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Amts- M Aiizeigebtlitt für den Abonnement viertelt. 1 M. 20 Ps. einschlietzl. des.Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Wik des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. 18 Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. —" n . 48. S-Hrgaog. - —IM Sonnabend, den 9. Februar Anrnel-ttng der Kleine« im Zimmer Wr. 20 der neuen Schute. I. Bürgerschule: Montag, de« 11. Jebruar ISVl, nachmittags 2—4 Ahr. II. Bürgerschule: Dienstag, dm 12. Äebrnar 1901, „ 1—4 Zthr. Vorzulegen sind der Impfschein, für auswärts geborene Kinder außerdem die Geburtsurkunde mit Taufvermerk, bez Taufschein. Bürgerschule zu Eilicnstolk, den b. Februar 1901. Händler. Königliche Industrieschule zu Planen i. V. Ableitung für Musterzeichner. Unterricht im Zeichnen und Mnsterentwcrsen für die hauptsächlichsten Ziveige der Textilindustrie, sowie auch im praktischen Mafchinensticken, Weben, Patroniren und Mustervergrötzer« für Stickerei. Dauer des Kursus: 4'/, Jahr. Schulgeld: für Reichsdeutsche: jährlich 60 M. » Ausländer: „ 200 „ Arauen -Aölsieikung. Unterricht in weiblichen Handarbeiten im Allgemeinen, im Kunststicken, Klei dermachen und Putzmachen. Ausbildung von Direktricen und Arbeiterinnen für die Weißwaaren-Consektion. Dauer des Kursus: 1'/^ bis 2 Jahr. Schulgeld: für Reichsdeutsche: jährlich 60 M. » Ausländer: » 200 » Kavrikanlen -Avtyeilung. Unterricht im Zeichnen (Skizzircn), praktischen Maschinensticken und Weben. Dauer des Kursus: 1—2 Jahr. Schulgeld: für Reichsdeutsche: 15 M. jährlich für 1 Fach. , Ausländer: 60 M. jährlich für 1 Fach. Abstellung für Wusterzeichnergestikfen. Unterricht im Zeichnen und Male« nach der Natur. Dauer des Kursus: unbeschränkt. Schulgeld: für Reichsdeutsche: jährlich 15 M. „ Ausländer: „ 60 „ Beginn der neuen Kurse: Montag, den 15. April lSVI. Anmeldungen werden in der Expedition der Schule entgegengcnommen. Plauen i. V., den 22. Januar 1901. Die Direktion: Professor Rich. Hofmann. Auktion. Montag, den 11. Kevruar 1901, Vormittags 10 Nstr und nach Befinden am darauffolgenden Tage gelängen im Saale des Deutsche» Kaufes die zur Meichsner schen Konkursmasse gehörigen Matcrialwaaren, Landesprodukte, Spirituosen, Ladeneinrichtung, Hühner usw. gegen sofortige Baarzahlung zur Ver steigerung. Eibenstock, am 8. Februar 1901. Der Konkursverwalter. Rechtsanwalt von Xll. Die von Meichsner seither betriebene Schankwirthschaft wird bis auf Weiteres von dem Kellner Kerman» Wappler hier betrieben. D. O. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Nachrichten aus London über die Haltung der dortigen Presse und des Publikums b^tzder Abreise Kaiser Wilhelms werden in Deutschland viel Beachtung finden. Zu anderen Zeiten würden sic vielleicht ein sympath isches Echo wachgerusen haben, aber solange der gott- und recht lose Burenkrieg andauert, bleibt zwischen der öffentlichen Mein ung Deutschlands und der Großbritanniens eine Scheidewand, die zu beseitigen nur England allein im Stande ist. Die Sym pathien des deutschen Volkes in diesem Streite gehören nun ein mal dem kleinen tapferen Burenvolkc, das seit anderthalb Jahren im Kamps gegen die gesammle Macht Großbritannien« steht und bei geschickterer Leitung und strafferer Organisation auch au« diesem Kriege, wie au« früheren, zweifellos längst al« Sieger hervorgegangen fein würde. Die Ursachen de« Kriege« sind von der gesammten zivilisirten Welt einmüthig vcruriheilt worden. England würde daher politisch wie militärisch durch einen für die Buren annehmbaren, ehrenvollen und loyalen Frieden einen un gleich größeren Erfolg erzielen als Lord Kitchener selbst bei völliger Vernichtung de« Feinde« zu erreichen im Stande ist. Der Krieg ist längst ein grausamer geworden, der englischerscitS mit Nicderbrcnnen von Farmen, Standrecht, Mißhandlung von Frauen, Verwendung von Kaffern usw. geführt wird; c» liegen in dieser Beziehung eine ganze Reihe notorischer. Abscheu er regender Ausschreitungen vor. Ein Niederzwtngen der Buren wird voraussichtlich England« gesammle militärische Streitmacht noch auf eine Reihe opfervoller Monate hinaus in Anspruch nehmen und auch nachher wird c» einen wesentlichen Theil