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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 31.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189910319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18991031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18991031
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1899
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Monat
1899-10
- Tag 1899-10-31
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Monat
1899-10
-
Jahr
1899
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nochmal» unserem dringenden Wunsche Ausdruck zu geben, „lieber Samoa möge dauernd die deutsche Flagge wehen!" — Abermals kommt die Nachricht von einem Mißgeschick in Kamerun!. Wie nämlich der Missionsstation in Limburg ge meldet wird, wurden die MissionSstationen Kribi und Buamba der Pallotiner MissionSgeseUschast von Bulunegern, wie befürchtet wird, zerstört und ausgeraubt. Die Missionare flohen, einer ist verwundet. An hiesiger amtlicher Stelle ist über vorstehende Meldung nicht» bekannt. Der von der „Köln. VolkSztg." ver öffentlichte ausführliche Bericht läßt trotzdem einen Zweifel an der Richtigkeit der Sache zu. — England. Dar Parlament ist mit einer Thronrede geschlossen worden, worin de» Himmels Segen erfleht wird, da mit in Südafrika bald wieder Friede und gut Regiment einkehre! — Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz. Die Vereinigung der Truppen de» Generals iflulc mit denen White« ist nun doch bei Ladysmith erfolgt. Die Buren stehen vor Lady smith, wo White Verstärkungen erhalten haben soll. Der Tod Le» Generals SymonS wird jetzt bestätigt. — Die strenge De peschenzensur der Engländer und die theilweise Unterbrechung der telegraphischen Verbindungen mit dem Kriegsschauplatz verhindern ein schnellere» Bekanntwerden der Vorgänge im Basutolandc und in Transvaal. In Pari« will man sichere Nachrichten haben, daß Mafeking von den Buren genommen sei und Kimberley dicht vor dem Fall stehe; in letzterer Stadt befindet sich Cecil Rhodes, den mitzufangen den Buren besonderes Vergnügen be reiten dürfte. — Die Buren haben nun auch djc nördliche Grenze von Transvaal überschritten und sind in Rhodesia (Matabele- Land) eingedrungcn. Dort ist e» auch zu Scharmützeln gekommen. Große Bedeutung dürften die Kämpfe im Allgemeinen nicht er halten, e» sei denn, daß dort die Eingeborenen rcbelliren. Weitere Nachrichten von Bedeutung liegen gegenwärtig nicht vor. Der „Cape Argus" in Kapstadt veröffentlicht unterm 26. Ok tober folgende Einzelheiten über den Rückzug de« General« Aule von Glencoe: Sonnabend Abend während eine» heftigen Regen» wurden die Zelte abgebrochen und aus einen anderen Platz gebracht. Die Granaten schlugen jedoch bald mitten in da« neue Lager ein, wobei zwei Mann getödtet wurden: e» wurde deshalb nothwendig, außer Schußweite zu gehen. Die Bevölker ung der Stadt verließ ebenfalls die Häuser und lagerte zwischen den Gepäckwagen, welche aus einen sicheren Platz gebracht worden waren. Die englischen Truppen waren den ganzen Sonntag mit Plänkeleien und mit Bergung des Gepäcks beschäftigt, das aus dem Bereich der schweren Geschütze der Buren gebracht werden mußte. Die Mannschaften waren vollständig erschöpft, da sie in der Nacht zum Sonntag keine Ruhe gehabt hatten. Die ganze Kolonne begann den Rückzug, der in bewunderungswürdiger Weise durch den Van Londheer«-Paß, ein gefährliche» Defilee, da» 50 Mann hätten halten können, ausgeführt wurde. Dienstag Abend fiel stärkerer Regen, der die Mannschaften während der Nacht nicht zur Ruhe kommen ließ, llm 4 Uhr früh wurde wiederum ausgebrochen und am Nachmittag Fühlung mit der Kolonne von Ladysmith gewonnen. Am Sonntag schickte General Aule, der aus