit ein Ver- garnicht, starken, daß die Bauern »schieden en gegen in Thü- » Engste chen und n Leiden- i Blicke«, ten und Geboren ckium zu i. Orten, »oirschen Wander, chdem er t, wurde er der dpheten". versuchte >ll dema- Jch bin ohn und Bertreib- Previger- ft: .zur heil und zöttlichen zu einer zerte sich auf die ihn aber sich mit d, mußte lärte er, unmittel- re Wort ien hat.' en, Frie- anwesen- so werde bellhäter en auch sicht vcr- die»All- >zer oom >ter nach > sammt er Wall geladen er schon Harnisch >en .zur :z zuvor '« Han« »er Auf- ni, zum gen. Er ibarung, Zchlösser bi« zum nicht die lschland, ederbcn' « sollte >brigkeit, he noch ! Obrig. und er inddeckel Aufruhr e, ward leiden- ocrischen .Mord zen, ten und Herrscher ipörung. Philipp Sachsen franken- qc über hatten. ion der izer ver- verhieß: ries er. iitz nicht leine in Ja, Ihr un« den mörder- ichrocken ter kräf- die Sa- atte, so- ordnung Wagen ¬ burg und Alle«, wa« nicht auf der Stelle von den Lanzen nieder gebohrt wurde, flüchtete nach der Stadt Franken Hausen, in welcher rin gräßliche« Gemetzel unter den Aufständischen den Sieg für die Fürsten entschied. bOOO Erschlagene lagen in den Feldern und Straßen umher, 300 wurden vor dem Rathhause geköpft. Alle übrigen Städte unterwarfen sich ohne Widerstand. Thoma« Münzer wurde gefangen und in Mühlhausen unter den schreck lichsten Folterqualen bingerichtet. Der Schwedenyof. Erzählung von Fritz Brentano. (d. Fortsetzung.) .Tahitis grüßt da« junge Bleichgesicht!' sprach ernst und ruhig der braune Mann, dessen halbnackter Körper gleich einer Bronzcstatue in der Sonne leuchtete. »Möge die Squaw den Hund zurückhallen, denn Tahilta kommt al« Freund und möchte nicht gern dem Thier ein Leid thun.' Der Indianer hatte in den tiefen Gutturaltönen seine« Volke«, aber in leidlichem Französisch diese Worte gesprochen, bei deren freundlichem Inhalt da« Weib de« Ansiedler« sich einiger maßen beruhigt fühlte. »Nieder, Cäsar, nieder!' sprach sie zu dem Thier und drückte e« mit starker Hand zu Boden, »nieder, sag' ich Dir, wenn Du nicht willst, daß ich böse werde!' Nur mit Widerstreben und immer noch leise fort knurrend, streckte sich der Hund zur Erke, von wo au« er übrigen« den Fremden scharf im Auge behielt, bereit, bei der ersten verdächtigen Bewegung auf ihn lo« zu stürzen. Doch dieser that nicht« dergleichen. Sein mächtiger Bogen hing unberührt über seiner Schulter, der Tomahawk an seiner Seite, und mit einem freundlichen Lächeln schritt er mit vorge- streckier Hand auf die junge Frau zu, welche ängstlich einen Schritt zurückwich und ihm zuries: »Bleibt wo Ihr seid, Mann, sonst kann ich für den Hund nicht einstchen. Er ist wild und nur an nn« gewöhnt. Schon einmal hat er einen Krieger Eure« Stamme« niedergerissen, der gewaltsam in da« Blockbau« eindringen wollte!' Au« dem Auge de» Wilden blitzte bei diesen Worten ein eigenthümlich tückischer Strahl nnd seine Hand zuckte leise nach dem Schlachtbeil an seiner Seite. Aber er bezwang sich, noch che die Frau seine Erregung gewahr wurde und antwortete freundlich: »Tahilta hat sich auf der Jagd verirrt und wünscht weiter nicht« al« eine gastliche Labung in dem Wigwam seine« weißen Bruder«. Wa« fürchtet die Squaw? Die Streitaxt ist begraben zwischen den Rothhäuten und Bleichgesichtern, und Tahitta ist nicht gekommen, sie auszugraben!" Wieder machte er einen Schritt vorwärt«, aber die Frau hob entschlossen die Büchse und rief in fast drohendem Tone dem Indianer zu: »Keinen Schritt weiter, Mann! Wa« Ihr wünscht, sollt Ihr haben, aber dem