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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 08.03.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190003089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19000308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19000308
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-08
-
Monat
1900-03
-
Jahr
1900
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uropäischen ! zu machen, undeutlich chlimmsten- Ich f gut eng e. — Da« allein aus n, die auch ich — silt- n hat. In ule Kolon! ntcrworfen sschaftliche» nen immer :e» auSge- luf, nicht« Lese Eigen- rächt. Der st nämlich ne gewisse iben. Für cht, da sie glich sind. Engländer ingegangen LranSporl- m Oranje- als näch- >i de Sak >, denn in nickS »ich il an, und lßte, schlug S ihr im eS Pathos n jämmer- — durch nhsr Mi?" imelte er, hat eigene den, aber auch mit das Alle« itlitz ging Lewer hür h hin und esseln der Stunden In alten ißigjährige z'S bergab denn die nen ihnen irden, ich ein Onkel, mit vieler e, kräftige da waren ngc Zkla> >ietel mir erzählen, al« mein nd erzog, rach alter de« Weib 'S Herrn > aus da» rg seine» irr wieder So nimm kommen!" n. Mein und ver- vor plötz- >t, — die innten es und weiß denn als bgott, die r geführt t er mit der Seite echt- de» > Frechen der leib- u», seine Tod ge- wgehoben loch, daß lassen?" alte Ralf hlung in dröhnten istöße im er Nebel, ein Herz Moment strengung mit den ! war ja stieg und hselhaste, Bei diesem Anblick wich die wunderliche Angst von Ralf- Brust, er schöpfte ein paar Mal lies Athem und rief mit einer Stimme, die von der »orübergegangenen Noch noch etwa» zitterte: »Da« ist eine traurige, schreckliche Geschichte, Vater! Aber laß die Todten ruhen. Die Zeiten sind Gottlob vorbei und neue —" .Gah mi mit de nigen Tiden!" murrte der Alte. »Sie kommen doch! Und wenn wir morgen — ich meine, wenn Gesa und ich hier al» — Brautleute glaubst Du nicht, daß dann der ganze alte Gespensterspuk vor un» Reißaus nimmt?" Wieder tönte es wie Angst und daneben wie erzwungener Scherz durch die hastig und doch stockend gesprochenen Fragen. Doch der Alte bemerkte das nicht, er hörte nur da« eine heran«: „Gesa und ich al« Brautleute," und sah den Sohn mit einem Hellen, scharfen Blicke an. »Ja, wenn dal wir —! Aewer Du malst jo keine Anstalten, Du büst 'n richt'gen Barnckow." »Heut' noch!" rief Ralf, zum Entschluß getrieben. »Du sollst sehen, Baler, die Barnekow« haben mit den neuen Zeiten auch neue» Blut bekommen!" Aber während er die» mit aufregendem Tone sprach und dabei den Alien zuversichtlich anlachen wollte, schüttelte ihn ein innerer Schauder und fraß an seinem Herzen wie eine Schlange. Er bog sich über Bort, als müsse er fein Antlitz verbergen — und fuhr erschreckt zurück. War da» ein Leichengesicht, wa» ihm au« dem spiegelklaren Grunde entgegenstarrte? — Mit einer Bewegung, als gelte e« Flucht, griff er nach den Rudern. Eggert aber antwortete aus seine Worte nur ein kräftige»: »Dat gew de leiw Gott! — Un nu nah Hu»!" — E« war Mittagszeit, als Ralf in Doktor Ulrici» Hau« eilte als werbender Freier. Er zitterte vom Scheitel bis zur Sohle, ohne