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Wochen bla t t für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt des Königlichen Verichtsamtes und des Stadtrathe» z« Kifchofswerda. Dich Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabend«, und tastet vierteljährlich 12'j, R-r. Inserate «erden nur dir Dienstags und Freitag« früh 8 Uhr angenommen. 63 I Sonnabend, den 1«. August. ! 1867 Sachsen. Bischofswerda. Nicht uninteressant dürfte folgende Uebersicht de» Geschäftsverkehrs sein, wie sich solcher im vergangenen Jahre 1866 bei hiesigem köoigl. Postamte herausgestellt. Versandt wurden: 77,532 gewöhnliche Briefe, 1287 recommandirte Briefe, 11,427 Packetsendungen ohne declarirten Werth, 393,003 Thlr. in Geld- und Werthsendungen, 16,679 Thlr. in Auszahlungen, 4212 Stadt- und Landbriefe, 3352 beförderte Reisende mit den Posten. — 8. August. Zu Ehren des heutigen Geburts-* tages Sr. königl. Hoheit des Prinzen Georg fand früh 6 Uhr große Reveille von dem Musik-Corps der hiesigen Garnison statt. Bischofswerda, 9. August. Gestern Abend wurden zwei Soldaten aus der Garnison Pulsnitz gefänglich unter starker Escorte hier eingebracht. Dem Vernehmen nach soll der eine auf seinen Haupt mann Herrn v. Döring, während derselbe mit seiner Gemahlin an einem Waldesrande spazieren ging, aus dem Walde einen Schuß abgefeuert haben; die Kugel sei dem Hauptmann nahe beim Kopf vorbeigegangen. Ob der Schuß absichtlich oder aus Versehen geschehen und was überhaupt Wahre» an der Sache ist, wird hoffentlich die bereit« eingeleitete Untersuchung ergeben. Wie es heißt, sind für das Königreich Sachsen zu Mitgliedern de» demnächst zusammentretenden BundeSratheS der Finanzminister Freiherr v. Friesen, Geh. vr. Weinlig ; Geh. Finanzrath von Thümmel und Oberst von Brandenstein ernannt worden. Der Zusammentritt des BundeSratheS ist für die Mitte dieses Monats in Aussicht genommen und wird der Termin für die Einberufung des Reichstages von der Beendigung der Arbeiten des BundeSratheS ab- der „D. A. Z." aus der Lausitz geschrieben wird, will die „freisinnig deutsche Partei" im zweiten Reichstags-Wahlbezirke wiederum den Adv. Mosig von AehcenfeldauS Löbau als Eandidaten aufstellen, welchen Namen dw konservativen ihm entgegenstellen werden, sei koch nicht gewiß, doch nenn« man'den Kaufmann A. Äauer in HÄrnhut. (Herr LandeS- Sltestk' wn' Thiels« hat eine Wiederwahl dem Ver nehmen nach abgelehnt.) : MWtzßwMer Iahrzaa». Das neue Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, herauSgegeben vom statistischen Bureau des Ministeriums des Innern, ist soeben im Verlage der C. Heinrich'schen Buchdruckerei in Dresden er schienen. Die bedeutenden staatlichen Umwälzungen des vorigen Jahres, welche in politischer und socialer Hinsicht auch an unserem engeren Vaterlande nicht spurlos vorübergegangen sind, sowie unsere Bezieh ungen zum ne« errichteten norddeutschen Bunde finden in dem Staatshandbuch die entsprechende Berücksich tigung und resp. Erläuterung, so daß Men, die sich eine genaue Kenntniß der jetzigen vaterländischen BrS« hältnisse verschaffen wollen, das Studium desselben angelegentlichst empfohlen wird. Zu Anfang dieses Jahres wurden in Sachsen gedruckt und verlegt 291 Zeitschriften, gegen 202 im Jahre 1865. Die politischen und Lokalblätter (109)- machen gegenwärtig 37,46, vor 12 fahren gerade die Hälfte der Gesammtzahl aus. Am stärksten haben sich die dem Handel und der Industrie gewidmeten Blätter (von 7 auf 33) vermehrt. In Sechzig allein erscheinen 127, in Dresden 46 Zeitschriften, in bc den Hauptstädten zusammen 86,81 Procent der gesammten periodischen Presse des Landes. Die Localblätter sind häufiger im westlichen als im öst lichen Thcile desselben. Vier Blätter erscheinen tag-, lich, 19 sechsmal, 12 fünf- bis dreimal, 51 zweimal in der Woche, 204 wöchentlich oder noch seltener Beim kgl. Oberappellationsgericht zu Dresden fand am 7. August die öffentliche Verhandlung wider die 28jährige Auguste Pauline Luderer aus Lengefrld statt, welche bekanntlich im October v. J. ihr Kind absichtlich in einem zum Dorfe Schneidenbach bei Reicheübach gehörigm Teiche ertränk hatte, wofür sie am 6. Juni d. I. vom kgl. Bezirksgericht zu Zwickau zum Tode verurtheilt wurde. Da« kgl. OberappellationSgericht bestätigte daS Urtheil erster Instanz. Abermals ein Todesfall durch einen Dtterhiß. Ein lOjLhrigrS Mädchen aus der alten Silbers Wäsche bei Frauenstein wurde am ISO, Juli, al« dasselbe an einem FeWrand« Beeren suchte, chisa einer Haselotter, auf welche e» wahrscheinlich gÜtebtH in die Ferse gebissen. Die Wunde war rmr wir der