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die wir in unseren, Theater verlebt haben und die wir zum großen Theil Frl. Huhn mit zu verdanken haben, die uns ihre Rollen nicht nur dem Wortlaut nach vorführt, sondern sie fühlt und empfindet, ja sich hineinlebt. Im „Schloß am Meer hat Frl. Hahn Gelegenheit, zu zeigen, daß sie ein recht viel- vielseitiges Talent besitzt, und soll e- un- aufrichtig freuen, wenn an dem Ehrenabend der jungen Dame das Haus bi- zum letzten Platz gefüllt ist. — Es wird darauf hingewiesen, daß in der Nikolai'schen Verlags Buchhandlung von R. Stricker in Berlin 6 2, vrüderstraße Nr. 13, die Monatsschrift: die „Jugendfürsorge", Centralorgan für die gesammten Interessen der Jugendfürsorge mit besonderer Berücksichtigung der Waisen pflege, der einschlägigen Gebiete des ArmenwesenS, sowie der Fürsorge für die schulentlassene Jugend, erscheint. Die Zeitschrist erscheint am Ersten eines jeden Monats in der Stärke von ungefähr 4 Druckbogen. Der Abonnement-Preis beträgt: jährlich (12 Hefte) 10 M. — Pfg., halbjährlich (6 Hefte) 5 M. — Pfg., vierteljährlich (3 Hefte) 2 M. 50 Pfg., Einzelheft IM.- Pfg. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 3884 a) und durch die obengenannte Verlagsbuchhandlung. Die „Jugendfürsorge" wird bestrebt sein, durch Erweckung, Belebung und Erhaltung des socialen Pflichtbewußtseins aller besser erzogenen und besser situirten Bcvölkerungsklassen gegen die vom Schicksal rath-, hilf- und schutzlos gelassenen Minderjährigen die Segnungen der öffentlichen und pri vaten Jugendfürsorge der gesammten Jugend zu Theil werden zu lassen, sie sittlich und wirthschaftlich zu besähigen, den Lockungen einer sie irreführen den Menge zu widerstehen und getreue, patriotisch gesinnte Unterthanen zu Die Anschaffung der Schrift wird ^namentlich den Gemeinden, Örts- armenverbänden und Gemeindewaisenräthen empfohlen. 17. Ziehung 5. Klaffe 137. Königs. Sachs. Landes-Lotterie gezogen am 26. Mai 1900. 300,000 Mark auf Nr. 45557. 10,000 Mark auf Nr. 16029. 5000 Mark auf Nr. 18100. 3000 Mark auf Nr. 1077 2285 2558 3627 4153 8555 9341 12408 12869 20219 20515 22579 23069 24589 25325 25766 30412 33730 35219 38457 47820 48235 48243 52258 54431 57375 58652 60646 70188 73320 75335 77192 80121 80505 81644 87655 88865 89420 90641 93382 96348 97319 97667. 1000 Mark auf Nr. 270 531 5259 6347 7163 7523 8465 11108 11182 12859 14155 14233 15321 16663 20958 27216 29383 31041 31482 32114 33836 33871 34810 38489 44136 51321 52182 54482 58951 62577 63526 65478 65587 70078 71174 71279 78235 78495 79063 80025 85758 86312 87186 88018 89769 99563. 500 Mark auf Nr. 37 1698 3418 4765 5637 6280 6713 11456 12151 17142 19722 19877 21022 21733 21829 21978 26517 28308 32285 32439 32796 35869 37539 37848 39338 41166 50418 54485 55789 55794 57520 57622 57938 59699 60623 63617 65073 65659 66708 67143 68885 70840 72601 74445 77360 80669 81174 84148 85796 88331 91060 91905 92999 94583 96986. 300 Mark auf Nr. 542 894 3477 5320 5897 5943 7563 8255 8863 9289 11448 12072 14373 15242 15450 15498 16876 17764 18868 20396 20989 24871 25398 25449 26090 26205 28303 28822 29420 29862 30472 31208 32422 33596 34014 36262 37481 37901 38881 39009 39105 40336 40496 40971 40989 41237 41832 44026 44579 44784 45130 47714 48290 49427 49490 5,589 52999 53812 54252 54893 55295 55777 56892 57273 58715 60150 61602 6I8I2 63078 63196 63824 64044 66747 67098 68010 68540 69782 71228 72963 76540 77287 77862 79019 79154 79275 79429 79953 82298 82416 82659 83640 84455 84535 86404 88477 90705 91656 92006 92164 92405 92548 92751 93206 93624 93699 93773 94174 95039 96886 97085. 