e« zu fühlen. Mit Gewalt drängte er alle Gedanken zurück, die sich vor den einen stellen wollten, daß Gesa in der nächsten Viertelstunde seine Brant sein werde, und daß die bange Ungewißheit dieser Tage ein Ende habe. Ein Ende? Nach dem Gespräch mit seinem Baler mußte es sein, damit ihm seine eigenen Worte nicht länger vorkämen wie ein lügnerischer Fiebertraum. Ware aber der äußere Zwang nicht hinzngekommcn, so würde Ralf noch lange in dem alten Berhältniß neben Gesa hinge lebt haben. Er fand sic neben ihrem Vater in dem traulichen kleinen Wohnzimmer sitzen, den Kops an de» Doktor« Schulter gelehnt, und wollte auf sie zucilcn. Da» Wort drängte sich ihm auf die Lippen. Da erhob sich Gesa jäh und sah ihn an, daß e» ihn kalt überlief, mit selch' räihselhaftcm Ausdruck in den heißen Augen und dem todtblassen Gesicht. »Gesa!" rief er von Entsetzen ergriffen und faßte nach ihrer Hand, aber sie hatte sich schon umgewandt und verschwand wort- und lautlos au» dem Zimmer. Ihm stieg da« Blut dunkelroth bi« in die Stirn, er wollte ihr nachslürzen. Aber der Doktor vertrat ihm ernst und mit kummervoller Miene den Weg. »Ich muß!" rief Ralf außer sich. »Sie dürfen nicht!" antwortete Ulrici streng. »Warum nicht?" stammelte Ralf verwirrt. »Warum nicht?" wiederholte er heftiger, al» jener schwieg. In dem Doktor regle sich schon wieder da« Mitleid, um deffenlwillen ihn Jeder liebte. Er konnte keine Härte in seinem Herzen bewahren; ernst aber mit trauriger, leiser Stimme sagte er: „Wendel hat Sie verrathen — fassen Sie sich, Ralf." Ralf schlug die Hände vor da» Gesicht und stöhnte. »Ich muß sie sehen, sie wird, sie muß mir verzeihen." „Hoffen Sie nicht. Sie kennen Gesa nicht." Aber Ralf riß sich lo» unv eilte Gesa nach. Im andern Zimmer stand sie, hoch aufgerichtet, die Hände aus die Brust ge preßt, mit einem AuSvruck, al« warte und lausche sie auf etwa». Bei seinem Anblick schrie sic jauchzend aus: „Du kommst! Du bist nicht schuldig, o ich wußte e»!' „Gesa!" Ralf fiel zu ihren Füßen nieder. „Du flößest mich nicht von Dir? Sage, daß Du e» nicht thust. Verzeihe, Gesa, verzeihe mir!" Gesa» frcudcglühender Blick erstarrte, sie wich einen Schritt zurück, wie von einem Stoß getroffen, und öffnete mit Anstreng ung die Lippen. »Verzeihen? — Rechtfertige Dich, Ralf." »Gesa, Gesa!" schrie er verzweifelnd auf. Barmherzigkeit! Verzeihe!" Mit todten Augen sah sie aus ihn nieder, ihre Züge, ihre ganze Gestalt schienen zu versteinern. Mit einer starren Beweg ung raffle sie ihr Kleid an sich und trat noch weiter zurück. .Verzeihen?" sagte sie mir unnatürlich harter Stimme. „Wahnsinn! Ich habe Dir nicht« zu verzeihen, denn ich habe kein Recht an Dich!" Und sic verließ da» Zimmer und den noch immer am Boden liegenden Ralf. * Herrn Magnu« war die Ehre zugcfallen, der Festordner de» großen Tage» zu seinj damit aber auch die Verantwortung für da» Gelingen der „Komedi", wie Eggert Barnekow die festliche Veranstaltung eigensinnig nannte. Er war daher am nächsten Morgen schon so früh aus, daß der Alte, der ihm begegnete mit mitleidigem Spotte fragte, ob er au» dem Belte gefallen sei. Herr Magnu« lächelte verbindlich dazu. Herr Magnu» war in