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»L tn da» cider. -erde. II. enen lild- Sei- hcn, ter, usw. nzeir darf Nt, alt- '95. N. » 'le: i«r> l. k« n ad Amts- W» Aiizmcklltt für den Abonnement otertelj. 1 M. 20 Ps. einschlietzl. der »Jllustr. Unterhaltungsbl.' u. der Humor. Bellage .Seifen» blasm-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Mjirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 2b Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 1LL - 46. Aa-rgaug. LmMlicnd, den 23. Dezember 18NS Aus tausend Fenstern bricht der Schimmer Des Kerzengolds am Tannenbaum, Und füllt mit seinem Strahlenschimmer Der kleinsten Hütten engen Raum, Wo nur zwei Menschen liebumschlungen Das Christfest liebevoll empfah'n — Da ist auch Weihnachtssang erklungen. Und traute Weihnachtsträume nah'n. — ZUM Weihnachtsfest. So mancher träumt entschwundener Jahre Versunk'ner Herrlichkeit und Pracht . . . Heut' sinnt er nach im Silberhaare, Ein Greis in stiller Weihenacht, — Vielleicht erhofft er noch vom Leben Ein Fünkchen Glück und Sonnenschein!. . . Und durch's belaus'ne Fenster schweben Die Glockentöne klar herein . . . Ein and'res Bild: In nied'rer Stuben Ein blühendjunges Ehepaar, — Auf ihrem Arm den ersten Buben Als Liebesfrucht vom Traualtar — Mit großen Augen starrt das Kleine In das Gefunkel, in das Licht, — Jndetz ein Strahl vom Kerzenscheine Sich in der Mutter Auge bricht . . . Und dann ein Haus mit Kinderstimmen So hell, wie Weihnachtsglockenklang, — Und Augen die in Freude schwimmen. Und treuer Kinderherzen Dank! — Dann ist's, als thät ein Engel schweben Hoch über'm grünen Tannenbaum, Als zög' durch all' das frohe Leben Ein märchenstiller Weihnachtstraum . . . Aus tausend Fenstern strahlen Kerzen! Von tausend Thürmen ruft es laut: Macht offen, weit die Menschenherzen, Der Bräut'gam kommt zur Erdenbraut! Der Heiland ist der Well geboren. Mit ihm die Hoffnung und das Licht! Die Glocken künden's allen Ohren Jndeß die Weihenacht anbricht! Bekanntmachung. Das sogenannte Weihnacht» - Singen ist nur den Schülern »e» Kirchen chore» gestattet, allen anderen Personen, auch Kindern, zur Vermeidung von Geldstrafe bi» zn «v Mark beziehentlich Haft bi» zn >4 Tage« untersagt. Die Hausbe sitzer und insbesondere die Schankwirthe werden ersucht, anderen Personen als den Chor knaben das Singen in und vor ihren Häusern zu verbieten. Eibenstock, den 22. Dezember 1899. Der Rath der Stadt. Hefte. Müller. Gemeinschaftliche Sitzung der städtischen Kollegien Donnerstag, den 28. Dezemöer 1899, Abends '/-8 Mr im Rathhau»saale. Eibenstock, den 20. Dezember 1899. Der Bürgermeister. Der Stadtverordnelen-Mlevorstchcr. Hefte. Bernh. Aritzsch«. 1) Feststellung des Hausbaltplanes für 1900. 2) Die neue Feuerlüschordnung. 3) Melderegulativ und Geschäftsanwcisung hierzu. 