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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 13.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190002133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19000213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19000213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1900
-
Monat
1900-02
- Tag 1900-02-13
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Monat
1900-02
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Jahr
1900
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schuharlig aufwärts. Wo man den Fuß hinsetzen muß, da be findet sich ein Stück Fell oder eine Gummiplatte, damit man sicheren Halt hat und der Schnee sich nicht zwischen Fuß und Schneeschuh sestsetzt. Die Befestigung am Fuße geschieht mittel« Riemen. Zum Ski- oder Schneeschuhlaufen gehört al« unent- behrliche» Requsit auch der .Skistab", ohne den man bei einem Hinsallen hilflos wie ein kleine» Lind wäre. Dieser Stab ähnelt unserem.Alpenstock, nur daß er oberhalb der Spitze noch eine Scheibe besitzt, die verhütet, daß der Stab bei einem Unglücke fall zu tief in den Schnee hineingeräth. Der Anfänger lernt an zwei Lausstäben. Die Fortbeweg ung beim Schnceschuhlausen gleicht einem gleitenden Gehen, wobei man den Körper leicht nach vorne neigt. Je größer die Gewandtheit, desto mehr geht da» Fortbewegen in ein gleitende» Laufen über, ohne sich aber, wie beim Schlittschuhlaufen abzustoßen. Bei sehr steilen Bergen bewegt man sich in Zickzack oder in Schlangeuwindungen. Beim Bcrgabfahren dient der Skistab al« Bremse. Der Ski sinkt selbst auf der weichsten Schneedecke niemals mehr al» zehn Zenlimcnter ein, sodaß er also niemals va» Fortkommen hindert. Dieser Umstand ist für den hohen Norden von höchster Wichtigkeit, weil dort ost monatelang der Schneeschuh da» einzige Veikehr»mittel bildet. Auf Schneeschuhen durcheilen die Postboten Stadt und Land; aus dem Ski wandern selbst die Kinder zur Schule. Ohne .Skt" könnte der Arzt nicht zum Kranken, der Priester nicht zum Ster benden gelangen. Schon beim Beginn de» geschiedenen Jahrhundert« kannte man in Norwegen und Schweden eine Art Schneeschuh. Der Schwedenkönig Karl XII. hatte sogar in seiner Armee .Schnee schuhläufer", die den Feind beobachten und beunruhigen mußten, und welche ihm gute Dienste thaten. Auch da« deutsche Heer hat in neuester Zeit Versuche gemacht, den Schneeschuh militärisch zu vcrwerthen, alS winterlichen Ersatz de» Fahrrades. Selbstverständlich wird seine Anwendung bei uns sehr be schränkt bleibe» müssen, da unser gemäßigtes Klima Schneedecken nicht allzuhäufig kennt. Doch Fritjof Nansens Vorträge und sein Werk: „Auf Schneeschuhen durch Grönland" haben den „Ski" auch bei un« populär gemacht und wir werden ihn wahr scheinlich auf unseren Eisbahnen mit den Jahren immer zahl- retcher finden und noch mehr auf Schneeflachcn. Was schnee echte Skiläufer in dec Geschwindigkeit leisten können, da» ist manchmal wunderbar. Ein geübter Schneeschuhläufer des Nor den« soll in einer Stunde 10 Kilometer zurücklegen können. Der Sieger des , Ski-Wettlaufen«" im vergangenen Winter, welche» bei Christiania stattfand, legte lb Kilometer in einer Stunde und 22 Minuten zurück. Eine ganz besondere Spezialität des Skilaufen» ist der Sprung. Man versteht darunter aber keinen Lustsprung sondern den Tief- oder Weilsprung. Für solche Sprungübungen werden in Skandinavien eigene Schneeschanzen errichtet. Im vollen Lauf naht sich der Springer, duckt sich am Rande der Schanze ein wenig, springt hinab in die Tiefe, macht eine kleine Knie beugung, wenn er unten den Boden berührt und fährt dann flott weiter. Richtige SportSmänner sollen Sprünge von 20 bi« 2ö Meier Weite fertig dringen. So ist es