der Richtung auf ElandSlaagte Schüsse hörte, Artillerie ab, die aus eine Abteilung Buren, welche sich über den Umpati- Berg zurückzog, feuerte und derselben große Verluste beibrachte. Aus den Verzeichnissen englischer militärischer Zeitschriften sind die Stärken der nach Südafrika jetzt entsandten Truppen genau zu ersehen. Die Gejammlstärkc der nebst dem ungeheuren Troß und den Vorräthen auf mehr als hundert Dampfern Iheil» bald abgehenden, IheilS schon schwimmenden Armee beträgt danach 47,55l Offiziere und Mannschaften, I >,426 Pferde und 13,413 Maulthiere, sowie 122 Geschütze. Die Er werbung der Maulthiere, auf die die Armeeverwaltung wegen de« bergigen und zerrissenen Terrains bei den Grenzen der Re publiken nicht verzichten wollte, hat viele Umstände gemacht. Diese Thiere sind zum Thcil schon unterwegs nach Kapstadt und Natal, zum Theil werden sie bald nachzcsandt werden. In Italien sind etwa 6000, in Südspanicn 1200 und in Neworlean« 3700 angckaust worden. Von letzterem Orte werden noch etwa 3500 nachgesandt werden. Außcrdeni sollen nach Möglichkeit afrikanische Zugochsen zur Beförderung der ungeheuren Transportkolonne benutzt werden. Der Artillerielrain besteht außer den Geschützen allein au- 360 Fuhrwerken; 200 Karren werden mit Gewehr munition und mit Feldtelegraphen beladen, 150 Wasserwagen und 140 Ambulanzen, ferner Transporiwagen für Ponton», Brückenbau rc. muß die Armee mit sich führen, weil das Land selbst kaum derartige Hilfsmittel bietet. Im Ganzen giebt e» einen Train von etwa 2200 Fahrzeugen aller Art. Auf ihrer Fahrt über den Ozean soll die Ausbildung der zum Theil jungen Mannschaften im Gewehrschießcn noch nach Möglichkeit gefördert werden. Es soll jeder Soldat nach Scheiben, die am Stahlbauw hinter dem Heck der TranSportdampfcr geschleppt werden, 25 Patronen der Marke IV verschießen. Außer diesen Truppen der Armee geht von Southampton, dem Haupteinschiffungsplatz, noch ein Marinekontingenl von 240 Mann ab, die außer Handwaffen noch Maximgewehre und Landungsgeschütze mit sich führen. An den Mannschaften der großen Kreuzer, die nach Südafrika gesandt oder dort schon stationirt sind, wird da» Marinekontingenl noch verstärkt werden. Für den Transport von Verwundeten und Kranken werden aus Handelsdampfern große Hospitalschiffe ein gerichtet. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Wie wir hören, beabsichtigt der hiesige Zwcigvcrcin de» Evangelischen Bunde» im Laufe nächster Woche einen Familienabend zur Feier von Luther« Geburt»tag im Saale de» Feldschlößchen» abzuhallen. Bei demselben wird Herr Kandidat Schumann einen Vortrag über da« Vcrhältniß der römisch-katholischen Kirche zu den deutsch-evangelischen Kirchen in der Gegenwart halten. Von den Mitgliedern unsere« Jünglings verein» wird ein Festspiel zur Aufführung gebracht werden. Durch gesangliche Darbietungen wird die Feier verschönt werden. Alle Freunde der evangelischen Kirche seien schon heute aus diesen Abend hingewiesen. Da» Nähere wird seiner Zeit im Anzeigen- theil bekannt gegeben werden. — Schönheide. Am Sonntage trafen in Carolagrün die Herren Geheimerath Georgi au» Auerbach, Professor Kursch- mann au» Leipzig, Amt»hauptmann Bcger au» Auerbach, Archi tekt Tscharmann au« Dresden und die Doktoren Wolf u. Gebser au» Reibold«grün hier ein und unterzogen die Heilstätte einer Besichtigung, auch trafen sie verschiedene Bestimmungen über die Heizungsanlage und dergleichen. — Schönheiderhammer. In der Nähe de» Rocken steine» wurde am Sonnabend durch den Bäcker Claus au» Eibenstock der Sohn de» Hüttenarbeiter» MLnnel überfahren. Verschiedene Knaben hatten die Gewohnheit, dem C. entgegen zu gehen, um ihm beim Verkauf zu helfen. M. wollte auf den Kutschersitz springen und fiel