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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 28.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189909281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18990928
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18990928
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-09
- Tag 1899-09-28
-
Monat
1899-09
-
Jahr
1899
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sie hinsichtlich Achten dürsten he Au«gang«. ug von Osten Portugal ist i hygienischen .'inen und die Vertrauen zu lil der Mög. erscheint und eiten.' og" -c. seiner Pscisc, erisches Hin- izen Willen-- echend, sagte: ld zum Ende je vortragen wei Mal ge- oar, begnügte un«, unsere , glaube ich, Befriedigung; d namentlich llkommen zu- al« wir un« egannen, die 'M Göttinger wurde rasch Stunde der !, al- besinne erfüllte, ver- und so faßte sreudig er- uch ja auch tcte unS bis nutzten, und i die Hand, >r Mitte de» ben au- der en Schritten te dem Bas- die Hand, Ihr nicht zu ichulschwiitzer ider Abschied euen Führer sieich darauf gingen wir rccne Stadt, da« un» so ße lag. gsam, gleich umblickende :r auch hier uns unser un« kommen ar, blieb er unbeschreib- :d sagte mit rem Tone: von Ihnen e die längste nath zurück- N mehr stu- chnlichst ge- t, und nach- rmen singen lschaft beob- slreiche wie en Göttern, nke ich mir, der schönen ast, kommen -Arien vor. nd für Sie ße Geschöpf ren klingen- jt, was ich ch fast nur bisher noch letten^ und ja nicht zu fgeheitertem Erzählung e« mit ein iter, gerade eburtStag-- Geschwister der lieben erte Mann, und seinen werde den h mir da» i und ihm , sonst der her Sänger Also der end hat, so holte un« r befanden U schlagen war durch feite sahen, rd die von e bestimmt, amen, und die kleinere nahm die Bühne und ein ganz enge« Gemach ein, in dem die ungesehenen Sänger ihre Ausstellung nehmen sollten. Nur der hierher gerollte Flügel sand noch Platz darin, und da e» fünf Personen waren, die hier agiren sollten, so mußten wir dicht bei einander um den Flügel aruppirt stehen. Bon der Bühne waren wir ebenfalls nur durch einen leicht beweglichen Vorhang getrennt, und so konnten wir wohl ziemlich deutlich hören, wa» auf derselben vorging, aber von den darae- stellten Lebenden Bildern nichts gewahren, woran un», wenigsten« mir, auch sehr wenig gelegen war. Zehn Minuten mochten wir zwei männliche Sänger, von Niemand gestört oder beachtet, hier zugebracht haben, da öffnete sich eine Thür und der junge Komponist trat in Begleitung seiner schönen Schwestern herein. O, wie entzückend sahen die beiden Mädchen in ihren weißen, mit blauen und rochen seidenen Schleifen verzierten StaatSklcidern au», allein ich wäre nicht im Stande, auch nur irgend ein einzelne» an ihnen zu beschreiben; denn ich hatte nur Augen für ihre glücklich strahlenden Gesichter, aus denen alle Reize jungfräulicher Frische und Schönheit prangten. Alle drei begrüßten un« nur mit freundlichem Kopfnicken und einem rasch auSgetauschtcn Händedruck; denn laut sprechen durften wir ja nicht, da Niemand etwa« Andere» von uns als unfern Gesang hören sollte. Nur ganz leise flüsterte mir Fräu lein Bertha zu: „Es wird gleich lo-gehen. Erst kommt