erklärlich, daß Nansen den Schneeschuhlauf den .Sport aller Sporte" nennt. Natürlich kann er dabei nur sein Vaterland im Auge haben, wenn er sagt: „Das Schneeschuh laufen verdient den Namen: „Sport aller Sporte" denn nicht« stählt so sehr die Muskeln, nicht» macht den Körper elastischer und geschmeidiger. Nicht» verleiht eine größere Umsicht und Ge wandtheit, nichts stärkt mehr den Willen und macht so frisch wie da« Schneeschuhlaufen. Verwächst doch der Norweger gleichsam mit den von Jugend auf gewohnten Schneeschuhen, mit denen er sich ein« fühlt, wie mit der Natur, die er auf denselben durcheilt, schnell wie ein Vogel über die bewaldeten Abhänge dahingleitenb, während Winlertusl und Tannenäsle ihm die Wange streifen. Auge, Gehirn und Muskel üben sich, unbekannte Hindernisse zu erkennen und ihnen rechtzeitig auSzuweichen. Dieses Bestreben entwickelt nicht allein den Körper, sondern auch die Seele." Ein ähnliches Loblied ertönte vor wenig Jahren in den wärmeren Zonen au» berufenen Kehlen über den Rathsahrsport. Und cS ist nicht zu leugnen, daß dieser Sport für un« stet« wichtiger bleiben wird al« der „Skilauf", da uns die Grund bedingung, die „sichere Schnceiaison" fehlt, um letzteren genügend ausüben zu können. Der Nordländer, der Schnee auf seinen Bcrgcshöhen im ganzen Jahre kennt, der besitzt eine angeborene und anerzogcne Geschicklichkeit zum Schneeschuhlauf, in der er eine flugariige Geschwindigkeit erreichen kann, weil seine Terrain- und Klima-Verhältmsse e« erlauben. Wir werden wohl niemals ein .Ski-Wettlaufen" oder gar ein .Sprungwettrenncn" kennen lernen, welche Veranstaltungen in Skandinavien an der Tagesordnung sind. Im Keich der Höne. Novelle von Ä. v. d. Osten. (S. Fortsetzung.) Wanda sprach in abgerissenen Sätzen, hastig — und zwang sich, dazu zu lachen. Frau von Richrhof warf einen prüfenden Blick in ihr Gesicht. .Nun, wenn Sie da» denken — so wollen wir un» beruh igen. Aber Anna werden Sie heute entschuldigen, nicht wahr? Sie kann sich nicht entschließen, ihm schon wieder zu begegnen. Die Stunden haben jetzt natürlich ein Ende." .Ob er nur kommen wird?" dachte Wanda in tödlicher Angst. ES schien nicht so. Richthos kam und küßte Wanda mit ernster Ehrerbietung die Hand. Sie mußte fast lächeln, al» sie sich sagte, daß alle glauben würden, Herbert habe ihr ein Unrecht gethan. Auch Klemen» stellte sich ein, frisch und heiter und so strahlend von Kraft und Gesundheit, daß Wanda ihn mit der Sonne verglich, von der c« heißt: .Sie steigt von den Bergen wie ein Held," und sie dachte wieder mit unbesieglichem Entzücken de« Anblicke«, als er aus der Alp ihr entgegenkam. Seine ungezwungene Fröhlichkeit wirkte vermittelnd zwischen den etwa- befangenen Freunden, und bald schien die drückende Stim mung ganz verscheucht, bi» Tante Rest kam und in aller Harm losigkeit von dem gestrigen Abend anfing zu schwärmen, von dem Spiel der beiden und den Plänen, die sie gemacht hatten. Richt hos» warfen sich einen bedeutungsvollen Blick zu, und Wanda, peinlich berührt, gequält von ihrer unbestimmten Angst, stand auf und machte sich im Nebenzimmer zu schaffen. E» war bereit» überall Gas angezündct worden. Klein, n« folgte ihr sogleich. .Gnädige Frau, wie ist Ihnen die Reife bekommen?" .Haben Sic Herbert heut schon gesehen?" Die beiden Fragen kreuzten sich, und die Fragenden sahen sich einen Moment lautlo» an. .Gut, sehr gut, ich danke Ihnen," antwortete Wanda mit nervöser Hast, und Klemen» sagte betreten: „Nein, ich habe ihn nicht gesehen." Wieder schwiegen sie. Wanda ließ sich in einen Sessel sinken und beschattete ihre Augen mit der Hand, damit Klemen» nicht die Aufregung und Angst darin gewahre. Er aber hatte sie schon gesehen; er trat ihr näher, setzte sich an ihre Sette und sprach mit halblauter