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yjHbMschMStzitzL 6-^chM «M; ist lücher- ttchl ^Wme» Wik nicht M em ggickliches EreiMß MM E» würde mvk sklavisch den norddeutschen Huyd namentlich in seinen vielen Schattenseiten ab- kWterfeien! Schon der Raum, den wir diesem Pro jekt (etwas mehr ist es vor der Hand noch nicht) gewidmet haben, deutet aber unsere Meinung an, die dahin geht, daß sich das Gesammt-Jnteresse Europas, die ganze Politik Preußens, Nord- und Süddeutsch lands, Oesterreichs und Frankreichs fast einzig und allein auf die süddeutschen Verhältnisse concentriren wird. Unser ganzes Wohl und Wehe, unsere Ent wickelung, ja die Existenz unseres Bundes wird be stimmt werden von dem Verlauf der süddeutschen Dinge. Werden diese Staaten allmälig, wenn auch in friedlicher Weise, annectirt und ausgesogen, so ist unser Loos nicht zu verkennen; wissen sie sich lebens fähig zu erhalten, so feiert das Princip des Födera lismus gegen die Einheitsbestrebungen einen Sieg, der auch uns wird zu Gute kommen ; an der Art, wie Frankreich und Oesterreich diesen Werdeproceß in Süddeutschland betrachten, wird man die Erhal- tmig von Frieden oder die Keime eines neuen Krieges stUdiren können; an der Art, mit welcher Preußen die Gründung des süddeutschen Bundes zu fördern oder zu Hintertreiben suchen wird, werden wir manche Fingerzeige sowohl für oder gegen die Erhaltung des Friedens als auch Unsere zukünftige Stellung in Deutschland erholtem Inzwischen herrscht im norddeutschen Bunde eine sehr angestrengte Thätigkeit. Der Bundesrath und seine Ausschüsse halten zahlreiche Sitzungen und haben alle Hände voll zu thun, um das Material für den Reichstag vorzubereiten. Mehreren Sitzungen des Plenums hat unser Minister von Friesen als Stell vertreter des Grafen Bismark präsidirt. Einige kleinere Staaten lassen sich, um die Kosten einer besonderen Vertretung durch Bundes - Commissare zu schonen, durch andere Staaten vertreten. Der General-Leut nant von Rieben, bisheriger Chef der Marine-Ab- theilung, ist prnfionirt worden und Contre-Admiral Jachmann hat dieses Departement als oberster Chef übernommen, ist gleichzeitig auch in den Bundesrath eingetreten. In Behinderung des Grafen Bismark führt Präsident Delbrück die preußische Stimme. Von den vielfachen Geschäften des Bundesrathes heben Wiv als die wichtigsten hervor: Eine Verordnung wegen der Salzsteuer, welche bekanntlich 2 Thaler pro Centner beträgt, nachdem das Salz-Monopol aufgehoben worden ist, ein Gesetz wegen Freizügigkeit im ganzen norddeutschen Bundesgebiete. Der Grund gedanke desselben ist die Ausdehnung des preußischen Niederkaffungsgesetzes für das gesammte Bundesgebiet, jedoch sollen dabei die Heimathsgesetze der einzelnen Staaten geschont werden. Wohl aber soll der Grund satz Geltunss in ganz Norddeutschland erlangen, daß die Gemeinden und Polizei-Behörden keinen Nord deutschen an dem yrte, wo er sich selbst eine eigene Wohnung und ein' Unterkommen zu verschaffen ver mag, dem,Äufenchakt verweigern oder durch lästige Bedingungen erschwer» sollen. Nur der Fall soll hierin eine Ausnahme machen, daß Neuzugezvgene im ersterr Jahrd wieher aüSgewiesen werden können, wenn deGltW eKwdaSsEErwÄ wrW ist - Der Bundesrach hat ftrner eine Ge schäftsordnung für sich eingeführt und Eich ein stimmig den Vertrag über die Fortdauer des Zoll vereins genehmigt, nachdem Oldenburg, Mecklenburg, Hamburg und Lübeck einige Erklärungen über die bei ihnen herrschenden besonderen Verhältnisse in Bezug auf den Zollverein abgegeben hatten. Sonst ist aus Norddeutschland nur noch zu be richten, daß Preußen demnächst um 2 Panzerfregatten „Kronprinz" und „Friedrich Carl" reicher sein wird. Eine Commission holt dieselben aus Frankreich und England ab. Die Polizei-Ouälereien, denen in Ber lin und Erfurt Literaten unterworfen sind, berühren wir nur flüchtig; wir hätten viel zu thun, alle diese Chicanen der ganz und gar verzopften preußischen Bureaukratie aufzuzählen. In Oesterreich ist dem Reichskanzler von Beust der erste Rang nach dem Obersthofmeister durch kaiserliches Schreiben verliehen worden, ein Zeichen, wie fest seine Position und geschützt gegen die In- triguen der Pfaffen und Junker ist, zugleich eine Demonstration gegen Rom. Dort hatte nämlich der päpstliche Minister, Cardinal Antonelli, sich in einer Unterredung mit dem österreichischen Gesandten Barott Hübner bei Gelegenheit der Verhandlungen über die Aufhebung des Concordats sich höchst ehrenrühriger Aeußcrungen über Herrn von Beust erlaubt, den die Pfaffen als ihren gefährlichsten Gegner ansehen, und nun antwortet der Kaiser in dieser Weise! Weniger erfreulich ist das Wenige, was aus den Verhand lungen der Ausgleichs-Deputationen den Weg zur Oeffentlichkeit findet. Der Kaiser soll Anfangs nicht we nig überrascht gewesen sein, daß die Ungarn nur 25K zu den Gesammtkosten der Monarchie beitragen, jetzt hört man nun gar, daß dieser 25procentige Patriotis mus ein viel bedenklicheres Gesicht macht. Die Un garn zeigen sich zwar bereit, allenfalls einige Pro- cente mehr zu gewähren, aber nur zu den Kosten für die Armee, die Marine und das Ministerium des Auswärtigen, nicht aber — und das ist die Hauptsache — zur Verzinsung der Staatsschuld. Die Milliarden Gulden, welche Oesterreichs Staatsschuld ausmachen, sollen die deutsch-slavischen Länder allein verzinsen und wiederbezahlen. Es liegt auf der Hand, daß diese unter solch' einer Wucht zu Grunde gehe» müssen oder — der Staatsbankerott bricht aus. Und letzteres wollen die Ungarn herbeisühren! Sie kommen so indirekt zur Erreichung ihres Lieblingswunfchrs. Von Seite der deutsch-slavischen Mitglieder wird aE rechtlichen und sittlichen Gründen dagegen angekämpft/ da sich aber die Ungarn darauf berufen, sie seim nicht anders von ihrem Landtage instruirt, so ist vor dSt Hand noch nicht abzusehen, wie sich diese Lebensfrage fiir Oesterreich allmälig entwickeln wird. Charakte ristisch ist es übrigens, daß die steinreichen KlöM in Oesterreich allmälig jetzt anfangen, Hypotheken aufzunehmen und das Geld in's Ausländ zü flüchten. Sie scheinen zu besorgen, daß auch ihr Grundbesitz! nun an die Besteuerung, vielleicht gar an die'Em«^ ziehunz kommt und sie suchen daher, davon zu Mtrtz' was zu retten ist. — Die im vorigen JÄhre vor HM preußischen Truppen geflüchteten Kvömmgs-ÄttsignM-