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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 19.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189909195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18990919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18990919
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1899
-
Monat
1899-09
- Tag 1899-09-19
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Monat
1899-09
-
Jahr
1899
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von welcher England heule amllich Kenntniß erhallen haben soll, nimmt sich der erste größere Truppentransport oon England nach Südasrika au«. Laut einer Drahttncldung au« Southampton ist nämlich der Dampfer „Gaul" heule mit ilXX) Mann und Offi zieren an Bord nach Südafrika abgegangen. Wenn nicht die Buren die Bortheile der gegenwärtigen militärischen Lage au«- niitzen und zum Angriff übergehen wollen, so können sich bi« zum Ausbruch der Feindseligkeiten noch mehrere Wochen hinziehen, da England voraussichtlich erst die volle Kriegsbereitschaft in Südafrika wird erreichen wollen, ehe e« zur Kriegserklärung schreitet. Hervorzuheben zu werden verdient die kriegerische Haltung de« Oranje-Freistaat«, aus dessen Einwirkungen hin die Note der Transvaalregierung verschärft worden sein soll. Maßgebend für diese Haltung der Republiken sei namentlich der gänzliche Mangel an Vertrauen in den guten Willen der englischen Re gierung; da England heute bereit» erheblich mehr verlangt al« auf der Bloemfonteiner Konferenz, so sei man in Bloemfontein wie in Pretoria überzeugt davon, daß die englischen Ansprüche eine Schraube ohne Ende bilden. Da der Kamps für ihre Unab hängigkeit eine» Tage« also doch unvermeidlich sein würde, zögen die Buren vor, ihn alsbald aufzunehmcn. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Der hiesige ErzgebirgS-Zwcigverein erfreute sich auch in diesem Jahre mancherlei Zuwendungen, über die später einmal Bericht erstattet werden soll. Die letzte Gabe ist eine geschnitzte, im Kirchenstil gehaltene, prachtvolle Bank au« Eichenholz im Wcrthe von 60—70 M. Diese« herrliche Geschenk ist eine Stiftung de« Kegelklub» „Hotte Wieste" in Leipzig-Lindcnau und gefertigt in der rühmlichst bekannten Anstalt von Hötzsch in Leipzig. Laut einer Bestimmung in der Schenkungs urkunde soll diese Bank unter der uralten Bühlbuchc bei Eibenstock ausgestellt werden. Außer dem Wohlwollen, da« der genannte Klub unserem Orte bewies, freut uns vor allen Dingen La» leb hafte Interesse für die Thätigkeit de« ErzgebirgS-Zwcigverein« Eibenstock und die Freude an unserem schönen Gebirge. Wir hoffen und wünschen, daß der hiesige GebirgSvcrein zu den alten Freunden und Gönnern fortgesetzt neue erwerben und ihm noch manche Spende von nah und fern zufließen möge. Dem Kegel klub „Holte Wieste" sprechen wir auch an dieser Stelle unsern herzlichsten Dank au«. — Dresden, 14. Septbr. Dresden wird wieder Omni busse erhalten. Heute wurden die Probewagen der Polizei direktion vorgcführr. Dieselben fassen 16 Personen. Die Linie führt vom Hauptbahnhof zum Schloßplatz und c« kostet die Be nutzung 10 Pfennige, die Theilstrecke bi« zum Viktoriahau« 5 Pf. - Plauen i. V., 1b. Septbr. In dem Kreisblatt