18. Ziehung, gezogen am 28. Mai 1900. 10,000 Mark und Prämie von 200,000 Mark auf Nr. 15632. 5000 Mark auf Nr. 48501 59177. 3000 Mark auf Nr 2497 3693 5542 10859 11225 13032 21149 26094 28254 30550 31176 33353 37218 37734 38695 39490 45754 47058 47887 48928 49811 52916 57773 59989 60352 62687 65282 66293 68111 71257 80299 82241 82668 82766 84981 85056 85453 87012 88773 89732 91246 92106 94472 97154 97238 98154 99018 1000 Mark auf Nr. 59 514 3090 5621 5663 7534 8310 9498 10557 10990 I37I9 16614 19087 20231 20301 20356 22327 22941 27293 39266 30901 34311 37377 37557 41956 42047 42231 50079 50464 50477 53389 53919 54387 56626 56722 57252 59026 61646 67244 69416 73803 80609 85720 86257 87177 88724 89712 95682 96663. 500 Mark auf Nr. 1558 2880 3709 6621 6650 7853 8283 11161 11690 12189 14603 21439 23091 23229 27904 31165 31477 3l654 34940 37146 37279 38081 38551 39731 40704 49302 43445 44345 46318 48286 54915 56485 57889 59285 59939 60729 63432 68391 68535 69622 71689 73989 74158 76705 77482 79914 81225 82461 87792 89806 90049 90378 91987 93531 93625 93859 95427 97765 99437 99638. 300 Mark auf Nr. 3866 4785 5429 5899 5902 6021 7167 7239 7722 8685 9429 12025 12876 13020 15304 15506 17451 17666 17762 17901 18434 19388 20761 20963 22148 22257 22678 23051 23723 27066 27499 27865 28547 30039 30654 31131 31149 31423 32139 32553 32972 33475 33537 34226 34680 34745 35228 36877 36907 37885 39222 39315 41038 41427 43487 43608 43755 44169 46296 47457 47831 50282 50569 50749 52232 52612 53857 55460 57226 57521 58723 60206 61244 61319 61639 64484 64914 64998 65000 66577 67056 67449 67679 68313 69462 69486 70244 70371 70527 71786 71995 73346 74289 74297 74691 74786 77621 77965 78120 78242 78315 78435 79208 80771 81273 81564 82604 83744 84896 85191 86969 87550 87580 88496 88964 89448 90129 90379 92752 92942 93113 93165 94401 94657 94732 95493. Amtliche Mittheilungen ans den Sitzungen des Stadtrathes zu Eibenstock. Sitzung vom 12. April 1900. Anwesend: 4 Rathsmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) kommt ein Gutachten über Verlegung des Reutherweges zum Vortrag. Der Rath schließt sich dem Gutachten an, überweist dasselbe aber dem Bauausschuffe. 2) Der Geburtstag Sr. Majestät des Königs soll wie in den Vorjahren gefeiert werden. 3) Den neuen Küchenofen für die Rathhauswirthschast will man von Firma Boß beziehen. Der Pächter Herr Busch soll mit Rücksicht auf die schnelle Abnutzung der Oefen die Hälfte der lO^igen Verzinsung tragen. Das Stadtverordneten-Collegium wird um Mitentschließung ersucht. Den alten Küchenofen will man zum Verkauf ausschreiben. 4) beschließt man die Anbringung eines Verschlage- mit Glas vor der Wohnung des Jndustrieschullehrers. Den Aauausschuß will man vor her hören. 5) Der Herr Vorsitzende erstattete alsdann Vortrag über die Vorschriften, Handel mit Milch betr. Man beschließt das Regulativ in Umlauf zu setzen. 6) Dem Fabrikbesitzer Ficker in Zimmersacher wird die Erlaubniß zur Be nutzung der Dampfpfeife in seiner Fabrik ertheilt. Die Babnverwalt- ung soll davon Mittheilung erhalten. 