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^Mzwayge», WwM <r» EensuS. — In Bezug auf da- Fürlspfennig- -Porto in Sachsm, deffen bevorstehender Wegfall ja gewiß zu beklagen, erhalt dasselbe Blatt aus Berlin von guter Hand folgende Aufklärung: Preußen hat vom ausnahmslosen Festhalten an dem einheitlichen Portosatze das Gesetz selbst abhängig gemacht, ist da- ) gegen schließlich auf die von Sachsen beantragte Herabsetzung des Packet-Porto- eingegangen. Das ^Brief-Porto innerhalb det Städte wird übrigens dadurch nicht berührt, da der Grundsatz festgehalten „Pird, daß das Gesetz nur den Porto-Taris feststelle von Postanstalt zu Postanstalt, nicht aber den inner halb des Bezirks einer Postanstalt ; letzteres ist Sache des Reglements, das das Bestellgeld innerhalb des geschloffenen Bezirks einer Post-Anstalt aufheben oder niedriger stellen kann. Filialen oder Exposituren gelten nicht alS besondere Post-Anstalten. ° Der zweite diesjährige Roß- und Viehmarkt zu Friedrichstadt-Dresden wird Montag und Dienstag, den 4. und 5. November, abgehalten. Das „Dr. I." schreibt aus Frankenberg bei Chemnitz vom 15. October: In Uhlands Technikum allhier, welches im Jahre 1865 zu Mittweida be gründet, zu Ostern d. I. hierher übergefiedelt ist, sand gestern eine Prüfung der Schüler, verbunden mit einer Auslegung der Schüler-Arbeiten und Lehr mittel statt. Die anwesenden Zuhörer sprachen hie rüber allenthalben ihre volle Befriedigung aus. Das . Technikum hier ist im verflossenen Sommer-Semester von 52 Schülern (darunter 30 Pensionären) besucht gewesen, davon 20 aus dem Königreich Sachsen, 7 aus den sächsischen Herzogthümern, 13 aus Preußen, 1 aus Bremen, 2 aus Deutsch-Oesterreich, 2 aus Ungarn, 1 aus der Schweiz, 3 aus Rußland, 1 aus Venezuela, 2 aus Brasilien gebürtig. Für das be vorstehende, mit dem 21. October d. I. beginnende Winter-Semester sind zu dem Bestand bereits 15 neue Zöglinge und Schüler angemeldet. Auf dem Kirchhof zu Schneeberg sieht man jetzt noch Rosenstöcke in voller Blüthe stehen, was um so mehr zu verwundern ist, da Schneeberg schon in der Region liegt, die sich dem sogenannten säch sischen Sibirien nähert. So gehört es auch in dortiger Gegend nicht zu den Seltenheiten, daß Fruchtbäume in diesem Jahre zwei Mal geblüht und Früchte ge tragen. Am 24. Octobcr verunglückte auf einem am großen Gehege bei Dresden liegenden Schleppdampfer der Feucrmann des Schiffes dadurch, daß er, nachdem bereits der Dampf in die Maschine gelassen war, mit dem Kopfe noch einmal in den Radkasten sah. Fast in demselben Augenblicke setzten sich die Räder in Be wegung und klemmten den Kopf des Unglücklichen so ein, daß fast augenblicklich sein Tod erfolgte. Sein Leichnam wurde nach dem Friedrichstädter Kirchhofe gebracht. Eine Schuld an diesem traurigen Falle ist, wie berichtet wird, Niemandem, als dem Verunglückten, Namms Emil Klinkicht aus Königstein j 22 Jahre alt, selbst beizumessen. Am 24. d. M Abends gegen 8 Uhr brach jn dem Streuversatz des Häuslers und Webers Johann ' August Köther in DornhennerSdorf bei Löbau Feuer uuß, wodurch üiit Sttchhdücht^rsicheM- Mhnhaus iu vHer Ant MzüOMtzMchett WOchl. Wegen des zu schnellen Umsichgreifens des Feuer- konnte nur wenig von dem übrigens nicht versicher ten Mobiliar gerettet werden. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt. - - - -»E Neueste Nachri cht en.^ ?^ Berlin, 28. Octbr. Der Fürst v. Hohenlohe und der bairische Reichsrath Freiherr von Thüngen wurdm gestern Abend vom Minister-Präsidenten Grafen v. Bismark empfangen und zum Diner ge laden. Heute ertheilte der König dem Fürsttn von Hohenlohe und dem Freiherrn von Thüngm im Beisein des Grafen v. Bismark, welcher vorher Vor trag bei Sr. Majestät gehalten hatte, Audienz. Der Fürst v. Hohenlohe und der Freiherr v. Thüngen kehren heute Abend nach München zurück. Paris, 27. October. Der heutige „Moniteur" schreibt: Der Abgang der Flotte und der Truppen nach Civitavecchia war auf den Wunsch des Königs Victor Emanuel bis zum gestrigen Abend ausgeschoben worden; da jedoch noch immer kein neues Ministerium in Flormz gebildet ist und die revolutionären Schaaren fortfahren, in die päpstlichen Staaten eirjzudringen, und Gefahren für Rom selbst befürchten lassen, so hat die französische Regierung die beschlossene Occu patio» nicht länger vertagen dürfen und ließ der Kaiser von seinem Beschlüsse in Florenz Mittheilung machen. Paris, 27. October. Der „Etendard" enthält folgende Nachrichten: Die Flotte ist erst gestern Abend 8 Uhr in See gegangen und kann am Montag Morgen in Civitavecchia eintreffen. Die Ausschiffung der Truppen kann am Dienstag-erfolgen. Garibal- dische Banden überschreiten fortgesetzt ohne Be hinderung die päpstliche Grenze. Seit 3 Tagm giebt es keine Regierung mehr in Italien. Die revolu tionären Comites sind allein in Thätigkeit geblieben. — Das hier circulirende Gerücht, König Victor Emanuel habe abgedankt, ist unbegründet. Florenz, 27. Octyber. Eine Proklamation des Königs mißbilligt die Expedition der Freiwilligen gegen den Kirchenstaat und verheißt eine gemeinsame Regelung der römischen Frage durch Italien und Frankreich. Nachdem Cialdini seine Entlassung genommen, hat sich Victor Emanuel wider alles Erwarten mit der klerikalen Partei verbunden und dem Ge neral Menabrea die Bildung des Cabinets über tragen, welche bereits erfolgt ist. Gleichzeitig ver öffentlicht die amtliche Zeitung folgende Proklamation des König-: „Die revolutionären Bandera handelten ohne königliche Autorisation. Die Respectirunz internattonaler Verträge ist gegenwärtig für die Regierung eine unerläßliche Ehrenpflicht, ist noth- wmdig, Italien vor den Gefahren zu bewahren, welche die Versuche dieser Banden ihm bringen; gleichzeitig Europa zu überzeugen, daß Italien, seinen Verpflichtungen getreu, die öffentliche Ordnung nicht stören will. Der König hofft, daß die verirrten i Bürger ihre unüberlegten Pläne aufgebeu." Wenn