rosiger Laune, denn er hatte da» Bewußtsein, daß alle» aus» beste vorbereitet sei und obenein war er dabei mit seiner Verbündeten, mit Gesa, um ein gute« Theil vertrauter geworden. Da« liebe Mädchen hatte da« meiste von dem, wa» Herr Magnu« sich erträumt, durchzusetzen gewußt, nur die weißgekleideten Iungsraucn nicht, aber darüber wollte er sich nun nicht weiter grämen. Hatten ihn doch Gesa« braune Reh augen mehr al« einmal so freundlich angelacht, daß Herr Mag nu» seiner Seelen Seligkeit dafür hingegeben haben würde, um wie viel mehr eine wenn auch noch so schöne Idee. Er machte an diesem Morgen eine besonder« sorgfältige Toilette. Sein Haar duftete von köstlicher Salbe und sein Taschentuch wurde in Lau de Cologne getränkt. Da» kühlte, an die heiße Stirn gepreßt. „Ach, wer doch auch ein glühende« Herz so kühlen könnte!" Bevor er da» Zimmer verließ, öffnete er da» Klavier und versuchte eine Fuge über den Namen Gesa, mit deren Komposition er sich seit einiger Zeit abmühte. Herr Magnu» war nämlich ein großer Künstler, nur leider — ein Rafael ohne Hände. Er behauptete, oft den Kopf voll der schönsten Melodien zu haben, aber wenn er sich an da» Klavier setzte, dann versagten ihm die Fingers So ging e» auch heut. Er mußte- einsehen, daß die Töne g—e—s—a durchau» keine melodischen Intervalle bilden Also schloß er da» Instrument wieder und ging seiner Pflicht nach, hinab an den See. Hier lagen in einer Reihe die Festkähne bereit. Der größte und schönste, zur Ausnahme de» Landesherrn bestimmt, war mit Decken belegt, statt der Bänke standen Stühle darin, Bord und Schnabel waren mit Guirlanden bekränzt. Diesem zunächst langen, drei schmale schwanke Fahrzeuge, Seelenverkäufer genannt; sie waren reich mit Blumen und bunten luftigen Stoffen geschmückt, boten aber nur für je zwei Personen gefahrlose Aufnahme. Diese Kähnchen fesselten vornehmlich Herrn Magnu» liebevolle« Interesse, denn sie sollten drei der hübschesten Mädchen, je eine Nereide mit ihrem Triton aufzunehmen und ein» der Paare sollten Gesa und Herr Mägnu» bilden. Diese Fahrt mit dem angebctcnen Mädchen, die ihm Gelegenheit gab, seine ganze Liebenswürdigkeit in» Feld zu führen, hätte er der Hölle abgetrotzt, wenn e» nöthig gewesen wäre. Aber zum Glück war c» nicht mehr nöthig. Herr Magnu« hatte die Anordnung ja selbst in Händen. Er zog einige Zettel hervor, die mit den Namen der einzelnen Theiss nehmer beschrieben waren und befestigte sie mit Nadeln, welche er sorgfältig hinter den Aufschlag seine» Rocke» gesteckt hatte, an die Draperie der Kähne. Er hielt auch einen Zettel mit der Aufschrift: Junker von Bredow in der Hand. Kurt sollte mit dem Großherzog fahren, dem außerdem die ersten Würdenträger de» Orte», der Pastor und der Richter, beigegeben waren. Aber mitunter steckt der Teufel einen Finger in da« Spiel. Noch ein mit auffallenden Emblemen auSstasfirter Kahn war da. Ganz in Weinranken und grüne» Laub gehüllt, hatte er außer den Ruderbänken nur noch einen Sitz, ein aufrecht stehende» bekränztes Faß. Gott Bacchus sollte daraus thronen, um im rechten Augenblicke dem Landesvater den Willkommcntrunk zu kredenzen. So war alle« auf» schönste geordnet, und