dabei, sodaß der Wagen über da» Bein ging. Welchen Schaden derselbe erlitten hat, ist un» noch nicht bekannt geworden. — Schönheiderhammer. Freitag Abend» gelangten im Hcndelschen Gasthofe Hierselbst 2 Knaben im Alter von 8 und 9 Jahren an, welche sich seit dem 24. Oktober von ihren Eltern in Reichenbach entfernt hatten. Vorher waren dieselben in Auerbach bei Verwandten gewesen, die sie nach der Heimath wiesen. Sic waren im Besitz von Schulranzen, leeren Geldbörsen und Sparbüchsen und einer Briefmarkensammlung. Herr Hendel speiste die jugendlichen Ausreißer und benachrichtigte die Eltern derselben. — Dresden, 28. Oktober. Prinz Friedrich August stürzte heute bei der Jagd de» Großenhainer Parsorccjagdvcrein» und zog sich eine Erschütterung zu. Der Prinz kehrte nicht nach Dre-den zurück, sondern blieb in Kalkreuth. — Meißen, 28. Oktober. Al« heute Abend der hiesige Kupserschmiedemeifter Thum in seiner Werkstatt einen kleinen Kupferkessel der Druckprobe unterzog, explobirte der Kessel, wo durch dem Meister der Kopf abgerissen und durch da» Fenster 15 Meter weit auf den Damm hinaus geschleudert wurde. Der Verunglückte, welcher in den mittleren Jahren stand, hinterläßt eine Wittwe und 3 Kinder. — Zittau, 26. Oktober. Von einem eigenartigen und herben Schicksal ist die Familie de» hier wohnenden Wagenrücker« Karl Bruno Ritter von der sächsischen Staatsbahn betroffen wor den. Der Genannte ist nämlich plötzlich zum Militär nach Oesterreich einberusen worden, obwohl derselbe in Preußen geboren ist und seiner militärischen Dienstpflicht bereit» in Sachsen ge nügt hat. Der Vater de» Ritter hat, al» er vor etwa 15 Jahren die preußische Staatsangehörigkeit erwarb, wie sich angeblich herauSgestcllt hat, nicht alle Formalitäten erfüllt, und weil er demnach noch al» österreichischer Staatsangehöriger gelte, wurde ihm die Gewährung der nachgcsuchten staatlichen Invalidenrente versagt. Bruno Ritter luchte nun die sächsische StaatSangehörig- heit zu erwerben, die Krcishauptmannschast Bautzen lehnte aber das Gesuch ab. Ritter mußte sich, sein junge» Weib und zwei kleine unversorgte Kinder zurücklassend, in Turnau stellen und wurde sofort eingckleivet. Der einzige Ausweg scheint für Ritter nur ein Gnadengesuch an den österreichischen Kaiser zu bleiben. — Annabcrg, 28. Oktober. Bei einer gestern auf dem Königl. Staatsforstrevier Neudorf abgchaltenen Treibjagd wurde der al« erster Treiber verwendete Königl. Waldwärter Albert von einem Jäger so unglücklich in die Brust getroffen, daß er an den Folgen de» Schusses noch in der vergangenen Nacht ver storben ist. Ob der nunmehr Verschiedene die Treiberkolonne unvorsichtig durchbrochen oder ob dem Jäger die Schuld an dem Unglück beizumessen, ist noch unaufgeklärt. Albert hatte da« Amt eine» WaldwärterS von seinem Vaicr übernommen, der ebenfalls auf Königl. Staatsforstrevier Neudorf angestellt war. — Lcngefeld i. Erzgeb., 26. Oktober. Ueber die bereit» gemeldete blutige Messerstecherei, deren unschuldige« Opfer bekannt lich ein Reisender geworden, ist noch Folgende« zu berichten: Ein auf dem Bahnbau zu Rauenslein beschäftigter Tscheche hatte sich am Dienstag Vormittag auf dem Bau äußerst widersetzlich benommen und war deshalb von dem Schachtmeister von der Arbeit weggcschickt worden. Noch am Nachmittage desselben Tage« erschien er im Gasthofe des nahen GörSdorf. Er benahm sich aber derart, daß ihn der Wirth Lorenz an die Luft setzte. Am Dienstag hatte Letzterer in Lengefeld zu thun und kehrte im Hotel „zur Post" ein. Anstatt in die Gaststube zu gehen, begab sich Lorenz zunächst in den Hof. Von weitem war ihm unbemerkt der Tscheche gefolgt. Dieser trat mit seinem ArbeitSgcräthe in die Gaststube, legte sein Geräth beiseite, eilte auf einen allein