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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 01.03.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190003013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19000301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19000301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-01
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Monat
1900-03
-
Jahr
1900
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strebungen huldigen oder sozialdemokratische Versammlungen be suchen usw. Au« diesem Grunde werden im Aml«blalle der Gcneraldireklion die Namen derjenigen Arbeiter veröffentlicht, die im sozialdemokratischen Sinne agitirt haben und deshalb entlassen worden sind. Zu der Zahl der bisher au« diesem Grunde ent lassenen Arbeiter sind kürzlich wieder 13 und neuerding» ü ge kommen. Die Dienststellen haben strenge Weisung erhalten, jeden Fall ungesäumt zur Anzeige zu bringen. — Dre-den. Seit Eröffnung der Landtag»session sind den Kammern nicht weniger al« 260 Gesuche um Erbauung neuer Eisenbahnlinien zugegangcn, bei denen 66 Theil- strecken mit beiläufig 1100 kni Schienenlänge in Betracht kom men. Im Hinblick auf die Lage unserer Staat«finanzen, welche eine äußerst vorsichtige Gcbahrung mit den Staat-Mitteln zu unbedingter Pflicht macht, kann eine Berücksichtigung aller dieser Wünsche nicht in Frage kommen. Man wird sich zunächst damit begnügen müssen, den Ausbau unsere» Bahnnetze« im bisherigen Tempo fortgesetzt zu sehen. Nach eingehender Berathung aller bisher eingegangencn Projekte wird die mit deren Uebcrprüsung betraute Deputation, wie verlautet, den Vorschlag machen, der königlichen Staatsregierung etwa 100 km neuer Linien zur Er wägung und 200 km zur Kennlnißnahme zu überweisen, die üb rigen Strecken aber für spätere Zeiten zurückstellen. Nähere An gaben über diese Maßnahmen wird der demnächst zu veröffent lichende Bericht der Finanzdepulation L bringen. — Zwickau, 25. Februar. In einer Versammlung der Maurer wurden die Forderungen vom Vorjahre wieder ausgestellt. Bei Nichtannahme derselben wurde mit allgemeinem Streik gedroht. Die böhmischen Maurer erklärten sich mit den hiesigen solidarisch. — Zwickau, 27. Februar. Im Zwickauer Revier sind 150 Ausständige, welche als Agitatoren bezeichnet werden, zur Arbeit nicht wieder angenommen worben. — Die anläßlich des Kohlenarbciterstreike« erlassenen Verbote betr. Abhaltung von Versammlungen und Tanzmusiken, sowie die Beschränkung des BrannlweiuauSschankeS und die verkürzte Polizeistunde für Schank- wirthschaften sind wieder aufgehoben worben. — Nieberhaßlau bei Zwickau, 27. Februar. Durch kriegsgerichtliche« Erkennlniß würben der von hier gebürtige Fahrer Schreiber von der 2. Batterie de- FeldartillerieregimentS zu Pirna wegen Meuterei zu 1 Jahr 8 Monaten, acht Kameraden zu je I Jahre 6 Monaten, ein Mann zu 6 Monaten Gcfängniß ver- urtheilt. Sie halten verabredeter Maßen gemeinsam den Befehl einer Kasernenbeschränkung verletzt. — Aue, 25. Februar. Um ein Original ist dieser Tage unsere Stadt wiederum beraubt worden. Die unter dem Namen »Mutter Schürze" im Erzgebirge weit und breit bekannte Wirthin des Restaurants »Lederschürze" hier starb am vergangenen Frei tag im 77. Lebensjahre. Alle, welche bei ihr