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M MiMK MrM -lW , bcrybaukiche SNterrsik« in .OJwMu macht bekannt» daß bei ihm über 2H600 -l?MaM fir die Hinterlassenm der in Lugau Ber- " UnWckten eiugegangen sind. Der größte Theil die- ser Summe ist in den preußischen Bergamts-Districten gesammelt worden. Die Zahl der in Dresden anwesenden fremden - Familien, die sich den kommenden Winter daselbst ' aufzuhalten gedenken, vermehrt sich mit jedem Tag s und wird allem Anschein nach noch größer werden, indem , wie man hört, noch viele Familien, die sich bis jetzt in Paris, Karlsbad, Aachen und Vichh auf halten , gesonnen sein sollen, nach Schluß der Aus stellung und der Bade-Saison nach Dresden zu über siedeln. Bon den bis jetzt in Dresden verweilenden Ausländern besteht die größere Mehrzahl aus Ame rikanern und Engländern. Am 8. Oct. saß in Dresden auf der Anklage bank ein in Sünden ergrautes kleines Männchen, Namens Langbein, aus Zinnwald gebürtig, 67 Jahre alt, welches schon sieben Mal in Waldheim Strafen verbüßt und im Ganzen 22 Jahre seines Lebens in dieser Strafanstalt zugebracht hat und jetzt wegen versuchten Einbrnchdiebstahls in ein Gut in Ober- Carsdorf, trotz seines hartnäckigen Leugnens, wiederum zu l Jahr 4 Monaten Zuchthausstrafe verurtheilt wurde. Am 14. d. M. wurde der Maurer Tr. Krause aus Biela durch einen Schuß verwundet und in das ,^9armherzigkeitsstift" zu Camenz gebracht. Derselbe, ein bekannter Wilddieb, war von dem dortigen Revier jäger bei Wilddieberei betroffen worden, bei Annäherung des Jägers halte er das Gewehr weggeworfen und ergriff im Zweikampf das Gewehr des Gegners, wobei dasselbe losging und Krause schwer verletzt wurde. Preußen. Dem Beschlüsse über die Aufhebung der Wucher gesetze folgte am 14. October in der 19. Reichstags sitzung der über die Aufhebung derjenigen gesetzlichen Bestimmungen, welche dem CoalitionSrecht der Arbeitgeber Und Arbeiter entgegenstehcn. Für die Verhältnisse im Königreich Sachsen wird durch diesen Reichstagsbeschluß ebensowenig etwas geändert, wie durch den Beschluß über die Wuchergesetze, da das Princip des Schulze-Becker'schen Entwurfes nicht nur in Sachsen gesetzlich schon feststcht, sondern auch in der sächsischen Gewerbeordnung alles Das geregelt ist, was nun nach Aufhebung der Bestimmungen, welche das CoalitionSrecht der Arbeiter beschränken, zum Wohle der Arbeiter gesetzlich positiv zu be stimmen ist. i - Oesterreich. Der Kaiser hat am 14. October die Deputation des Wiener Gemeinderathes, welche die von letzterem in Erwiderung auf die (das Concordat in Schutz nehmende) Adresse der. Bischöfe beschlossene Adresse überreichte, auf das Gnädigste empfangen. Seine Majestät ertheilte folgende Antwort: „Ich werde diese Adresse meinem Ministerium übermitteln. Ich spreche ZMn Wrigens meine Zuversicht aus, daß der Grmeinderath meiner getreuen Haupt- und Re sidenzstadt Mrr^ thStige Bsstrebungen für die Hebung und Förderung deS Volksschukwesens ich gern anerkenne, weit davon entfernt ist, den Einfluß der Religion auf die Volksschule und auf die Bildung des iLehrerstandeS irgendwie schmälern zu wollen, da gewiß auch die Gemeindevertretung der Stadt Wien mit mir die Ueberzeugung theilt, daß die Religion die wichtigste und unerläßlichste Unterlage aller wahren, sittlichen Volkserziehung bilden müsse." — Die „Wiener Correspondenz" schreibt: Die Abreise des Kaisers nach Paris erfolgt am 21. d. M. In Nancy übernachtet der Kaiser und trifft am 22. Nachmittags in Paris ein. Italien. Einige Tage hindurch gaben die Nachrichten, welche über den Aufstand im römischen Gebiet ein trafen, der Annahme Raum, daß die Bewegung keine rechte Lebensfähigkeit habe und bald wieder vorüber gehen werde. So wie aber die Sachen jetzt stehen, ist daran nicht mehr zu denken, sondern Alles deutet mit Bestimmtheit darauf hin, daß das Ende der römischen Frage angebrochen und diese jetzt zur Entscheidung reif ist. Alle Bemühungen des Herrn Ratazzi, den Bedingungen der September-Convention gerecht zu werden, Bemühungen, welche von der revolutionären Partei und ihrem Führer Garibaldi mißverstanden, dem Minister von Seiten des Letz teren den schweren Vorwurf, „er mache Jtalim Schande", zugezogen haben, alle diese Bemühungen haben nicht verhindern können, daß die Bewegung, welche nun einmal durchaus populär ist, Dimensionen gewonnen hat, die den gegenwärtigen Bestand Ita liens in seinen Grundvesten erschüttern. Was man von Mangel an Führung bei den Insurgenten, von planlosem Hin- und Herziehen derselben gesprochen, stellt sich jetzt als wohlberechnet dar. Es gilt, die Aufmerksamkeit der sich höchstens auf 10,000 Mann belaufenden päpstlichen Truppen von dem Punkte, auf den es abgesehen, von Rom nämlich, abzulenken und sie durch fortwährend angestrengte Märsche in dem zum Theil unwegsamen Gebirge zu ermüden, um den, wie man jetzt allgemein annimmt, in der römischen Hauptstadt auf einen nahen Termin vor bereiteten Aufstand möglich zu machen und sicher zu stellen. Man nimmt ferner mit Bestimmtheit an, daß die päpstliche Regierung selber von der ganzen ihr drohenden Gefahr Kenntniß hat, aber im Gefühl ihrer Ohnmacht rathloS ist, wie sie derselben be gegnen solle. Die September-Convention kann nicht länger aufrecht erhalten werden; die italienische Regie rung ist es ihrer eigenen Sicherheit schuldig, sobald der Aufstand in Rom zum Ausbruch gekommen, diese Stadt zu besetzen, damit sie nicht zUm Heerde der Revolution Werre. Dem Papste aber wird nichts übrig bleiben, als entweder in seiner abweisenden Gesinnung verharrend, eine solche Besetzung seiner Residenz widerwillig zu dulden, oder aber durch ein freiwilliges Entgegenkommen, gleichsam auf dem Wege des Vertrages mit Italien, sich und seine geistliche Herrschaft unter den weltlichen Schutz Victor Ema nuels zu stellen. Neueste Nachrichten. B e r ljn,17. Oktober. Eine gestern Abend beim Bundeskanzler Grafen von Bismark stattzchÄtd