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Mr »wählen. nd. Amts- WS AnMckllll für deu Abonnement viertelt. 1 M. 20 Pf. einschließl. de« »Jllustr. Unterhaltung-bl.' a. der Humor. Beilage »Seifen» blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Rrich-postanstalten. SS. Derirk des Amtsgerichts Eibenstock s > abend. JnsertionspreiS: di« und dessen -Umgebung. MM..L Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Libmstock. -— —----- - - 47. Jahrgang. -- —— - - Sonnabend, den 17. März LNOO kür teilen i. äugabea tt «erden. xsn, Lrm- :urLungon. .t: Ltlust- . tpparato» chgratsror- on-Untsr- sktrioltät. so, kodsr wgso uoä Lmuogsn üdLrampk, äluog von Ms nständc- ckaufen. n vom da ge- 'd. Bl. hmerzen, Mittel er- Ratnr- t großer Heilung Wärmste rchstr. rant. irz: tf-st i Well- «rft mit ichst ein- »««>-. Hatz ungen Werk: iruiix reis 3 in den Tan elbe« »r.2l, ung. zuver- e»r«kl. -t! s S«rl- iMines k. haar- > «N aU. o. valf. »tirtl ). ' Gra^. Hundesperre betr. Am 12. März d. I. ist im Gutsbezirke Schönheiderhammer ein nicht frei umher ge laufener Hund getödtet und bei der Sektion desselben das Vorhandensein der Tollwuth festgestellt worden. Es wird daher für den als gefährdet anzusehenden Gutsbezirk Schönheiderhammer vis zum 17. Juni 1900 die Festlegung (Ankettung oder Einsperrung) aller Hunde angeordnet. Der Festlegung gleich zu achten ist das Führen der mit einem sicheren Maulkorbe versehenen Hunde an der Leine; ohne polizeiliche Erlaubnitz dürfen Hunde aus dem ge fährdeten Bezirke nicht ausgeführt werden. Jeder Maulkorb mutz durch ein vom Genick über die Mitte der Stirn bis mindestens zur Nasenwurzel gehendes Metall- oder Lederband in seiner Lage erhalten und mit einem Lederriemen am Halsband befestigt werden. An den nicht aus Metall hergestellten Maulkörben müssen die Riemen, welche quer, senk recht oder schräg den vorderen Theil des Kopfes umgeben, mit Metallbändern gepanzert sein. Die Benutzung der Hunde zum Ziehen ist gestattet, wenn sie fest angeschirrt, mit ei nem sicheren Maulkorbe versehen und außer des Gebrauchs festgelegt werden. Die Verwendung von Jagdhunden istaestattet, wenn die Hunde außer der Zeit des Ge brauchs festgelegt oder, mit einem sicheren Maulkorbe versehen, an der Leine geführt werden. Werden Hunde diesen Vorschriften zuwider, frei umherlaufend betroffen, so kann ihre sofortige Tödtung verfügt werden. Zuwiderhandlungen gegen die angeordneten Schutzmatzregeln werden, soweit nicht höhere Strafen verwirkt sind (8 328 des Reichs-Strafgesetzbuchs) nach 8 66, Ziffer 4 des Reichsgesetzes über die Abwehr und Unterdrückung von Seuchen vom mit Geld ¬ strafe bis zu ISO M. oder mit Haft bestraft. Schwarzenberg, am 15. März 1900. Königliche Amtshauptmannschast. Krug v. Nidda. Lr Bekanntmachung. Der bisherige Hilssschutzmann Kerr Liokarä widert llaueis aus Markneukirchen ist heute als Schutzmann verpflichtet und eingewiesen worden. Eibenstock, den 15. März 1900. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtel. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser hat in einem Handschrei ben an Herrn v. Miquel diesem den Rath gegeben, er möge einen mehrmonatigen Urlaub zur vollen Wiederherstellung seiner Gesundheit nehmen, v. Miquel hat darauf dem Kaiser gedankt und gesagt, daß er sich auch ohne einen solchen Urlaub bald in in der Lage zu fühlen hoffe, den Anforderungen an seine Kräfle in vollem Umfang zu entsprechen. — Apia, 15. März. In Gegenwart der Vertreter der BertragSmächte, sowie Mataafar und Tamasese» ist die deutsche Flagge gehißt worden; danach fand eine öffentliche Versöhn ung der beiden Häuptlinge statt. I)r. Solf ist deutscher Gou verneur von Samoa. Da« Obergericht, der Gemeinderach, die Gemeindeämter und die Konsulargerichle haben zu bestehen auf