4) Schulordnung und Verfassung des Zeichenkursus für Handwerker. Nr. 44 und Nr. 180 des Verzeichnisses der unter das Schank- und Tanzstätten verbot gestellten Personen ist zu streich»«. Stabtrath Eibenstock, am 20. Dezember 1899. Heft». Gnüchtel. Nachdem die Prüfung der aus das Jahr 1898 abgelegten <S»m«indekaften°Rechnungen beendigt ist, liegen die gedachten Rechnungen vom 27. dieses Monats ab vier Wochen lang während der gewöhnlichen Geschäftsstunden in dem Geschäftszimmer der hiesigen Gemeinde verwaltung zur Einsicht aus. Schönheide, am 22. Dezember 1899. Der Gemeinderath. Kerr Lsrnkarä Oskar LIsuun, bisher in Möckern, ist heute als Registrator für die hiesige Gemeindeverwaltung in Pflicht genommen worden. Schön hei de, am 21. Dezember 1899. Der Gemcindevorstand. Tparkaffe Schönheide. Die Spaarkaften-Expeditionszeiten in Oberstützengrün werden im Jahr« 1800 an folgenden Montagen als: 15. und 29. Januar, 12. und 26. Februar, 12. und 26. März, 23. April, 14. und 28. Mai, 11. und 25. Juni, 16. und 30. Juli, 13. und 27. August, 10. und 24. September, 1b. und 29. Oktober, 12. und 26. November, 17. Dezember sowie außerdem Sonnabend den 29. Dezember > Nachmittags von 5 vis 7 Ayr im Hinteren Zimmer der Bahnhofswirthschaft zu Oberstützengrün abgehalten werden. Der Gcmcindcrakh zu Schönheide. Am SV. Dezember 1888 ist der vierte Termin der diesjährigen Landrente« fällig gewesen. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen achttägigen Frist gegen etwaige Restanten exccutivisch vorzugehen ist. Die Ortssteucrcimmhme zu Schönheide. General-Versamrnlnrrg der Krankenkasse für das Handwerk in Eibenstock (eingeschriebene freie Hilfskasse) in s Conditorci Donnerstag, den 28. Dezember, Abends 8 Uhr. Daxenorcknuwp;: 1. Richtigsprechung der 1898er Rechnung. 2. Neuwahl. 3. Etwaige Anträge. Um zahlreiche Betheiligung bittet Der Vorstand. Weihnachten 1899. Wenn die weißen Flocken fallen Und die Weiheglocken schallen Durch die Lüfte rein und klar, — Wenn verweht sind alle Steige, Und mit Riesenschritt zur Neige Eilt da- alte, müde Jahr, — Dann ertönt'- für tausend Ohren: „Christ, der Herr, ist heut' geboren!" — Wohl selten dürfte dem Geburisfeste des Heiland« ein größere», tiefere« und innerlichere« Interesse entgezengebrachl werden, al« diesmal, wo wlr im allen Jahrhundert zum letzten Male diese« Fest der freudigen Erinnerung feiern. Biel hat da« letzte Jahr zu Gesicht bekommen, wa« wohl selten einem seiner Vorgänger zu schauen beschieden gewesen war. Rußland« mächtiger Gebieter hatte die Anregung für eine friedliche Entwicklung der europäischen Kultur gegeben. Frank reich, da« von Parieiwirrungen durchwühlte und an den Rand seiner Existenzfähigkeit gehetzte Land, hat den Märtyrer von der Teufelsinsel, den Kapitän Dreyfu», wenn auch nicht reha- btlitirt, so doch begnadigt. Oesterreich hat durch da« ener gische Eingreifen seine« Kaiser«, den Unbilden, die sich immer stärker tn seinem Parlamente bemerkbar machten, Schranken zu setzen »erstanden und da« händelsüchtige England hat «in Frei heit und Heimath liebende« Volk in unwürdigster Weise mit Krieg überzogen. Soweit die äußeren Verhältnisse Europa«! Allein auch von Krankheiten blieb unser Erdtheil nicht verschont. Au» dem Wunderlande Indien kam e« herangeschlichen, da« furchtbare, schreckliche Gespenst, da« sich Jahrhunderte lang von den europäischen Gestaden serngehalten hatte: Die Pest. — Hoffen wir, daß e« mit Gotte« Hilfe den Maßregeln der Re gierung und dem Reinlichkeittstnn der europäischen Völker ge- lingen wird, so schnell al« möglich diesen unheimlichen Gast wieder lo« zu werden. In all diese« Wirrsal hinein läuten die Glocken die feier liche Kunde von Bethlehem« Stall, die