Blockhaus müßt Ihr fern bleiben, bi« der Herr desselben heimkchrt. Lagert Euch dort auf die Hirschdecke, ich werde Euch Speise und Trank reichen.' Einen Augenblick zögerte der Indianer, warf einen raschen Blick auf die Feuerwaffe und den Hund, welcher sich wieder neben seine Herrin gestellt hatte, und setzte sich dann anscheinend gleichmüthig nieder. Die Frau aber verschwand in dem Block haus, dessen Thür sie hinter sich verschloß. Als der Sioux sich allein sah, blickte er sich prüfend nm und maß augenscheinlich die Lage und Stärke de« Hause« mit sicherem Auge. Dasselbe bestand au« gewaltigen Stämmen, die mit Kraft und Geschicklichkeit aneinander gefügt waren, statt der Fenster hatte eS schmale Oeffnnngen, die vortrefflich al» Schieß scharten benutzt werden konnten, und da« flache Dach war mit dicken Lagen von Rasen- und Erdstücken belegt — offenbar um im Falle eine« Brande« da« Umsichgreifen der Flammen zu er schweren. So viel sah der Indianer, ohne einen Blick in da« Innere geworfen zu haben, daß zwei bi« drei Personen genügten, um bei einem etwaigen Angriff einer ganzen Schaar von An greifern große Verluste zuzufügen und ka« Hau« auf längere Zeit zu halten. Er hatte seine Beobachtuugen eben beendet, al« die Frau wieder erschien. Der Indianer saß mit gekreuzten Beinen ruhig aus dem Platz, den vorher da« Kind eingenommen hatte, und stützte sein Haupt auf den auf feinem Knie ruhenden Arm. Nicht« an ihm veriiech, raß ihm da« Hau« und dessen Bewohner irgend ein Interesse einflößten, und ohne sich vom Platze zu regen, nahm er mir freundlichem Lächeln die Speisen hin, welche die Frau ihm reichte. Diese trat wieder unter die angelehnte Thür de« Blockhauses zurück, an welcher der Hund sich gelagert hatte, und musterte mit prüfendem Blick den Indianer, welcher unbefangen und ohne ihr einen Blick zu schenken dem Hirschfleisch zusprach. Der Sioux war ein hochgewachsencr, kräftiger Mann von etwa vierzig Jahren. Sein Haar war nach der Sitte seine« Stamme« glatt von der Stirn zurückgestrichen und aus dem Hinterhaupt mit einem dunklen Band geknotet. Er trug ein leichte« Jagdhemd von lichtem seinen Leinen, aber reich besetzt mit bunten Fransen, dessen kurze Aermel seine muskulösen, mit reichen Zierraten versehenen Arme entblößt ließen. An den Füßen hatte er die eigenartigen Mokassin» seine« Stam me«, und die Verzierung derselben deutete an, daß man e« mit einem vornehmen Krieger zu thun habe. Sein intelligente« Ge sicht, welche« nur bei näherer Besichtigung einen gefährlichen Zug von Schlauheit und Tücke zwischen den Augen und um den seingeschnittenen Mund zeigte, war ohne jegliche Bemalung — ein Beweis, daß er sich nicht auf dem Kriegspfad befand. Da für sprach auch die Art, wie er feine Waffe beiseite gelegt hatte, wenn auch der gefährliche Tomahawk im Bereich seiner Hand war. Der Indianer hatte sein Mahl beendigt und erhob sich. »Tahitta dankt dem Bleichgesicht,' sprach er, »und wird, wenn er heimkehrt, von der fremden Squaw, die ihn stärkte, seinem Stamm erzählen. Und die Krieger der Sioux werden dann vielleicht vergessen, daß die Freunde der bleichen Frau die Jagdgründe der rothen Krieger in Besitz genommen haben und sic mit dem Donncrrohr beherrschen.' E» lag etwa« in dem Ton de« indianischen Krieger«, wa ber Frau de« Ansiedler« nicht gefiel und sic leicht erbeben machte. »Der große Geist hat allen seinen Kindern, den weißen wie den rothen, seine Jagdgründe zugetheilt,' antwortete sie, die bilderreiche Sprache der Sioux nachahmend, »zürnt mein rother Bruder dem weißen