7) Die zur Düngcrabfuhr festgesetzte Zeit wird auf Vorschlag des Vorsitz« enden im Winter um eine Stunde und im Sommer um eine halbe Stunde verlängert. 8) Beschlußfassung über mehrere Baugenehmigungsgesuche. 9) Von der erfolgten Verwendung der Zinsen von der Cantor Ludwig«, der Confirmanden- und Fortbildungsschul Stiftung nimmt man geneh- 10) von dem Schreiben dcs Deutschen Vereins und des ZentralauSschufses über Beginn der Kurse für Handfertigkeitsunterricht und Schulgarten- Pflege, 11) von der Prüfung der Armenholzkaffenrechnung und Feuerlöschkaffen rechnung, 12) Von der Zuschrift, Verlegung des Abendzuges betr., und 13) von den Uebersichten der Stadt- und Sparkasse auf den Monat März. Außerdem kommen noch 14 innere Verwaltungs-Angelegenheiten, ein Schank-Concessionsgesuch, 2 Steuer- und 3 Straferlaßgesuche zur Erledigung, die des allgemeinen Interesse- entbehren, bez. zur Veröffentlichung nicht ge eignet sind. Sitzung vom 10. April 1900. Anwesend: 4 Rathsmirglicder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) Durchberathung des Bebauungsplanes, bez. der Verbindungsstraße zwischen der Winklerstraße und dem Reutherswege. 2) Baugenehmigungsgesuch des Oekonoms Bleyl. Der Stabtralh stellt zunächst den Grundsatz auf, daß Jeder, der an die Verbindungsstraßc zwischen der Blehl und Gnüchtelschen Brandstelle anbaut, die volle Straßenbreite deshalb unentgeltlich abzutreten hat, weil die Straße nur einseitig bebaut wird, demgemäß in einer Breite von 8 Meter. AlS Entschädigung für Verlassen der Brandstelle werden Bleyl 300 Mark zugestanden, soweit nicht die Brandversicherungs «Kammer emtritt Die Gesammtbeschleußung hat Bleyl auf seine Kosten zu übernehmen, ebenso die Verpflichtung zum Anschluß an die künftige städtische Haupt- schleuße. 3) Der Widerspruch des OekonomS Christian Vogel gegen den Bebauungs plan kommt zum Vortrag. Da Herr Bogel seinen Widerspruch ausrecht erhält, durch eine Aen- derung des Bauplanes aber unter Berücksichtigung der Vogelschen Wünsche wieder andere Interessen wesentlich geschädigt werden, bleibt man bei der Durchführung der ursprünglichen Fluchtlinie bestehen und will die Entscheidung der Oberbehörde beiziehen. Außerdem kommt noch eine ConcessionSsache zur Erledigung. Sitzung vom 26. April 1900. Anwesend: 3 RathSmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. Es wird an Stelle des Herrn Amtsthierarzt Dehne, der nach OelS- nitz i. V. berufen worden ist, Herr Amtsthierarzt Rudolf Bernhard Günther in Waldheim als städtischer Thierarzt gewählt. Sitzung vom 30. April 1900. Anwesend: 4 RathSmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) Die Beschaffung verschiedener Gegenstände für das Krankenhaus wird genehmigt. 2) Mit der Bestellung eines Wagens Pflastersteine bei dem Wirthschafts- besitzer Krauß in Oberstützengrün ist man einverstanden. 3) Die zum Anstreichen der Dunsthauben, Thüren, Schieber und Eisen platten der beiden Wasserbehälter, sowie sämmtlicher Feuerhydranten erforderlichen Mittel werden verwilligt, ebenso 4) die durch den Fackelzug und Commers anläßlich der Bahngenehmigung entstandenen Kosten. 5) Sodann beschließt man, über die einfache Herstellung des RathhauSsaales einen Kostenanschlag aufstellen zu lassen. 6) Hiernach nahm der Herr Vorsitzende Gelegenheit, den Herren Stadt- rätben seinen Dank für die erfolgte Wahl auf Lebenszeit und für die Gehaltszulage auszusprechen. 