dasitzendcn Herrn zu, der in einer Zeitung la«, und stieß diesem in dem Glauben, er habe den Wirth Loren; vor sich, da« Messer in die linke Brustseite. Der Gestochene, ein älterer Reisender, stürzte zu Boden. Darauf brachte ihm der Mordbube noch zwei Stiche in die rechte Brustseile, drei in den Rücken, einen in den Leib und einen Schnitt bi- auf den Knochen in den rechten Oberarm bei. Aus die Hilferufe der Kellnerin erschien der Wirth de« Hotels, der von dem Mordbuben einen Schnitt über den linken Unterarm und einen über die Fingerspitzen erhielt. Der hinzukommendc Hausknecht schlug endlich den Burschen zu Boden und entwand ihm da» Messer. Der Bube wurde darauf gebun den, nachdem er von einigen Hinzukommenden tüchtige Prügel erhalten hatte, und in de« Gcfängniß gebracht. Den Verwun deten fuhr man nach dem Krankenhause. Ein Stich in die Brust hatte die Lunge verletzt. Nachdem der Attentäter in da« Amtsgericht cingeliesert worden war, stellte er sich geisteskrank, er weigerte sich, die Gefangenenkleidung anzuziehen und sprach keine Silbe. Am nächsten Tage sagte er au», daß er im Gast hofe zu GörSdorf eine Rauferei gehabt und dabei von zwei Leuten aus dem Gastzimmer entfernt worden wäre. Er will nun in dem Reisenden, den er hier in der „Post" traf, einen von jenen Leuten erkannt haben, die ihn in GörSdorf an die Luft setzten. Der Reisende war gar nicht in GörSdorf. — Adorf, 26. Oktober. Daß ein Eisenbahnzug auf eine einzige Person regelmäßig warten muß, hält man nicht für mög lich, ist aber doch der Fall. In Roßbach fährt der Zug, welcher nach dem Fahrplan 10 Uhr 20 Min. Vormittag» nach Asch zu verkehren hat, an jedem Sonntag erst 10 Uhr 40 Min. ab. Warum? Weil dieser Zug den in Roßbach in der Kirche am- tirendcn katholischen Kaplan au« Asch wieder dahin mit zurück nehmen muß und die Kirche zur planmäßigen Abfahrtszeit noch nicht beendet ist. Bei un» dürste eine solche Ausnahme sicher nicht gemacht werden. — Schöneck, 27. Oktbr. Gestern früh in der 5. Stunde sind hier drei hinter der Stadt stehende hölzerne Scheunen voll ständig niedergebrannt. Dieselben gehörten acht hiesigen Ein wohnern gemeinschaftlich, vier weitere hiesige Einwohner hatten Raum in denselben gepachtet. Sämmtlichc» Getreide, Heu und die Ackergeräthe sind bei dem Brande vernichtet worden. Von den 12 Geschädigten haben nur sieben versichert. Die Entstehungs ursache de» Feuer« ist noch unbekannt, e» wird böswillige Brand stiftung vcrmuthct. — Au» dem Vogtlande. In Anbetracht der feucht warmen Witterung im September diese» Jahre« hätte da» nun zur Rüste gehende Jahr 1899 ein gute» Pilzjahr sein und im Vogtlande namentlich viele Steinpilze zeitigen müssen. Da» ist leider nicht der Fall gewesen. Da die oft gerügte Unsitte, die Pilze au» der Erde zu reißen, statt sie am unteren Stiel-Ende abzuschneidcn, nicht allein die Schuld tragen konnte, so haben sich berufsmäßige Pilzsucher und Fachleute in der Klingenthaler Ge gend nach einer anderen Ursache der die«jährigen Pilzmißernte umgesehen. E» wurde der Waldbodcn an solchen Stellen, welche seit Jahren al» Fundorte von Steinpilzen bekannt sind, aufge graben und nach dem Pilzmycelium gesucht. Dasselbe fand sich auch in größerer Menge vor, aber gebräunt und morsch geworden, muthmaßlich in dem naßkalten Frühjahr 1899 vernichtet. Auch die Champignon» sind aus den vogtländischcn Wiesen dieser Jahr gänzlich au«geblieben und die Pilzkeime wahrscheinlich ebenfalls durch die Nässe vernichtet worden. Referat über SffentNche Hitzungen des Kemeinderatss z« Hchönheide. Sitzung vom 19. September 1899. Der Gemeinderach nimmt Kenntniß von einigen geschäftlichen Mittheil ungen, billigt die vom ArmenauSschuß verfügte Auszahlung öffentlicher Unter stützung an eine Wittwe, genehmigt