Volltext Seite (XML)
Amts- Mil AWMblktt für den Abonnement viertelj. 1 M. 20 Ps. einschließl. des »Jllustr. Untcrhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. IS ötjilk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen HlrngeLung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. -- - 48. Aayrgang. Sonnabend, den 26. Januar Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Ps. Im amtlichen Theilc die gespaltene Zeile 30 Ps. Die Anmeldung der Militärpflichtigen zur RekrutirungS- stammrolle betreffend. In Gemäßheit der Bestimmungen der 88 25 und 571 der deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 werden die hier aufhältlichen Militärpflichtigen, die u) im Jahre 1881 geboren, sowie b) in den Vorjahren zurückgestellt worden sind, hiermit aufgefordert, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar vis zum 1. Aevruar 1901 in der hiesigen Rathsregistratur zur Rekrutirungsstammrolle anzumelden. Die Militärpflichtigen aus den früheren Jahrgängen haben ihren Loosungsschein, die im Jahre 1881 anderwärts geborenen Militärpflichtigen das Geburtszeugniß mit zur Stelle zu bringen. Smd Militärpflichtige, welche sich zur Stammrolle anzumelden haben, zeitweilig von hier abwesend (auf der Reise begriffene Handlungsdiener u. s. w.), so hat die Anmeldung durch die betreffenden Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- oder Fabrikherren zu erfolgen. Diejenigen, welche die voraeschriebene Anmeldung zur Stammrolle unterlassen, werden mit Geldstrafe bi» zu 3« Mark »der mit Haft bi» zu 3 Tagen bestraft Eibenstock, den 5. Januar 1901. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Befahren der Bürgersteige und Trottoire betreffend. Es wird hiermit erneut darauf hingewiesen, daß laut stadträthlicher Bekanntmachung vom 23. Februar 1894 das Befahren der Bürgersteige und Trottoire bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 30 Mark beziehentlich Haflstrafe bis zu 8 Tagen verboten ist, und daß Geschirrsührcr überdies für Beschädigung des Fußweges auszukommen haben. Eibenstock, am 16. Januar 1901. Der Rath der Stadt. Hesse. Lpm. Hu«-, schwarzer Wolfsspitz, zugelaufen. Wenn derselbe bi» 5. Februar I8ttt nicht abgeholt wird, ersolgt Tödtung. Ttadtrath Eibenstock, am 25. Januar 1901. Hesse. Lpm. Außerordentliche Generalversammlung der Ortskrankenkasse für Textilindustrie zu Eibenstock Sonnabend, den 26. Januar 1901, Höends 8 Ahr in der Bogel'scheu Restauration. Abänderung des 8 21 der Statuten, Familienunterstützung betr. Die Herren Arbeitgeber und stimmberechtigten männlichen, sowie weiblichen Arbeit nehmer werden ersucht, sich hierzu recht zahlreich einfinden zu wollen. Eibenstock, den 18. Januar 1901. Der Vorstand. Hertel, Vorsitzender. Asm. Zu dem am Montag, den 28. Januar d. I., vormittags 11 Uhr, von der Latein-, Handels- und Industrieschule im Zeichensaale des Jndustrieschulgebäudes gemeinsam zu veranstaltenden Festaktus zur Feier des Geburtstages Sr.Maj. d. Kaisers beehrt sich die geehrten Behörden, sowie alle Freunde und Gönner der genannten Schulen ergebenst einzuladen I. A.: Laedlsr. Auszug aus der Straßenpolizeiordnung für Schönheide. Bei «intreteudem Glatteis ist jeder Hausbesitzer verpflichtet, dafür Torge zu tragen, »atz di« Stratz« längs seines Grundstücks mit Sand, Asche oder einem anderen di« Glätte abftumpfenden Material bestreut wird. Vorstehende Bestimmung wird mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß die Schutzmannschaft Anweisung erhalten hat. Säumige unnachsichtlich zur Bestrafung anzuzeigen. Der Gcmcindclmstllild zu