der Prolog, den Herr Gubitz gedichtet, und dann wir. Eine Glocke wird un« da« Zeichen geben, wann wir zu singen anfangen müssen. Geben wir also acht!" Der Bruder setzte sich nun an den Flügel, und wir vier Sänger gruppirtcn un» dicht um ihn herum. Gleich darauf hörten wir den Prolog aus der Bühne sprechen, und ich vermuthe, daß c» ein noch ziemlich junger Mann war, der die hübschen Worte mit Ausdruck sprach, aber vom Inhalt faßte ich nur wenig aus; denn meine Augen und meine ganze Aufmerksamkeit waren allein aus die schönen Gesichter der beiden Damen gerichtet. Plötzlich schwieg der Redner und mein Herz begann in lauten Schlägen zu klopfen. Zwei Minuten später ertönte La« verabredete Glockenzeichen, der Komponist schlug seine einleitenden Akkorde auf dem Flügel an, uud wir vier Sänger setzten alle richtig und gut ein. Bei dem ersten Tone meiner Stimme war meine ganze Ruhe in mich zurückgekehrt, und ich sang so gut, wie ich konnte. Ebenso alle Uebrigcn, und in etwa zehn oder fünfzehn Minuten waren wir fertig, und die drei lebenden Bilder, zu denen wir die musikalische Begleitung geliefert, waren wohlgelungen abgerollt. Ein lautes allgemeines Beifallklatschen und Jauchzen von feiten der für un« unsichtbaren Zuhörerschaft umbrauste uns noch, da gab der Sohn des Hause« un« schon einen Wink, daß wir ihm folgen sollten. Kaum hatten wir noch Zeit, einen dankenden Händedruck der beiden Schwestern zu erwidern, da befanden wir un« bereit« auf dem Korridor, von wo au« der junge Mann un« durch zwei oder drei Zimmer in ei» kleine« abgelegene« Gemach führte; in diesem sahen wir einen gedeckten und mit allerlei Leckereien be lasteten Tisch nebst zwei Flaschen Wein mit Gläsern stehen. »Meine Herren," sagte nun der junge Mann zu un«, indem er un« herzlich die Hände schüttelte, »unser Vorhaben ist nach Wunsch gelungen, und ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre be deutsame und liebevolle Mitwirkung. Ich hoffe, daß daraus nur Gute« für Sie entspringen werde. Leider kann ich jetzt nicht länger bei Ihnen bleiben; denn ich muß zur Gesellschaft meine« Vater« zurückkehren. Aber speisen und trinken Sie hier nach Herzenslust, dieser Tisch ist für Sie allein servirt, jedoch glaube ich ganz gewiß, daß der Herr Polizeirath Ihnen bald ein halbe« Stündchen Gesellschaft leisten wird. So wenigsten« hat er e» mir versprochen, und er ist ein Mann von Wort. Leben Sie wohl und behalten Sie uns in gutem Angedenken, wie auch wir eS mit Ihnen thun weiden! Vielleicht sehen wir un« in glücklicher Stunde noch einmal wieder, und ich werde mich ge wiß aufrichtig darüber freuen. Gute Nacht!" Gleich darauf hatte der Sohn de« Hause« un« verlassen, und wir Beide setzten uns wortlo« an den einladenden Tisch, tranken zuerst ein Gla« Wein und aßen dann, — wie unser junger Wirth e« gewünscht, — nach Herzenslust, wa« man uns in reichlichster und ausgesuchtester Fülle geboten. Al« wir aber, nur wenige Worte mit einander auStauschend, gesättigt waren und schon eine ganze Flasche feinen Bordeaux geleert hatten, erschien plötzlich, leise wie ein Gespenst zur Thür hereintrctcnd, unser guter Polizeirath, beglückwünschte un« herzlich zu dem errungenen Erfolge, schilderte den Eindruck, den