Mann, daß er hier seinen Wigwam ausschlug?' ,We«halb blieb er nicht In seiner Hcimath, dort, wo sich die Steinzclte aller seiner Stamme-genossen am Ufer de« großen Strome« erheben? Warum dringt er in da« Gebiet, da« der große Geist dem rothen Mann angewiesen? Ein junger Krieger hat sich hier verirrt — wo ist er? Er ist nicht zurückgekehrt und die Seinen trauern um ihn seit Wochen!' Die Frau erzitterte unter dem scharfen Blick de« Indianer« und erwiderte mit unsicherer Stimme: »Ein junger Krieger! Ja, ich erinnere mich. Er wollte gewaltsam in die Hütte dringen und der Gefährte meine« Manne« wie« ihn fort. E« mag etwa« rauh geschehen sein — aber ein Leid wurde ihm nicht angethan.' »Und wo ist er?' fragte der Sioux mit so rauher, tiefer Stimme, daß die Frau erschrocken einen Schritt zurücktrat. .Er ist nicht zurückgekommen, aber da« jüngere der beiden Bleichge sichter au« dem Wigwam hier trägt seine Mokassin«!' Der Indianer hielt in seiner drohenden Red« inne; er mochte fühlen, daß er zu weit gegangen war, zu viel von dem Gefühl, da« sein Innere« beherrschte, verrathen hatte. Er suchte einzulenken und fuhr fort: »Die Sioux werden ihren Krieger suchen — sie werden ihn finden, und der weiße Mann mag mit seinen Freunden ruhig seinen Wigwam bewohnen.' Der Indianer winkle der Frau de« Ansiedler« mit einer stolzen Handbewegung zu, warf noch einen Blick auf da« Block- Hau« und war mit wenigen Schritten ebenso geräuschlo« und geheimnißvoll in den Wald verschwunden, wie er gekommen war. Einen Augenblick sah ihm die geängstigte Frau nach, dann kehrte sie, von ihrem mütterlichen Gefühl geleitet, zu dem Lager ihre» Kinde« zurück und ließ sich neben demselben nieder, al« gelle c« jetzt schon, ihr Liebste» vor den drohenden Gefahren zu schützen, welche die dunklen Worte de« Sioux ihr angedeutet hatten. So saß sie sinnend, wohl eine Viertelstunde, al« sie plötzlich freudig erregt aufsprang. Der Hund hatte einen eigenthümlichen Laut gegeben, sic wußte, daß ihr Mann heimkehre. ' Sie hatte sich nicht getäuscht. Kräftige Tritte erschallten und der Längstcrsehnte erschien. Mit einem lauten Aufschrei der Freude lief ihm die junge Frau entgegen und warf sich an seinen Hals. Sie war so erregt, daß er sie auf einen Augenblick mit beiden Armen von sich schob und ihr prüfend in da- Gesicht Ichaute. »E« ist etwa» vorgcfallen!' sprach er besorgt. »Sprich, Judith, e« ist doch dem Kinde nichts passirt?' »Nein, nein!' erwiderte sie, unter Thränen lächelnd, welche die Freude über seine Rückkehr ihr erpreß! hatte, »da« Kind ist wohlauf und munter und schläft drinnen. Aber Du darfst im« von heute an nicht mehr allein lassen, Ulrich, nie mehr, hörst Du?' »Und weshalb, Judith?' fragte er. »Warst Du nickt oft schon tagelang allein in unserem stillen Heim, ohne daß der Friede desselben gestört wurde?' »Ja, aber heute besuchte mich ein unheimlicher Gast," ant wortete sie, „ein Indianer vom Stamme der Sioux, welcher mir Schrecken cinflöß'e. Wohl war er freundlich und sagte mir, daß die Streitaxt zwischen den Weißen und den Rothhäuten begraben sei, aber er mißfiel mir und ich traue dieser Freund schaft nicht. Er fragte nach dem jungen Sioux, der vor einigen Wochen hier war — noch sei er nicht zum Stamm zurückgekehrt und die Krieger suchten ihn!" „Sie suchten ihn — sagte er da«?" fragte der Ansiedler in halb träumerischem Ton und fügte leise hinzu: »Sie werden ihn nicht finden!" »Wa« meinst Du?" fragte Judith, indem sie besorgt aus da« Antlitz ihre« Manne« blickte, auf dem sich wieder jener geheimnißvolle Zug