für den 14. Deutschen Turnkrei» Sachsen, dem „Turner au« Sachsen", erläßt der Kreisvertreter Herr W. Bier in Dresden die folgende Warnung: „Nach einer mir zugegangenen Beschwerde zieht der ehemalige „Athlet" und „Krastturner" Maul au« Plauen i. V. fahrend in Sachsen u. anderen Kreisen der Deutschen Turner schaft umher, um al« „Opfer seine« Berufe«", al« „Opfer de« Turnen«" die Mildthätigkeit der Turnvereine und ihrer Mit glieder in ungebührlicher Weise in Anspruch zu nehmen. Dabei bezieht er sich zur Begründung und Bekräftigung seine« Ver langen« nach Unterstützung auch aus mich. Wa« ich amtlich und al« Turner und Mensch mit ihm zu thun gehabt habe, berechtigt ihn durchaus nicht, sich auf mich zu berufen, und ich warne unsere Turnvereine davor, seinen Erzählungen Glauben zu schenken. Wahr ist nur, daß er einmal wegen Krankheit eine Unterstützung und zuletzt am 24. November 1808 das Reisegeld erhalten hat, um zu seiner Familie in Plauen zurückkehren zu können, zu der er aber nicht zurückgekehrt ist. Wer etwa« wirklich Gute« für unseren Genossen thun will, der helfe, daß er wieder zu seinem ehrlichen Schlosserhandwcrk und zu seiner armen Familie zurück kehrt, die er vor Jahren verlassen hat." — Crimmitschau, 15. September. Fast sollte man e« gar nicht glauben, von welchen Krankheiten heutzutage sogar Menschen befallen werden können; nicht nur beim Rindvieh kon- statirt der Doktor gerade in jetziger Zeit oft die Maul- und Klauenseuche, sondern dieser Tage ist laut Bescheinigung eines Doktor« meckiciuae auch bei einem Mitglied der hiesigen Orte krankenkasse III und zwar bei der Knopsarbcitcrin Marie E. die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Ob sich im ärztlichen Sprachenschatz für diesen der Seuche vielleicht ähnlichen Krankheitsfall nicht irgend eine andere Bezeichnung finden ließ? — Falkenstcin. Ein Radfahrer au« Rodewisch, welcher vor einiger Zeit auf hiesiger Hauptstraße ein Mädchen überfuhr und wobei da« Kind einen Arm gebrochen hat, wurde vor einigen Tagen vom hiesigen kgl. Schöffengericht zu fünf Tagen Gesängniß verurtheilt. Diese« Uriheil möge allen Radfahrern, welche leiden schaftlich schnell durch Ortschaften fahren, zur Warnung dienen. — Bad-Elster, 14. September. Ein Theil der hiesigen Bevölkerung ist, wie bereit« erwähnt, durch ein Projekt der Re gierung in große Aufregung versetzt worden. Letztere beabsichtigt, da c» an einer genügenden Anzahl eleganter Villen fehlt, selbst in die Bauspekulation cinzugreifcn und eine Villenkolonie von 10 bi« 12 Logirhäusern in großem Stile mit durchschnittlich je 40 Zimmern zu errichten. Diese« Projekt hat die hiesigen LogirhauSbesitzer, die für ihre Mietherträgnisse die Konkurrenz de« Staate» fürchten zu müssen glauben, gewaltig in Harnisch gebracht und sie haben, nachdem Vorstellungen bei der Regierung anscheinend wirkungslos geblieben sind, in den „Dresdner Nachr." einen öffentlichen Appell für ihre Interessen loSgelasscn. Dem gegenüber wird von anderer Seite, und zwar von einem ständigen Kurgast Elster«, geschrieben, daß der Staat, welcher zur Hebung de» Bade» Elster Millionen verausgabte, lange Jahre gar keine und in neuerer Zelt nur eine ganz geringe Verzinsung der auf gewendeten Kapitalien