Schönheide. Königliche Industrieschule zu Plauen i. V stölheikung für Musterzeichner. Unterricht im Zeichnen und Mnsterentwerfen für die hauptsächlichsten Zweige der Textilindustrie, sowie auch im praktischen Maschinenfticken, Weben, Patrouire« und Mustervergrötzern für Stickerei. Dauer des Kursus: 4>/., Jahr. Schulgeld: für Reichsdeutsche: jährlich 60 M. „ Ausländer: „ 200 „ Krauen -Avtheikung. Unterricht in weibliche« Handarbeiten im Allgemeinen, im Kunstfticken, tklei- dermachen und Pntzmache«. Ausbildung von Direktricen und Arbeiterinnen für die Weißwaaren-Consektion. Dauer des Kursus: 1'/? bis 2 Jahr. Schulgeld: für Reichsdeutsche: jährlich 60 M. , Ausländer: , 200 , Ilaörikanlen -Aötheikung. Unterricht im Zeichnen (Skizziren). praktische« Maschinenfticken und Weben. Dauer des Kursus: 1—2 Jahr. Schulgeld: für Reichsdeutsche: 15 M. jährlich für 1 Fach. , Ausländer: 60 M. jährlich für 1 Fach. Abteilung für Wusterzeichnergehikfen. Unterricht im Zeichnen und Male« nach der Natur. Dauer des Kursus: unbeschränkt. Schulgeld: für Reichsdeutsche: jährlich 15 M. „ Ausländer: „ 60 „ Beginn der neuen «nrse: Montag, den lS. April lSvl. Anmeldungen werden in der Expedition der Schule cntgegengenommen. Plauen i. V., den 22. Januar 1901. Die Direktion: Professor Rich. Hofmann. Zum Geburtstag D. M. des Kaisers Wilhelm II. Am 27. Januar 1901. Vom Nord zum Süd, vom Ost zum Rhein Schall! heul' die Jubelkunde: „Ein deulscher Bürger will ich sein!" Du sprachst es aus. Du Kaiser mein. — Umblüh' Dich Glück und Sonnenschein Bis in die fernste Stunde! Kaiser Wilhelm II. vollendet heute sein 42. Lebensjahr. In Kraft und Gesundheit steht sein Bild vor uns mit den markanten Zügen de» zielbewußten Manne», der den Weg kennt, den zu wandeln er sich vorgenommen ha». Während der Rcgierung»zeit Kaiser Wilhelm« II. häuften sich die politischen Ereignisse, wie kaum vorher zu anderen Zeitläuften und gerade da« lctzte Jahr bot allen vorhergegangenen Rekord. In diese» letzte Jahr fällt außer dem Kanzterwechsel, der Ausbruch und die Entwickelung der ostasiatischen Wirren, in deren Verlauf die unter dem jetzigen Kaiser zur hoben Birst he emsaltete Marine zum ersten Male Gelegenheit halte, der Welt zu zeigen, »aß da« in ihr gesetzte Vertrauen ein gerechtfertigte« war, die Marine hat die Prüfung glänzend bestanden und dadurch den Beweis erbracht, daß alle — oft arg angefcindeten — Pläne unsere« Kaiser« die richtigen waren. Auch auf anderen Gebieten hat e« sich in dem verfloßenen Jahre auf« Neue bewiesen, daß unser Kaiser ein durch und durch moderner Mensch ist, der alle Regungen der Gegenwart empfindet, überblickt und sie in die richtigen Bahnen einzulenken weiß. Ich möchte nur an den Vorschlag zum Schulreformgesetz erinnern, der ein so tiese« Eingehen auf da» intime geistige Leben unsere« Volke« verräth, wie e« von der exklusiven Stellung eine« Mo narchen kaum erwartet werden konnte. Hier soll die Axt an Dinge gelegt werden die fallen müßen, wenn sich unsere Nation zu einer weltpolitischen Stellung emporschwingen soll. Diese« Werk wird die Aufgabe der allernächsten Zukunft sein müßen. E« wird eine ernste Ausgabe sein. Haben wir nicht allen Grund, unserm Schöpfer für einen Mann zu danken, der in so weitgehender und erschöpfender Weise die Pflichten eine« Monarchen auffaßt? Haben wir nicht ollen Grund, den Herrn im Himmel zu bitten, daß er auch ferner schützend seine Hand über da« Haupt seine« Gesalbten halten möge? Roch Jedem wird da« Brc»lauer Attentat einer Wahn- sinnigen frisch in der Erinnerung sein. Lob unv Ehre sei Gott in der