unser Gesang auf den gefeierten Hausherrn gemacht, al» einen sehr bedeutsamen und füllte dabei drei grüne Römer mit funkelndem Rüdesheimer an. Jndeß hielt er sich diesmal nicht lange bei un« aus, sondern, sobald wir drei die angebrochene Flasche geleert, wa« nur eine sehr kurze Zeit wegnahm, erhob er sich und sagte: »So, jetzt aber ist e« Zeit, daß Sie nach Hause kommen. Folgen Sie mir also. Vor der HauSrampe aus der Straße werden Sie eine Droschke finden, und darin fahren Sie diesmal — allein nach der HauS- vogtci. Ich habe nämlich da» unbedingte Vertrauen zu Ihnen, daß Sic keinen Schritt von dem Ihnen vorgeschriebenen Wege abweichcn werden, — kann ich mich darauf verlassen?" Bei diesen Worten sah er un« Beide nacheinander mit seinem scharfen, durchdringenden und doch lächelnden Blicke an, al» wollte er un» die Bejahung seiner Frage au» den Augen ablesen. Wir reichten ihm die Hand und gaben ihm gern unser Wort, daß wir seiner Erwartung vollkommen entsprechen würden. »Da« genügt," sagte er, »und hier haben Sie jeder eine Karte, die Sie dem Portier in der Bogtei vorzeigen, und dann ist Alle« gut, und — Ihre heutige wohlgclungene Rolle ist aus- gespielt. Nun alnr kommen Sic!" Zwei Minuten später saßen wir in der Droschke, und da« alte Pferd davor trottete langsam davon, nachdem der Polizeirath, der un« bi» an den Schlag begleitet, dem Kutscher gesagt, wohin er un« fahren solle. »Der Wagen ist bezahlt!" ries er un« noch zu, »gute Nacht!" »Da habt Ihr nun," fuhr der Erzähler fort, nachdem er, vielleicht in süßer Erinnerung an jenen schönen Abend, laut auf geseufzt, »meinen vollständigen Bericht über den Verlaus unserer Gefangenschaft —" „Wie," unterbrach ihn mein Freund Wilhelm verwundert, »ist denn La« da« Ende Le« Ganzen? Ihr seid ja bi« jetzt noch Bewohner der HauSvogtei, wie seid Ihr denn au- derselben herausgekommen?" »Ja, ja," sagte Adalbert N . . . mit freudigem Ausblick, »da« will ich Euch ja auch noch erzählen; denn e« ist am Ende da« Beste von Allem. So hört denn den günstigen Schluß meine« Berichte» an. Vierzehn Tage saßen wir noch in unserem gemüthlichen Stübchen, da« un- schon nicht mehr al« Gcfängniß erscheinen wollte, nachdem c» un« zwei Mal eine ganz unverhoffte Freiheit — und noch etwa« mehr — hatte genießen lassen, und wir lebten in der alten Weise ruhig fort, da kam heute Mittag ganz unerwartet der Polizeirath, den wir einige Tage nicht gesehen, und setzte sich in seiner ruhigen Art zu un«. Nachdem er uns Beide eine Weile mit leuchtenden Blicken betrachtet, nickte er freundlich und sagte: »Nun, meine lieben jungen Freunde, machen Sie einmal ein frohe« Gesicht; denn ich bringe Ihnen diesmal etwa« Gute«. Mit einem Wort: man hat Sic höheren Ort« nach längerer Beobachtung und Abwäg ung aller Ihrer früheren Verhältnisse und Handlungen für zwei im großen ganzen unschuldige Menschenkinder gehalten, die nicht dazu angethan sind, einem großen Staate ein nenncnSwerthe« Unheil zu bereiten. Und da man Unschuldige nicht gern länger einsperrt, al« nöthig ist, um zu den Beweisen ihrer Unschuld zu gelangen, so eröffne ich Ihnen mit freudigem Herzen, daß Sie von heute, ja von diesem Augenblick an frei sind und gehen können, wohin Sie