erzielt hat. Die Einwohner Elster« haben die ihnen durch die Fürsorge der Regierung in den Schooß ge fallenen goldenen Früchte al« eine selbstverständliche Sache schmun zelnd eingcheimst, jetzt aber, wo da« Ministerium de« Innern daran denkt, was schon längst hätte geschehen können, durch Er bauung einiger Häuser eine Einnahmequelle für den Staat zu eröffnen, schreien die Elsteraner Zeter Mordio! Daß die Mehr zahl der Logishausbesitzer wie die Elsteraner Petenten gesagt halten, aus Wittwen und Töchtern von Beamten und Geistlichen bestehen soll, ist eine Uebcrtreibung. Al« Hausbesitzer sind an- zusühren: dort praktizirende Acrzte, der Badeinspektor, dessen Schwiegervater, Hotelier«, Restaurateure, Baumeister, Mitglieder der Kapelle ,c. Hoffentlich läßt sich die Regierung um der schönen Augen der Elsteraner willen nicht beirren, den einmal betretenen Weg weiter zu schreiten und, wenn erst die ständische Bewilligung der erforderlichen Mittel erfolgt ist, durch den Bau von Logirhäusern in Elster eine heilsame, den Badegästen zu Gute kommende Konkurrenz zu schaffen. — Roßwein, 16. September. In Choren wollte vor einigen Tagen, wie da« „Roßw. Tgbl." berichtet, ein Schmiede meister seinen an der Kette liegenden Hofhund erschießen lassen, weil sich an ihm Symptome bemerklich machten, die aus Wuth- erkrankung hindeuteten. Der mit der Erschießung Beauftragte wollte die« jedoch nicht im Hosraum de« Grundstück« thun, damit nicht etwa der Schuß Schaden verursache. Der kranke Hund wurde deshalb von der Kette gelöst und laufen gelassen, damit er im Freien erschossen werde. Er lies jedoch in eine Dorfstraße und biß dort da« 5 jährige Söhnchen de» Viehhändler» Kramer in ein Bein. Ferner biß der Hund nach einige andere Hunde, bevor er erlegt wurde. Der Kadaver wurde nun zur Untersuch ung nach der Königl. Thierarzneischule in Dre»den geschickt, wo leider da» Vorhandensein von Tollwuth festgestellt wurde. Der gebissene Knabe wurde daraus zur Untersuchung resp. Impf ung nach Berlin in die Abtheilung de« Institut« kür Infektions krankheiten überführt. Die gebissenen Hunde wurden sämmtlich erschossen. — Niederschindmaa», 15. September. Heute wurde ein hier bediensteter Knecht mit Wagenketten erhängt aufgefunden. E« liegt anscheinend kein Selbstmord, sondern ein selbstverschuldeter Unglückrfall vor, der durch einen übermüthigen Scherz herbei geführt worden ist. — „Reserve hat Ruh'!" so singen in den nächsten Tagen die ausgedienten Krieger, die freudigen Herzen«, mit gerollten Achselklappen und den troddelgeschmücktcn Stock in der Hand, die Kasernen verlassen, um wieder in die Heimath zurückzukehren. Wer wollte ihre Freude nicht begreifen und sic thcilen? Sinv doch die Jahre der Dienstzeit reich an Anstrengungen und persön lichen Opfern für jeden Soldaten. Und doch gehören sie zu den glücklichsten im Leben eine« Deutschen, und je älter der Mann wird, desto Heller strahlen in seiner Erinnerung die Jahre seiner Soldatenzeit. Und wa« sic für die Zukunft de« Manne« be deuten, ist gar nicht zu ermessen. Denn gestählt am Körper, mit klarem Blick und zu energischem Handeln erzogen, an Ord nung und Gehorsam gewöhn«, tritt der ausgediente Soldat wieder in« bürgerliche Leben ein und schlägt durch diese