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Amts- Wil AWkckatl für de« Abo»«tm-«1 oiertclj. I M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unlcrhalkingsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. «s Stjirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — -— 48. Jahrgang. - ? »sm- —. - - Sonnabend, den 25. Mai Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnscrtionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. L«>r>L Strahlend auf des Lichtes Schwingen Stieg der heil'ge Tag empor, Und die Festtagsglocken klingen In der Vögel Jubelchor. Freudig rauscht's in den Gehegen, Jauchzend hallt's durch Flur und Hain: „Sei gegrüßt mit Deinem Segen, Sei gegrüßt, du Fest der Mai'n!" Zirm Pfingftfefte. Frcudcdurstig, wonnetrunken Richtet sich das Herz empor, Das in Dunkelheit versunken Schon die Hoffnung fast verlor. Freude lacht ans jeder Blllthe, Alles, was da kriecht und fliegt Spricht zum zagendem Gemüthe: „Sei getrost, das Leben siegt!" — Bange Tage, schwere Stunden Hat der Winter dir gebracht. Jetzt ist alle Noth geschwunden, Denn der Frühling ist erwacht. Wenn aus lichten Höh'n hernieder Fließt der Liebe gold'ner Duell', Dann wird's auch im Herzen wieder Frühlingswarm und srühlingshell. Nun, so komm mit Deinem Schimmer Holdes Fest, mit Deinem Glanz! L-chmück' uns heule, schmück uns immer Mit der Liebe Blüthenkranz. Gicb uns deines Geistes Weihe, Die die Seelen uns erhellt, Gicb uns Frieden und verleihe Freud' und Frieden aller Welt! Ferne Glockeutöne schweben Durch die Stille der Natur. Spürst du nicht das Wehn und Weben In den Lüften, aus der Flur? Freudig rauscht's in den Gehegen, Jauchzend hallt cs durch den Hain: „Sei gegrüßt mit deinem Segen, Sei gegrüßt, du Fest der Mai'n!" — In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des Klempnermeisters I.aoln in Eibenstock ist zur Abnahme der Schlußrechung des Verwalters, zur Er hebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Verlheilung zu berück sichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht oerwerth baren Vermögensstücke der Schlußtermin aus den 20. Juni 1901. Wormillags 11 Mr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Eibenstock, den 22. Mai 1901. Der Gcrichlsschreivcr des Königlichen Amtsgerichts. Das AushebuMSgeschäst in den Anöhebnnqsbezirlcn Schneeberg und Schwarzenberg betr. Nach dem von der Königlichen Obcrersatzkommission ll im Bezirke der 7. Infanterie brigade Nr. 88 aufgestellten Geschäfts- und Reiseplane findet die diesjährige Aushebung der Militärpflichtigen i) im Äustzevungsvezirke Schneeberg am 4., 5., K., 7., 8. und 1V. Juni, von Bormittag« 8 Uhr au im Hallhoke zum Dianen Engel in Äue, 2) im Aushevungsvezirke Schwarzenberg am 18., So., 21. und 22. Juni, von BormittaqS 8 /„ Uhr an im Aadc Ättenliein in Schwarzenberg statt. Diejenigen Militärpflichtigen, welche sich zur Aushebung zu gestellcn haben, werden durch ihre Ortsbehördcn noch besondere Ordres erhalten und haben sich zur Bcrmeiduug der in 8 33 de» ReickismiUtärgesetze« vom 2. Mai 1874 angcdrohten Strafen und Verluste an den auf diesen OrdreS angegebenen Tage« und Stunden vor der Königlichen Oberersatzkommission in reinlichem und nüchternem Zustande einzufinden. Die beorderten Mannschaften haben zur Bermeidnug einer Geldstrafe von 3 Mark ihre Ordre» und Loosung»scheine mitzubringcn und auf Erfordern abzugeben. Bei der Aushebung sind nur solche Anträge auf Zurückstellung zulässig, deren Veranlassung erst nach Beendigung de« diesjährigen MusterungSgeschäfts entstanden find und welche spätestens im Aushebungsterminc angebracht und bescheinigt werden. Wenn Zurückstcllungsanträge aus Grund von 8 32,- a und l> der Wehrordnung an gebracht werden, haben sich diejenigen Personen, deren Erwerbs- bez. Arbeits unfähigkeit behauptet wird, gemäß 8 83 Nr. 7 Absatz 4 und 8 83 Nr. 5 der Wehr ordnung im Aushebungstermine