befriedigt durste Herr Magnu« sich abwenven. Nur der Himmel machte ihm einige Sorgen. Zarte Wolkenschlcier hüllten die Sonne in hin und wiederfliehende Schatten, welche zwar die schon merkbare Hitze zu mildern versprachen, aber ein ahnungsvolle« Gemülh ängstigen konnten. Ein Gewitter wäre am heutigen Tage da« Grab aller stelzen Hoffnungen geworden. Langsam schlenderte Herr Magnu« nach seinem Hause zurück, nicht ohne einen sehnsuchtsvollen Blick aus Gesa« Fenster zu werfen. Sie waren noch immer verhängt. Gesa saß drinnen, ohne ihren gewohnten Beschäftigungen nachzugchen. ES war still im Hause, der Doktor schon auSge- gangen, und anstatt Wendel, die gestern zu ihrer alten Pflegerin zurückzekehrt war, verrichtete eine Frau au« dem Dorfe geräusch los die häuslichen Arbeiten. Dem jungen Mädchen dünkte seit gestern Morgen eine Ewig keit vergangen zu sein; ein Chao», ein unentwirrbare« Schreck- niß, daß zu verstehen sie vergeben» den schmerzenden Kopf und da« krankhaft pochende Herz anstrcngte, lag zwischen beiden Tagen. Gestern ein unnennbare«, jubelnd ersehnte«, berauschende« Glück, heute eine kalte, grauenhafte Ocde, in der sie, au» ihrem Traum erwacht, keinen Lichtstrahl sah und keine jener süßen Blüthen mehr fand, die noch eben um sie her ihren Dust verstreut hatten und ihre frohen Farben im Sonnenschein erglühen ließen. Wo war sie hingerathen? In welche Wildniß hatte man sie gestoßen, daß sie jeden Augenblick erschreckt zusammenzuckte und tiefer in da« Zimmer zurückwich, so ost nur ein Schatten von außen an da« Fenster fiel? Sic fürchtete sich vor dem Auge der Menschen, welche ihr ansehen mußten, daß sie eine Be trogene war. Tief verwundet in ihrem Stolz, unheilbar getroffen in der keuschen Unverletzlichkeit ihre« reinen Mädchcnherzen«, fürchtete sie, daß auch nur ein einziger Blick gewahren könne, wie sie litt, daß sic mit sich ringen mußte, um der Demüthigung Herr zu werden, welche sie in den Staub nicderdrückte, sie, die stolze Gesa, die sich an einen Unwürdigen hatte wegschcnkcn wollen. Wendel, ihre eigene Magd und ihre Nebenbuhlerin! Leidenschaftliche Thränen umflorten ihr Auge. Sie zerdrückte sie, sie wollte nicht weinen. Thränen erweichen — und Gesa wollte, konnte nie vergeben, nie! (Fortsetzung folgt.« Vermischte Nachrichten.* — Der Hund in der deutschen Armee. Der Hund spielt keine geringe Rolle in der Armee Deutschland«. Herr von Donat kam zuerst auf die Idee, die klugen HauSthicre auf dem Kriegsschauplätze zu verwenden. Er machte den Versuch, die in telligentesten Rassen al« Couriere, Begleiter der Wachen, Muni- tion»;uträger und zum Aussuchen der Verwundeten zu benutzen. In letzter Eigenschaft ist entschieden der Bernhardiner Hund der intelligenteste und brauchbarste. In der dunkelsten Nacht, anjden verstecktesten Orten weiß der Bernhardiner die Verwundeten auf zustöbern. Er bleibt bei denselben als treue Wache, bi« sein Bellen die Ambulanztruppen zur Hilfeleistung herbeirust. Bon unübertroffener Wachsamkeit, wird er zu einem unschätzbaren Be gleiter der Wachtposten, namentlich zur Nachtzeit, denn er giebt beim Herannahen eine« Fremden sofort ein Warnungszeichen, ohne jedoch den leisesten