gehört, die bestehenden Gesetze bleiben in Kraft. Die Eingebore nen verhalten sich sämmtlich ruhig. Line öffentliche Bekannt machung theilt mit, daß Samoa unter deutschem Schutz und deutsche Herrschaft genommen ist. — Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz. Die britische Flagge weht über dem Regierungsgebäude zu Biumfon- tcin und nach Lage der Dinge ist kaum in Aussicht zu nehmen, daß sie dort wieder verschwinden wird. Die Regierung de« Oranje-Staate» fühlt sich, nachdem Lord Roberts Besitz von Bl umfon kein genommen hat, in dem 10V Klm. nördlich davon gelegenen Whnburg nicht mehr sicher und hat deshalb, wie c« heißt, beschlossen, sich um fast noch 100 Klm. weiter in nördlicher Richtung nach Kroonstadt zurückzuziehen. Lord Robert« erkennt die jetzige Regierung nicht mehr an; denn er spricht in seinen Meldungen schon von dem »vormaligen Präsidenten de« Frei staat«, Steffi,,' und der »vormaligen Regierung', trotzdem er nicht behaupten kann, selbst schon die Regierungsgewalt über den ganzen Staat in sicherer Hand zu halten. Eine burische Truppen macht von etwa 12,000 Mann steht vorläufig noch völlig kampf bereit, vielleicht bei Brandhort, ihm diese Usurpation streitig zu machen. Eine FriedenSgesandtsckaft der Buren, bestehend au« dem Mitglied de« Ausführenden Rache« de« Oranje Freislaate« Fischer, dem Mitglied de« Au-führenden Rathe« der Südafrika nischen Republik Wolmaran« und dem Mitglied de« Oranje- Freistaate« Wessel«, hat sich auf den Weg nach Europa begeben. (Da« wird leider vergebene Mühe sein!) Die heule vorliegenden Meldungen lauten: London, 14. März. Eine Depesche de« Feldmarschall« Lord Robert« au« Blumfontein, 13 ds«. Mt«., Abends 8 Uhr, meldet: Mit Gotte« Hilfe und durch die Tapferkeit der Solda ten Ihrer Majestät haben die Truppen unter meinem Befehl Blumfontein besetzt. Die britische Flagge weht jetzt über dem Präsidialgebäude, welche« gestern Abend von dem vormaligen Präsidenten de« Freistaat«, Steijn, geräumt worden ist. Da« Mitglied der vormaligen Regierung, Fraser, der Bürgermeister, der Sekretär der Regierung, der Landrost und andere Beamte trafen mich zwei englische Meilen außerhalb der Stadt und über- reichten mir die Schlüssel zu den Regierungsgebäuden. Der Feind hat sich au« der Nachbarschaft zurückgezogen und alle« scheint ruhig. Die Bewohner Blumfontein« bereiteten den Trup pen einen herzlichen Empfang. London, 15. März. »Dailh Ehronicle' meldet au« Blum fontein vom 13. März Abend«: General French drohte, die Stadt heute zu beschießen, wenn sie sich nicht ergebe. Heule früh wurde die weiße Flagge gehißt und eine Deputation begab sich zum Feldmarschall Robert«, welcher um 9 Uhr unter lebhaftem Ova tionen seinen feierlichen Einzug hielt. Robert« besuchte die öffentlichen Gebäude von einer Volksmenge umdrängt. Präsident Steijn und die Mehrzahl der kämpfenden Burgher« sind nach Norden entflohen. Die Eisenbahn ist nicht beschädigt. Pretoria, 13. März. Vom Kommandanten Delareh ist eine Meldung über da« Gefecht bei Abraham«kraal vom 10. d. M. hier eingegangen; dieselbe lautet au«führlich wie folgt: Die eng ¬ lischen Streitkräfte, der Schätzung nach 40,000 Mann, näherten sich unseren Stellungen von zwei Seiten her. Sie beschossen zunächst die Positionen, wo General Cellier« Artillerie stand. Diesem Angriff folgte ein Gewehrfeuer, bei dem zwei Buren verwundet wurden. Al« die Engländer erkannt hatten, daß der Versuch, an dieser Stelle durchzubrechen, hoffnungslos war, mach ten sie einen zweiten Angriff und zwar auf unsere linke Flanke, die sich über eine Reihe von Hügeln erstreckte; an der höchstge legenen Stelle de« Wege« hatte ich mit 300 Mann Ausstellung genommen. Die Eroberung dieser Hügel war von großer stra tegischer Wichtigkeit für die Engländer. Da auch den Unsrigen