00001 Archiv des Hennebergischen Alterthumsförschenden Vereins. Beiträge zur Geschichte deutschen Alter- thums. 2.Lieferung (1837) S.115 (I.Sechstein) Eine alte Frau, die, der Hexerei verdächtig, in Untersuchung gerathen war, dieselbe jedoch läug- nete, erzählte, daß ein Hirte zu Leutersdorf, Namens Claus, ihr gelehrt habe, wenn ein Vieh zerreißen oder zerblähen wollte, so sollte man am ersten Ostertage vor Sonnen-Aufgang seine Hände in einem fließenden Wasser dreimal waschen und dazu sagen: "Ich wasche meine Hände aus diesem Osterfluß, was ich dieses Jahr angreife oder über streiche, das soll nicht zerblähen noch zer reißen" und sollte man dann das kranke Vieh mit der Hand dreimal über den Rücken streichen und diese Worte dreimal sagen, so würde es besser mit dem Viehe werden. (aus einem Hexenprozeß v.J.1685)