Ton von sich zu geben. Andere Hunde wieder haben sich al« vorzügliche Zuträger bewährt und versorgen die in der Front kämpfenden Truppen in denkbar kürzester Zeit mit Munition. Eine Abart von Windhunden ist besonder« dressirt worden, gegen die Bhcicle-Fahrer zu operiren. Diese Hunde werden systematisch dazu angehalten, Strohmänner, die al« Fran zosen gekleidet sind, von den Maschinen heruntcrzureißen, und bilden infolge ihrer Kraft und Wildheit einen nicht zu verachten den Feind aus dem Kriegsschauplätze. — Zur Zeit de« Kaiser« Nikolaus I. von Ruß land vollzog sich eine Palastrevolution, die kein GeschichtSwerk mitthcilt. Sie war kein Soldatenaufstand, auch ging sie nicht von unten hinauf, sondern von oben herunter, sie erschütterte nicht den Thron, sondern nur die Küche de« kaiserlichen Hose«. Eine« Tage« saß die Kaiserin Alexandra Feovorowua in ihrem Boudoir de« Winterpalaste» und langweilte sich. Da kam ihr eine Jugenderinnerung an die Zeit, al» sie noch preußische Prinzessin war, eine Hau»srauenanwandlung; sie wollte wissen, wie e» um ihren Haushalt stehe, und ließ sich die täglichen Rapporte vor legen. Da fand sie eine Flasche Rum für ihren Sohn, den fast 30jährigen Cäsarewitsch, den späteren Kaiser Alexander III. ver zeichnet. Da» überraschte sie, sie blätterte weiter zurück. Die Flasche Rum fand sie täglich verzeichnet bi» zu seiner Geburt, ja der Tag vor derselben. Da» mußte also ein anderer Cäiare- witsch Alexander sein. Wieder forschte sie weiter, die Flasche Rum ging sogar bi» in da» vorige Jahrhundert zurück. Dort stand sie mit einer Bemerkung nolirt: Gegen Zahnschmerz vom Hof- Medicu» verordnet. Also weil der verstorbene Kaiser Alexander l. al« Thronfolger einen Theelöffel Rum aus den kranken Zahn nehmen mußte, wurde für alle seine Nachfolger täglich eine Flasche de» Jamaika-Produkte« verzeichnet. Lächelnd theil! e sie da» ihrem Gemahl mit. Nikolau» jedoch lachte nicht. Nachmittag» verlangte er die Rapporte in Betreff seine» Haushalt«. Man sah die ganze Nacht Licht bei dem Kaiser brennen ; er rechnete und schrieb. Am folgenden Morgen war e» finster. E» lag über dem Win terpalai» bald eine schwere Luft wie vor einem Gewitter gebtci te«. Zu seiner Gemahlin sagte der Selbstbeherrschcr: „Es ist stärker, al» ich gedacht, eine solche Spitzbüberei ist ohne Gleichen. Jährlich kostet meine Tafel allein Millionen auf dem Papier mehr al« in Wirklichkeit, ich gebe mich in Kost." Am andern Tage exlstirtc keine kaiserliche Küche mehr; einem Hotelier war die Verpflegung de- Hofe» übertragen worden. — Da« Schnarchen abzugewöhnen. Häufig rührt da» Schnarchen von Entzündung und Anschwellung der Respira- tionSorgane her, auch von Verstopfung der Nase, vom Liegen de» Schnarchenden auf dem Rücken. Im ersten Fall ist ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen; Verstopfung der Nase beseitigt man durch lauwarme Salzwasserspülung vor dem Schlafengehen, nur darf die Lösung nicht zu ttark sein, damit die Nasenschleim- haut nicht entzündet wird. Im Allgemeinen gewöhne man sich, und hauptsächlich die Kinder daran, seitwärt» zu liegen; man wird sie dadurch vom Schnarchen verschonen, abgesehen davon, daß