verkehrt waren, halten sie wegen ihrer Derbheit und Sauberkeit lieb gewonnen. — Aue. Auf dem am vergangenen Sonntag Hierselbst ab gehaltenen Gauiurntag de« ErzgebirgSmrngaueS wurde Schnee berg al« Ort zur Abhaltung de» diesjährigen Gauturnfeste» ge wählt. — Oberschlema, 20. Februar. Gestern wurden bei Be ginn des Gottesdienstes in der hiesigen Kirche gegen 20 Chor schüler ohnmächtig, zwei bekamen die Krämpfe, sodaß ein Arzt herangezogen werden mußte. Schuld war auSströmendc« Kohlen gas. Die Feuerungsrohre sollen undicht geworden sein. — Bockau, 24. Februar. Als am Freitag die Tochter de« Hausbesitzer« August Bauer die Gänse au« dem Dorsbach herauStreibcn wollte, glitt dieselbe vom Uferrande de« Bacher ab und schlug so unglücklich auf die Steine aus, daß sie in kurzer Zeit verschied. — Die Frage, wann beginnt in Sachsen der Lenz? beantwortet Professor Oi. Drude in Dresden folgendermaßen: Die Grenze de« Frühlingseinzuge« oder Beginnes der Vegetations dauer in den drei Zonen Sachsen« schwankt in der ersten Zone zwischen 28. April und 0. Mai, in der zweiten zwischen 10. und 17. Mai, in der dritte» zwischen 18. und 25. Mai, also in nicht ganz einem Monat durchläust der Frühling das Land Sachsen. Als Mittclwcrthc de» Frühlingseinzuges sind sestgesleUt in der ersten Zone für Pirna der 28. April, für Leipzig der 20. April für Dresden der 30. April, für Wermsdorf der 2. Mai, für Döbeln der 3. Mai, für Löbau der 6. Mai, für Bautzen der 6. Mai, für Chemnitz und Frankenberg der 7. Mai, für Plauen der 7. Mai, für Geringswalde der 0. Mai; in der zweiten Zone für Ebersbach der >0. Mai, für Grillenburg der II. Mai, für HinterhermSdorf der 12. Mai, für Annaberg der 13. Mai; und in der dritten Zone für Brunndöbra der 10. Mai, für Ober wiesenthal der 22. Mai, für Reitzenhain der 22. Mai, für Jo hanngeorgenstadt der 23. Mai. Im Vergleich mit den am günst igsten gelegenen Gegenden Deutschland» (Rhein, Neckar, Main) tritt der Frühlingseinzug bei un« 10, im hohen Erzgebirge 35 Tage später ein. Vor hundert Jahre«. 1. Mär,. Die Carcel-Lampe ist eine nicht unwichtige Erfindung des Jahres 1800. In jener Zeit der Talg- und Wachskerzen war eine Oellampe (das Petroleum, an das wir so sehr gewöhnt sind, daß wir uns die Oelzeit kaum noch vorstellen können, ist dennoch kaum ein Menschenalter lang im Gebrauch) ein verhältnißmäßig kostbarer und vor Allem sehr wichtiger Artikel- Alte Leute werden sich noch aus ihrer Kindheit der Umständlichkeit und Unsauber keit der meisten Oellampen erinnern können; der Hauptgrund hierfür lag in der Regel an der Oelzufuhr für den Docht. Carcel konstruirte nun eine, großes und berechtigtes Aufsehen machende Uhr-Lampe; durch die Kraft einer in einem Gehäuse eingeschlossenen Feder wurde ein Uhrwerk bewegt, welches eine Pumpe mit Kolben und Stiefel trieb. Diese Pumpe führte das Oel der Flamme zu; die Hauptsache war, daß durch die Konstruktion der Flamme eine große Lichtbeständigkeit gegeben wurde. Der Preis der Lampe war und blieb ein so hoher, daß sie trotz ihrer zweifellosen Güte keinen allgemeinen Eingang finden konnte und später von der Moderatur- Lampe verdrängt wurde. L. März. Eine Todesanzeige vor hundert Jahren. Nicht alle derartigen Anzeigen sind so gehalten, wie nachstehende; aber alle sind außerordentlich phrasenreich