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Amts- Wil AWiBlatt für den Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des »Jllustr. Unterhalttingsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. F? rr Nerantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. ——- 48. Jahrgang. — Sonnabend, den 16. März Von der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft sind in den Monaten Ja nuar und Februar dieses Jahres die nachgenannten Personen zu öffentlichen Aemtern und Diensten verpflichtet worden. Herr Fabrikbesitzer 6urt Lrruio Lrstsolmsiäer in Wolfsgrün als Gutsvorsteher für den selbstständigen Gutsbezirk Neidhardtsthal und Herr Forstassessor Otto ^Ursä Rüssler in Garlsfeld als stellvertretender Gutsvorsteher für das Staatsforstrevier Carlsfeld. Schwarzenberg, aml. März 1901. Königliche Amtshauptmannschast. Krug vo« Nidda. R Wahl zur Landessynode im 22. Wahlbezirke betr. Bei der am 13. dieses Monats stattgesundenen Wahl ist Herr KisenyüHemverksöesttzer Raus Räler von tzuerkurlL in Schönheiderhammer zum weltlichen Abgeordneten zur Landessynode im 22. Wahlbezirke gewählt worden. Schwarzenberg, am IS. März 1901. Der Wahllommissar: Amtshauptmann Krug vo« Nidda. Lr. Im Handelsregister des unterzeichneten Königlichen Amtsgerichts für den Landbezirk sind heute a. auf Blatt 248 die Firma INäoli«! in Schönheide und als deren Inhaber der Handelsmann Herr Heluarck Slövlrel daselbft, b. aus Blatt 249 die Firma «ustav in Schönheide und als deren Inhaber der Kaufmann Herr < K^I^tI»i> 4rItr^«I> in Leipzig-Schleutzig eingetragen worden. Angegebene Geschäftszweige: zu a. Handel mit Eisen- und anderen Maaren, insbesondere Baumaterialien, zu l>. Handel mit leinenen und baumwollenen Maaren. Eibenstock, den 12. März 1901. Königliches Amtsgericht. «hri«. Hg. Bekanntmachung. Die Besitzer von Obsibäumen werden aufgefordert, ihre Obstbäumc auf das Vorhandensein Ser Blutlaus zu untersuchen, im Falle der Auffindung dieser In sekten für sofortige Vertilgung derselben Sorge zu tragen und dem unterzeichneten Stadtrathe von der Auffindung und den eingeleiteten Vertilgungsarbeiten Anzeige zu erstatten. Gleichzeitig wird den Obstbaumbcsitzern das Einsammel« und Vernichten der in ihren Obstbaumanlagen auftretenden Maikäfer in der zweite« Hälfte des April zur Pflicht gemacht. Zuwiderhandlungen sowie Unterlassung der »nr Vertilgung der Blutlaus und des Maikäfers nothwendigen Ausführungen werden mit Geldstrafe bis zu KU M. ev. Haft bis zu l-t Tage« bestraft; erforderlichen Falls werden diese Arbeiten auf Kosten der Säumigen ausgesührt werden. Eibenstock, am 14. März 1901. Der Rath der Stadt. Hesse. Lpm. Die Maul- und Klauenseuche ist in Schönheiderhammer unter dem Viehbestände im Gebäude Brd.-Cat.-Nr. 2X ausgebrochen. Stadtrath Eibenstock, am 14. März 1901. Hesse.Lpm. Holzversteigerung aus Bockauer Staatssorstrevier. Im „Rathskeller" zu Aue sollen Mittwoch, de«2U. MärzlUUl, vo« Vormittags Uhr an 45 weiche Stämme von 10—29 cm Stärke,, in den Abth. 5, 6, 19, 25, 26, 30, 31, 32, 98 buchene Klötzer , 8—65 „ . k 36, 39, 40, 42 und 44. Der größte Theil 9261 weiche , » 7—15 „ „ / der nebengenannten Hölzer ist in unmittel- 5508 , » » 16—22 . „ 1 barer Nähe des Bahnhofs Bockau auf- 3100 „ „ „ 23—74 „ „ > bereitet gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung ertheilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Bockau und Eibenstock, am 14. März 1901. Königliche Forstrevierverwaltung. Königliches Forstrentamt. Krumbiegel. Herkach. Holzversteigerung aus Carlsselder Staatssorstrevier. Im Gasthofe zum „grünen Baum" in Carlsfeld sollen Freitag, den LS. März lSKI, vo« Vormittags ^lv Uhr an 4436 fichtene Klötzer von 8—15 cm Stärke, 