da« Schlafen auf dem Rücken nicht so gesund ist, ist auch der Schlaf kein so ruhiger, wie beim Seilwärltstiegen. Außer dem ist e» für die Umgebung höchst unangenehm, und ist man angewiesen, mit einem Schnarchenden da» Schlaszimmer zu «hei len, so kommt e» häufig vor, daß die oder der Betreffende de» Andern Nachtruhe ganz und gar stört, denn e« ist säst unmöglich bei einem solchen Concerl einzuschlascn Daher versuche Jever, welcher am Schnarchen leidet, sich diese unangenehme Angewohn heit — denn in den meisten Fällen ist e« nur eine solche — abzugewöhnen. Bekanntlich haben schnarchende Personen den Mund weit geöffnet; — und da kam eine Dame, welche Große« im Schnarchen leistete und ihre Umgebung ost zur Verzweiflung dadurch brachte, auf solgenden heiteren Gedanken: Sic fertigte sich au» leichtem Stoff eine Binde, welche sie sich beim Schlafen um den Mund legte und gut befestigte. Anfang» allerdings war e» ihr sehr unbequem, doch bald gewöhnte sie sich daran, und in nicht allzu langer Zeit hatte sic da« Schnarchen gänzlich verlernt. Vielleicht versucht eine oder andere der lieben Leserinnen, welche mit diesem Uebcl behaftet Ist, diese» einsachc und unschädliche Mittel. — Ehe-Steuer. Im Fürstenthum Reuß ä. L. bestehl eine Steuer für Neuverehelichte. Danach hat jede» Ehepaar, welches alsbald nach seiner Eheschließung seinen Hausstand im Fürstenthum gründet, eine Steuer von 2,d0 M. zu entrichten. Diese hat die Natur der öffentlichen Abgaben und fließt bezeich nender Weise in die LandcSschulkasse. Die Verwaltung der letz teren fordert die Restanten soeben zur umgehenden Entrichtung der Steuerrestc au« dem Vorjahr öffentlich auf. Die merkwür dige Steuer datirt aus dem Jahre I8c>3 und wurde nach dem Jnkraftreten de« Zivilstandsgesetze» Ende 1875 neu geregelt. Da« Material zu den Steuerhebelisten haben danach die Stan desbeamten den Steuerämtern zu liefern. — Die Zeichen der Zeit im Antlitz. Unser Gesicht redet in seinem AuSvruck eine ziemlich beredte Sprache. Gewöhn lich mit 40 Jahren stellen sich die GefichtSfalten ein. Senkrechte Falten zwischen den Augen deuten auf 'Nachdenken oder Sorgen. Gebogene Runzeln auf der Stirn über der Nasenwurzel, welche zwischen den eben genannten senkrechten Falten beginnen, und dergleichen wagerechte Runzeln auf der Stirn sprechen von schwe ren körperlichen oder geistigen Leiden. Die sogenannten Krähen füße neben den Augen sind ein Zeichen, daß da« 40. Jahr über schritten ist, während die von den Nascnwinkeln ausgehenden Runzeln, von denen die ersteren zu den Mundwinkeln gehen, von einem vorgeschrittenen Alter erzählen. Ebenso sind die Runzeln am Kinn und in der Nähe der Ohren Zeichen von hohem Alter. Runzeln an den oberen Augenlidern berichten von Kummer und Sorge. Maler, welche, um zu schmeicheln, die Runzeln weglassen und Photographen, welche sie wegretouchiren, verwischen dadurch die Inschrift de« Antlitze», deren künstlerische Wiedergabe einem Porträt eine geistige Färbung verleiht. Daher kommt c«, daß ein mit allen Einzelheiten gemalter Charakterkopf stet« durch seine Wahrheit wirkt, wogegen ein „verschönerte«" Angesicht einen kalten seelenlosen Eindruck macht, weil