V.Lommer, Volkstümliches aus dem Saalthal. l.Heft (1878) Haus- und Schutzbrief. S.31 Im Namen Gottes des Vaters + etc. Sowie Christus im Oelgarten stille stand, so soll Alles stille stehen. Wer diesen Brief bei sich trägt, den wird nichts schaden, es wird ihn nicht treffen des Fein des Geschütze und Waffen, denselben wird Gott be kräftigen, dass er sich nicht fürchtet vor Dieben und Mördern; Degen, Pistolen und alle Gewehre müs sen stille stehn, alle sichtbare und unsichtbare Geschütze auf den Befehl des Engels Michael im Na men G.d.V. + und G.d.S. + des heiligen Geistes + Gott sei mit uns. Wer diesen Brief bei sich trägt gegen die Feinde, der wird für Gefahr geschützt bleiben. Wer dieses nicht glauben will, der schreib’s ab, hängs einem Hund an den Hals und schiess ihn, so wird er erfahren, dass es wahr sei. Wer diesen Brief bei sich trägt, der wird nicht ge fangen gemacht durch des Feindes Waffen und wird auch nicht verletzt werden. Amen. So wahr, dass Christus gestorben und zum Himmel gefahren ist, so wahr er auf der Erde gel- bt und gewandelt hat, der kann nicht gestochen, noch erschossen, noch ver letzt werden, und Fleisch und Geschwüre, Alles soll mir unbeschädigt bleiben. Ich beschwöre alle Ge wehre und Waffen auf dieser Welt bei dem lebendigen Worte des Vaters + etc. Ich bitte im Namen unser« Herrn Jesu Christi Dass keine Kugel treffen thut, Blut, Sie sei von Gold, von Silber oder Blei, Gott im Himmel macht mich vor Alles sicher und Im Namen etc. frei. Dieser Brief ist vom Himmel .gefallen und in Hol stein gefunden worden 1724. Er war mit goldenen Buchstaben* geschrieben und schwebte über der Taufe zu Rendsburg. Wie man ihn ergreifen wollte, wich er zurück, bis 1731 sich Jemand mit dem Gedanken mehrte, ihn abzuschreiben und den andern mitzuthei- len zu dieser Noth. Ferner fand sich darin: Wer am Sonntage arbeitet, der ist von mir verdammet.