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jp s« tchmrsthe» KtM st> unltp-kr alle-Recht auf sünw Seite hat, daß Preuße» es nicht wage« würde, gegm «ns Partei zu ergreife», so bleibt doch die Gefahr in ihrem vollen Umfange bestehen. Wie mm für d« Zukunft aus dieser Lage herauskommen? Es bedarf einer freimüthigen That. Frankreich muß zu Italien folgendermaßen sprechen: Ich hab« meine direktesten Interessen compromittitt, als ich dir gestattete, dich mit Preußen zu verbinden; ich habe es gelitten, daß die Welt an meiner Loyalität pveifelte, als ich dir die kleineren Staaten überlieferte; Eiües aber giebt es, was ich dir nicht Preis geben darf: meine Ehre, und diese haftet an dem Schutze de« Papstthumes. Im Verlaufe der Sitzung nahm Marquis Moustier noch einmal das Wort und gab eine Dar stellung der Ereignisse, welche auf die Verhaftung Garibaldis folgten. „Der italienische Gesandte, fuhr der Minister fort, kam damals zu mir und machte mir eine Mittheilung von hoher Wichtigkeit. Er sprach den Gedanken einer europäischen Conferenz behufs Lösung der römischen Frage aus und schlug, in Ermattung derselben, eine französisch-italienische Occupation Roms vor. Wir nahmen Act von dem ersteren Vorschläge und wiesen den letzteren zurück. Wenn Sie mir gestatten wollen, meine Meinung ohne Umschweife auszusprechen, so werde ich sagen: Man lud uns zur Rolle des Verräthers ein. Wir Iviesen also mit Indignation eine Mitschuld zurück, die uns mit einer gewissen Art von Gutmüthigkeit qngebotcn wurde, welche den ihr anhaftenden Schimpf noch erhöhte. Von diesem Augenblicke an war die Expedition für uns beschlossene Thatsache." (Lauter Beifall). Baron David sprach: Italien habe ver sucht, den September-Vertrag zu brechen, weil Preu ßen mit Frankreich zerfallen und Letzteres noch nicht schlagfertig vermuthete. Frankreich müsse in Rom bleiben, bis Italien seine Haltung geändert habe. Hierauf ergreift der Staatsminister Rouher das Wort. Rouher rechtfertigt die Intervention Frankreichs in Rom vom moralischen, religiösen und socialen Gesichts punkte. Er legt die Religion dar, durch welche Garibaldi den Katholicismus ersetzen wollte. Das Verhalten Italiens - sagte der Minister — war aufrichtig bis zum 21. August, nachher war es nachgiebig, unterwürfig, mitschuldig. Frankreich ist nach Rom gegangen, um einer Revolution, welche drei Stützpunkte hatte, nämlich Rom, Florenz und Paris, Halt zu gebieten. Unsere Truppen werden in Rom bleiben, so lange die Sicherheit des Papstes es erforderlich macht. Diese Sicherheit bedeutet nicht nur thatsächliche Ruhe, wir wollen auch, daß Italien ernste Garantien biete. Italien wird sich nie Roms bemächtigen. (Donnernder Beifall). Der Minister fährt fork: Gleichzeitig aber wünscht die französische Regierung die Einigkeit Italiens zu befestigen. Beides muß zusammen bestehen. Rouher weist die Interpellation zurück und fordert die Kammer auf, der Regierung ein Vertrauens-Votum zu geben, und namentlich, daß die Majorität sich nicht zer- splittere. / Wes« Reden hatten Yen» de» oben angeführten WHgt der gesetzgebende L-rp« gab Napoleon em BerMM-vWM. s-Stzaffachs'lB Jtalten auf lange Zeit wenigstens nicht Röck . , wird und wenn Menabrea im italienischen Parlament MSM «K Italien Rom als Hauptstadt so nothwendig btttüchT al« Frankreich Patts, so ist dies nur eine SelbM täuschung. Italien will erst Etwas erlangen, woranfi es absolut kein Recht hat ; Patt» ist aber die Haupt stadt von Frankreich seit Jahrhunderten. Was unser» Standpunkt in dieser Frage anlangt, so freuen wstf uns dieses Ausgangs von ganzem Herzen. Nicht,- daß wir den Römern eine bessere Regierung, als die römische Pfaffenwirthschaft ist, nicht von ganzem Herze» gönnten ; auch uns ist der Papst nicht blos das? Oberhaupt der Katholiken, «ns ist er ein rechts mäßiger europäischer Herrscher und wenn es der Revolution auch noch gelänge, den Papst abzusetzen und seiner ihm von rechtswegen gehörenden Staaten zu berauben, welcher König, welches Land ist dann noch sicher, daß man ihn unter großartigen Phrasen von Einheit u. s. w. von dem Stuhle seiner Väter fortjagt und das Volk in die militärische Zwangs jacke steckt? Frankreich hat sich, das stellt sich immer klarer heraus, um die europäische Ordnung durch sei» Niederhalten der europäischen Revolution ein großes Verdienst erworben, denn es kommt nicht darauf an, daß ein König, wie Victor Emanuel, übermüthig durch das Berauben anderer Fürsten, der Revolution seinen königlichen Purpur leiht. Umsturz bleibt Um sturz, mag auch einmal ein König mit Umstürze» helfen, um seine Hausmacht wachsen zu lassen. In Italien sieht's unter solchen Umständen gottserbärmlich aus. Das neubackene Königreich steht vor der Hellen Revolution oder dem Staats streich. Bereits sind eine Anzahl Verschwörungen entdeckt, die sich namentlich gegen das Leben Na- poleon's richten. Das Cabinet Menabrea sammelt Truppen auf Truppen um Florenz, nm im entschei denden Momente die italienische Verfassung zu Boden stampfen zu lassen und eine Diktatur nach dem bewährten französischen Muster einzurichten. Bei denk Einflüsse, den die italienische Bewegung auf die Entwickelung der Dinge in Deutschland ge habt hat, werden wir die Ereignisse am Palast Pitti, woselbst der König Victor Emanuel refiditt, mit scharfem Auge beobachten. Ein gut Stück deutscher Geschichte wird dort gemacht. Im übrigen haben die französischen Truppen nunmehr Rom gänzlich geräumt, sie stehen nur noch in Civita vecchia, scheinen aber dort nicht ohne Weiteres Weg gehen zu wollen, wenigstens deutet die Legung eines telegraphischen Kabels von dort bis zur französischen Küste darauf hin, daß sich die Franzosen den Weih nachtsbaum in Italien anzubrennen gedenken. Noch zwei Worte über die Conferenz. Es ist schwer, darüber etwas sicheres zu schreiben. WaS heute ausgemacht ist, gilt morgen nichts mehr, da mit übermorgen etwas anderes geglaubt werde. Die neueste Wendung der Conferenzftage scheint dem Plane aber wieder etwas günstiger zu sein. Nament lich betreibt Herr von Beust da» Zustandekomcketi derselbe», selbst wenn ein Programm dastk MA »W gekgt würde, ja selbst wenn der Papste» kömmenstch