Eigcnschafteu so manchen nichtsoldatischen Mitbewerber au» dem Felde. Freilich, die schöne Zeit der Sorglosigkeit, in der mit dem Dienste auch alle Sorge zu Ende war, ist nun auch vorüber und der rauhe Wind de» Leben» weht um die gebräunten Häupter der im Heere zu Männern herangewachsenen Söhne de» deutschen Volke«. Möge die ernste Zeit an ihnen alle Zeit starke, treue und wehr hafte Männer finden; möge vor allem die Liebe zum Vaterlande, die unbedingte Hingabe an den Königlichen Kriegsherrn, an Kaiser und Reich, die dem Soldaten ureigen sind, mit ihm hinüber gehen in den bürgerlichen Berus, denn wer einmal Soldat ge wesen ist, bleibt e« im Herzen sein ganze« Leben lang. Die innige Anhänglichkeit de« gedienten Soldaten an seine alte Truppe, an seine Vorgesetzten ist eine der schönsten Erscheinungen in unserem Volksleben. Wen freut e« nicht im tiefsten Herzen, wenn er einen alten Soldaten mit leuchtenden Augen von ^seinem Regi ment, seinem Hauptmann" usw. erzählen hört, wenn er sicht, wie die alte Kameradschaft bei jeder Gelegenheit wieder aus gefrischt wird, und wie sie Männer der verschiedensten Lebens stellungen einander näher bringt? Und so sei den jungen Männern, die in diesen Tagen als „alte Soldaten" de« König» Rock nicht ohne Wehmuth ausziehen, ein herzliche« „Willkommen im Bürger stande" zugerufen. Wir wissen, daß sie alle die höchsten Tugenden de« Soldaten auch im bürgerlichen Leben bewähren werden: Muth und Treue! — Greiz, 15. Septbr. Von dem früheren Expedienten der sozialdemokratischen „Reußischen Volkszeitung", Hermann Schenderlein hier, ist jetzt ein Schriftchen in zweiter, vermehrter Auflage über die „sozialdemokratischen Führer" erschienen, welche« nicht geringe« Aussehen erregt. Da« 36 Seiten umfassende Schriftchen strotzt von Anklagen gegen die Führer der Sozialdemokratie und besteht au« acht Thcilen. 1. Theil. Gewerkschaftliche und sozialdemokratische Praktiken (Kunstgriffe). 2. Tbeil. Sozialdemokratische Trugbilder und Phrasen. 3. Theil. Wie Gelder aufgebracht und verbraucht werden. 4. Theil. Die Sozialdemokratie al» blutige Revolution-Partei. 5. Theil. Bei träge zur sozialdemokratischen freien Liebe. 6. Theil. Hat der Bauern- und Mittelstand Hilfe von der Sozialdemokratie zu er warten? 7. Theil. Gemeingefährliche und verbrecherische Be strebungen der Sozialdemokratie und 8. Theil. Ein Menetekel (WarnungSr.if) für Jedermann. Schenderlein ist bekanntlich au« der Partei ausgeschlossen worden. — Bodenbach, l4. September. Einen unheimlichen Fund machte gestern Abend auf dem hiesigen Bahnhofe der rcvidirende Bahnschlosser beim Zuge 441, welcher 9 Uhr 55 Min. von Dresden au« hier eintrifft. Auf dem Trittbrette eine« Waggon» sah er ein rotheS Taschentuch liegen, in welche» ohne weitere Vorsichtsmaßregeln ein Dutzend Dynamitpatronen, wie sic beim Sprengen in den Elbsandsteinbrüchcn verwendet werden, 10 größere und 2 kleinere, cingewickelt waren. Vermuth- lich hak die Patronen ein Steinmetz, der in Sachsen gearbeitet, entwendet und später mit in seine böhmische Heimath nehmen wollen. Kurz vor Ankunft auf unserer Station hat ihn dann wahrscheinlich die Furcht vor der drohenden Gepäckrevision und vor den sich au« dem Besitze der Sprengpatronen für ihn ergeben