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re der 1867. Sonnabend, den 13. Juli. 'M ')20t Pf- -wriuudrwanrigstrr Jahrs«». L m Be- thigen u und varten s Vk- s * schachte arme und ist i, vor harren, nährer i, und en, so m »e« iniger- uli. I gern e ganz « auch d VN" erz »er Unter- ren in örven. W Dagegen scheint die Absicht Napoleons, zu dem öster reichischen Kaiser eine BeileidSreise nach Wien zu unternehmen, jetzt noch in's Bereich der Vermuthungeu zu gehören. Napoleon selbst ist tief von dem Tode Maximilians erschüttert, kein Lächeln umschwebt seine Lippen und es mag in der That ein entsetzliches Be wußtsein sein, immer eine geheime Stimme sich zu flüstern zu hören, daß ohne ihn der feurige Maxi milian jetzt in dem erstarkenden Oesterreich eine hervorragende Rolle noch spielen würde. Diesem Schuldbewußtsein hat er kuger Weise einm Ausdruck in dem Briefe gegeben, den er an Franz Joseph richtete Es heißt da: „Ich sende Ihnen meine Beileidsbezeugungen ob der furchtbaren Nachricht vom Tode Kaiser Maximilians. Meine Betrübniß ist um so lebhafter, als ich den schmerzhaften Antheil der Verantwortlichkeit empfinde, der zugleich mit diesem Unglücke auf mir lastet. Aber Gott, der die An sichten und die Herzen prüft, weiß, daß ich nie eia anderes Ziel gehabt, als in diesen fernen Gegenden den Einfluß unserer Civilisation zu verbreiten. Hier für aber habe ich keinen edleren und würdigeren Vertreter gefunden, als dm unglücklichen Bruder Ew. Majestät." Andererseits bemühen sich die offi- ciösen Journale in Paris, die Schuld auf Andere zu wälzen, aus die Bereinigten Staaten, auf die Clert- calen, die Maximilian im Stiche gelassen, auf die Liberalm, welche ihn verrathen rc. Möglich, daß keine Partei ganz rein ist, aber der eigentliche Ur heber ist der Mann, der die Botschaft von Maxi milians Tode im Industrie-Palast erhielt, der dar auf die phrasenreiche Rede von der Cultur, Sitte und Arbeit hielt und der jetzt noch durch das peinigende Gefühl geängstigt wird, daß gewisse Papiere in sicheren Händen in Europa sind, die, wenn sie veröffentlicht werden, das ganze schändliche Spiel, das er mit einem unglücklichen deutschen Fürstensohne trieb, blos legen werden. Was sollen jetzt die Beschuldigungen gegen den Mörder Juarez helfen? Gott sei Dank, der Abscheu gegm einm Königsmörder ist, obwohl die Welt schon mehrere Könige das Schaffst hat be- " ' selbst in Amerika ht blos das Organ die Berliner „Na- Der Tod Maximilians, der wie eine Bombe mitten in die großartigen Pariser Festlichkeiten hinein platzte, hat nicht die Wirkungen gehabt, die man für die europäische Politik von ihm hoffte oder fürchtete, jemach dem Partei-Standpunkt, den man einnahm. Man glaubte fast allgemein, daß sich aus dem tra gischen Ausgang des mexikanischen Kaiserreichs eine Erkältung der immer inniger werdenden Allianz zwischen Frankreich und Oesterreich Herausstellen werde. Wie kann der Bruder des unglücklichen Fürsten mit dem, der ihm ein so jähes Ende be reitet, Harmoniken? Jndeß, mehr wie jemals zeigt sich heutzutage, daß die persönlichen Beziehungen der Fürsten nicht mehr so die Geschicke der Völker leiten, wie früher. Die Verwandtschaft Georg V. mit Eng land hat ihn nicht vor dem Verluste des hannöver- , schm Thrones geschützt; der bleiche Schatten des hohen stattlichen Max drängt sich vergebens zwischen die Kaiser zweier Völker, die jetzt eine gemeinsame Cultur-Aufgabe haben: dem Vordringen des Mosko- witenthums zu begegnen. Jeder Freund deutscher Bildung und der Civilisation wird diese Allianz mit Freuden begrüßen, wenn sich nicht ihre Spitze gleich zeitig auch gegm Preußen und Norddeutschland richtete. Noch aber sind wir nicht soweit, wir mögen es auch nicht glauben, daß Preußen nur der vorgeschobene Postm Rußlands ist, wir halten daher auch die alar- mirende Nachricht eines Wiener Blattes, daß ein Bündniß zwischen Preußen und Rußland einerseits «nd Oesterreich, Italien und Frankreich andererseits abgeschlossen sei, für falsch, übertrieben und verfrüht. Schon die Reise des Kronprinzen Humbert von Ita lien, welcher einstweilen noch Wien vermeidet, wohin er zuerst gehen sollte; als die ihm dcsignirte Braut, Die Erzherzogin Mathilde, noch nicht verunglückt war, eine Reise, die jetzt über Berlin nach Petersburg geht (man sagt, um sich eine Frau zu suchen), läßt wenig stens den Beitritt Italiens zu dem bewußten Bunde ... — , „ , . zweifelhaft erscheinen. — Andererseits hört man, steigen sehen, in ganz Europa und selbst m Amerika daß die Reise Franz Josephs nach Paris nicht auf- allgemein — eine Ausnahme macht bloS das gehoben ist, man ist nur im Ungewisim, ob er in- der eingefleischten Annexionisten, d'? Brrkir.r. eognito, ohne Grmahldt und wann er reisen soll. tional-Zettuvg". Auch die Verachtung, mit welcher für . .H Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes und des Stabtrathes zn Kifchofswerda. 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