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Zimmermann, Den allzuaberglaubigen Christen, Franökfurt und Leipzig 1721 (Spamer) S.250f Das Evangelium Johannis / auf Zetteln geschrieben / oder gedrucket / zu dem Ende an Hals hängen / daß man hernach vor dem Teuffel / seinem Anhang / und in Gefahren / soll versichert seyn / ist ein ab göttischer / der Zauberey gleicher Aberglaube. Und dennoch ist solcher / biß diese Stund / in dem ir renden Pabstthura noch üblich. Ich besitze von einem Literato und gewesenen Pontificio J.B.H. der in einer vornehmen Vestung ehemal in Bedienstung stun de / und nur vor anderthalb Jahren bey mir das fin stere Pabstthura verlassen / und sich zu dem wahren Licht des hellen Evangelii öffentlich durch meinen Dienst gewendet / dergleichen gedruckte Schedulam, darüber die Rubric also anfähet : Jesus + Maria + SS. Apostoli, Petrus & Paulus, & B.P.N. Franciscus. • . . Qui verbum caro factum est, <% habitavit in nobis . . . ipsum quaes o, ut dignetur me libe- rare & conservare ab omni infestatione Satan® & ministrorum ejus & ab Omnibus maleficiis, incanta- tionibus &c. und zu Ende stehet gleichwol: Superio- rum permissu. Diesen gedruckten Zettel mit dem E- vangelio Johannis Cap.I, trug nun gedachter Litera- tus zu dem Ende /wie hie gedacht / lange Zeit am Hals. Allein es ist dieser der Zauberey gleiche A- berglaube von unsern reinen Lehrern billig längst verworffen worden. Evangelii Johannis applicatio, si ad mala corporis curanda, & sic alio fine, quam ut lectioni inserviat"decenter, Scripturam scrutan- tium, vel etiam orantium, adhibetur, absolute debet rejici; docet B.D.Geier. Disp.de Superst.Cap.3. §22. Und D.Hartmann, in neuen Teuffels-Stücklein, p.35. Si Evangelium Johannis, e collo pendens, aliquam, pericula peilend!, vim haberet, potius haberet apud illos, qui,ratione officii, tota portarent Biblia, quoties pr® leguntur, in templo; quibus ergo in au- ribus & cordibus non prosunt Evangelia, qui prodesse poterunt, in collo pendentia? Einem 20.Jahr gewese nen Sacrificulo, der sich hernach zu unserer wahren