dereinst den Hirten ge sungen war. Licht und majestätisch steigt der Gott der Liebe wieder einmal von seinem himmlischen Strahientyron hernieder in die Nacht und Sünde der Erde. An der Steige de« schei denden Jahrhundert« beginnt da« Prinzip de« Guten von Neuem seinen Erlösung«kampf gegen die tausend tückischen Feinde der Finsterniß auszunehmen. Auch unser Vaterland ist von diesen Söhnen der nächtigen Hinterlist umlagert; innen und außen lagern die Feinde. Allein der Gott, der heute wiederum für seine Menschen von seinem Himmelsthron gestiegen ist, wird un« beistehen und helfen, alle unsere Widersacher zu besiegen. Unsere Blicke aber schweifen über die Grenzen unserer Hei math und unseres Vaterlandes hinaus, über Länder und Meere, hinaus zu denen, die für Deutschland« Ehre und Ansehen in fernen Erdtheilen da« kindeisrohe Fest der trauten Heimath be gehen. Wir denken Eurer! Wir sehen Euch vor un«, wie Ihr am Heiligabend verträumten Auge« hinübersinnt in die ferne Heimath, htnübersehnt von den Gluthküsten Afrika», von China« Meerbucht, oder von den Inseln de» deutsch-australischen Besitz- thum«. Ihr seid unser, Ihr seid unser Fleisch und Blut, des halb soll auch diese« Welhnachl«sest un» stärken in dem Gedanken und in dem festen Willen, Euch zu schützen und die Macht zu mehren, al« deren stolze Vertreter wlr Euch hinausgesandt haben über wogende Meer», de« Baterlande» Macht und Größe in fremden Gestaden vor fremden Völkern würdig zu repräsentiren! — De» Vaterlande» Ehre, unsere Ehre — de« Baterlande» Macht — unser Wohlergehen! — Und die Glocken rufm! — Weihnachten! — Wie ein seliger, schöner Kindertraum kommt e« über da« Herz der Erwachsenen, wenn sie der entschwundenen Zeit denken Doch auch die Zukunft stellt ihre Forderungen mit unerbittlichen eisernen Konsequenzen, sowohl für den Menschen al« Privatmann, wie auch als Staatsbürger. — Unsere Zeit fordert Männer, deshalb laßt c« un« beim Schimmer der Weihnachtskerzen ge loben, Männer, — Männer im wahrsten Sinne des Worte» zu sein! Laßt uns festhalten an dem, wa» sich Jahrhunderte und Jahrtausende hindurch al« gut und brauchbar erwiesen und laßt un» unser Ohr verschließen allen bösen Einflüsterungen, die jetzt auf Erden al» blanke und gangbare Münze gebraucht werden. In diesem Sinne rufen die Glocken, in diesem Sinne hat der Kerzcnschimmer in un« die gold'ne Erinnerung der Jugend ge weckt und in un« all' da« Gute und Große entschwundener Zeiten von neuem wachgerüttelt! Und wenn der letzte Ton verklungen Im Klang der Weihnachtsmelodien, — Dann soll aus Schwingen, frisch und jungen. Die Losung UN» in'» Herze zieh'»! — Da» Gute nur bringt Lohn und Segen, Rur stand'.,er Tugend wird der Preis. — So blüht aus allen Deinen Wegen Dir der Erlösung grüne« ReiS! — Tagessseschichte. — Deutschland. Die evangelischen kirchlichen Behörden nehmen in Bezug auf die Feier der Jahrhundertwende einen sehr verschiedenen Standpunkt ein. Der preußische Ober- kirchenraih hat Bestimmungen erlassen, nach denen überall da, wo die Verhältnisse c» gestatten, mit Beginn de« neuen Jahr hundert«, bezw. in der Morgenfrühe de« 1. Januar Choräle von den Thürmen geblasen werden sollen. Auch ist selten« der Geist lichen auf Ihunlichst feierliche Au«gestaltung der Jahre«schlußan-