7) Bezüglich der erhobenen Einsprüche gegen den aufgestellten Bebauungs plan beschließt man, die Sacke nunmehr einzubcrichten, die eingezeich neten Fluchtlinien aber aufrecht zu erhalten. 8) Man nimmt Kenntniß von der Biersteuer-Uebersicht auf das 1. Viertel jahr 1900, ebenso 9) von der Gewährung einer Belohnung an den Straßenwärter Hahn für Beaufsichtigung öffentlicher Wege. 10) Gegen cinem hiesigen Einwohner soll wegen Beleidigung der Schutz- Außerdem kommen noch 12 innere Verwaltungsangelegenheiten, 2 Bau sachen, 1 Conzessionsgesuch, I Lundesteuererlaßgesuch u. 1 Straferlaßgesuch zur Erledigung, die des allgemeinen Interesses entbehren, bez. zur Veröffentlich- Sitzung vom 10. Mai 1900. Anwesend: 3 Rathsmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) Herr Stadtkassirer Beger soll beauftragt werden, die Stadt-Gemeinde bei der nächsten Generalversammlung des Gasbeleuchtungs-Aktien Vereins zu vertreten. 2) Zur Herstellung von Wegen im Großmanns Walde wird dem Erzgebirgs- Verein hier ein Beitrag von 60 Mark bewilligt. 3) Von der gesetzlichen Erhöhung der Entschädigung für den Fortbildungs schulunterricht auf jährlich 55 Ml. pro wöchentliche Unterrichtsstunde nimmt man Kenntniß, ebenso 4) von der erfolgten oberbehördlichen Bestätigung der Wahl des Herrn Vor sitzenden auf Lebenszeit, und 5) von den Uebersichten der Stadt- u. Sparkasse auf den Monat April 1900. 6) An Stelle des Herrn Klempnermeisters Mühlig wird Herr Spunddreherei besitzer Unger als Armenpfleger gewählt. Der Rath nimmt hierbei Gelegenheit, Herrn Mühlig für seine lang jährige Thätigkeit als Armenpfleger den Dank auszusprechen. Ferner wird beschlossen, Herrn Mühlig noch ein Dankschreiben zuzufertigen. 7) Die neu aufgestellten Vorschriften über den HandU mit Milch werden genehmigt. 8) Die Beschlüsse des Abschätzung Ausschusses über die 1900er Anlagen- Reklamationen sollen in Umlauf gesetzt werden. Außerdem kommen noch 10 innere Verwaltungsangelegenheiten, zwei Schulgelderlaßgesuche und 4 Straferlaßgesuche zur Erledigung, die des all gemeinen Interesses entbehren, bez. zur Veröffentlichung nicht geeignet sind. Bor hundert Jahren. 31. Mai. Sperrgeld 1 800. Die Städte waren bekanntlich mit Sperrthoren versehen, die des Morgens geöffnet und des Abends geschlossen wurden. Die Schlußzcit am Abend ist in den Wintermonaten um 10 oder N Uhr, im Sommer eine Stunde später, und das Thor geöffnet frühestens um 5 Uhr, spätestens um 8 Uhr. An Sperrgeld war z. B. in Hannover zu ent- 1. )uni. Recht lehrreich sind die Wochenberichte, welche über Lebensmittelpreise im Jahre 1800 von einem Leipziger Blatte veröffentlicht werden. Hier eine Probe: 1 Pfd. schwer Gewicht Rindfleisch 2 Gr. 6 Pf. bis 2 Gr. 9 Pf.; Schöpsenfleisch 2 Gr. 9 Pf. bis 2 Gr. 10 Pf.; Kalbfleisch 1 Gr. 4 Pf. bis 2 Gr. 3 Pf.; Schweinefleisch 2 Gr. 8 Pf. bis 3 Gr. 1 Kanne Butter 11 ^s 12 Gr.. 1 Mndl. Eier 3^Gr. 6 Pf. bis 5 Gr., 1 Mndl. Käsi 3 5 Gr^ folgt: Rindfle'lck pro Pfund 33 Pf. «heut 90 Pf.)