wollen, sobald Sie die Schriftstücke unter zeichnet haben, die ich Ihnen jetzt vorlege. Hier sind sie, — lesen Sie auf der Stelle, und da steht Tinte, da liegt die Feder, und wenn Sie meinen Rath befolgen wollen, so unterschreiben Sie, ohne eine Minute zu zögern." (Fortsetzung t-lgt.) Vermischte Hlachrichten. — Weibliche Briganten. In der Nähe von Benevento in Italien wurde vor Kurzem eine kleine Räuberbande auf frischer That ertappt und dingfest gemacht. Als man die vier noch sehr jugendlich auSsehcnden Banditen näher in Augenschein nahm, stellte e« sich heraus, daß man e« mit ungewöhnlich hübschen Frauen im Aller von 18 bi« 2b Jahren zu thun hatte. Den schönen Räuberinnen wird eine ganze Reihe von Verbrechen zur Last ge legt. Sie sind angeschuldigt, einmal einen Mord verübl und drei mal einen solchen versucht zu haben; ferner sind viele Personen von ihnen nicht unerheblich verwundet worden, und die Liste ihrer Räubereien, Einbruchsdiebstähle rc. ist geradezu endlos. Jhrc Schand- thaten haben die vier unternehmenden Italienerinnen stet« sehr klug geplant und mit großem Geschick zur Ausführung gebracht. Die sonst dem zarten Geschlecht anhaftende Furchtsamkeit scheint diesen weiblichen Wesen eine gänzlich unbekannte Eigenschaf zu sein. Mitten in der Nacht brachen sie oft aus dem Dickicht der Wälder hervor und überfielen und plünderten die zu Wagen oder zu Fuß vorüberzichenden Marktleule und Reisenden. Daß e« im Lande, wo die Citroncn blühen, schon zu allen Zeiten weibliche Briganten gegeben hat, beweisen die Verbrecher-Chroniken. Zu Anfang dieses Jahrhundert» hauste in der Umgegend von Mailand eine große Räuberbande, deren »Hauptmann" und ein zelne Mitglieder nur Frauen waren. Sie kleideten sich nicht nur wie Männer, sondern trugen auch lange Bärte, um die MaSkirung vollkommen zu machen. Jahrelang trieben die Unholdinnen ihr Wesen und verbreiteten überall, wo sie sich zeigten, Furcht und Schrecken. Trotz aller Bemühungen konnte die Polizei ihrer nicht habhaft werden; eine« Tage» aber beging ein Mitglied der Bande Verrath, um die von der Regierung für Ergreifung der Brigan- tinnen ausgesetzte Belohnung in Empfang zu nehmen. Die über rumpelten Banditinnen wurden inSgesammt überführt und hin gerichtet. Ihre« Blutgelde« aber durfte sich die Berrätherin nicht lange erfreuen; sie fiel der Rache eine» Verwandten der Hauptmännin zum Opfer. Auch da« schöne Spanien kann sich rühmen, weibliche Briganten besessen zu haben und auch wohl noch zu besitzen. Eine ganz vorzüglich organisirte Räubcrinnen- bande hat einst lange Zeit hindurch die Umgebung Madrid» im Umkreise von vielen Meilen unsicher gemacht. Die überfallenen Reisenden berichteten immer von einer Rotte bildhübscher Jüng linge, die ihnen mit geladenen Pistolen und blitzenden Dolchen bewaffnet den Weg vertraten und unter vielen höflichen Redens arten und zart verschleierten Drohungen alle» mit Beschlag be legten, wa« irgend welchen Werth hatte. Al» e« der Behörde endlich gelang, der Banditen habhaft zu werden, verbreitete sich da» Gerücht, daß die schönen »Jünglinge" in Wahrheit junge Frauenspersonen von aristokratischem Herkommen seien. Zur Ehre weiblicher Briganten sei erwähnt, daß sie nur im äußersten