und für unseren heutigen Geschmack unnatürlich. „Meinen teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten mache ich Folgendes hiermit bekannt. Unser so liebe, so hoffnungsvolle jüngster Sohn, Carl Ernst Richard, hat sich am 12. Januar am Nachmittag um 2 Uhr einen Topf mit heißem Theewaffer nicht nur über das Gesichl, sondern auch bis an den Unterleib gegossen. Alle nur ersinnlichen Mittel wurden angewandt, dessen ungeachtet bekam er trotz seiner so barten Natur, des Morgens drauf die Fräse, wo er den 14. früh um 5 Uhr so sanft entschlief, als wie er hier die nicht ganz zwei volle Jahre durchlebt hatte. Ihr, die Ihr dieses gut mütige Kind kanntet, könnt Euch leicht der Eltern Schmerz, auf so eine Art ein so allgemein geliebtes Kmd zu verlieren, vorstellen. Darauf gab Gott meiner guten braven Frau am 16. Januar eine äußerst glückliche Ent bindung und zwar kam sie mit einem gesunden Mädchen nieder, das die ersten 16 Tage recht gesund war, dann aber auch plötzlich krank wurde und so auch am 10. Februar hinüber schlummerte, und unser noch einzig übrig gebliebener älteste Sohn ist jetzt eben sehr krank. Lubin in Oberschlesien, G. von Ziemintzky." — In einer anderen Anzeiae heißt es: „eS war der 16. Februar, als der höLste Baumeister, die Zeitlichkeit mit dem Ewigen, zur Vollendung unseres verehrungswürdigen Vaters beschloß." ThätigkcitSbcricht des Erzgebirgs - Zweig Vereins Eibenstock aus da» Jahr 1809. -Schluß., Aremde Agitation durch Schrift. Mort und Aili». E« hat un« mit größter Freude erfüllt, zu sehen, daß auch von anderer Seile für un« die Werbetrommel gerührt wurde. I. Durch Schrift. Herr Lehrer Ott in Falkcnstein ließ im vergangen Jahre zwei Artikel »Der alle Borgemastr Funk" und »Revierbezeichnungen sonst und jetzt" im »Glückauf", ersteren außerdem in der »Industrie de« Erzgebirge» und Vogtlande»", abdrucken. In der »Neuen Vogtl. Zeitung" (Plauen) erschien ein ge schichtlicher Aufsatz: »Die Geschichte von der schönen SladtpseiserS- tochter in Eibenstock." »Eine Genieieise", deren Verfasser der Chemnitzer Professor G. ist und eine Fußwanderung von Blaucnthal über den AuerS- berg nach Wildenthal, Carlsfeld u. s. w. schildert, kam ebenfalls im »Glückauf" zum Abdrucke. In der »Leipziger Zeitung" veröffentlicht der Bergingenieur l>r. G. Stein einen chronikal. Aussatz über Eibenstock unter der Ueberschrist »Au« allen erzgebirgischen Städten". Hinweise auf Eibenstock und Umgebung brachten da« »Reise buch de« deutschen LehrervercinS" und »Grieben« Führer", beide sind in Berlin erschienen. II. Durch Wort. Eine äußerst lebhafte und wirksame Agitation entfalteten die Brudervereine zu Leipzig und Chemnitz, die Alle» thaten, um Be sucher in da» Gebirge zu schicken. Die« bezeugen un« die stark benutzten Extrazüge. HI. Durch Wider. Herr Bielenberg in Chemnitz bewirkte unter Führung des Unterzeichneten 7 Stereoskop-Aufnahmen, die er in seinen Projektionsvorträgen mit vorsührte und einige auch in sein Bilder werk: »Bilder au« dem Sachsenlande" (25 Bilder 1,r° M.) ein reichte. In Leipzig wurden mehrere Lichtbildervorträgc gehalten, in denen ebenfalls unsere Umgebung zur Darstellung gelangte. Die bereit« genannten Sommerfrischcn-AuSkunftSstellen waren gleichfalls in unserem Interesse «hätig. b. Neben un« bewirkten Anfertigung