6658, „ „ „ 16-22 „ 5106 „ „ „ 23-51 , 42 Raummeter fichtene Ilutzknüppel, 408 , „ Brennholz gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltnng ertheilt Uber obige Hölzer nähere Auskunft. Carlsfeld und Eibenstock, am 14. März 1901. Königliche Forstrevierverwaltung. Königliches Forstrentamt. Hehre. Herlach. Tagesgeschichte. — Deutschland. Nach den neuesten Dispositionen wird der Reichstag bereit« am 21. März in die Osterferien gehen. Bi« dahin sollen nur der Etat und der Nachtrag«etat er ledigt werden. — Den Reichstag besuchten am Mittwoch 4 Buren- osfiziere, die au« der englischen Gefangenschaft entkommen sind, darunter auch der Verwandte de Wet«, der gestern in einer Bolk«- oersammlung hier gesprochen hat. — Berlin, 14. März. Eine imposante Sympathie kundgebung für die Buren hatte gestern Abend die Ortsgruppe Berlin de« Alldeutschen Verbände« veranstaltet. Nach einem Vortrag de« Burcnkommandanten A. E. de Wet, eine» Neffen de- bekannten General«, wurde einstimmig eine Resolution angenommen, in der die Versammlung ihren Abscheu über die unmenschliche KricgSführung der Engländer au«spricht. Der Rein ertrag de« Abend« ist zum Besten hilfsbedürftiger Buren und deren Familien bestimmt. Kommandant de Wet Verla« eine De pesche de« Kommandanten Reichardl, in der e« heißt: Bo,ha« Unterhandlungen find kein Beweis dafür, daß Botha irgendwie zu diesen Verhandlungen gezwungen war. Die Afrikandersache steht gut, de Wet ist frei und die Position Delarey« im Westen von Transvaal ist sehr stark. E« scheint, daß die Unterhandlungen von Kitchener begonnen wurden, der die Frau Botha« nach ihrem Mann au«gesandt Halle. Wenn Botha« Position unhaltbar wäre, hätte Kitchener keine Unterhandlungen eingeleitet, sondern Unter werfung gefordert. Da« Gerücht, daß Botha am Montag sich ergeben habe, ist ebenso unwahr wie seiner Zeit die Meldungen englischer Blätter über die Ermordung der europäischen Gesand ten in Peking, von der die .Time»" mit allen Einzelheiten be richtete. Botha ist in keinem Falle da«, wozu die Engländer ihn stempeln möchten, d. h. ein Schurke, der sich unter Aufopferung von Stejin, de Wet, Delarey u. s. w. übergiebt. — Die Ver sammlung dauerte bi« lange nach Mitternacht; an den Präsiden ten Krüger wurde ein Telegramm abgesandt. — Bremen, 14. März. Die .Wes. Zig." verzeichnet eine Miltheilung, wonach ein Schlossergcselle gestern vor dem Untersuchung-lichter au«gesagt haben soll, er habe die beim Wurfe nach dem Kaiser benutzte Lasche am Abend de« Kaiserbesuch« auf dem Domhofe verloren. Damit bestätigt sich Weiland« Behaupt ung, daß er die Lasche auf dem Domhofe gefunden habe, wo auch eine Zeugin sie hat liegen sehen. — Die deutsche Sprache in den Rcichrlanden hat in den letzten dreißig Jahren erhebliche Fortschritte zu ver zeichnen. Ursprünglich betrug die Zahl der vom Gebrauch der deutschen GeschäflSsprache befreiten Gemeinden 428, zur Zeit nur noch 3N. Die Zahl hat sich mithin bereit« um 117 verringert, die sich nach den neuesten Ermittelungen noch weiter verkleinern dürste. — England. Nach den Voranschlägen de« Marinebud get« sollen in den Jahren 1901 und 1902 folgende neue Schiffe gebaut werden: 3 Panzerschiffe, 6 gepanzerte Kreuzer, 2 Kreuzer dritter Klasse, S Torpedoboote, 10 Torpedobootzerstörer, 2 Korvetten, S Unterseeboote nach holländischem Modell. Ferner sollen 48 Schiffe verschiedener tran-atlantischer Gesellschaften al« geschützte Kreuzer Verwendung finden. — Italien. Da« italienische König«paar wird, wie dortige Blätter melden, im Herbst die Höfe von Berlin, Petersburg und Konstantinopel besuchen. — China. Am Ehrentage de« baderiichen Prinz-Re genten traf in München ein Telegramm de« Commandeur« de« 2. Bataillon« vom 