Höhe, daß er den tödtiiche» Wurf ablenkte. Möge der Herr auch ferner mit ihm sein! — Heute ist sein Wiegenfest gekommen, der Tag, der um alle Deutschen — mögen sic im Inland oder im Au«land wohnen — sein einigende» Band schlingt und deshalb zu einem Tage von nationaler Bedeutung wird. Am heutigen Tage erstarkt in unserer Brust der PatrioSmuS, von Neuem leisten wir den Schwur der Treue, Handschlag um Handschlag, Wort um Wort, bi« un ser Jubel au-tönt in die begeisteilen Worte: .Heil Kaiser Dir!" Inmitten der Seinen steht unser Kaiser da, die hohe Frau lehnt an seiner Seite und eine Schar blühender Kinder drängt sich um die kaiserlichen Eltern. Wie schön ist diese« Bild und wie deutsch zugleich! Und um diese Familiengruppe herum wogt ein treue«, glückwunschbringende« Volk mit dankbarem Heizen. Und mögen die Throne ring« aus dem ganzen Erdboden wanken, Deutschland« Kaiserthron steht fest, denn er ist aus Liebe de» Volk» gegründet und die Treue ist die Wurzel seiner Stärke und seiner Macht. So war e« — so ist e« — und so soll e« und wird e« bleiben, so lange deutsche« Blut in unfern Adern rollt und glüht. Da« walte Gott im Himmel! Biel, sehr viel haben wir unserem Kaiser zu danken. Klar und offen liegt eine Zukunft vor un«, in der Handel und Wan del sich aus da« Herrlichste entwickeln kann. Neue Absatzgebiete erschließen sich fast täglich der deutschen Produktion. Die eröff neten Perspektiven winken und locken zu immer neuen Zielen. Stolz und siege«bewußt flattert auf tausend Wimpeln der deutsch, Aar hinau« auf ferne Meere, nach fernen Landen in fremden Erdtheilen. Alle« di.« ist das Werk untere« Kaiser« in erster Linie. Da« danken wir ihm am heutigen Tage. Heil Kaiser Dir! Kaiser Wilhelm II. steht heute in der Fülle seiner Manne»- kraft. Wa« er in den 12 Jahren seiner Regierung geleistet hat, ist etwa« eminent Große«. Und sein Ausspruch schon, daß er sein eigener Kanzler sein will, zeugt davon, daß er ein Mann, ein Held aus einem Guß ist. Kaiser Wilhelm II. ist entschieden der Mann, den ein aufstrebende« Land, wie Deutschland, in den gegenwärtigen Zeitläuften gebrauchen kann: willensstark und charakterfest. Stolz sollen wir Deutsche au«rufen können: »Ich bin ein deutscher LandcSunierlhan!" Daß wir diesen stolzen Ausruf mit Berechtigung Ihun können, auch dafür wird unser Kaiser sorgen. Gar Mancher von den Neunmalweisen hat bedenklich über diese oder jene Maßnahme de« Monarchen, über diese« oder jene« Wort unsere« Herrscher» den Kopf geschüttelt, allein diese« Kopf schütteln war ein vergebliche» gewesen. Der Weg, den der Kaiser eingeschlagen, hat sich bisher immer al« der richtige — wenig- stcn« für Deutschland« Ehre — erwiesen. Fast hat e» den An schein, al« würde unser Kaiser in allen seinen Unternehmungen einzig und allein durch sein felsenfeste« Gottvertrauen geleitet. Vielleicht ist dem auch so. Jedenfalls wollen wir den Herrn im Himmel bitten, daß er un« unseren Herrscher noch recht viele Jahre gesund und thatenfroh erhallen möge! Alle unsere Wünsche aber sollen in den folgenden Versen auStönen: Heil Dir mein Fürst! Sprich: Hörst Du jenes Brausen - Das heute Deuifchland« Gauen ring» durchweht? Ein Jubelchor ist'«, eine« Sturmwind s Sausen, Der nicht erschrickt vor winterlichem Graulen Und ties sich neigt de« Herrscher« Majestät! — Schau' um Dich Fürst, schau' aus die dichte Menge, Die Dich umwogt im festlichen Gedränge Und Dir emporreicht grüne Lorbeerreiser, Dein Haupt zu schmücken. Heil Dir Deutschland« Kaiser. Die Jahr- rollen . . . und da« Rad der Zeiten Geht unaufhaltsam seinen Siegerzug! —