den schlimmen Folgen — Sprengstoffe gelten als Contrebandc — veranlaßt, sich der Patronen zu entledigen. Da» gefährliche Fund stück wurde der Polizeibehörde auSgehLndigt. — CarlSbad, 18. September. Fahnenweihe deS „Carlsbader Sängerbund" am 23., 24. und 25. September. Nur eine kurze Spanne Zeit noch trennt uns von dem Tage, der dem „Carlsbader Sängerbund" den hehrsten Wunsch in Erfüllung gehen läßt, die Weihe des Vereinsbanners. — Eine 15jährige, rastlose Thätigkeit des Vereins in der Pflege deutschen Sanges und Gemeinsinns deutscher Art und Sitte ist nicht minder hochzu schätzen. als ein gut Stück Culturarbeit. Je ungestümer des Meeres Wogen den schäumenden Gischt emporschleudern zum bedrängten Schiff, desto fester schließen dessen Mannen sich zusammen, das ihnen anvertraute Gut zu wah ren. — Und so wie diese Todesmuthigen, will auch der „Calsbader Sänger bund" daS höchste Gut. unser Deutschthum und mit ihm deutschen Sang schützen und pflegen, ein Mann, eine Thal. Wodurch aber zeigen wir, daß ein Sinnen, em Drängen unsere Herzen schwellt? Durch einträchtiges Zu sammenhalten! Deshalb deutsche Sangesbrüder und Freunde deutschen SangeS, eilt herbei von Nah und Fern in die Sprudelstadt, deren gastfreund liche Bewohnerschaft freudig die Thore öffnet, helft durch Euere Gegenwart das Fest verschönern, zeigt, daß das alte heilge Freundschaftsband Alle um schlingt, „soweit die deutsche Zunge reicht." — In der Erwartung einer strammen, kräftigen Betheiligung durch recht zahlreiches Erscheinen aus allen deutschen Gauen deS Böhmerlandes, sowie der liebwerthen Brüder „jenseits der Grenze" darf dem Feste schon jetzt ein günstiger Verlauf prognostizirt werden. Zweckmäßige Düngung von Roggen und Weizen. Der Landwirthschaftliche Verein zu Spelle in Hannover erntete im Jahre 1898 auf leichtem Sandboden ohne Düngung 3, «» Clr. Roggen und 7,s, Ltr. Stroh, durch eine Düngung mit 3 Ltr. Thomasmehl, 3 Ltr. Lainit und l,° Ltr. Lhiiisaipetrr 10,>« Ctr. Roggen und 23,»« Clr. Stroh pro Morgen, und erzielte so durch die Düngung einen Mehrertrag »oa 6,» Ltr Loggen und 15,-- Ltr. Ätroh, welcher nach Abzug der Düngung»kosten einem Lkingkwinn »in 41,i« Mk. pro Morgen entspricht. Herr Lehrer Holst zu Milsch, Provinz Posen, erntete auf mit Sand gemischtem Moorboden, der im vorigen Jahre Kartof feln in Stallmist getragen hatte, ohne Düngung 3,, Ctr. Roggen und 12,» Ctr. Stroh, dagegen nach einer Düngung mit 3 Ltr. Thomasmehl, 3 Ltr. Lainit nnd 0,» Ltr. Lhilisal-eter 8,» Ctr. Roggen und 21,» Etr. Stroh pro Morgen. Der durch die Düng ung erhaltene Mehrrrtrag oon 5.» Ltr. Loggen ant S,- Ltr. Aroh crgiebt nach Abzug der Düngungskosten einen keingewinn von 30,<» Mk. pro Morgen. Der Verein Nassauischer Land- und Forstwirlhc hat im Jahre 1897 eine größere Anzahl von DüngungSvcrsuchen aus den verschiedensten Bodenarten zu Winterroggen ausgeführt. Da erhaltene Durchschnitt-resultat stellt sich wie folgt: Auf den un gedüngten Feldern betrug der Ertrag 6,i« Ctr. Roggen und 17,»« Ctr. Stroh; auf den mit 6 Ltr. Thomasmehl, 3 Ltr. Lainit und l Ltr. Lhilisalpkter gedüngten Flächen 9,1» Ctr. Roggen u. 24,» Ctr. Stroh pro Morgen, c» wurde also im Durchschnitt ein Mrhrrrtrag oon 3 Ltr. Loggen und 7,»« Ltr. Stroh, und