Volltext Seite (XML)
Ker Frage, ob' die Königin Maris abretftn werde oder picht. Jedenfalls wird die schwergeprüfte, edle Dame nur auf ausdrücklichem Befehl ihteS Gemahls in Hietzing das Land verlassen. Die Umgestaltung des Landes geht immermehr vor sich, die gesammten Verwaltungsbezirke werden nach preußischem Dorr gange verändert. Die Vertrauensmänner, welche über das Schicksal Hannovers in Berlin berathen sollen , werden erst ENde dieses Monats zusammen« treten. Dann und wann wird eine Person nach Minden gebracht, eine andere wieder freigelassen; es erfolgen Adressen an König Wilhelm, worin gegen die Bildung einer wölfischen Legion geeifert wird, andererseits wird von der Polizei auf gewisse Per sonen gefahndet, Invaliden sollen ihre Pension ver lieren, wenn sie nicht noch nachträglich dem Könige von Preußen Treue schwören, kurz, das Land gewährt das Bild eines in schwerer Krankheit liegenden Mannes. Möchte diesem so braven Volksstamme bald ein glückliches Loos bescheert sein. Im Uebrigen nähern wir uns der politischen Sauergurkenzeit, selbst Zeitungsenten werden durch die Kälte an ihrem Aufstiegen gehindert. Das gute Thier sitzt still im Sumpfe. Nachtrag. Zur Bewaffnung der sächsischen, würtembergischen, darmstädtischen und badischen Truppen mit Zünd nadelgewehren sind von Preußen bereits an die be treffenden Regierungen über 30,000 dergleichen Ge wehre überwiesen worden und noch mehr als das Doppelte wird geschafft werden müssen. Wie die „Köln. Ztg." berichtet, tritt mit dem I. October d. I. die Gehaltverbesserung der unteren Offiziersstellen in Preußen ein, wobei der geringste Gehalt der Seconde-Leutnants auf 300 Thlr. jähr lich gebracht werden soll. "Auch-soll von jenem Zeit punkt ab der Gehalt der Regiments-Commandeurs nicht mehr nach der Anciennetät (Dienstalter) ver schieden sein, sondern die dazu ernannten Stabsoffiziere beziehen sogleich den höchsten Gehalt. Die in Berlin erscheinende „Zeidler'sche Corre- spondevz" vom 6. Juli sagt: Direkt uns aus Paris zugöhende Nachrichten schildern die allgemeine Stim mung daselbst als eine durchaus düstere. Der be reits vorhandene Gährungsstoff habe durch die letzte Maximilians-Affaire dermaßen an Nahrung gewonnen, daß eine Explosion bedenklichster Art nur noch eine Frage der Zeit sei. Aus München wird vom 9. Juli berichtet: Don gut unterrichteter Seite wird versichert, d-ß der neue Zollvereins-Vertrag gestern in Berlin unter zeichnet worden ist. Die Einsüdring- der preußischen Regierung, die in Berlin zusammentretende Post- Conferenz zu beschicken, ist Seiten BaiernS angenom men, dabei jedoch die Verschiebung deS auf den 8. d. in Aussicht genommenen EröffnungS-Termins und die vorgängige Mittheilung der BerathimgSgegenstände acheten worden. . - . > In der Sitzung des gesetzgebenden Körpers in Paris am 9. Juli sprachen bei der Budget- DiScussion Thiers, Granier de Cassagnac und Jüles Hwtt Sher Mexico. Favre sagte tü seiner heftigen Ittde, Maximilian sei im güten MaGry a« Vie französischen Versprechungen »ach MDco gegchtW? die französische Armee hätte ihn schützen pWm. Sein Blut werde aus Frankreich zurückfallm. SkaM* Minister Rouher protestirte energisch gegen diK Aeußerungen und fügte hinzu , die französische Re gierung habe Kaiser Maximilian wohl zwanzig Mal aufgefordert, mit dm französischen Truppen auS Mexico nach Europa zurüchukehren. Sachsen. Ä Am 6. Juli besuchte Se. königliche Hohett .der Prinz Georg die Städte Pulsnitz und Camenz, um Inspektion über die zur Zeit in beiden Städten be findliche Garnison abzuhalten. Außer der Begleitung des Herrn Adjutanten von Treitschke, hatten sich auch die Herren General-Major Nehrhoff von Holderberg, Oberst von Kochtitzkh von Bischofswerda mit ihren Adjutanten daselbst eingefunden. Nach Beendigung der Inspektion in Camenz besichtigte Se. königliche Hoheit noch das Rathhaus, die Stadt-Bibliothek, so wie die Hauptkirche rc. und trat nach einem ürr „golvnen Hirsch" mit dem Officiercorps eingenom menen Mittagsmahl gegen 5 Uhr die Rückreise an. Am 9. Juli, Nachmittags gegen 2 Uhr, ist die Königin Elisabeth von Preußen zu einem Besuche am königlichen Host in Dresden, per Extrazug von Berlin, eingetroffen. — Der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin sind am gleichen Tage von ihrer Reise nach Paris, über München kommend, wieder zurückgekehrt. Wie die „Dr. N." vernehmen, soll die Enthüllung des Friedrich-August-Denkmals auf dem Neumars in Dresden den 3. August d. I. stattfinden. Nach einer Mittheilung des KriegsministeriuupS hat das Commando des Armee-Corps im Anschluß an die auf die Organisation der Landwehr bezüglichen Bestimmungen angeordnet, 1) daß jeder Reservist oder Landwehrmann s) bei Reisen in das Ausland jedesmal, d) bei Reisen im Jnlande, wenn sie länger als 14 Tage dauern, vorher dem Bezirksfeldwebel Meldung davon zu machen, und daß letzterer den Erfolg dieser Meldung (Anzeige) schriftlich zu be stätigen hat; 2) daß, wenn die Reift in die Periode einer großen Landwehrübung fällt, der Bezirksfeld webel sofort Meldung an den Bataillons-Comman- danten zü erstatten und der Bezirks - Commandant alsdann entweder die Genehmigung zur Reise zu er« theilen oder solche, falls der Betreffende nach dein stattfindenden regelmäßigen Wechsel an der fraglichen Uebung Theil zu nehmen hätte, zu versagen hat; 3) daß, wenn im letzteren Falle besondere Verhält nisse eine Dispensirung des betreffenden Manne« von der Uebung dringend geboten erscheinen lasset» sollten, der Bezirks-Commandant eine solche Dispen sation ertheilen kann, dafern die Bezirks-Amtshaupk- mannschast, an welche sich der Betreffende deshach zu wenden hat, das Dispensations-Gesuch zur Be rücksichtigung empfiehlt. Aus Chemnitz wird deut „Dr. I." unter« 10. JÄi gemeldet: In Lugaü Hat wan gestern Abend durch die fortgesetzten Bersyche das Men Md mi- widerlegbarsten Lftwei« erhaktEdaß kä,Schacht «» unten herauf bi- etwa 360 ÄMt voÜsckkibig «W