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00005 Blätter für Pommersche Volkskunde 11/1894 S.173ff. Ein Himmelsbrief aus Stargard. Damit ihr euch hütet vor Sünden, mit gutem den Feiertag haltet, und in der Gottheit lebt, werdet ihr die Ewiglichkeir erlangen. Thut ihr dies aber nicht, so werde ich euch strafen mit Fieber, Pest, Hunger, Krieg und mit einer Ewigen Strafe, ich werde’aus sehen (?) einen König wider den andern, ein Heer wider das andere, die Tochter wider die Mutter, einen Bruder wider den andern, eine Schwe ster wider die andere, einen Stand wider den an dern, und ich werde alsdann meine Hand von euch wegnehmen. Wegen eure Ungerechtigkeit werde ich zweischneidige Schwerter ergreifen und euch ver tilgen, hernacl mit Donner und Blitz auf die Erde herabfahren, damit ihr erkennet meinen Zorn, Gött liche Gerechtigkeit, weil ihr des Sonntags arbei tet. Aus Väterlicher Liebe für euch habe ich euch bisher verschonet, sonst wäret ihr längst wegen eure Ungerechtigkeit verdammt worden. Ich befehle euch sowohl Jung als Alt, das ihr fleissiger in die Kirche geht und eure Sünden bekennt,’ bei der Bu?se die ihr vor euch nachher nicht mehr von eurem Nächsten beleidigt werden, auch kein fal sches Zeugnis wider euren Nächsten abgebet, hütet euch vor Unterdrückung der Armen, sondern helfet den Dürftigen. Wer.an diesen Brief nicht glaubt, der soll die ewige Seligkeit nie erlangen, wer ihn aber bei sich trägt und andern zum besehen oder abschreiben giebt, der mag Sünden vorhaben so viel wie Sterne am Himmel oder Sännt Körner am Heere ao sollen ihm seine Sünden vergeben werden. Wer aber von diesem Briefe hört, ihn nicht abschreibt und ihn in seinem Hause nicht hat der hat keinen Segen, wer ihn aber nicht zum abschreiben oder besehen giebt der soll verdammt werden. Zuletzt be fehle ich euch, dass ihr meine Gebote haltet wie sie Christus gelehret hat. Im Namen Gottes des Va ters + des Sohnes + und des heiligen Geistes + Amen. Wer diesen Brief nach geschriebenem Segen bei sich trägt, wird von einem geladenem Gewehr keinen Schaden leiden, denn es sind Worte die das