4. ostasiatischen Infanterie-Regiment Grafen Monigela» ein, da» über die treffliche Haltung diese« Bataillon«, da« hauptsächlich au« bayerischen Freiwilligen be steht, in den letzten Kämpfen an der Großen Mauer dem Lande«herrn Rapport abstattete. Die Bayern haben auch im fernen Ostasien ihren alten Ruf al« treffliche Soldaten so wohl im unermüdlichen M-rschiren al« auch im rücksichtslosen Draufgehen auf« neue bewährt, zumal da sie hier in einem ge birgigen Gelände, da« ungefähr rem Landschaft-charakter ihrer Heimath entsprechen mag, in« Feuer kamen. Weitere Einzel heiten übermittelt folgende« Telegramm au« London, 13. d. M.: Am 8. März eroberten die Deutschen nach siebenstündigcm Kampf den Tschungtschum - Paß zwischen den Provinzen Schansi und Tschilt. Die« Resultat wurde durch da» brillante Vergeben eine bayerischen Bataillon« erreicht, welche« von Paotingfu au« in vier Tagen 200 Kilometer marschirte und zwar meist durch Ge birge und über schwierige Maulthierpsade. Die Chinesen hielten scheinbar uneinnehmbare Positionen aus ter Großen Mauer an der höchsten Stelle de« Passe« besetzt. Sie hatten mehrere Tausend Truppen und Artillerie jeder Gattung. Die Deutschen griffen mit zwei Haubitzen und sechshundert Mann Infanterie an. Ihre Umgehung«bewegung über fast ungangbare« Gelände nahm sieben Stunden in Anspruch und war durchaus erfolgreich. Die Chinesen flohen nach Schansi unter Hinterlassung von hundert Tobten und vier Hotschkiß-Geschützen. Ein Deutscher wurde verwundet. Der Zweck de« Vormarsche« war ein doppelter: ersten« galt e« die Bestrafung der chinesischen Truppen für vier Angriffe aus die Deutschen in Tichili, zweiten« war die Besetzung eine« Zu gang« nach Schansi in der Großen Mauer dringend geboten. Da« Resultat wird vorzüglichen moralischen Effect haben, da die Chinesen Len befestigten Berggürtel für unüberwindlich hielten. — Generalselomarschall Graf Waldersee ist am 13. März zu einer zweitägigen Besichtigung nach Tsingtau abgereist. — Mit der Beendigung der chinesischen Wirren scheint e« noch gute Wege zu haben. Graf Waldersee theilte dem General Chaffee mit, wie über die unter feinem Befehl stehenden Truppen für die Sommermonate verfügt worden sei: 1000 Eng länder sollen den Sommerpalast, eine kleine Abtheilung den Jagdpark und 2000 Mann die Umgebung der Ortschaften Dan- chou und Peitaho besetzen. Deutschland sendet die Truppen, die jetzt in Peking liegen, nach einem Dorfe nordwestlich de« Sommer- palaste« in den Bergen, während die deutschen Truppen, die jetzt in Paotingfu liegen, nach den Bergen im Westen der Stadt verlegt werden. Die Japaner und Oesterreicher bleiben in Peking. Gras Waldersee sag«, diese Vertheilung der Truppen werde Un ruhen vorbeugen. — Während der Unruhen de« letzten Jahre» wurden in Peking und den Provinzen, einschließlich der während der Be lagerung der Gesandtschaften Gefallenen 244 ausländische Christen gclödte«, und zwar 118 Engländer, 79 Amerikaner, Schweden und Norweger, 26 Franzosen, II Belgier und Holländer, 10 Italiener, ein Schweizer und ein Deutscher. Außerdem wurden 30,000 chinesische Christen ermordet. — Südafrika. Nach einer amtlichen Depesche au« Kapstadt sind dort in der Woche vom 3. bi« 9. d. M. SO Neuerkrankungcn und 18 Todesfälle infolge von Pest vorge- kommcn. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 14. März. Bei der am gestrigen Tage im Holet Victoria in Aue vollzogenen Wahl eine« weltlichen Abgeordneten zur Landessynode im 22. Wahlbezirke «Ephorie Schneeberg) wurde Herr Hüttenwcr?«besttzer Edler ». Ouer- furth in Schönheiderhammer gewählt. — Leipzig, 13. März. In Leipzig Lindcnau, Roßstr. 27, überfiel heute Vormittag der Ehemann Schuster seine von ihm