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Vermischtes. — Aus Neusaatz vom 4. October wird Folgen des über einen Mord geschrieben: „Bor ungefähr 20 Tagen sind die beiden hiesigen Fleischhauermeister S. Böhm und Daniel Maurer in der Absicht von hier abgefahren, um auf dem Markte zu Mitrovitz Hornvieh einzukaufen. Kaum im Walde zu Kameüitz angelangt, wurden sie von Wegelagerern überfallen und, wie man es an den gefundenen Leichnamen wahrnahm, auf eine grausenerregende Art ermordet. Mit Stichen in der Brust und abgeschnittenen Köpfen lagen nicht nur die beiden unglücklichen Opfer, son dern auch ein Knabe von 15 Jahren, der sie be gleitete und dem der Kopf zerschmettert ist, abseits der Straße und in der nächsten Nähe auch die ver hungerten Pferde noch im Wagen cingespannt. Heute wurden fünf dieses Mordes verdächtige Individuen hier verhaftet und geschlossen nach Kamenitz dem dort tagenden Gerichte überliefert." — Die Bewohner des zwischen Coburg und Meiningen gelegenen Städtchens Römhild und der Umgegend sind in glücklicher Verlegenheit ob ihres diesjährigen unermeßlichen Obstsegens, den sie wegen Entfernung von einer Eisenbahn nicht zu vcrwerthen im Stande sind und daher in den Zeitungen Händ ler und größere Consumenten dringend bitten, von ihnen ihren Bedarf zu beziehen. Die Preise deckten, wie sie versichern, die Erntekosten picht und durch Dürren sei die Menge des Obstes nicht wohl zu bewältigen. . baldianer herzugeführt. Die Insurgenten schütten 3000 Mann start zwischen Monte-Libreti, MoNtiHio- Romaoo, Nerola und Moricone conceutrirt M'-Wn. Eine andere Bande bedroht- Bagnvrea mit Plünde rung. In Dallecorsa (bei Frostnone) behaupteten sich am vorigen Dienstag freiwillige Landleute Wit wenigen Gendarmen gegen 200 Garibaldigner bis zur Ankunft einer päpstlichen Colonne. Die Gari- baldianer verloren 10 Todte und 46 Gefangene. Mehrere Städte in den Provinzen Viterbo und Fxo- sinone verlangen Waffen, um gegen die Insurgenten mitzukämpfen. Die Bevölkerung des Kirchenstaates verhält sich durchweg ruhig, gegen die Eindringlinge mehr und mehr Partei ergreifend. , Florenz, 16. October. Der größte Theil der Provinz Frosinone ist in den Händen der Insur genten. Die Garnisonen ziehen sich, fast ohne Widerstand zu leisten, zurück. Die Bewegungen der päpstlichen Truppen und der Insurgenten dauern nach verschiedenen Richtungen hin fort. (Dr. I.) C-ustrenz^im Btrtrrteru der verschiKeneu FMtioqen ^ überschritt, darlmteL diekürPaMs-e LWzittein de» Reichstags hat sich dahin geeintzt, keine Der- oUnistmW EisMenbtchizug^v-m MMyuWmßlH tagung des letzter» eintreten zu lassen , sondern die ein anderer Zug - am vorigen Dienstag; -8M Osri« äußersten Kräfte .aufzubieten, damit bis zum 26. d. ' ' ' " "" ' - Mts. Alles erledigt sei. Was nicht fertig wird, soll unerledigt bleiben. Wien, 16. October. Die heutige „Abendpost" veröffentlicht ein Handschreiben des Kaisers an den Cardinal-Erzbischof Rauscher, welches die Erwiderung auf die Adresse der 2b Bischöfe enthält. Das Schreiben lautet: „Lieber Cardinal Fürst-Erzbischof Rauscher! Die von den Erzbischöfen und Bischöfen, welche Sie in den letzten Tagen des Septembers d. I. zu einer Conferenz in Wien versammelt haben, an Mich gerichtete und Mir nach Meinem Hoflager in Ischl zugeschickte Adresse habe ich Meinem ver antwortlichen Ministerium zugemittelt. Ich würde gern den oberhirtlichen Eifer und die wohlmeinenden Absichten, welche es den versammelten Bischöfen als Gewissenspflicht erscheinen lassen mochten, neuerlich, gleichwie in den Jahren 1859 und 1861, für die Wahrung der Rechte und Interessen der katholischen Kirche mit einer feierlichen Erklärung einzustehen ; allein Ich muß es beklagen, daß dieselben anstatt, wie Ich es gewünscht hätte, die ernsten Bestrebungen Meiner Regierung in den cinschlagenden wichtigen Kragen zu unterstützen und deren so dringende Lösung im Geiste der Versöhnung und des Entgegenkommens zu fördern, es vorgezogen haben, durch Vorlage und Veröffentlichung einer die Gemüther tief erregenden Adresse jene Aufgabe zu erschweren, zu einem Zeit punkte, in welchem, wie die Bischöfe selbst treffend bemerken, uns Eintracht so sehr noththut und es dringend geboten ist, die Anlässe zu Zwiespalt und Beschwerde nicht zu mehren. Ich vertraue, daß die hochwürdigen Erzbischöfe und Bischöfe sich versichert halten, wie Ich allzeit die Kirche zu schirmen und zu schützen weiß, daß sie aber auch der Pflichten eingedenk sein werden, die Ich als konstitutioneller Regent zu erfüllen habe. Wien, am 15. Oct. 1867. Franz Joseph." Wien, 17. October. Die heutigen Morgen blätter begrüßen das kaiserliche Handschreiben an den Cardinal-Erzbischof Rauscher als die Hoffnungen neu belebend und das Vertrauen auf die Verwirklichung der constitutionellcn Bestrebungen stärkend. Der Hinweis auf die konstitutionellen Regentenpflichten verleihe dem Handschreiben den Werth einer poli tischen Kundgebung von größter Tragweite. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses crwahnte der Präsident das amtlich veröffentlichte Handschreiben des Kaisers an den Cardinal-Erzbischof Rausicher (siehe oben) und hob den allgemeinen freu digem Wiederhall über den kaiserlichen Ausspruch herv-vr, wonach alle Bestrebungen gegen den Consti- tutä'onalismus nicht zum Ziele führen und nunmehr Gewissensfreiheit und religiöser Friede herrschen sollen. Das Haus bringt auf Aufforderung des Präsidenten ein dreimaliges begeistertes Hoch aus den Kaiser aus. Hierauf wurde das rcvidirte Verfassungs grundgesetz mit 119 gege» 46 Stimmen in dritter Lesung cndgiltig vom Hause angenommen. Kirchliche Nachrichte M W von Bischofswerda sind den eingcpfarrtcn Ortschaften. In hiesiger Stadtkirche predigen am18. Sonntag nachTriniMs: ' - vis" 17 8ornttttUAD: HerrSvp. Ä. Aschüche; Ap.ieü;t7, Paris, 17. Ottvl^.^Der,,MomtE schreibt: Na<s»i,eÄp«j HerrDia«.»l. Stkv. N«x Bandm chabm d»e Grenzen des Kirchenstaates tDie »üchDde. Wb H. M-M.