man die Runenschrift ver mißt, welche da« Leben darauf gezeichnet hat. — Der Floh als Lebensretter. Au« Zöbing wird gemeldet: Bor einigen Tagen ging ein Wcingaricnbcsitzer mit einem Wiener Freunde in seinen außerhalb des Orte« gelegenen Weinkeller, um die dort eingclazerten Weine zu kosten. Kaum hatte der Eigenthümer die Kellerthürc geöffnet, al« sein Gast unterhalb de« rechten Kniec« einen heftigen Schmerz verspürte. Man suchte nach der Ursache de« Schmerze» und entdeckte nach einigem Be mühen einen — Floh, der sich, al« man ihn fassen wollte, mit einem kühnen Sprunge der Festnehmung entzog. Der kleine Zwischenfall ivurde natürlich mit Heiterkeit ausgenommen. Diese dauerte aber nicht lange, denn wenige Augenblicke nachher stürzte der ganze Vorkellcr ein. Wären die beiden Männer nicht knapp vor ihrem Eintritt in den Keller durch die Suche nach dem Floh aufgehalten worden, hätten sie zweijello« unter den Trümmern de« einstürzenden Gewölbes ihr Leben gelassen. — Frisch von der Leber weg äußert ein Inserent im „Waldenburger Wochenblatt" seine Wünsche wie folgt: „Für mein Zweiggeschäft in Bad Salzbrunn suche ich für sofort oder An fang April einen kräftigen Laufburschen bei gutem Lohn. — Schlafmützen, Döiköppe, stille Theilhaber unv Zierbengel brauchen sich nicht zu melden. Robert Bock, Drogenhandlung." — Streng. Lanvwirih: „Sehen Sie, diese« Huhn legt mir jede Woche sechs Eier, früher sogar sieben!" — Bekannter „Das war jevenfall« vor Einführung der Sonntagsruhe!" — Vom Exerzierplatz. Unteroffizier: „Leute, der Pa rademarsch muß jo schön anzuichcn sein, daß alle Zivilisten über ihr verfehltes Dasein weinen. d "Ein unentbehrliches xMx Toilettemittel Scife werden," schreibt ein bekannter Mediziner. In ähn kicher Weise äußerten sich s. Z. viele angesehene Aerzte, und daß diese Prophezeihung sich bewahrheitet Hai, ist der beste ? Beweis für die Vorzüglichkeit dieser selbst für die zarteste Frauen und Kinder unübertroffenen Toiletteseife. Ueberall, auch in den Apotheken, erhältlich. Wittheilünge» des Aöuigk. Standesamts Kibenflock vom 24. Februar bis mit 6. März 1900. Aufgebote a. hiesige: 16) Der Former Max Gustav Lippold hier mit der Slicke-in Anna Pauline Ullmann hier. 17) Der Zeichner Emil OSkar Enders in Plauen i. V. mit Marie Frida Hendel hier. k. auswärtige: Vueat. Eheschließungen: 7) Der Maschinensticker Ernst Hermann Zeuner hier mit der Stickerin Emilie Friederike Tittes hier. 8) Der Fabrikarbeiter Ernst Eduard Rau hier mit der AuSschneiberin Katharina Kranz hier. 9) Der Reinstimmer Max Hoyer in Untersachsenberg mit der Schneiderin Pauline Klotz hier. Gedurt-säUe: 74) Paula Johanne, T. des StickmaschinenbesitzerS Ar- thur Gotthold Winter hier. HanS Paul, S. des Fabrikarbeiters Carl Richard Ungethüm hier. 76) Cun Emil, S. des Kaufmanns Guido Emil Eberlein hier. Hierüber: 72) u. 73) unehel. Geburten. «terdefälle: 31) Erich Arthur, S. de- Fabrikschmieds Gottfried LouiS Penzel hier, 13 T. 32) Martin Friedrich, S. des Postboten Ernst Friedrich Unger in Blauenthal, 2 M. 7 T. 33) Eurt Han-, S. de- Handarbeiter- August Fürchtegott Weigelt hier, 1 M. 17 T.
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