^ Schöpsenfleisch 34 Pf. (80 Pf.), Kalbfleisch 23 Pf. (90 Pf.), Schweinefleisch 35 Pf. (90 Pf.), 1 Kanne (ca. 2'/« Pfd.) Butter 1.,<, Mk. heute 3 Mk., 1 Mdl. Eier 55 Pf., heute 80 Pf., 1 Mdl. Käse 50 Pf., heute 1„g Mk.; dabei ist zu berücksich tigen, daß in dem Blatte ausdrücklich „das theure Leipzig" für diese Preise angeführt wird, während als jetzige Werthe ebenfalls die Quellen aus grö Heren Städten benutzt worden sind. Es ist ferner zu berücksichtigen, daß gerade das Jahr 1800 in ganz Europa ein außergewöhnlich theueres war. Nutzen und Schaden der Kahe. Nachdem vor ungefähr 1000 bi« 1200 Jahren die HauSmau« und Hausratte von Asien aus in Deutschland eingewandert wa ren, die gegenwärtig ihre Rundreise und zwar meist zu Schiffe um die Erde vollendet haben, da wurde bald darauf auch, um der Landplage dieser Nagetbierc zu steuern, die Hauskatze, b'elis llvmenticu, bei un« eingeführt. Sie kam wahrscheinlich au« Aegypten, wo sie göttliche Verehrung genoß und wurde auch in ganz Europa gesetzlich geschützt und ihre Tönung bei hoher Strafe verdaten. Indessen verdiente sie auch diesen Schutz , war sie doch da« einzige Mittel, um der Ueberhanrnahme der schädlichen Nager ein Ziel zu setzen, denn man kannte ja in jenen Zeiten al» Vernichtungsmittel weder Gift noch Bacillu«. Bei dem übergroßen Reichthum an Wäldern und deren überaus starker Bevölkerung an Vögeln aller Art, welche die verschiedensten Nist gelegenheiten in Hülle und Fülle vorfanden, war der Schaden, den die wenigen Katzen damals an der Vogclwelt anrichtelen, nicht zu verspüren. Eine neue Aufgabe erwuchs dem Miezchen durch die Ver nichtung der Wanderratte, die vor 150 Jahren in unserm Baterlande ihren Einzug hielt, wegen ihrer bedeutenderen Größe und Stärke auf Mäuse und Hausratten erfolgreiche Jagd macht, für den Menschen aber noch schädlicher ist a>« jene. So erlangte die Katze infolge ihre» nicht zu unterschätzenden Nutzen«, man könnte sagen Unentbehrlichkeit, und außerdem we gen mancher ihr anhaftenden guten Eigenschaft da» Bürgerrecht in jedem Hause, war in jeder Wohnung angenehm, wurde wie ein Kind erzogen und gepflegt. Aber bei ihrer großen Fruchtbarkeit und ihrem sprüchwörtlich gewordenen zähen Leben mußte sic sich von Jahr zu Jahr in auffallendem Grave vermehren, wa» zur Folge hatte, daß man sic in vielen Familien nicht mehr in Stuben leiden mochte, sie auf Stallungen und Scheunen verwies und ihre Erziehung und Pflege vernachlässigte. Auf diese Weise entstanden die verwil derten Katzen, welche, um ihren Hunger zu stillen, bei Tage und noch mehr bei Nacht in Hau» und Hof, auf Feld Und Wiese, in Garten und Wald umherstrolchten, Mäuse und Ratten fingen, aber auch Jagd aus allerlei Vögel machten. Bedeutung der Katze jedoch Zwar ist sie in Stallungen Sommer men und ! für Eriva empfiehlt In unfern Tagen ist die eine wesentlich andre geworden. und Scheunen, auf Futter- und Getreideböden trotz der verschie densten Fallen und Gifte und de» Mäuse-Bacillu«, welche un« gegen die häßlichen Nager zu Gebote stehen, noch immer nicht zu entbehren. Aber die Jnnenräume der Gebäude sind auch ibr alleiniger Wirkungskreis, und da muß sie bleiben. Außerhalb der Gehöfte ist sie unbedingt schädlich. Die Zahl unserer Sing vögel hat sich schon von Jahr zu Jahr vermindert. Auf ihren Wanderungen werden Hunderttausende weggefangen, um den Gourmand« al« Gaumenkitzel zu dienen, oder damit die Damen welt nach einer völlig zu mißbilligenden Geschmacksrichtung mit den Federn oder den ganzen Bälgen der lieblichen Thierchen ihre Hüte schmücken kann. Viele der übrigen Vögel aber, wel che nach ihrer Heimath zurückkehren, finden kein geeignete« Plätz chen mehr, wo sie ihr Hau» bauen und