demnach unter Berücksichtigung der Düngungskosten ein Leiltge- winn von 12,7» Mk. pro Morgen erhalten. Nach einer Mittheilung de- bayerischen Landwirthschaft-rath« zufolge erntete Herr Ockonom Dotterweich zu Pettstadt in Bayern auf Sandboden mit kiesig-sandigem Untergrund ohne Düngung 2^ Ctr. Roggen und 8,?» Ctr. Stroh, während auf den mit 8,es Ltr. Thomasmehl, 3 Ltr. Lainit nnd 40 Pfand Lhilisalpeter gedüngten Flächen der Ertrag sich auf 15,7» Ctr. Roggen und 40 Ctr. Stroh pro Morgen belief. Der erhaltene Mehrrrtrag von 13,-» Ltr. Loggen und 31,-» Ltr Stroh ent- spricht einem Lkingkwinn von lll Mk. pro Morgen. Von Herrn Rittergutsbesitzer Frcytag zu Roitz b. Sprem- berg wurden auf Lchmdodcn ohne Düngung 4,» Ctr. Weizen u. 10,» Ctr. Stroh pro Morgen geerntet, während durch eine Düng ung mit 4 Ltr. Thomasmehl, 2 Ltr. Sainit nnd I Ltr. Lhili- salpcter 14,« Cir. Korn und 26,- Ctr. Stroh pro Morgen er halten wurden. E» brachte also die Düngung einen Mehrertrag von 9,- Ltr. Lorn und 15,« Ltr. Atroh und demnach nach Ab zug der Düngungskosten einen Lkingkwinn von Mk. 71,io pro Morgen. Der Polizei verfallen. Erzählung von Philipp Galen, Verfasser des „Irren von St. James", „Fritz Stilling" rc. (l. Fortsetzung.) Achtzehn Monate dauerte dieser unfreiwillige Aufenthalt in dem, neuen Gästen immer gastfrei seine Hallen öffnenden Hause, da hatten die leitenden Herren de» Gerichts endlich herauSgcbracht, daß Adalbert N. eigentlich ein politisch ganz ungefährlicher, ja harmloser Mensch sei, den nur einige tolle Burschenschafter in ihre Netze gezogen, um mit dem schönen, starken jungen Mann bei Gelegenheit eine hübsche Parade zu machen, und nachdem man bei den Behörden seiner Heimath wiederholt Erkundigungen nach seinen Familienverhältnissen eingezogen, die sämmtlich außer ordentlich günstig lauteten, wurde er der Freiheit an jenem Sonn tag wiedergegebcn, an welchem wir ihn um die vierte Nachmittags stunde bei un« cintreten sahen. Natürlich erfuhren wir, sobald der arme und jetzt doch so glückliche Adalbert Hunger und Durst gestillt, alle Einzelheiten seiner sangen Gefangenschaft, und um dieselben au« kompeten testem Munde dem Leser mitzutheilen, wollen wir ihn hier die hauptsächlichsten derselben selbst vortragen lassen, die, wenn sie auch nicht« Absonderliche« und nie Dagewesene» enthalten, im Ganzen doch interessant und zur Charakterisirung einzelner ander- weit bekannt gewordener Menschen lehrreich genug sind. „Ja, meine Jungen," sagte der jetzt so glücklich Freigelassene, nachdem er mir und ich ihm in schmeichelhaftester Weise vorge stellt war, „ich habe c« eigentlich, wenn ich die pure Wahrheit sagen soll, nicht schlecht in meiner Gefangenschaft gehabt, und in manchen Dingen hat man mich sogar liebevoll behandelt, so daß es mir oft vorkam, als ob die Herren, die mich besuchten und nach allen möglichen Dingen fragten, — man nennt da« ver hören, — e« gar nicht ernstlich mit ihrer peinlichen Untersuchung meinten, sondern nur einem höheren und ihren Gefühlen selbst widerstrebenden Gebot folgten, wenn sie mich al« Uebclthätcr und Demagogen zu betrachten die Miene annahmen. Zunächst war mein kleine« Zimmer, obgleich e« aller Be quemlichkeiten, an die ein flotter Studio gewöhnt