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der-öhmifchen Kronesind mit wchchnuiM Frechm- bezeugungen Settm der Czechen wieder nach Prag zurückgeführt worden. Von Napoleon berichtet der Telegraph täglich Reden, die er an die Gemeindevertretungen der Städte des nördlichen Departements bei seiner Rund reise gehalten hat. Es galt das Fest der Vereinigung Flanderns mit Frankreich zu feiern. Das Neueste davon ist aus Lille und Amiens. Aus Lille wird gemeldet: Der Kaiser besuchte vor seiner Abreise noch die hiesige Börse; auf die Ansprache des Prä sidenten der Handelskammer äußerte der Kaiser: Die Geschäfte könnten allerdings besser gehen, als sie gehen. Die Situation werde von gewissen Jour nalen in übertriebener Weise dargestellt; hoffentlich werde der Handel gleichzeitig mit der Gewißheit des Friedens wieder einen Aufschwung nehmen; er werde sich bemühen, das Vertrauen wieder herzustellen. — Der „Moniteur" bringt die Antwort des Kaisers auf eine Ansprache des Maires von Amiens. Seine Majestät sagte: „Ich habe mit der Kaiserin Frankreich von Straßburg bis nach Dünkirchen durchreist, und überall erfüllte uns ein warmer, sympathischer Em pfang mit der lebhaftesten Erkenntlichkeit. Nichts konnte — ich bin glücklich, dies zu constatiren — seit bald 20 Jahren das in mich gesetzte Vertrauen deS französischen Volkes erschüttern. Das Volk würdigt in richtigem Maße die Schwierigkeiten, welche wir zu überwinden hatten. Der Mißerfolg unserer Politik jenseits des OceanS hat nicht das Prestige unserer Waffen vermindert, denn überall besiegte der Muth unserer Soldaten jeden Widerstand. Die in Deutschland vollzogenen Ereignisse haben unser Land aus seiner würdigen und ruhigen Hal tung nicht heraustreten lassen. Das Land zählt mit Recht auf die Erhaltung des Friedens. Die Aufreizungen einer kleinen Zahl haben nicht die Hoff nung schwinden lassen, daß die liberalen Institutionen auf friedlichem Wege in das öffentliche Leben Ein gang finden werden. Der augenblickliche Geschäftsstill stand hielt nicht die gewerbthätigen Classen ab, mir ihre Sympathien zu beweisen und auf die Bemühungen der Regierung zu rechnen, um den Geschäften neuen Impuls zu geben. Diese Gesinnungen des Vertrauens und der Ergebenheit finde ich in Amiens wieder, im Sommedepartement, welches mir stets aufrichtige Anhänglichkeit bewiesen und wo ein sechsjähriger Aufenthalt mir gezeigt hat, daß das Unglück eine gute Schule ist, um die Bürde der Macht ertragen und die Klippen des Glücks vermeiden zu lernen. Die Kaiserin ist tief gerührt über die Art, wie Sie dieselbe an ihren vorjährigen Besuch erinnern; sie wünscht mit mir ihren Dank an alle zu richten, welche unter den gleichen Umständen Entsagung und Energie bewiesen. Mein Sohn wird der ihm bezeigten LiebeS- beweise würdig sein und mit dem Gedanken auf- wachsen, daß für das Glück des Vaterlandes Alles geopfert werden muß." Anzuerkennen ist dabei die Offenheit, mit welcher Napoleon von seinen Miß erfolgen spricht, wiewohl sich die Pariser über die »schwarzen Punkte" in der Geschichte Frankreichs, die dvch RaPolron verschuldet habe, luftig machen. Ueb«iM- kkt»M diese «Mn sichtbar die HÄÄq der Geschäfte «w MHM dels berechnet. Als solche begrüßen wir ' vuch^W ohne zu verkennen, daß der Kaffer mtt MsönbE Genugthuung von dem Range sprüht, den FraiflWch! (wicht infolge der Anschaffung der Chassepot-GeMhrr?)-' wieder in Europa eingenommen hat. Mast "sticht/ Napoleon fühlt sich etwas wieder. Aus Spanien klingen die Nachrichten über dM Verlauf des Aufstandes widersprechend, Thatsache scheint es aber, daß diesmal es sich um eine Insur rektion größeren Styls handelt, die man nicht s» leicht, am wenigsten durch lügnerische Telegramme/! beseitigt. wch Erwähnenswerth dürfte schließlich noch die in den letzten Tagen des vorigen Monats stattgehabte achthundertjährige Jubelfeier der Wartburg sein.' Dieses namentlich für den Protestantismus ewig denkwürdige Bergschloß, wo der große Reformator längere Zeit im Verborgenen lebte und wirkte, wurde im Jahre 1067 erbaut. Bei der Jubelfeier am 28. August d. I. brachte der Großherzog von Weimar folgenden Toast aus: „Auf der Wartburg rufe ich meinen Gästen Willkommen zu. Willkommen alle Dem, was diese Stätte vielbedeutend entgegenbringt. Seit 800 Jahren erhielt Gottes Hand diese Burg und machte sie zu einem Hort höchster nationaler Interessen. Die Erinnerung erhabener Beispiele der Glaubenstreue, der Opferfreudigkeit für die großen Zwecke deutscher Nation, der Pflege für Kunst und Wissenschaft bezeigen im Hellen Licht den Weg dex Toleranz, der Theilnahme an dem nationalen Wohl des fördernden Schutzes wahrer Bildung als den jenigen, welcher ein Segen bleiben möge für Gegen wart und Zukunft." Sachsen. Bischofswerda, 1. Sept. Von den in die Wahlliste des hiesigen, die Stadt Bischofswerda bildenden Wahlbezirks eingetragenen 957 Wählern haben sich bei der am 31. August stattgehabten Reichs tagswahl 369 betheiligt und davon 297 für Herrn Amtshauptmann von Salza und Lichtenau in Bautzen und 58 für Herrn Kaufmann Huste hier gestimmt, während sich die übrigen 14 Stimmen zersplittert hatten. Auch in Bautzen und aller Orten Sachsen« ist die Wahlbetheiligung eine sehr geringe gewesen. In erster Stadt wurden 2070 Stimmzettel ausge geben , davon sind im Ganzen 456 abgegeben, von denen noch 7 als ungiltig zurückgelegt werden mußten: ' Herr Amtshauptmann v. Salza und Lichtenau er-:; hielt die meisten 347 Stimmen, 41 Herr Huste jnM in Bischofswerda. — In Neukirch, Laus. Anth:,i betheiligten sich von 395 Stimmberechtigten lll uM erhielt erstgenannter Herr Amtshauptmann 99 StiG-i men. — In Löbau waren von 1100 Stimmberech tigten nur 458 Stimmzettel eingcgangen. DavMN trugen 376 den Namen des Herrn Mofig v. Aehren^ selb, 67 den des Herrn Landesäktesten v.Ähieltm.A-r In Dresden links der Elbe MMde Herr PrvstM vr Wigard und rechts per Ewe (kV. WahlkremcI der Herr Generalstaats-AnvaK Dr. Gchwatze Wtz