00085 Wossidlo-Archiv, Rostock u.gl VI1/4 Gegen Gelbsucht , Im Präparandum. hatte ich mal Gelbsucht. Ein Stuben Kollege und aus Vietlubbe b. Flau sagte: ;i sucht en möden mäten warn,dat kann ich!! 1 Er holte sich dann 2 längere Stöcke frisch vom Hollunder, schälte davon die graue Rinde ab, aber die innere grüne wurde möglichst er halten. Dann legte er die Stöcke kreuzweise auf den Fußboden und ich mußte mich rücklings mit ausgebreiteten Armen darauf legen, die hervorragenden Stockenden wurden abgeschnitten, dann sagte er: ”Gäl Sucht lat los un gah hen, wo nich Sinn on Mataid ankürhiht. " Darauf steckte er die Stöcke in.den Sohorn- ste_in. Wenn die grüne Ri. . e re^trockae^ sei, sollte die Krankheit auch weg sein. (Nebenher war ich in ärztlicher Behandlung und habe dies als einen Scherz angesehen, während der Akteur behauptete, daß es so gemacht werde und auch zweckdienlich sei.) Kantor F. Rehm, Schwerin, 27.12.1927