Nothfall sich einen Mord auf da« Gewissen laden. Vor einigen zwanzig Jahren freilich wurde in Toledo in Spanien eine Stra ßenräuberin zum Tode verurtheilt, die während ihrer Räuberzcit nicht weniger al« fünfzehn Personen gelödtet hatte. — Die Rattenplage in Kopenhagen hat in der inneren, alten Stadt, besonder» bei den Fleischern so um sich ge griffen, daß man ein RattenvertilgungS-Komitee mit einem Kapi tal von 30,000 Kronen gebildet hat, da« für jede Ratte 10 Oere (100 Oere gleich 1 Mk. 12'/, Pfg.) vergütet. Die Ratten wer den an bestimmten Stellen eingelicfert und e« erhält der Ein lieferer für jeden Rattenschwanz die ausgesetzten 10 Oere. Vor etwa sechs Wochen hat man mit der Vertilgung begonnen und bis jetzt sind 39,219 Ratten eingeliefert worden. — Da» Komitee beabsichtigt, noch die Hilfe der Behörden in Anspruch zu nehmen. — Mit drei Millionen Mark Schulde» ist die Klei- derstoff-EngroSfirma Isidor Behrendt in Berlin bankerott geworden. Behrendt gründete nach und nach 60 Ftlialgeschäfte, die alle Kleiderstoff-Reste vertrieben. Die .Reste" wurden au« ganzen Stücken gemacht. Al« da« Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb den Reste-Schwindel lahm legte, ging auch Isidor Behrendt« Geschäft zurück. Jüngst brach der Konkurs au«, der viele Firmen um große Summen schädigt. Da« Geschäft bestand seit zehn Jahren. E« erfreute sich bi« vor Kurzem de« besten Rufe». Die Fabrikanten haben mit Isidor Behrendt gern gear beitet. Er gab schlanke Ordre«, regulirte Anfang« prompt, seine liebenswürdigen Umganzz-sormen verschafften ihm viele Freunde. Bestellungen von 6—8000 Stück Waare waren bei ihm keine Seltenheit. In Len letzten beiden Jahren aber zahlte Isidor Behrendt nicht mehr. Trotzdem wußte er die vertrauen-seligen Fabrikanten zu großen Lieferungen zu bewegen Nun ist der Jammer groß. Zu fordern haben zwei große rheinische Banken 600,000 Mark, zwei große Berliner Banken und eine ebenso große Bankfirma 500,000 Mark. Eine große Berliner Baum wollenfirma etwa 100,000 Mk., andere Berliner Firmen mit 30-, 40- und 50,000 Mk. Sehr stark betheiligt sind auch Gera und Greiz, besonder« in letzterem Fabrikplatz soll eine Firma etwa 60,000 Mark zu fordern haben. Forderungen haben ferner Mee rane, Glauchau, Markirch, Reichenbach, Ronneburg, Elberfeld, verschiedene sächsische und schlesische Fabrikstädte. Die Forderungen dieser Städte bewegen sich meist in Summen von 30—40,000 Pik. — Wettlauf mit dem Tode. Fünf Minuten entsetz lichster Angst und Qual hat ein Arbeiter einer New-Aorkcr Brauerei durchgemacht. Man schreibt darüber au« New-Aork: Der Arbeiter Spiro befand sich auf dem Boden eine« kupfernen Behälter», in welchem Malz gekocht wird, um da» Gesäß zu rei nigen. In diesen Behältern ist in der Mitte ein Schaft ange bracht, an weichem sich, einander gegenüber liegend, Messer befin den. Sobald der Behälter mit Malz gefüllt ist, wird der Schaft in Bewegung gesetzt. Er dreht sich in wirbelnder Bewegung, und die Messer durchfurchen da« Salz und mischen e« gleichmäßig durcheinander. Al« Spiro mit dem Reinigen diese« Gesäße« fertig war, rief er einem Mitarbeiter zu, den Füllapparat in Be wegung zu setzen. Der Arbeiter drehte jedoch einen falschen Hahn