die Auszahlung von 445 Mk. für den im Princip bereits früher beschlossenen Ankauf von Areal zur Straßen Verbreiterung läng- des Martin Möckel'schen Grundstücks, beschließt dem Anträge des Vorsitzenden entsprechend die Gründung einer zweiten Straßen Wärterstelle mit 850 Mk. AnfangSgehalt, bewilligt zur Erneuerung des Fuß bodenS eines Gastzimmer- der RathhauSwirthschaft die erforderlichen Kosten, spricht die 1898er Kommunanlagen Rechnung, deren Prüfung durch den Vor sitzenden des Rechnungsausschusses stattgefunden hat, richtig und ermächtigt den Vorsitzenden, das Rosenhauer'sche Haus Cat.-Nr. 289, für welches der neue Käufer außer einer Baustelle von der Gemeinde-Parzelle Nr. 580 noch eine ZuzahlungSsumme von 7000 Mk. fordert, zu erwerben, dafern letztere Summe auf 8000 Mk. ermäßigt und auf die Bedingung des Lausabbruches verzichtet wird. Sitzung vom II. Oktober 1899. 1) Bezüglich des Rosenhauer'schen Hauses ist auf Grund der vom Gemeinde rath in seiner letzten Sitzung beschlossenen Bedingungen eine Einigung erzielt worden. Der diesbezüglich aufgestellte Entwurf eines Tausch Vertrages gelangt in der vorgetragenen Fassung mit einer die Bebauung der Parzelle Nr. 580 betreffenden Abänderung gegen eine Stimme zur Annahme. 2) Aus der Zahl der Bewerber um die zweite Straßenwärterstelle wird der communliche Straßenwärter OSwin Müller aus Obercrinitz gewählt. 3) Für die infolge Gesetzes um 1. Juni 1900 in Kraft tretende Fleischbeschau wird als Laienfleischbeschauer Herr Trichinenschauer Paul bestimmt, während als wissenschaftlicher Fleischbeschauer Herr Amtsthierarzt Dehne in Eibenstock fungiren soll. Die Gemeinden Schönheiderhammer und Neuheide sind zum Beitritt aufzufordern. 4) Die sogen. Brauhauswasserleitung ist defect. Der Bauausschuß wird mit Anstellung von Erörterungen darüber beauftragt, ob und inwieweit sich eine Erneuerung der Leitungsröhren empfiehlt. 5) Vom Beginn des Jahres 1900 an beschließt man die Sparkassenexpedi tionsstelle in Rothenkirchen einzuziehen, diejenige in Oberftützengrün da gegen beizubehalten in der Weise, daß in Oberstützengrün anstatt wie bisher ein Mal, in Zukunft monatlich zwei Mal expedirt werden soll. 6) Der Beibehaltung von Familienstammdüchern beim hiesigen Standesamt wird ^unler^ Festsetzung des Preises auf 60 Pfennig, bei. 1^ Mark 60 Pfen bleibe. Zu seinem Bedauern sieht sich der Gemeinderath^im Hinblick aus die Konsequenzen außer Stande, diese Bedingung, die eine Begünstigung gegenüber den übrigen Abjacenten enthalten würde, einzugehen und be zu lassen, sofern der betreffende Grundstücksbesitzer nicht noch nachträglich die gestellte Bedingung fallen lassen sollte. Soll die Vollendung der Erziehung unserer Töchter im Elternhausc oder im Pensionat erfolgen? Entgegengesetzt der früheren Sitte, die Erziehung der Töchter nach der eigentlichen Schulzeit unter dem Auge und dem Einfluß der Mütter zu vollenden, gehört e« leider heute zum guten Ton, solch ein halbfertige«, sür alle guten und schlimmen Eindrücke empfängliches Wesen hinaus zu fremden, meist ganz unbekannten Menschen oder in ein berühmte» Institut, ja oft sogar in» Aus land zu geben. Dort soll der Tochter der letzte Schliff, gute Manieren, die sogenannte feinere Bildung und Lebensart bcige- brachl und dieselbe für die Welt und den Salon gedrillt werden. — Erst kürzlich hörte ich von einer Mutter, „e« gehöre nun ein mal zur Erziehung, die Töchter in Pension zu schicken" (ihr Gatte war anderer Meinung). Sie meinte, der Uebergang vom Back fischalter, in dem die Mädchen so unbequem sind, zum vollstän digen Erwachsensein vollzieht sich am leichtesten und besten in einer guten Pensionsanstall; auch wäre e» viel angenehmer, die ein oder mehrere Jahre entfernt gewesene Tochter dem