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c) Der Nussbaum von R. Schumann. Es grünet ein Nussbaum vor dem Haus, Duftig, Luftig Breitet er blätt’rig die Aeste aus. Viel liebliche Blüthen stehen d’ran. Linde Winde Kommen, sie herzlich zu umfah’n. Es flüstern je zwei zu zwei gepaart, Neigend, Beugend Zierlich zum Kusse die Häuptchen zart. Sie flüstern von einem Mägdlein, das Dächte Nächte Und Tag lang, wusste ach selber nicht was. Sie flüstern, wer mag versteh’n so gar Leise Weise, Flüstern vom Bräut’gam und nächstem Jahr. Das Mägdlein horchet, es rauschet im Baum, Sehnend, Wähnend, Sinkt es lächelnd in Schlaf und Traum. Julius Mosen. d) Waldesgespräch von R. Schumann. Es ist schon spät, es ist schon kalt, Was reit’st du einsam durch den Wald? Der Wald ist lang, du bist allein, Du schöne Braut, ich fuhr’ dich heim! So reich geschmückt ist Ross und Weib, So wunderschön der junge Leib; — Jetzt kenn’ ich dich, Gott steh mir bei, Du bist die Hexe Loreley! »Gross ist der Männer Trug und List, Vor Schmerz mein Herz gebrochen ist. Wohl irrt das Waldhorn her und hin, O flieh, du weisst nicht, wer ich bin.« »Du kennst mich wohl, von hohem Steiq Schaut still mein Schloss tief in den Rhein; Es ist schon spät, es ist schon kalt, Kommst nimmermehr aus diesem Wald!« J. von Eichendorff. Scherzo capriccioso ftn Orchester (Op. 66) von Anton Dvorak. (Zum ersten Male.) ZWEITER THEIL. Symphonie (Nr. 2, Bdur) von R. Volkmann. I. Allegro vivace. — II. Allegretto. — III. Andantino — IV. Allegro vivace. Concertflügel von Julius Blüthner. 17. Abonnement-Concert: Donnerstag, den 13. Februar 1896. Ouvertüre zu »Iphigenie in Aulis« von Gluck, mit dem Schluss von Richard Wagner. »Ostermorgen«, Concertstück für Orgel, Trompeten, Posaunen und Pauken von C. Aug. Fischer. (Zum ersten Male.) »Ein deutsches Requiem« von J. Brahms für Soli, Chor und Orchester; die Soli gesungen von Fräulein Meta Geyer aus Berlin und Herrn Paul Haase aus Karlsruhe. Orgel: Herr Homeyer. Die Gewandhaus-Concertdirection. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.