Stimme: „Sie haben eine Sorge, gnädige Frau; darf ich sie nicht theilen? Sie leiden — da» zu sehen fällt mir schwer. Wa» quält Sie? Ich soll e» nicht wissen? Ach, verzeihen Sie meine Zudringlichkeit, e» war — ich bildete mir ein, ich könnte Ihnen vielleicht nützen." - Wanda sah aus und streifte ihn mit einem eigenthümlichen Blicke. „Ich danke Ihnen," sagte sie leise, „aber e» ist nicht« — nicht«!" Sic reichte ihm die Hand, die er einen Augenblick sesthielt, ohne daß sie widerstrebte. „Nicht«?" fragte Klemen« mit einem Ton, bei dem Wanda» Nerven vibrirten und ihre Sinne in Aufruhr geriethen. .Nicht«? Sie wollen mich also nicht al» Ihren Freund ansehcn? O, Wanda, da» ist hart. Schenken Sie mir kein Vertrauen?" Wanda stand aus; sic zitterte. Ein mächtiger Impuls trieb sie an, zu fliehen. Da» durfte nicht sein, jetzt nicht, um alle in der Welt nicht! „Verzeihen Sie," stammelte sic, „ich muß zu meinen andern Gästen gehen, ich darf nicht — wir dürfen nicht " Sie eilte kort, und Klemen« folgte ihr mit Gefühlen, in denen sich Seligkeit und Zweifel stritten, und mit einer unsäglichen, unge duldigen Sehnsucht im Herzen. Noch eine Stunde verging, und Herbert war nicht da. Man saß im Wohnzimmer und unterhielt sich über Reisecindrücke, aber eine von Minute zu Minute sich steigernde Schwüle der Stimmung griff um sich, über die man sich durch Scherz und Lachen vergeblich hinwegzutäuschcn suchte. Wanda fühlte Ficber- gluth in ihren Adern; unablässig horchte sie, während sie ihre Gäste zu unterhalten strebte, ob Herbert nicht komme, und in stinktiv fürchtete sic doch sein Kommen. Da schrillte draußen die Klingel. Sie fuhr heftig zusammen, verstummte und lauschte. Eine Minute verging bang. Sie hörte Herbert« Stimme erzürnt und gereizt gegen die de» Diener- Worte lauschen; bann wurde die Thür mit Gewalt aufgerissen, und er trat ein. Bei seinem Anblick entstand eine tiefe, furcht bar beklemmende Stille. Er hatte seinen Rock ausgezogen, den der ängstlich hinter ih:n erscheinende Diener aus rem Arme trug, ebenso die Stiefel abgeworfen, und in diesem Aufzuge näherte er sich Wanda, machte eine tiefe Verbeugung und sagte mit hohl klingender Stimme: „Kann ich die Ehre haben?" Eine Sekunde starrte sie ihn entgeistert an, dann schlug sie die Hände vor da» Gesicht und brach in konvulsivische» Weinen aus. Klemens sprang empor, umfaßte Herbert und suchte ihn sortzuziehcn, doch dieser wehrte sich aus Leibeskräften. „Was wollen Sie denn? Lassen Sie mich," rief er hitzig; „rühren Sie mich nicht an, ich will e« nicht!" — Er rang sich los, da Klemen» sich scheute, seine überlegenen Körperkräste anzuwenden. „Kommen Sie doch fort, Herbert," suchte er ihn zu über reden, „ziehen Sie wenigsten» Rock und Stiefel an; Sie müssen doch einiehen, daß Sie so hier nicht bleiben können." „Warum denn nicht? Denken Sie denn, ich wüßte nicht, daß wir in der Schweiz sind und auf dem Gletscher? Da muß man Strümpfe über die Stiesel anziehen, sonst geht es nicht. Ha ha ha! Sehen Sie La, — den Spalt? Nehmen Sie sich in acht. Wir müssen hinüber. Aber nur nicht hinabschauen, hat Sepp gesagt, ja nicht hinab, sonst fällt man hinein. So! Nun eins, zwei, drei, ich bin hinüber; wer kann das noch? Da — er ist hinein, Sepp! Um Gotteswillen, Sepp! Wo ist Sepp?" Ein Schauer nach dem andern lief den Zuhörern über den Leib, und sie saßen wie erstarrt bei der schrecklichen Szene, die der Unglückliche ihnen vorfpielte. Da mit einem Mal irrte ein Leuchten über sein verstörte», schattenhafte« Antlitz; er kam zu Wanda zurück, zog ihr die Hande vom Gesicht und sagte mit einem Anflug seiner alten Schalkhaftigkeit: „Warum weinen Sie denn? Nicht weinen, wir wollen ja Kunslreisen machen. Sehnen Sie nicht, daß der Gletscher so glatt ist wie ein Tanzsaal? Wir