zeigte, der sie so ost schon erschreckt hatte. »Nicht«! Nicht«!" erwiderte er abwehrend, indem er sie nochmals herzlich in seine Arme schloß, »ängstige Dich nicht wegen de« Sioux, wir leben ja in Frieden mit Jedermann." »Wo ist der Dieter?' fragte die Frau, indem sie einen Blick auf den Waldweg warf, als erwarte sic, ihn von dort kommen zu sehen. »Er muß bald hier sein," antwortete der Ansiedler, »ich tras ihn drüben am Quell mit einem erlegten Wild beschäftigt." Wieder flog jener finstere Schatten über sein Antlitz, aber er faßte sich rasch, fuhr leicht mit der Hand über die Stirn und trat mit seinem Weibe in das Blockhaus. Wohl wenige seiner früheren Bekannten hätten in dem ein samen Nrwäldler den Ulrich oom -chwedcnhof wiedcrerkannt, so gewaltig hatten die verflossenen acht Jahre ihn verändert. All dem Jüngling war ein kräftiger, ernster Mann geworden, au» dessen wetterhartem, tiefbraunen Gesicht eine lange Reihe von Kämpfen, Mühsalen und Entbehrungen sprach, während aus seiner Stirn noch ein gewisse« Etwas geschrieben »and, wa« der Kundige aus ein tiese« Seelenleiden deuten mußte. Und ein solches war e« auch, wa« seine Zeichen in sein Gesicht gegraben hatte. Wohl waren Jahre seit jener Unglücksnacht an der Mord eiche verflossen, wohl trennten ihn Länder und Meere von oer Stätte seine» Frevels, und in der fernen Heimath dachte wohl kein Mensch mehr desselben — aber in seinem Innern halte die mahnende Stimme nicht einen Augenblick geschwiegen, und nicht einmal hatte er den letzten Blick der sterbenden Mutter vergessen — jenen Blick voll Jammer und Schmerz — Trauer und Liebe. Der Blick hatte ihn hinaus getrieben in die weite Welt, über den Ozcan, in Kamps und Schlacht. Er war Soldat geworden und hatte wohl hundertmal den Tod gesucht — umsonst. Wo seine Kameraden von den wilden indianischen Kriegern schaaren- weisc niedergemctzelt wurden in offenem Gesellst oder grausam hinstarben am Marterpfahl, war er immer wie durch ein Wunder dem Tod entgangen, bi» der Friede geschlossen wurde und die ruhige, bürgerliche Thätigkeit wieder in ihre Reckte trat. Er hatte sein Vermögen — und e» war nicht unbedeutend — in einem New Dörfer Handelshause angelegt, aber e» litt ihn nickt unter den Menschen, und mehr und mehr reiste sein Entschluß, sich jenen Männern zuzugeseücn, welche al« einsame Pioniere de« Urwald« den Kampf gegen die Gefahren der Wildnis, aus nehmen und al« Bahnbrecher der vorschreitenden Zivilisation ein harte« Leben der Noth und Entbehrung führen. Und eine« Tage« hatte er eine Begegnung, welche ihn diesen Entschluß rasch zur Ausführung bringen ließ. Er war ruhelos einige Stunden in den Straßen de« damals noch ziem lich kleinen New-Dark umhergestreist und trat ermüdet in eine jener Tavernen, in welchen sich Gäste aller Nationalitäten, jeg lichen Stamme« und Stande« zusammen sanden. Das Lokal war ziemlich gefüllt, und c« ging äußerst lebhaft zu. Ulrich suchte sich den stillsten Winkel und nahm in einer halbdunklen Ecke an einem Tisch Platz, wo nur ein einzelner Gast saß, welcher finster brütend in sein Gla« stierte. Da auch Ulrich nicht die geringste Lust zu irgend einer Mittheilung spürte, so saßen sie beide eine Zeitlang sich schweigend gegenüber, bi« ein Streit, de: vorn im Lokal ausbrach, sie aufschen ließ. Der Fremde stieß einen leichten Schrei au«, und über da» bleiche Gesicht de« Schwcdenhofhauern schoß eine glühende Röthe, al» er seinen Partner betrachtete und au« seiner Bewegung ersah, daß auch er von ihm erkannt war. E« war kein anderer al» Dieter, der