persönlich mit einzufinden, während etwa vorge- legtc Zeugnisse obrigkeitlich beglaubigt sein müssen. (8 65,- der Wehrordnung.) Die Herren Stammrollenführer haben am letzten Aushebungrtage sämmtlich an wesend zu sein und die Stammrollen mitzubringen. An- und Abmeldungen Militärpflichtiger sind mittels Stammrollenauszugs und bez. unter Beifügung des Loosungsscheines umgehend anher einzureichcn. Schwarzenberg, am 21. Mai 1901. Der Eivilvorsitzcndc der Ersatzkommission der AustzctmiWczirkc Schneeberg und Schwarzenberg. I. V: von Loeben. L. B cl a n li t m a ch U n.q. Es ivird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß hinsichtlich der Anlegung von Mündelgeldern bei unserer Sparkasse ein besonderer Nachtrag zu unserem revidirtcn Sparkassenregulative im Sinne von 8 1809 des Bürgerlichen Gesetzbuches ausgefertigt worden ist, welcher durch die Königliche Kreishauptmannschaft in Zwickau Genehmigung gefunden hat. Eine 'Ausfertigung dieses Nachtrags nebst Gcnchmigungsdecrct ist in unserem Spar- kassenzimmcr angeschlagen worden. Eibenstock, den 22. Mai 1901. Der Rath der Stadt. Hesse. Kirchner. Pfingftbirken werden von Sonnabend Nachmittag 3 Uhr ab in der Nähe des „Siechhanse«" abgegeben. Kgl. Rcvicrvcrwaltung Eibenstock. Pfingsten. Pfingsten ist da« Fest de« Geiste«. Da« Wehen de« Geiste» ipürt jeder, ob aber da« Wehen de« heiligen Geiste«? Da« Wirken von Person auf Person ist da« Wirken von Geist auf Geist. Da« Denken, Fühlen und Wollen sind Thäiigkeiten-de« Geiste«. Die Geisteirichtung de« Menschen offenbart sich in der Energie seine« Willen«, in dem Inhalt seiner Gedanken wie in der Aeußerung seiner Gefühle. Eine zuverlässige Beobachtung de« Volksleben« bringt den sicheren Erwei«, daß Unzählige in ihrem Geistesleben nur beherrscht sind von dem Gedanken der Beherrschung de« Stoffe«, der Aneignung der Materie; die Energie ihre« Willen« ist einzig darauf gerichtet, möglichst viel der Materie in sich aufzunehmcn und in sich zu verarbeiten. Andere wieder lassen ihr Geistesleben erfüllt sein von Idealen de« sittlichen Leben«; alle«, war auf dem Gebiet der reinen Gei»e«wissenfchasten erzeugt wird, wa« die Kunst in allen ihren Gebieten leistet, hat ihr Interesse und wirkt bestimmend aus sie ein. Freiheit der Forschung, Wahrheit de« sittlichen Streben«, Gerechtigkeit de« Handeln« — da« sind ihre bestimmenden Leben«- grundiätze. Daß in einer Zeit mit solchen Grundsätzen Große« und Gewaltige« geleistet werden kann, dafür fehlt e« an Bei spielen nicht. Aber die höchsten Leben-ideale liegen nicht Lie«- seit«, sondern lenseil«: ewige« Leben in unlö«barer Bereinigung mit Golk. Freiheit von allem Uebel, Gotle«gercchtigkeit, Schuld losigkeit, irrlhumSfreie Likcnntniß — da« sind für den Menschen geist unerschwingliche Dinge, dahin führt nur der heilige Geist, den Jesu« der Welt sandte von seinem Vater. Wer sich der Führung de« heiligen Geiste« anvertraut, der gelangt zu einer dreifachen Sekenntniß, zu rechter Selbsterkenntniß, Welterkenntniß und GotteSerkenntniß Der heilige Geist löst dadurch den Geist de« Menschen au« dem Bann der Materie und giebt ihm eine neue Richtung, so bewirkt er im Menschen eine Umwandlung, eine Neugeburt, die ihn dann zum Höchsten befähigt, vor allem da« zu erreichen, wa« über die Welt hinan« liegt, da« ewige Leben in unlö«barer Vereinigung mit Sott. Wie noth ihut unserem Volke solche Neugeburt! Lösung au« dem Bann der Materie ist der erste Schritt zum sozialen Frieden. Sozialer Friede: da« ist ja der Frühling, nach dem alle« sich sehnt, oben und unten. Dieser Frühling wird kommen, wenn c« Pfingsten wird auf Erden, wenn der Pfingstgeist die Menichenherzen führt und leitet, der ein Geist der Liebe, de« Frieden« und der Ge rechtigkeit ist. Wa« ist denn da« Verlangen in allen Ständen? Mehr Liebe, mehr Friede und mehr Gerechtigkeit! Darum mag die ganze Christenheit am Pfingstfest sich vereinigen zu der einen Bitte: Sende, o Gott, den heiligen Geilt dem nach Liebe, Frieden und Gerechtigkeit dürstenden und lechzenden Volke in allen seinen Gliedern! Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Erinnerung an den Bremer Zwischenfall hat der Vorsitzende de« Deutschen Kriegerbunde«, General der Infanterie v. Spitz, auf einem in Osnabrück am Montag abgehaltenen Kriegertage in seiner Kaiserrete wieder wachgerufen. Er hob hervor, der Leibarzt de» Kaiser«, Or. von Leuthold, habe ihm erklärt, daß c« nur eine« Vierlelzolle« Breite bedurft hätte, und dem Kaiser wäre unrettbar der Kopf zer trümmert worden. Da« Eisenstück sei mit solcher Gewalt ge schleudert worden, daß selbst ein entfernt stehender Herr, den auch daß Stück getroffen habe, trotz seine« Winterpelze« bedeutende Kontusionen davongetragcn habe. Der Kaiser sei, da« müsse man, um die Wahrheit zu gestehen, sagen, au« wirklicher Leben«gesahr gerettet worden. Man vernimmt hier zum ersten Male, daß von demselben Eisenstück, durch da« der Kaiser verletzt wurde, ein Herr au« dem Publikum getroffen worden ist. Weigandt harrt mittler weile noch immer in der Irrenanstalt zu Bremen, der er zur Beobachtung seine« Geiste«zustandc« überwiesen worden ist, der Entscheidung über sein fernere« Schicksal. — Berlin, 23. Mai. Die „Post" schreibt: Se. Maj. der Kaiser und da« sächsische KönigSpaar werden nach den endgültig getroffenen Bestimmungen dem am 6. Juni d. I«. auf der Schichau-Werst in Danzig stattfindenden Stapellaufe de« großen Schlachtschiffe« „0" nicht, wie ursprünglich geplant, persönlich beiwohnen. Die Schiffttaufe vollzieht vielmehr al« Vertreter König Albert« Prinz Georg von Sachsen, welche: in Begleitung seiner Gemahlin zu diesem Behufc in Danzig eintrifft. — Oesterreich-Ungarn. Der Minister de« Auswärtigen, Graf GoluchowSki, Hai sich im Delegationsausschuß ein gehend über die au«wärtige Politik Oesterreich« ausgesprochen. Ungleich wichtiger al» die Wirren in China, deren baldiger Ab schluß sich wohl ermöglichen lassen wird, erscheint dem Minister die Lage auf der Balkanhalbinsel, wo besonder» die mit der macedonischen Frage zusammenhängenden Wühlereien in Bulgarien zu Bedenken Anlaß geben. Wa« den Dreibund anbelrifft, so sei derselbe unerschüttert, selbst die handel-politischen Fragen beim Abschluß einstiger Handelsverträge werden daran nicht rütteln. — Italien. Der König-mörder Bresji hat im Ge- sängniß Selbstmord verübt. — China. .Wolff» Tel. Bur." berichtet: Gcneralfeld- marscdall Graf Waldersce meldet au« Peking unter« 20. d. M.: Li-hung-tschang beschloß, die Boxer an der südlichen Demar kationslinie ernstlich zu bekämpfen; jetzt operircn seine Generale im Verein mit den französischen Truppen unter Leitung de« General- Bailloud. Hauptmann Knoerzer erreichte und zersprengte mit der 3. und 8. Kompagnie de« 3. Regiment» eine entkommene Boxerabtheilung von 400 Mann bei Mantscheng, 22. Kilometer nordwestlich von Paokingsu. Bei der 8. Kompagnie sind bi« jetzt 5 Verwundete sestgestcllt. — Südafrika. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß die Lage für die Engländer neucrding» höchst ungünstig geworden ist. Ueber diesen Eindruck können die täglich gemeldeten und veröffentlichten Meldungen über kleine Erfolge, die durch Gegenstöße der Buren ausgewogen werden, nicht hinwegtäuschcn. Einem die gegenwärtige Situation beleuchtenden Schreiben au« London, 21. Mai, ist Folgende» entnommen: „Trotz der krampf haften Siegc»depeschen vom Kriegsschauplätze wird e« für da englische Hauptquartier in Pretoria und für die Regierung da heim immer schwerer, den wahren Sachverhalt mit Bezug auf die thatsachliche Lage in Tran«vaal, im Freistaat und in der Kapkolonic noch weiterhin zu verschleiern, zumal e« längst nicht mehr möglich ist, mit schönen Prophezeiungen auf die Massen de« Volke« zu wirken. Gestein Abend wurde in der Lobby de«