die« klar war, entwickelte sich ein heißer Kamps, der von 9 Uhr Vormittag« bi« Sonnenuntergang dauerte. Die Unsrigen fochten wie die Helden und warfen dreimal die Massen der Engländer, die ihre ermüdeten Mannschaften immer wieder ersetzten, zurück. Jeder Versuch, unsere Stellung im Sturm zu nehmen, wurde abgeschlagen und bei Sonnenuntergang waren wir von den Eng ländern keine 50 Aard« entfernt. Die Engländer hatten schwere Verluste. Uebcr die Verluste auf unserer Seite kann zur Zeit keine genaue Angabe gemacht werden. London, 14. März. Dem Reuterschen Bureau wird au« LundeanSnek vom 10. März gemeldet: Zwei britische Offiziere mit einer Abtheilung Soldaten trasen gestern mit einer großen Abtheilung Aufständischer zusammen, welche gekommen waren, um 5900 Gewehre und eine große Menge Munition auszuliefern. Man erwartet, daß sich heute noch mehr Aufständische ergeben. Unter den Aufständischen, die sich bereit« ergeben haben, befinden sich drei Feldkornet«, unter der von ihnen au»gelieferten Munition befinden sich auch Expansivgeschosse. Wie die Gefangenen mit- Iheilten, haben sich andere Aufständische in Barklypaß ergeben. Zum Kommandanten Gibeon Cronje, der mit einem Kommando Brabant Widerstand leiste», wurden Boten gesandt, um ihm von der Uebergabe der Aufständischen Mittheilung zu machen. Cronje war entsetzt, al« er erfuhr, daß Bürger de« Freistaate« ihn im Stiche ließen. Der Distrikt von Barklh ist jetzt vom Feinde geräumt. Newhork, 15. März. Da« »Evening Journal' veröffent licht folgende Depesche de« Präsidenten Krüger au« Prätoria vom 13. März, die Burgher« werden erst mit dem Tode zu kämpfen aufhören. Unsere Streitkräfte gehen in gute Aufstell ungen nach der ersten BertheidigungSlinie auf unserem eigenen Grund und Boden zurück. Der Feldzug in Natal war länger zu unseren Gunsten al« wir erwartet haben. Die Engländer werden nie bi» Prätoria kommen. Die Burgher« Steijn, Jou bert und ich, wie alle anderen sind einig, e« ist kein Streit zwischen lln« vorhanden. Gott helfe un«. London, 15. März. Cronje wird mit seiner gefangenen Armee heute oder morgen auf den Transportschiffen .Pindari', »Orient', .Manila', »Cith os Cambridge' und »Mongolian" unter Eskorte des britischen Kreuzer» .Niobe' von Kapstadt nach St. Helena verschifft. E« wird hier versucht, diese Maßregel au« humanen Beweggründen zu erklären, nämlich weil den Gefangenen auf der englischen Insel größere Bewegung-sreiheit gewährt wer den könne al« in Kapstadt. Allein da» kann kaum ehrlich ge meint sein, denn alle Welt weiß hier, daß der bloße Gedanke an eine Seereise für die Mehrzahl der Buren ein Gräuel ist. Wahr scheinlicher ist, daß man die technische Unmöglichkeit erkannt hat, bei der Gährung unter der gesammten Affikander-Bevölkerung in deren Mitte eine so große Anzahl Buren auf die Dauer ge fangen zu halten. Man fürchtete englischerseit« eine erfolgreiche Verschwörung zur Befreiung der Buren. Ein Exchange-Tele gramm au« Kapstadt meldet, Oberst Schiel habe einen vergeb lichen Fluchtversuch gemacht. Locale und sächsische Nachrichten. — Sosa. Sonntag, den N. März, Abend« 8 Uhr fand im Gasthof zum Ring eine Aufführung de« hiesigen Gesang. Verein« und zwar zum Besten der hiesigen Kirche statt. Den Haupttheil de« Programm« bildete »der Bergmann«gruß von Lnacker', dessen Vortrag unter der bewährten Leitung de« Dirigenten de« Gesang-Verein», Hrn. Kirchschullehrer Meier, in Soli«, Chören, Klavierbegleitung und Deklamation voll unv ganz befriedigte, wie e« der reiche Beifall deutlich bewie«. Die übrigen Nummern de« Programm» wurden ausgefüllt durch humoristische Borträge, die oft infolge ihrer Komik wahre Beifallsstürme entfesselten, dcSgl. durch Vorträge von Gesang, Klavier und Geige, die eben falls ein dankbares Publikum fanden. So war der