Deserteur, der Ulrich gegenüber saß, einer jener Zeugen seiner That, denen er nimmer zu begegnen hoffte und der jetzt, ein neuer, schrecklicher Mahner, leibhaftig vor ihm auftauchte. Wie ein innerer Schrei der Verzweiflung ging e« durch die Seele de« gequälten Manne«. Also auch hier verfolgte ihn da« Gespenst der ewigen Angst — bi« hierher reichte die Kette, die ihn mit den Mitwissern seiner Blutthat verband, und umsonst wälzte der Ozean zwischen ihm und der Heimath seine ewigen Aluthen. Er warf «inen prüfenden Blick auf den Deserteur. Der selbe schien in elenden Verhältnissen — Roth und Sorge sprachen au« seinem verwilderten Anzug, und aus seinem Gesicht trug er den Stempel de« Hunger« und Kummer«. Entsetzung folgt.) Landwirthschaftliche«. — Brüten und Nichtbrüten der Hühner. Bei dem gegenwärtigen Stande der Geflügelzucht giebt e« eine Einthcilung der Hühner in Brüter und Nichtbrüter. Für denjenigen, der nur einige wenige Hühner hält, sind die letzteren sehr bequem und sie sind ihm umsomehr zu empfehlen, al« sie, wenigsten« die bekannteren und verbreiteteren Rassen davon, überhaupt wirthschast- lich hoch stehen. ES sind die« insbesondere Italiener und Mi- norka«. Diese Rassen sind von dem Landmann vortheilhaft zu verwenden, wenn er ihnen die zu großen Kämme wegzüchtet. Mit Italienern sind nicht die Hühner gemeint, die direkt au» Italien eingeführt werden, sondern es sind Hühner amerikanischer Zuchtkunst, die unter dem Namen Leghorn« „LinorvaS" zu un« kamen. Sie werden aber jetzt al« Italiener allgemein bezeichnet. Die Minorka« sind in England hcrausgczüchtet, sie mögen ur sprünglich von der Insel Minorka stammen. Auf welche Art diese Hühner da« Brüten ganz verlernt, ist nicht gut nachzuweiscn. Thatfache ist, daß nur selten eine Henne dieser Rassen sich damit abgiebt. — Dahingegen ist das Cochin-Huhn, und sind alle Rassen, die mit Hilfe diese« Huhne« geschaffen sind, mit großer Brütlust behaftet. Vor 50 Jahren wurde da« Eochinhuhn bei un« eingeführt. Die mäßige Brütlust, welche sich bei unseren damaligen, den sogenannten Landhühnern, zeigte, hat es durch die Vermischung mit demselben vermehrt. Da« Austreten der Brütlust kann dem Besitzer von Hühnern sehr lästig werden, wenn er keinen Gebrauch davon machen will. Es ist ihm ärger lich, wenn die Hennen auf dem Neste liegen, und cs werden öfters aus Unkundc allerlei barbarische Mittel angewendet, um die Hennen von der Brntneigung zu befreien. Die Hennen werden ins Wasser getaucht, man befestigt ihnen Strohbündel auf den Rücken und läßt sic damit laufen, man sperrt sic ein und läßt sic hungern und läßt sie au« Vergeßlichkeit verhungern. Alle diese angewandten Mittel sind grausam und führen nicht zweckmäßig zum Ziele. Will die Henne sitzen, so lasse man ihr vielleicht kurze Zeit ihren Willen, etwa acht bis zehn Tage. Die Ruhezeit ist ihr gi». Man gebe ihr einige Porzcllaneier oder wirkliche Eier, die aber täglich, um sie nicht unbrauchbar zu machen, gewechselt werden müssen. Dann Ihue man die Henne in einen von Drahtgcwebc hergestellten Käfig im Hühnerhofe, vom Verkehr der Kameraden umgeben und die Brütlust ist in wenigen Tagen verschwunden. Will inan der Henne kein Aus ruhen bewilligen, so kann sie auch sofort, wenn sich die Brütlust zeigt, in den Käfig gcthan werden; die Brütlust wird sich immer in einigen Tagen verlieren. — Einiges über Kartosfelban. Die Kartoffel ver langt einen lockeren, jedoch dungkräftigen Boden, wenn sie be deutende Erträge liefern soll. Eine frische Stallmistvüngung befördert zwar die Größe, aber auch