Verwandten- und Bekanntenkreise al« fertige Dame vorzustellen; die vorzüg lichen Resultate aus fremdsprachlichem und musikalischem Gebiete betont rc. — E» ist da» eine schlimme und verkehrte Ansicht unserer Zeit, gegen die man nicht genug mit aller Kraft und Energie kämpfen sollte, und ich möchte mich an dieser Stelle ein mal an diejenigen Mütter wenden, die noch schwankend vor der Frage stehen, ob sie ihre jungen Töchter fortgeben oder daheim behalten sollen. Von den Fällen, wo besondere Familienvcrhält- niffe oder Charaktereigcnthümlichkeiten de» Mädchen» einen zeit weiligen Wechsel der Umgebung wünschenSwerth machen, sehe ich natürlich ab; wenn sich aber ein Kind unter den Augen der Litern körperlich und geistig normal entwickelt Hal, so ist ihm da» Elternhaus auch in den bedeutsamen Jahren am zuträglich sten, in denen sich die Entwicklung zur Jungfrau vollzieht, und nie würde ich gerade während diese» wichtigen Lebensalter« eine Tochter von meiner Seite lassen, nur um die Mode mitzumachen. Und Anstand und feine Sitte? Ich denke, der Unterricht darin beginnt mit dem frühesten Kindesalter; fast unbewußt wird er dem Heranwachsenden Mädchen crtheilt, vor Allem durch der Mutter Beispiel, ihre beständige Nähe und Aufsicht. Der Ton, der in einem guten Hause herrscht, bildet die junge Seele, nicht der vorübergehende Aufenthalt in einem Institut, dessen Leiter beim besten Willen nicht jeder Individualität gerecht werden können. — Die Tochter de« deutschen Hause» gehört, wenn sie da» Glück genießt, noch eine Mutter zu besitzen, unter die Augen derselben, unter deren mütterliche Sorgfalt und Fürsorge! Nur die Mutter, die Eltern können solch ein junge« Wesen behüten, belehren, vor fremden, ost ganz verkehrten Eindrücken beschützen und ihm die Wohlthatcn einer friedlichen schönen Häuslichkeit angedcihen lassen. Wo denn ander», al» bei den Eltern, im Verkehr mit den Geschwistern, den Hausgenossen, Freunden, in der täglichen Arbeit, den Sitten und Gebräuchen der eigenen Familie wird die Tochter da» erlangen, wa« man von einer deutschen Frau fordert und erwartet: Fleiß, Einfachheit, Spar samkeit, sittsame» Wesen, guten praktischen Sinn und vor Allem Liebe zum Hau» und Zusammengehörigkeit mit d. Familie, ohne die e» kein wahre» Glück giebt. — Wa« giebt e» wohl Schönere» und Dankbarere« für eine Mutter, al« ihr Kind selbst zu erziehen, und wozu hat ihr Gott da« Glück beschert, Kinder zu haben, wenn sic selbst nicht im Stande ist, da» ihr anvertraule Gut zu beschützen und zu erziehen. — Also, Ihr lieben Mütter, für Eure Kinder seid Ihr die besten Erzieherinnen, denn da» Auge der Liebe sieht scharf, und da» Wort au« ernst besorgtem Mutter herzen findet auch den Weg zum Herzen de« Kinde». Wie man cher Thorheit während der Schuljahre, manchen Auswüchsen alberner Mädchenlauncn, die ja unausbleiblich sind, begegnen Vater und Mutter mit einem Lächeln und milder Zurechtweisung, die Brüder mit ihrem heilkräftigen Spott, — im Pensionat fehlt die« Gegengewicht, und c» bleibt immer eine unsichere Sache, sein Kind der Beeinflussung durch viele Gefährtinnen au-zusetzenf die man so wenig kennt wie ihre bi»herigc Leitung. — Lehrt Eure Töchter selbst, gönnt ihnen die schöne, ost viel zu kurze Zeit im Ellernhause und erzieht sie zu tüchtigen deutschen Haus frauen. Da« S auf wieder, eine verdop; igen Lächeln Platz ein. „Wollc sagte er in „Ich b mehr halten ein andermc lange nicht StaSni diesen Tagei verlierende 7 werden soll, lasse ich dm werden ganz „Sehr besitzcr geschi Herr Baron Herr Baron Die be und streifler „Von « Herrn dieser schönen, al» Weise kennet hart ancinai Arm zu veri so war e« n „Schr Roland war in Westfalen ist mir lieb findet. 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