ganze Abend heitrer Muse geweiht und wird derselbe allen Zuhörern von Nah und Fern noch lange in freundlicher Erinnerung bleiben. — Johanngeorgenstadt, 14. März. Ein tragische« Ge schick scheint gegenwärtig über der sogenannten .Dreckschenke' in Breitenbach zu walten. Gestern vor 7 Wochen starb nach kurzem Kranksein die rührige Besitzerin derselben, Frau Theresia Hahn. Seit längerer Zeit batte Frau Hahn ihre ältere Schwester, die sehr korpulent war, bei sich. Auch hatte sic vor ihrem Tode Bestimmungen getroffen, nach welchen ihre Sckwester bi« zu ihrem Tode bei der nunmehrigen Besitzerin de» genannten Gast hauses wohnen konnte. Die fürsorgendcn Anordnungen der Frau Hahn hatten jedoch keine lange Gültigkeit. Gestern früh wurde ihre Schwester todt im Bette aufgefunden. Die so schnell au« dem Leben Geschiedene wird nun genau nach 7 Wochen zu derselben Stunde au« dem Hause getragen werden, zu der ihre verstorbene Schwester begraben worden ist. — Dresden, 14. März. Verschiedene preußische Blätter bringen Mitthcilungen über mehrere Selbstmorde, die sich inner halb der letzten fünf Monate bei dem Sächs. Fußartillerieregi ment Nr. 12 in Metz zugetragen haben. Die dabei gemachten Angaben entsprechen zum Theil nicht den Thatsachen. Nach deu von den »DreSdn. Nachr.' eingezogenen Erkundigungen handelt e« sich um den Selbstmord eine« Rekruten bei der 5. Kompagnie, bei welchem Schwermuth al« Motiv sestgestellt ist; sodann um einen Selbstmordversuch eine« Rekruten der 3. Kompagnie, bei dem da« Motiv noch nicht erörtert worden ist, und um einen Todesfall eines Rekruten der 8. Kompagnie, bei welchem nicht sestzustellen war, ob Selbstmord oder Unglücksfall vorlag. End lich hat am 7. März ein Oberleutnant, welcher an einer unheil baren Krankheit litt, Selbstmord begangen; er gehörte der 9. Kompagnie an. — Dresden. Um den Schluß de» Landtage» der im ersten Drittel de» Monat« Mai erfolgen soll, zu dem beabsichtigten Zeitpunkt zu ermöglichen, werden die Osterferien voraussichtlich auf die Zeit vom N. bi» zum 23. April beschränkt werden. Trotz der fleißigen Thätiglcit der Kammermitglieder im Plenum sowohl wie in den Deputationen, welch letztere fast täglich stun denlange Sitzungen abhallen, dürste der noch vorliegende reiche Arbeitsstoff aber doch nicht ganz in der laufenden Landtag«periode bewältigt werden können. In eingewcihten Kreisen herrscht die Ansicht, daß vor allen Dingen der Etat und die mit dem neuen bürgerlichen Gesetzbuch begründeten Regierungsvorlagen verabschie det weiden müssen, daß dagegen die Vorlage über die Wohnungs geldzuschüsse für die Staatsbeamten und der Entwurf eine« Enl- cignungSgesetze» für da« Königreich Sachsen zurückgestellt werde» wird bi» zum nächsten ordentlichen Landtage. Auch eine größere Anzahl der eingegangenen Petitionen wird unerledigt liegen blei ben müssen. Beträgt doch deren Zahl bi» jetzt allein über 1100 und ist doch noch nicht einmal die Hälfte davon erledigt. Ange sicht« dieser Thatsachen und der langen Dauer de« Landtage« fragte man sich nicht mit Unrecht, ob denn die Hindernisse für eine alljährliche Einberufung der Stände wirklich so bedeutende sind, daß de«wegen wichtige Gesetze rc. um zwei Jahre hinau«- geschoben werben müssen. — Zwickau. Wie da» »Zwickauer Wochenblatt' erfährt, ist der Belegschaft eine« kleinen Steinkohlcnwerke« de« hiesigen Revier«, welche sich am letztvergangenen Streike nicht betheiligt hatte, eine freudige Ueberraschung dadurch zu Theil geworden, daß die Werksbesttzer ihren Arbeitern für die bewiesene Treue am letzten Lohntage ein Geschenk von je 20 M. gewährten. Auch auf einem anderen Werke sollen diejenigen Arbeiter, die sich von dem Streike fern gehalten haben, mit einem Geschenk im Betrage de« Schichtlohne« für zwci Tage belohnt worden sein.