auf, sodaß der Schaft mit den Messern, zwischen denen sich Spiro befand, in Bewegung gesetzt wurde. Die Geschwindigkeit de« Schafte« wurde eine immer größere, und Spiro stürmte nun in rasendem Laufe auf dem Boden de« Gesäße« umher, indem er genau die Distanz zwischen den Messern innezuhallen sich be mühte. Dieser grauenhafte Wettlauf mit dem Tode währte fünf Minuten. Den Unglücklichen drohten schon die Kräfte zu ver lassen, al« man endlich seine lauten Hilferufe hörte und den Apparat abstellte. Ohnmächtig wurde er au« dem Malzkessel herauSgeholt, erholte sich jedoch bald wieder. An seinen Wett lauf mit dem Tode aber wird er sein Leben lang denken. — Der verhängnißvolle Frühstücksbcutel. Eine peinliche Viertelstunde verlebte die junge Frau eine« Berliner Beamten. Der Bäckerjunge hatte den Beutel mit dem Frühstück anstatt aus den Klingclgriff, auf einen entfernteren Haken gehängt, sodaß Frau 'N., während ihr junger Gatte noch im tiefsten Schlafe lag, gänzlich auf den Treppenflur hinauSlreten mußte, um die Brödchen hlneinzunehmen. Ein Luftzug erfaßte unglücklicher Weise in diesem Augenblicke die Thür und warf sie zu. Frau N. schrie vor Schreck auf, klingelte dann wiederholt, aber der Ehemann erwachte nicht. Gleich darauf kam der Bäckerjungc von höher her wieder die Treppe herab und blieb neben der seltenen und schönen Erscheinung stehen, welche ihm den Rücken kehrte, die Hände vor da» Gesicht nahm und sich nicderhockte, um sich, so weit al« möglich, zu bedecken. »Wollen Sie vielleicht hier dct Frühstück stehlen?" fragte der Junge und schickte sich an, der Geängstigten in« Antlitz zu sehen. »Gehen Sie, ich bin Frau N.", stellte sich die Bedauern-werthe vor, und der Bäckerjunge lief schmunzelnd davon, blickte sich aber auf dem Treppenabsatz noch einmal um und sagte halblaut: »So kommen Sie nach Hause!" Nachdem Frau N. dann noch einige Male kräftig ge klopft hatte, kamen — die Flurnachbarn. Ein junger Architekt, der dort in Wohnung ist und früh nach außerhalb wollte, trat gleichzeitig auf den Flur hinaus und war so glücklich, da« präch tige Modell vor Allem mit seinem Mantel bedecken zu dürfen. Dann wurde endlich, nachdem sich etwa zehn Personen eingefun den hatten, Herr N. munter. Er rief seiner Frau zu, doch mal nachzusehen, wa« draußen lo» sei. Al» diese sich nicht meldete, stand er aus, ging zur Korridorthür, und »in den Armen lagen sich Beide". „Henneberg-Seide" — nur ächt, wenn direkt ab meinen Fabriken bezogen — schwarz, weiß und farbig von 75 Pfg. bis Mk^ 18^65 p. Meter - in den modernsten Gewe- 6. Vsnnsbsi-g'Z Lvidvn-fadfiksn (K.«. k. Soll.). lüniok. ,,Der König der Vernina". Unter diesem Titel beginnt in der „Äartenkauve" ein Roman des jungen schweizer Dichters I. C. Heer zu erscheinen, der bereits mit seiner fesselnden, als Buch herauSgegebenen Er zählung „An heiligen Wassern" so berechtigtes Aussehen erregt hat. Schon der Anfang dieses neuen Romans läßt erkennen, daß wir es wieder mit einem Meisterwerk der Erzählungskunst zu thun haben, dessen poetischem Zauber sich Niemand wird verschließen können. Daneben findet die von feingestimmtem Humor beseelte Erzählung Adolf Wilbrandts „DaS lebende Bild" ein gutes Ende. Von den zahlreichen