seine« Heere» jahrelang in Südafrika belassen müssen. Damit wird e« nicht nur für seine anderen politischen Interessen lahmgelegt, sondern auch seine Freundschaft und selbst sein Bündniß verlieren erheblich an Werth, während zugleich diese fortdauernde militär ische Situation einen starken Anreiz für alle Gegner England« bietet. Der Antrag des General« Mercier im französischen Senat, Mittel für eine Landung in England in da« Budget ein- ,»stellen, ist in dieser Beziehung ein deutlicher Fingerzeig. Eng land würde mithin durch einen für die Buren annehmbaren und loyal gemeinten Frieden an politischer Kraft und militärischer Stärke ungleich mehr erlangen al« durch Errichtung eine« neuen Irland ln Afrika. Ein wescnlliche« Moment dieser Stärke würde c» sein, auf einem solchen, für England durchaus ehrenvollen Wege auch die öffentliche Meinung in Deutschland zu gewinnen. — Der Zcntralverband deutscher Industri eller hat sich mit allen gegen eine Stimme für eine ausreich ende Erhöhung derGetrcidezölle ausgesprochen, die aber nur in solchem Umfang erfolgen dürfe, welcher mit dem Gemeinwohl vereinbar ist und insbesondere den Abschluß lang fristiger Handelsverträge, welche der Zentralverband für unbe dingt nothwendig erklärt, nicht ausschließt. — Die Ausbesserung der B e z ü g e der KriegSinvalidcn, wie sie jetzt geplant wird, soll ersten« in der Pensionserhöhung, in der Verdoppelung der Kriegszulage und der Verstümmelungs zulage bestehen. Erstere beträgt bisher für Offiziere 750, Letz tere 600 M. jährlich. — Wilhelmshaven, 7. Febr. Der Dampfer .Frank furt" mit 300 Lhinakämpfern ist heute im hiesigen Hafen eingetroffen. Die Ausschiffung der Mannschaften erfolgt Nach mittag». Die Stadt und alle Schiffe haben Flaggenschmuck angelegt. — Oesterreich-Ungarn. In bestimmter Form werden nunmehr Miltheilungen über die Absichten der österreichischen Regierung im Falle abermaliger Arbeitsunfähigkeit de« Abgeord netenhauses gemacht. Die Regierung plant angeblich eine Wahl- reform durch Einführung de« allgemeinen gleichen direkten Wahl rechte». Ministerpräsident Koerber hat hierüber mit einzelnen Parteiführern bereit» gesprochen, insbesondere mit Lueger, welcher zustimmte. Der Kaiser sei dem Plane nicht besonder« gewogen, weil er dem Großgrundbesitz nicht seine Privilegien nehmen will, doch glaubt Koerber, daß cer Kaiser im Falle neuerlicher Arbeits unfähigkeit auch diesem einschneidenden Vorgehen zustimmen werde. — Rußland. Petersburg, 6. Februar. In Baku entstand gestern ein Brandt» den Lagern der »KaSpi-Schwarz- meer-Gesellschast" (Rothschild), welche sechs Millionen Pud Pe troleum enthielten. Der Brand erfaßte außerdem noch drei Lager mit einem Rauminhalt von zwölf Millionen Pud. Wäh rend der Löscharbeiten ergoß sich das Naphtha lavaartig und überschwemmte die Arbeiterwohnungen. E« fingen dann die Häuser an zu brennen, die schließlich gänzlich zerstört wurden. Bei der schrecklichen Katastrophe kamen viele Menschen um» Leben. Bi« jetzt sind 20 verkohlte Leichen auf der Brandstätte hcrvorgezogen worden. Ueber fünfzig Personen erhielten schwere Brandwunden. Vierhundert Arbeiterfamilien verloren ihre ganze Habe. Der Brand der Lager dauert noch fort. Die benachbar ten Lagcrreservoir« sind in großer Gefahr. E» herrscht eine allgemeine Panik. Am Sonntag wurden in Balachani vier Fontänen der Firmen Mclikoro«, zwei der ,Kaspi Schwarzmeer- Gesellschaft" und zwei Rileki Erben gehörend, ein Raub der Flammen. — Holland. Ganz Holland schwimmt in Freude. ,Ons' Willemintje" hat am Donnerstag Hochzeit gemacht. Eine Feierlichkeit drängt die andere. Der junge Ehegatte ist zum .Prinzen Heinrich der Niederlande" ernannt worden. — Utrecht, 6. Februar. Präsident Krüger wurde beute auch am rechten Auge operirt. Die Operation gelang vollkommen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Der hiesige Sparverein, welchem z. Z>. über 600 Mitglieder angehören, zahlte im Dezember 1900 ca. 30,000 Mark Spargelder au«, während er im Jahre vorher ca. 26,000 Mark au«zuzahlcn gehabt hat. Wie segensreich da» Bestehen eine« Sparverein« ist, mag darau« hervorgehen, daß die im Lause de« Jahre« in kleinen Beträgen entgegengenommenen Einlagen alle Jahre einige Wochen vor Weihnachten