von Postkarten eine Leipziger und Dresdener Firma. S. Ziaukiche Maßnahme«. Auch auf baulichem Gebiete waren wir im verflossenen Jahre nach verschiedenen Seiten hin lhiitig. Unser Hauptaugenmerk erforderte der Bühl mit der Halle. Der Weg nach demselben wurde geebnet, verbreitert und besser gangbar gemacht, der Platz vvr und neben der Halle planirt, gesäubert und mit Sand be worfen, der Wcstgiebel derselben verschalt, da« Dach auSgedessert, der Abort an der Halle wcggerisscn, die Abort-Anlage im Gehölze niedergelegt und in der Nähe der Halle wieder ausgebaut. Die Halle stattete man mit Gartenmöbel au» im Werthe von 170 M. Der Thurm auf dem Adlcrfelsen mußte ausgebessert und eine Anzahl Bänke und Wegweiser repariri werden. Außerdem fanden auch 0 neue Bänke Aufstellung. Für alle diese Baulichkeiten wurden 174 M. bezahlt. Da« Gartenmöbel geht nach und nach in den Besitz de» Pächter« der Halle (Herrn Emil Unger) über, der den Betrag in Raten abzahlt. 6. verschiedenes. Solche umfassende und mit so großen Opfern verbundene THLtigkcit, wie sie unser Bericht ausweist, wäre trotz der großen Mitgliederzahl nicht möglich gewesen ohne Unterstützung von an derer Seite. Unser Verein konnte sich auch im letzten Jahre neben der Werthschätzung auch mancherlei Zuwendungen erfreuen. Erbetene und auch freiwillige Gaben weist in stattlicher Reihe der Kassenbericht auf. Unsere Schülerberberge, deren Schutzpatron der E.-G.-V. Leipzig ist, bot 140 Schülern Unterkommen. Die Kosten hierfür in Höhe von 70 M. deckte der genannte Bruderverein. Der Herbergsvater, Herr Tautenhahn (Besitzer von »Stadt Leipzig") brachte auch seinerseits ein anerkennenSwerthe« Opfer, indem er für da« Nachtlager nur 50 Pf. und für Abendbrot und Morgenimbiß nur den halben Preis berechnete. Eine Anzahl Gastwirthc unserer Stadt und der Umgebung unterstützten un« durch Aufgabe von Inseraten in unserer Broschüre, der Erlös betrug 31 M. Herr Mückenberger in Plguen widmete un» den bereits ge nannten Marsch. Der Brudervercin in Plauen überließ un« 50 Texte diese« Marsche». Herr AmISslraßenmeifter Jahn fertigte un« kostenfrei Zeich nung und Anschlag zu einer Unterkunftshütte aus dem AuerSberge. Der Kegelklub »Hotte Wieste" in Leipzig-Lindenau schenkte un» eine herrliche geschnitzte Bank au» Eichenholz im Werthe von 60 M. Herr Friedensrichter A. MeichSncr hier ist der Urheber von diesem Geschenke gewesen, seiner erinnern wir un» hierbei nochmal« dankend. Herr Stadtrath Eugen Dörffel lieferte un» unentgeltlich da« Holz zur Verschalung der Bühlhalle. Der Werth desselben be trug 25—30 M. Hiesige Fabrikanten stellten un«, wie schon angedeutet, Stickerei- Artikel im Werthe von 100—150 M. zur Verfügung. Herr Tautenhahn (Besitzer von »Stadt Leipzig") veranstaltete auf seine Kosten ein Concert zum Besten unsere« Verein», dem er die Gcsammteinnahme freundlichst zuwie«, sie belief sich auf 29 M. Der Gesangverein .Arion" opferte un« 10 M. und einen Schrank im Werthe von 8 M. Der ErzgedirgSverein Leipzig verwilligte un« eine Unterstütz ung in Höhe von 50 M. Der hiesige GaftwirihSvercin überwie« un« einen Beitrag von 20 M. Die Herren Carl Julius Dörffel und Lehrer Kempf über ließen un« den Betrag für 4 Bühlhallen-Aktien im Werthe von 12 M. Ferner sei auch der verehrten Mitglieder