lesenSwerthen Auf sätzen. welche die „Gartenlaube" bringt, wollen wir nur erwähnen eine Arbeit 1)r. H. I. Kleins, welche den „Einfluß des Atlantischen Ozeans auf das Klima von Europa" in gemeinverständlicher Weise behandelt, ferner die Schilderungen „In Straßburg vor hundert Jahren" von Dr. Emil Rechert und „Die Reichswaisenhäuser" von Johannes Freudenberg. B. Rauchenegger führt uns an der Hand hübscher Illustrationen von Fritz Bergen durch die „Allgemeine deutsche Sportausstellung in München", und in einem anderen Artikel spricht ein ungenannter Thierfreund ein beherzigenswerthes Wort für Abschaffung des Hundes als Zugthier und allgemeine Einführung des Zugesels auS. Ferner wird der am 6. Oktober 1683 erfolgten Gründung der ersten rein deutschen Ortschaft in Amerika, GermantownS, von Rudolf Cronau in Wort und Bild gedacht. Lorenz Werner macht in einer illustrirten Beschreibung des an Goethe-Erinnerungen und -Reliquien reichen „Stifts Neuburg beiHeidelberg" interessante Mittheilungen über des Dichters Beziehungen zu Marianne v. Willem er und das Schlosserfche Ehepaar und Rudolf Kleinpaul behandelt das Thema „Politische Blumen- spräche". Eii^ Arbeit Or. I. H. Baas' beschäftigt sich mit den Rönt genstrahlen und ihrer Anwendung in der Medizin und Chirurgie und ein anderer Aufsatz macht uns mit „Fortschritten und Erfind ungen der Neuzeit" bekannt. Und dazu kommen zahlreiche vortreffliche Bilder, darunter zwei Kunstbeilagen, welche dem hefte ein echt künstlerisches Ansehen verleihen. Mittheiftmgm des KSnigk. Standesamts Kiöeustock vom 20. bis mit 26. September 1899. Aufgebote: a hiesige: 55) Der Fabrikarbeiter Karl Richard Ungethüm hier mit der Maschinengehilfin Friederike Emilie Dietrich hier. 56) Der Buchbinder Mar Emil Mehnert hier mit Marie Helene Zöbisch hier. 1). auswärtige: 12) Der Bäcker Hermann Emil Baumann in Wildbach mit der Dienstmagd Ida Alma HauSmann daselbst. Eheschließungen: Vaeat. Geburtsfälle: 230) Hans, S. deS Kaufmanns Gustav August Robert Wendler hier. 231) Fritz Rudi, S. de- Grenzaufsehers Moritz Hermann ÖuaaS in Wildenthal. 233) Martha Hedwig. T. deS Streckenarbeiter- Her mann Max Richter hier. 234) Marie Helene Elisabeth, T. deS Kaufmanns Hermann Paul Hennig hier. 235) Otto Johannes, S. deS Bäckermeisters Hermann Otto Dörffel hier. 236) Gertrud Johanne, T. deS GaSarbeiterS August Friedrich Siegel hier. Hierüber: 232) unehel. Geburt. Sterbefälle: Vaeat. Mit dem 1. Oktober 1899 beginnt ein neues Abonnement auf das Amtsblatt. Wir laden zu demstlbin Jedermann hiermit freundlichst ein, indem wir bestrebt sein werden, unser Blatt durch Reichhaltigkeit und zuverlässige Berichterstattung auch femerhin zu einem gern gesehenen Hausfreund zu machen. Inserate sind infolge der weiten und dichten Verbreitung des Amtsblattes in Stadt und Land von wirksamstem Erfolg und werden Bestellungen auf dasselbe zum vierteljährlichen Abonnementspreise von 1 Mk. 20 Pf. einschließlich der beiden wöchentlich erscheinenden illustrirten Gratisbeilagen von jeder Postanstalt, unfern Austrägem sowie in der Expedition d. Bl. entgegen genommen. Hochachtungsvoll Bedaction u. Hrpediiion des Amis- u. Anzeigevlaltes.
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