zur Rück zahlung kommen, wo in jedem Hause und jeder Familie die ge sparten Gelder zu Weihnachtsgeschenken u. s. w. Verwendung finden. Welch belebenden Einfluß die Auszahlung der Spar gelder gerade kurz vor Weihnachten auf die Geschäfte aller Art ausübt, konnte man zeiihcr deutlich beobachten. Obgleich in mehreren anderen Orlen Unregelmäßigkeiten in der Kassensührung vorgekommen sind, die da« Vertrauen zu den Sparvereinen er schüttert haben, konnte man hier beobachten, daß die Auszahlung zeither in jedem Jahre glatt von statten ging. Da die Verwal tung der SparvereinSkassc immer in guten Händen gelegen hat und auch gegenwärtig ordnungsmäßig verwaltet wird, größere Baarbeständc in der Privalwohnung de« Vorstände« nicht aufbe wahrt werden und die Buch- und Kassenführung regelmäßig und gründlich von Herren de« Gesammlvorstande« kontrolirt wird, so dürfte keine Veranlassung vorliegen, dem Sparverein durch Unregelmäßigkeiten auswärtiger Sparvereine da» Vertrauen zu entziehen. Wir wünschen daher, daß der Sparverein auch ferner bestehen möge zum Segen seiner Mitglieder und zum Wohle der ganzen Einwohnerschaft. Glück auf. — Dresden, 7. Februar. In den letzten Tagen trat bei Sr. Majestät dem Könige da« frühere Leiden wieder mit einer geringen Blutung auf, deren Folgen noch einige Tage Ruhe erfordern. E» ist deshalb der in Aussicht genommene Aufenthalt in Leipzig auf einen späteren Zeitpunkt verlegt und der für Sonnabend, den 9. Februar dieses Jahres geplante Kammerball auf einen noch zu bestimmenden Tag der nächsten Woche verschoben worben. — Dresden. Um eine angebrannte Gan« zu löschen (!) wurde am Sonnabend die Feuerwehr in die König-Albert-Itraße gerufen. Dort war einer Köchin, jedenfalls beim Absengen der Federn, ein Martinsvogel in belle Flammen gcralhen, und im ersten Schrecken telephonirte man nach ter Feuerwehr, die auch alsbald mit fünf Geräthewagcn zur Stelle war, aber unter all gemeiner Heiterkeit wieder abziehen konnte. — Leipzig, 6. Februar. Die Stadtverordneten bewillig ten in ihrer heutigen Sitzung einen Betrag von 86,950 Mark für Len Ankauf de» Vorwerkes Sorg bei Adorf im Erzge birge zur Errichtung einer Lungenheilanstalt für Leipziger Ein wohner. — Plauen i. V., 6. Februar. Ein Unfall, dem zwei Pferde zum Opfer gefallen sind, hat sich heute Nachmittag in der 4. Stunde in der Fabrikanlage von C. C. Münzing hier (Bleicherei und Appretur) in der Unteren Aue ereignet. Au» noch nicht fcstgestcUter Ursache ist der Wasserthurm, der zwischen dem alten und dem großen neuen Fabrikgebäude steht, eingestürzt. In der Nähe de» Thurmes befand sich im Augenblick de» Einstürze« ein mit zwei Pferden bespannter Wagen. Da» eine der Pferde wurde von den niedergehenden Massen tobt gebrückt und da« andere so schwer verletzt, baß e« abgestochen werden mußte. Der Kutscher kam mit einigen ungefährlichen Verletzungen davon. Der Inhalt de« über 800 Kubikmeter fassenden Wasserbehälter» überschwemmte den Ho! und die Umgebung. Ein Mädchen, da« den Hof betrat, al« der Thurm niederging, fiel in da« Wasser. Da» Mädchen konnte zwar gerettet werden, mußte aber in ärztliche Behandlung gegeben werden. Die Massen Le» Thurme» legten sich zum Theil gegen einen Theil de» am nächsten liegenden Fabrikgebäude» und drückte daselbst die Mauer theilweise ein. — Rautenkranz. Am Montag Mittag verunglückte im Fabrikgebäude der Firma Günther Richter beim Stein schießen der Maurerpolier Fran; Gustav Kolditz au« Sosa, und zwar ist er an den Augen verletzt worden. Ein Auge ist ver loren, während da» andere der Arzt zu erhalten hofft. Kolditz war beim Felsensprengcn mit beschäftigt, zwei Löcher hatten sie besetzt, wovon ein» abging, während da» andere zu versagen schien. Kolditz wollte deshalb an der betreffenden Stelle nachsehen, und kaum war er dort, so entlud sich der Schuß, wobei Kolditz an den Augen verletzt wurde. — Die kleinen silbernen Zwanzigpfennig st ücke werden jetzt vielfach im öffentlichen Verkehr nicht mehr in Zah lung genommen mit der Begründung, daß diese Geldsorte bereit« außer Kur« gesetzt sei. Letztere« ist indessen nicht der Fall. Die silbernen Zwanzigpfennigslücke dürfen nach dem Gesetz vom 13. Juni 1900 nicht vor dem 1. Januar 1902 und die Nickel-