unsere« Verein« gedacht, die un« durch Abnahme von Drucksachen unterstützten und damit der Kaffe eine Einnahme von 96 M. brachten. Endlich sei auch dankbar de« geehrten Rathe« unserer Stadt gedacht, der un« durch seltene« Wohlwollen erfreute, indem er den Bühlweg aus Kosten der Stadt (ca. 50 M.) Herstellen ließ und un« für jede« Jahr einen Beitrag von IM M. in Aus sicht stellte. Der Gesammtbetrag aller Unterstützungen in Geld beläuft sich auf 209 M., einschließlich der sonstigen Zuwendungen ober aus über 500 M. E« drängt un«, Allen, die unsere gemeinnützigen Bestreb ungen in so evclherziger wohlwollender Welse unterstützten, den herzinnigsten Dank hiermit nochmal« zum Ausdrucke zu bringen. Gesuche wurden gerichtet: 1) An die Verlag«anstalt Metnhold L Söhne in Dresden betr. Anfertigung eine» geogr. Lehrmittel«. 2) An den hiesigen Stadtrath betr. Herstellung de« Bühl wege« durch städtische Arbeiter auf Kosten der Stadtkaffe und betr. Gewährung eine« alljährlichen Unterstützung«beitrage«. 3) An die Königl. Forft-Revier-Verwaltung Auer«berg betr. Erhöhung de» AuerSbergthurme» und Errichtung einer Unter- kunflShalle. 4) An den hiesigen Gastwirih-verein betr. Bewilligung eine« Unterstützung»beitrage«. 5) An den E.-G. B. Leipzig in gleicher Absicht. 6) An den L.-G.-B. Chemnitz betr. Wegemarkirung im hiesigen Berein»bezirke. Der Briefwechsel war auch wieder ein ganz bedeutender. Eingegangen waren 396 Schriftstücke und 181 Drucksachen. Abgeserligt wurden 447 Briefe, Karten, Drucksachensendungen und Packele. Da» Porto betrug einschließlich der Bestellgelder, Botenlöhne, Trinkgelder usw. ca. 130 M. Al« Delegirter für die Hauptversammlung in Jöhstadt wurde der Berichterstatter gewählt, dem sich der Kassirer al« Begleiter anschloß. Bemerkcn-werth au» dieser Versammlung ist, daß der E.-G.-V. Leipzig den E.-G.-B. Eibenstock in den Hauplvorstand gewählt wissen wollte, welcher Antrag aber nicht durchging, da der E.-G.-V. Neuftädtel einen Gegenantrag stellte mit der Be gründung, daß wir nicht mit der vollen Mugliederzahl dem Haupt verein angehörten. Auszug aus dem Kassenberichte. Einnahmen. An Mitgliederbeiträgen, Pacht, Nassenbestand 563 M. , Unterstützungen in Geld 209 , . Erlö« au« Empfehlungen 31 , . , , Drucksachen, Postkarten, Photographien 1611 . , Beilr. z. Schülerherberge durch r>. E.-G.-V. Leipzig 70 . Ausgaben. An zurückgezahltem Darlehn 250 M. , auSgelosten Bühlhallen-Aktien 63 , , Ausgaben für Verschiedene» 88 , „ Porto, Botenlohn, Fracht 130 , , Reparaturen, Bänken, Wegweisern, Gartenmöbel 334 , » Drucksachen, Postkarten 1458 » » ZeilungSreklame 97 , , Reklame durch Photographien 151 . , Schülerherderge 70 , Außenstände 1167 M. Waarenbesland (Drucksachen, Postkarten) 1168 „ Schulden 17M , Der E.-G.-V. Eibenstock kann mit Freude und Stolz aus die Erfolge im letzten Vereinsjahre zurückblicken. Sic wären nicht möglich gewesen, wenn der Vorstand und Au«schuß nicht in weitsichtiger, surchtloser und unternehmungslustiger Weise durch seine bestimmenden Beschlüsse oder Anregungen seinem Vorsitzen den die Arbeit leicht gemacht hätte und wenn ferner dem Vereine nicht so große« Wohlwollen von so vielen Seiten entgegengebracht worden wäre. Mit freudiger Zuversicht wenden wir un« dem neuen Verein«- jahre entgegen, nicht als ob wir nun ruhen