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fWUche Bräuer find diese in glerche Lage mit den prAiMHn Brauern gesetzt worden. Die nächste Htzung der zweiten Kammer findet nächsten Montag stM Der Hauptgegenstand derselbm ist die Be- rathung des Berichts der Zwischendeputation über dett Entwurf einer Kirchenvorstands- und Synodal ordnung für die evangelisch-lutherische Kirche des Königreichs Sachsen. Die Majorität der Zwischen deputation beantragt durch den Referenten Haber korn: Die Annahme des Entwurfs mit vielfachen dazu zu beschließenden Abänderungen und Zusätzen. Der Abg. Riedel beantragt hingegen, den Entwurf abzulehnen, jedoch an die Regierung die Aufforderung zu richten: dieselbe wolle der Ständeversammlung noch aus dem gegenwärtigen Landtage einen Gesetz entwurf zur Wahl einer Vorsynode vorlegen, welche berufen ist, über die Verfassung der evangelisch-luthe rischen Kirche zu berathen und zu beschließen. Man sieht über diesen Entwurf sehr interessanten Debatten entgegen. — Das am 2. Nov. an die zweite Kammer gelangte Finanzgesetz veranschlagt die directen Steuern für 1868 auf 9 Pf. Grundsteuer und 2 Pf. Zuschlag pro Einheit, die Gewerbe- und Personalsteuer mit drei Fünftheilen Zuschlag (statt vier Fünstheile), also ermäßigt gegen 1867 um ein Fünftheil. Ueber die Gewerbe- und Personalsteuer wird eine besondere Vorlage an die Stände gelangen, wodurch eine wesent- üche Erhöhung dieser Steuer, wenigstens in vielen Abteilungen derselben, beabsichtigt wird, welche die Zuschlagsabminderung ausgleicht. Auch wird die Einführung einer Wechselstempelsteuer beabsichtigt. In Radeberg haben sich eine Anzahl Männer zu dem Zwecke vereinigt, durch freiwillige Beiträge dem am 6. Septbr. 1757 daselbst geborenen Dichter A. Fr. Langbein (gest. 2. Januar 1835 in Berlin) an dessen Geburtshaus, dem dortigen Schlosse, ein Er innerungszeichen in Form einer Gedenktafel zu errichten. Am 2. Novbr. Nachmittags war in Stolpen Jung und Alt auf den Beinen, um den imposanten Zug zu schauen, der von einem Musikchor begleitet von den nahegelegenen Kammergutsvorwerken sich durch die Stadt nach dem Hauptgute Rennersdorf begab, wo Herr Amtsverwalter Böhme nach ein gebrachter Ernte seinen vielen Arbeits- und Dienst leuten ein Fest gab. Berittene Wirthschaftsbeamte führten die einzelnen, festlich geschmückten Arbeiter- abtheilungen, in deren Mitte ein großer, mit allen nur denkbaren Früchten, die in Rennersdorf erzeugt worden, geschmückter Wagen sich befand. Derselbe wurde von 4 Prachtexemplaren von Ochsen gezogen und von kleinen Jockeys geritten, die bereits beim Kartoffellesen die Rennbahn kennen gelernt hatten. Infolge eines Postvertrages mit England, den Preußen im Begriff steht abzuschließen, wird künftig hin das Porto für einen Brief ans Norddeutschland nach England nicht mehr als 2 Ngr. kosten. Wie aus Chemnitz Merlässig verlautet, ist der Soldat Lohs, der muthmaßliche Mörder des Tischler- gesMen-Schulze aus Berlin (welcher letzterer am 22. IM d. I. im Wald bei Oederan erschlagen W«rde), im Hannöverschxn zqr Hast gerächt und an da» kvnigl. Bezirksgencht Zwickau eingeliefert worden. l W»< HWßMh asi m wich gräßlichen Mordthat berichtet, welche am 22 . v . M bei Kraußnitz an derPonikau-Ortrander Straßes» dem Bichtreiber Lukas aus Rußland verübt worden ist- Zu genanntem LukaS gesellte sich an diesem Tage ein gewisser Enke aus Rinnburg bei Dessau. Unterwegs erzählte ersterer unvorsichtigerweise, daß er 200 Thlr. Geld bei sich trage. Als beide gegen Mittemacht in die Gegend von Kraußnitz gekommen sind, ist Enke über Lukas hergefallen und hat ihn mit einem Steine erschlagen. Als der Mörder nun kein Geld bei ihm gefunden, so hat er ihm die Stiefeln ausgezogen und sich selbst damit bekleidet. Hierauf brach er in ein sogenanntes Backhäuschen, um darin zu übernachten, wurde aber dieselbe Nacht dort über rascht und da man Blutspuren an seinen Kleidern entdeckte, auch sofort festgenommen. Am andem Morgen fand man den Erschlagenen in einem Graben. Der Mörder hat bereits ein vollständiges Geständniß abgelegt. Lukas hatte 70 Wunden am Kopfe. Enke ist ein steckbrieflich verfolgter Bäckergeselle, der erst vor sechs Wochen ans der Strafanstalt Zwickau entlassen worden ist und seitdem wieder verschiedene Diebstähle ausgeführt hat. In den Abendstunden des 1. Novbr. sind in Wolkenburg bei Penig der Gartcnnahrungsbesitzer Schettler, 63 Jahr, und dessen Ehestau, 59 Jahr alt, außerhalb des Gehöftes mit einem beilartigen scharfen Instrument, durch Einschlagen der Hirn schale und unter Beibringung mehrerer klaffender Wunden am Kopfe ermordet worden. Schettler wurde circa 100 Schritt von seiner Wohnung und dessen Ehestau dicht in der Nähe der Wohnung aufgefunden. In besagter Wohnung haben nur die Schettler'schon Eheleute und eine Dienstmagd, welche aber etwas geistesschwach ist, gewohnt. Der Mörder,, welcher noch nicht ermittelt ist, hat aus der Schett- ler'schen Wohnung nichts entwendet. Neueste Nachrichten. Paris, 3. November. Die „Presse" will von einer Unterredung der beiden Kaiser, des Freiherrn v. Beust, des Marquis de Moustier und des Staats ministers Rouher wissen, bei welcher die Ueberein- stimmung der beiderseitigen Interessen bezüglich Ita liens, Deutschlands und des Orients constatirt worden sei. Auch Oesterreich wolle die Erhaltung der welt lichen Macht des Papstes. Bezüglich des Orients verlange die beiderseitige Politik die Erhaltung der Türkei. Hierin liege die Basis des Einvernehmens beider Staaten mit England. Die Reise des Frei herrn v. Beust nach London stehe hiermit in Ver bindung. Beide Kaiser seien von der Nothwendigkeit überzeugt, in Europa eine feste und gesetzmäßige Ord nung unter möglichster Wahrung des Friedens zu constituiren. ' London, 3. November. In hiesigen diploma tischen Kreisen spricht man von einem Rundschreiben, wücheS'Hrhr. v. Beust von Paris aus'am die Ver treter Oesterreichs bei den Großmächten erlasstm-habea- soll. Das, Rundschreiben entwickle die Gefichtspunkte, von denen ayS Oesterreich die. neuesten Ereignisse iuS AM fasse. Freiherr v,. Beust, davon uuMhW,