müssen daher weiter ziehen; denn die Bodenkultur hat sich bei »ns gänzlich verändert: e« fehlt vielfach an dichtem Gesträuch, buschigen Zweigen, hohlen Bäumen u. dergl. Werden nun vollend« die wenigen Vöglein, die so glücklich waren, ein Kinderheim gründen zu können, sammt ihren zärtlich geliebten Kinderchen von hcrumschweifenden Katzen gemordet, wa« Wunder, wenn dann die Natur immer stiller und öder wird, wenn Würmer und Insekten sich in» Unendliche ver mehren und unermeßlichen Schaden anrichlcn. Mag der Katzensreund ruhig seine Mieze halten, wenn aber Gärten in der Nähe sind, dann soll er sie wenigsten« während der Brutzeit der Singvögel sür die Nächte einschließen: denn selbst die harmloseste Katze, die am Tage eine Miene macht, als könnte sie kein Wässerchen detrüben, verändert mit dem Dunkel werden vollständig ihr Naturell und wird sür die Vogelwelt zum gefährlichsten Räuber. AuSgestaltel mit den vorzüglichsten Augen, die sich jedem Grade der Helligkeit anzupassen vermögen und begabt mit cinem seinen Gehör, welche« da« leiseste Geräusch schon au« beträchtlicher Ferne vernimmt, besitzt die Katze dazu noch eine außerordentliche Gewandtheit im Klettern und Sprin gen, so daß ihr kein Baum zu hoch und kein Zweig zu fern ist, und sie versteht e« endlich auch, sich unbemerkt durch da« dichteste Gebüsch zu schleichen. Nirgend« kann ihr in der Nacht eine Beute entgehen. Die Zahl der befiederten Sänger und der Bogelbruken, die jährlich den umherstrolchenden Katzen zum Opfer fallen, ist sehr groß und wird wohl stet» unterschätzt, der aufmerksame Beobachter findet bald im Buschwerk, bald an einem andern versteckten Plätzchen die blutigen Reste eine« Vöglein«, da« unter den Krallen der Katze sein Leben auShauchte; die meisten Opfer aber werden weit fortgeschleppt und so selbst den Augen de« Beobachter« entzogen. Darum unerbittliche Feind schaft allen den Katzen, die in Gärten und Anlagen, auf Wiesen und Feldern, in Vorhölzern und Wäldern sich blicken lassen; man mag sie ohne Guave wegfangen oder todtschießen. Oro für t öl- empfiehlt b E» war wieder Herbst geworden — der zweite, seit der Ulrich zurückgekehrt und auf« neue al« Herr auf dem Schweden hof cingezogen war. Die Spuren der Armuth und de« Verfall« an dem Gehört waren verschwunden und e« schaute wieder stolz und stattlich wie einst in da« Weite, al« ob die lange Zeit spurlos an ihm vorüber gegangen sei. Und anscheinend ruhte der Segen aus dem Anwesen. Die Scheunen waren gefüllt bi« unter da« Dach, fleißige Arbeiter tummelten sich in und um den Hof. Von Wiesen klangen wie der die Sensen der Mäher herüber und der Hirte trieb seine Herde durch da« weite Thor. Aber dennoch lag e« wie eine dumpfe Schwüle aus dem Hof und kein fröhliche« Lachen er klang in seiner Nähe — kein heitere» Lied tönte von den Lippen der Gut«leute — e« war, al« ob der Trübsinn und da« stille Wesen der GulSherrschaft auf allen laste. Der Ulrich hatte die mahnende Stimme in seinem Innern übertäubt und hatte die Gertrud al« sein Weib auf den Schwe- dcnhos heimgeführt. Sie aber war ihm mit Freuden dahin ge folgt, war doch seine Wiederkehr der erste Lichtblick seit jener Zeit, wo ihr junge« Leben gewaltsam an einen ungeliebten Mann gekettet, wo sie ebenso gewaltsam von ihm getrennt wurde. Sic hatte dem Ulrich ihr volle« treue« Herz gegeben — ein Herz, daß sie ihm