ist, entbehrte, angenehm genug, im Sommer kühl und im Winter warm, und hier saß ich die ersten vierzehn Monate mutterseelenallein, al« ob man mir so hinreichend Zeit lassen wollte, über die begangenen und nicht begangenen Sünden in Betreff meine« hochfliegenden Patriotismus „fern von Madrid", da« heißt bei mir: von meiner schönen Heimath Thüringen, nachzudenken. Auch die Verpflegung ließ Manche« zu wünschen übrig: Braten, Geflügel, Fische und Kompott, Bordeaux und Rheinwein gab e« nicht, und da« Dessert beschränkte sich meist auf eine Keine appetitliche Schrippe mit Schweizerkäsc, welche mir mein Gefängniß- wärter dank meiner noch ziemlich gefüllten Börse alle Tage frisch verschaffte. In betteff der Behandlung, von feiten der mir vorgesetzten Personen, vom Lordoberrichtcr bi« zum Gefängnißwärtcr herab, hatte ich nicht zu klagen; man verhätschelte mich zwar nicht wie einen allbelicbten vornehmen Gast und Hausfreund, aber begegnete mir doch wie einem gebildeten und schon durch sein Aeußere» den abgefeimten Bösewicht ausschließenden Menschen, wa« nament lich in den letzten sechs Monaten sehr bemerkbar war, und zwar au« Gründen, die ich Euch gleich klar zu machen versuchen werde. Wa« mich Anfangs am peinlichsten berührte, war die Einsamkeit, in der man mich hielt, und zwar glaube ich, au« dem einzigen Grunde, um mich erst von allen Seiten kennen zu lernen und zu prüfen, ob ich auch nicht wie Möro« den heimlichen Dolch im Gewände trüge. Ja, die Einsamkeit bedrückte mich in den ersten Monaten hart; denn, wie Du weißt, Wilm, bin ich von jeher ein geselliger Mensch gewesen, und wenn ich auch nie viel in den von Zechern und Rabulisten überfüllten Kneipen lag, so suchte ich doch gern aus dem Fechtboden, wo ich meine gute Klinge schlagen gelernt, in Concerten und Theatern und im frohen Umgang mit gleich alterigen und gleichgesinnten Kameraden Unterhaltung und Zer streuung in Fülle. Doch nun will ich Euch er Ihlen, welchem Umstand ich mit einem Male eine Besserung und Lichtung aller mich umgebenden Verhältnisse zu danken hatte, und da muß ich eine« Manne» Erwähnung thun, den ich dem Namen nach schon lange au» verschiedenen Zeitung»berichten und flüchtigen Schilderungen älterer Freunde kannte, der mir nun aber persönlich vor Augen trat und bald einen großen Einfluß auf mich und die Gestaltung meine» ferneren Geschicke« im Gefängniß auSzuüben bestimmt war. Ja, durch die Bekanntschaft mit ihm, durch sein wahre« humane« Wohlwollen gegen mich und die mir merkwürdig ge wordene Art und Weise seine« inquisitorischen Auftreten« gcrieth ich in eine Art geistigen und leiblichen Wohlbefinden« selbst zwischen den Kerkcrmauern. Und nun sagt mir zuerst, habt Ihr wohl schon einmal von dem Polizeiralh Dunckcr sprechen gehört?" Heid unge Pot« in r und sehr habe da schick im j M »' Jnqi Lang vom war mit die i rege der S lich; einen mein- gerad erste, die Z ihn < „Gut ihm ausm> halt» un« Dun, heißt, Theo will recht Bünt übunj Lage legen, ung, hältn! und s dem j er wi oder t Gerick dabei seinen Inner Seele fügen sein L dcutig gegen da« ist — Pb lichen meine S herzliö durch mein Beschä zuerst undF, zu schr acöffnt Polizei An xexen I vorn ' ktlNsi!
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