könnten, nein, e« gilt dar Errungene sestzuhalten und noch neue« zu gewinnen. Wir scheiden vom alten Jahre mit einem bcrgfrischen Glückauf. kiiuleise», Vorsitzender. Kaff Jarnekow. Eine mecklenburgische Erzählung von A. v. d. Oste n. 3. Fortsetzung. »Jawohl!" erwiderte dieser, der Richter, »er ahnt, daß wie der etwa« Ungewöhnlicher im Anzuge sei, und rüstete sich, e« siegreich abzuichlagen. Steif stand er da, und steif kamen ihm die hochdeutschen Worte au« dem Munde: »Wa« verschafft mir die Ehre?" Kurt v. Bredow, mit heiterem Lachen auf dem schöne» Ant litz, warf ohne Umstände beide Arme ihm um den Hals, küßte das gefurchte Antlitz herzlich und rief: »Onkel Barnetow! Lieber, alter Onkel, kennen Sie mich nicht mehr, den wilden Kurt? Heißen Sie mich doch ein bißchen willkommen! 'n lütt beten man, Unkel, 'n lütt beten!" Kannegießer stieß Magnus an. »Dat'S jo'n verdeuwelten Jung!" Barnekow wußte bei der Begrüßung nicht, wie ihm geschah. Seine Augen wurden feucht. .Kurl!" sagte er. »Ja woll kenn' ick Sei! Williamen oll Jung! Un nick» sör ungaud, dat ick so jeggt heww, Herr Junker, »ich wohr?" »Nein, nein, Kurt! Kurt Bredow, weiter nicht«!" rief dieser. „Hier aus der lieben alten Insel will ich nicht« weiter sein!" »Gaud!" erwiderte Barnekow. »Dann fetten Sei sick, Kurt, und Sei ok, mine Herren." E» fand sich, daß die Bank zu klein war. »Ich will schon Rath schaffen, ich weiß hier noch gut Be scheid," rief Kurt, eilte in da« Hau« und kam rasch mit einigen Stühlen wieder. »Diese sind au» der besten Stube," sagte er, mit einem lächelnden Blick aus den Alte». Eggert Barnekow lachte, ein seltener Anblick über da« ganze Gesicht. Wettcrjung!" murmelte er. »Nun erst erzählen!" rief Kurt. »Wie geht e« Ihnen und Ralf? Wo ist Ralf?" »Up'n See!" erwiderte Barnekow, nicht unbesorgt in da« sich zusammenziehende Wetter blickend. „Siir geiht't cm gaud. Ick denk," er ptinkte mit den tiefliegende» Lidern, »hei hett Lust taum Frigen." »Hm! Ah! hm!" riefen die Anwesenden mit verstohlenen und nicht verstohlenen Blicken auf den Doktor, der stumm vor sich niederblickte. Der unbeweibte Herr Magnu» sah schmachtend und sehnsüchtig au«. Eggert Barnekow» Frage nach Kurt» Ab sichten verhinderte jedoch weitere Auslastungen. Der Junker von Bredow entwickelte eine einschmeichelnde Beredsamkeit, um dem Alten den Zweck seiner Sendung an« Herz zu legen. Diplomatisch schlau sprach er weniger von der Gnade des LandeShcrrn, auf welche Herr Magnu» sich nicht enthalten konnte, hinzuweisen, al« von den alten, in allem Wechsel sich gleich bleibenden Schönheiten und Vorzügen der Fischcrinsel, und spielte mit seinen Worten darauf an, daß Eggert Barnekow al« ihr Patriarch berufen sei, sie vor Sr. königl. Hoheit in da hellste Licht zu setzen. Erst al« er geendet hatte, wurde er inne, daß weniger Worte mehr gewesen wären, denn Eggert Barnekow antwortete mit stramm ausgerichtetcr Haltung und mit geschäftsmäßigem Ton: »Wa« i» da viel zu reden, Junker! Sic brauchen mir den Bart nicht zu streicheln. Ich bin nicht» al« Kammerpächter de« Großherzog», und wenn er sein« Seen und seinen Fischfang in- spiziren will, so hab' ich bloß den gehorsamen Diener zu machen. Wann soll'» denn loigehen?" Kurt erwiderte in schnell angenommenem Hofton:
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