durch fünfzehn lange Jahre rein und un verändert bewahrt hatte, in der stillen Hoffnung, daß er doch einmal wiederkehren müsse zu der Stätte, wo er geboren — zum Grabe der Mutter. — Und er — wa« gab er ihr? Wohl war die alte Liebe bei ihrem ersten Anblick wieder mächtig erwacht in seinem Herzen und hatte ihn zu dem Schritt getrieben, den er nimmer vor Gott und seinem Gewissen ver- antworten konnte — wohl halte er geglaubt, endlich den Frieden gesunden Stunden Ma sinnend räthselhas springen da« Gehe ter würk Weite - Er gestürzt, seines Jr er die f Feuer, do Und 1 gezogen ° gend: de abgeschlos die« thun Allen bcli schast ver ten nach Hilfeheisck ein Musb Man digt sah, tet, um d Aber der Famil Verändert Wohl frei und bald galt, aber gegend vo ein dunkle den keiner stand. A mal aus. Ulriö nirte doch jenigen, w selbst der chendstc Z mochte. Destr Gefühl de: drängte, ihr Augen de« stet« j einzog. Viele Städtchen in dem gr — aber i Innern ur schreckliche Forsthause empsunden Und d, fühl mischt unsäglichen denen man Schrift ei als sei c« Ruhe komr die Todten verzehrende ihren Ader de« Tage« Au« seinen dünken wo ihre« Inne innige Mit da« sie nin Und s Widerstreit len ihrer L Trauer wa Mit y als sein Ei er nicht we Per Schwedentzof. Erzählung von Fritz Brentano. (IS. Fortsetzung.) „Du sagtest dem Walter — mein — er sei todt?" „Ja!" hauchte er und fuhr, als sie sich abwandtc, nach einer Pause weiter fort: „Ich sah ihn sterben — drüben — jenseit de« Meere« — e» ist lange — lange her." Sie sank in den Stuhl zurück, von dem sie sich erhoben hatte, und vergrub da« Antlitz in ihre Hände, er aber stürzte hinaus in die Nacht, al« ob die Geister der Rache ihn trieben. Und als er zu Pferde saß und dem einsamen Hof zujagte, da war ihm, al» schwebe vor ihm der erschossene Förster und die blutige Wunde in seiner Brust leuchtete grauenvoll durch das nächtliche Dunkel. Er sah ihn so deutlich, al« sei die Thai gestern begangen worden und nicht vor fünfzehn langen Jahren, und die Wipfel der Bäume zur Seile der Straße neigten sich im Nachtwindc und flüsterten: „Bedenke, wa« Du gethan, bedenke!" Aber dann tauchte wieder da« Bild de« schönen begehrens- werthen Weibe«, um die er c« gethan, au« dem Dämmer der Nacht vor ihm aui — der alte Trotz, Len er lange begraben glaubte, regte sich wieder und in seinem Ohr klangen die Worte de« verblutenden Dieter: „Nolhwehr — der Jäger zuerst!" die er trotz de« furchtbaren Augenblick«, in dem sie gesprochen wurden, nicht überhört, an die er sich geklammert halte, wie der Ster bende an da« ewige Erbarmen. Er wollte den Preis seiner Blutthat auch besitzen — wollte da« haben, wofür er den Fluch eine« langen unstäten Leben« aus sich geladen und darum mußte die Gertrud die Seine werden. An ihrem Herzen wollte er den langersehnten Frieden finden — Len Jammer begraben, der ihin über Länder und Meere seil jener Schreckensnacht ge folgt war. Die wechselnden Gefühle in seiner Brust rangen einen schweren Kamps — immer wieder tauchten die gespenstischen Bilder vor ihm aus, bi« die Lichter de« Schwedenhose« durch die Nacht ihm entgegen leuchteten und Menschenstimmen den geheimnisvollen Zauber zerstörten, den die schaudernde Erinne rung um seine Sinne wob. Eine Unterst Von hö für, Das echte hat sich, sei, t«n «igen einen gras den. Es jl beste» Ha dicin — in u berühm send« von! a Flacon 1