die Wässerigkeil der Kar löffeln und taugt daher bloß für Vichkartoffeln, während Speise kartoffeln in zweiter oder dritter Tracht nach einer Düngung folgen oder eine mäßige Düngung mit feinem Knochenmehl, Chilisalpcter oder Superphosphat erhalten sollen. Eine Stall- mistdllngung sollte womöglich im Herbste oder wenigsten« im zeitigen Frühjahre gegeben werden. Mittelgroße Kartoffeln eig nen sich am besten zur Saat, große Knollen spalte man der Länge nach und lege die Hälften oder man verwende nur die Spitzen mit zahlreich ausgebildeten Augen und füttere die söge nannten Nabelthcilc. Längeres Abwelken der Saatkartosfcln vor dem Legen an einem luftigen Orte erhöht deren Ertragfähigkeit. Die Kartoffeln sollen nicht tiefer gelegt werden, al« daß sic vollständig mit Erde bedeckt werden, und stecke man sie des halb in die halbe Höhe der frischgezogenen Furche. Bei schweren Böden ist c« vorzuziehen, sie auf da« abgeeggte Feld zu legen und mittel« des Häufelpflug« schwach mit Erde zu bedecken, oder gar in die mit demselben gezogenen Kämme zu stecken. Nur in trocknercn Böden ist ein tiefere« Legen zu empfehlen. In der Hauptsache aber häng', der Erfolg beim Kartoffelbau von einer genügenden Lockerung des Boden« ab, weshalb nach dieser Rich tung hin keine Mühe gescheut werden sollte. Foulard - Seid.- Robe M. 13.80 und höher — 14 Meter! — Porto und zollfrei zugesandt! Muster umgehend ; ebenso von schwarzer, weißer und farbiger „Henneberg. Seide" von 75 Pf. bis 18.65 p. Meter. 0 ttsnnsbsrg, Seide» kabrllravt lä. a. ä. lloö.) Türiok. Standesamtliche Machrichte« »an Schönheide vorn 6. bis mit 12. Mai 1900. Geburtsfälle: 146) Dem Handelsmann Eduard Lenk hier 1 T. 147) Dem ansäss. Handelsmann Christian Eduard Schüler hier 1 S. 148) Dem Maschinenführer Franz Eduard Arnhold hier 1 T. 149) Dem Handarbeiter Hugo Daniel Weiß hier 1 S. 150) Dem Bremser Ernst Emil Kunze hier 1 S. 151) Dem Gießermeister Oswald Julius Hahn hier 1 S. 152) Dem Former Franz Ludwig Morgner in Schönheiderhammer 1 S. 153) Dem Bürstenmacher Ludwig Alwin Männel hier I S. Aufgebote: a. hiesige: 31) Der Naturheilkundige Emil Max Roth in Oberreichenback mit der Anna Louise Lenk hier. 32) Der Kaufmann William Alfred Stutz in Erlangen mit der Helene Alwine Schröder hier. 33) Der Bürstenfabrikarbeiter Friedrich Alwin Schädlich hier mit der Bürstenfabrik- arbeiterin Emma Mane Eckstein in Schönheiderhammer. 1>. auswärtige : 8) Der Postassistenl Carl Paul Hoch hier mit der Anna Helene Jllinger in Auerbach i. V. Eheschließungen: 29) Der Avothekenbesitzer und Leutnant d. L. Wil beim Eduard Gustav Stoppelhaar in Plauen i. V. mit der Olga Frieda Trommer hier. 30) Der Schriftsetzer Franz Emil Männel hier mit der Wirthschaftsgehilfin Clara Marie Dittrich hier. Sterbefälle: 101) Die Bürstenfabrikarbeiters - Ehefrau Anna Helene Klötzer geb. Fuchs in Neuheide, 22 I. 102) Paul, S. des Werkführers Friedrich Alwin Schädlich hier, 1 M. Chemnitzer Marktpreise am 12. Mai IMO. 6 7 7 Weizen, fremd« Sorten 8 Mk. 7 , 7 , 7 » 7 , 7 » . sächsischer Roggen, nieder!., sächs. » preußischer « diesiger « fremder Braugerste, fremde . sächsische Uafer.bsächsischer « preußischer Kocherbsen Mahl- u. Futtererbsrn 7 Heu 3 Stroh 2 Kartoffeln 2 Butter 2 25 Pf. bi» 9 Mk. — Pf. pro 5 > «ilo 50 . . b . 85 , . 8 . !5 85 , 40 . 95 . » 8 . . 8 , 15 60 15 der P ! 0.000 ! — « , — . — gen zu s. 1 50 . , 7 , 40 . . 7 . 80 40 . «0 i 2 L 25 « 10 . 8 , — 25 - . 4 . 10 35 . . 2 , 75 5V . . 3 « 25 50 . 2 « 70 « » l »
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