wollen tanzen und vergnügt sein." „Herbert, Herbert!" schrie Wanda verzweifelt und sah sich hilfeflehend um. „Bringt ihn fort, bringt ihn doch fort! Er ist ja wahnsinnig." Richthof und Klemens, schaudernd vor der Aufgabe, brutale Gewalt gegen den Schwachen anwenden zu müssen, brachten ihn so schonend wie möglich zur Thür. Aber Herbert empfand kaum die zwingende Berührung, als er sich mit wilder Wuth dagegen sträubte, und die Thür hatte sich kaum gischlossen, al« die Tob sucht mit allen Schrecken bei ihm ausbrach. E» kostete große Anstrengung, um ihn zu überwältigen und endlich gefesselt in da« Jrrenhau» abzuliefern. Zehn Tage später kehrte Graf Neffelrott au« dem Seebade zurück, und da« erste, wa» er durch den Mund seine« Diener» erfuhr, war die Mittheilung, daß der Musiklehrcr Herbert wahn sinnig geworden, einige Tage darauf gestorben und schon be graben sei. Der Graf stand eine Sekunde wie erstarrt; da- war ja eine unerhörte, kaum glaubliche Nachricht! Nicht, daß sic ihm groß zu Herzen gegangen wäre; er hatte für Herbert nicht da« geringste Interesse empfunden; nein, e» war ja offenbar, daß ihm da» Schicksal aus höchst unerwartete Weise enigegenkam! Da« größte Hinderniß seine» Plane» war durch Herbert» Tod au» der Welt geschafft, seine Chancen waren damit bedeutend gestiegen; und der Graf, al» ein energischer Mann und umsicht iger Diplomat, handelte stet» nach dem Grundsatz, da» Eisen zu schmieden, so lange e» warm sei. Er gab seine-, Toilette den Anstrich der Trauer, studirtc seinem Gesicht den Ausdruck tiefer, ernster Theilnahme ein und ging zu Wanda. Aber ungeachtet aller dieser vortrefflichen Vorbereitungen wurde e« ihm schwül, al» er in die Atmosphäre wahrer Trauer trat, welche in ihrem Hause herrschte, c« ganz und gar zu durch dringen schien. Schon die Dienstboten empfingen ihn mit dem stillen Ausdruck der Mienen, der ihm verieth, daß sie den Kum mer ihrer Herrin theilten, und als er Wanda selbst sah, fühlte er aus» Neue seine sanguinischen Hoffnungen merklich herabge- stimmt. Sie war schwarz gekleidet; ihr blasse« Gesicht trug deut lich den Stempel de» Leide«, ihre Augenlider hatten gcröthete Ränder wie von häufigem Weinen. Sie empfing ihn nicht un freundlich, aber ernst und gehalten und hörte seine Beileids worte still an. „Ich danke Ihnen, Herr Graf, ich habe Unaussprechliche» verloren, einen Freund und Lehrer, und auf so schreckliche Weise." Sie führte rasch ihr Tuch an die Augen und schluchzte leise, und Neffelrott sah mit Verzweiflung, daß er auch heute noch nicht an den Beginn seine« Feldzüge« denken könne. Sie war noch viel zu sehr erschüttert. Ihm blieb also nicht« übrig, al» sich zu empfehlen und um die Erlaubniß zu bitten, in den näch sten Tagen sich nach dem Befinden der gnädigen Frau zu er kundigen. Wanda neigte da» Haupt zustimmend und entließ ihn. Draußen stampfte der Graf leicht mit dem Fuß aus und murmelte etwa» von verrückten Weib«leuten, die vor lauter Sentimentalität zu keiner vernünftigen Lebensauffassung kämen. — Er ließ fast acht Tage vergehen, um nicht wieder einen Fehl versuch zu machen, und al» er sich dann zum zweiten Mal rüstete, war inzwischen Graf Wilhelm angekommen. Der junge Mann trug die Spuren geistiger Anstrengung und seelischer Kämpsc in seinem sympathischen, zarten Gesicht; Der Lohn der ersteren war ein auszcichnende» Zeugniß von der Akademie, mit den lctzeren hatte er nach langem Ringen abge schlossen, schon ehe er wußte, daß Wanda „frei" sei, wie sein Vater sich auSdrückle, denn er hielt sich heut noch so wenig ihrer werlh wie früher. «Fortsetzung sollst.) Vermischte Vachrichten. — Mit einem unglaublichen Fall von Geiz hat sich die Nürnberger Armenpflege, wie der „Fr. Kur." mitiheilt, zu beschäftigen. Eine Frau hatte 364 M. an Armen-Unlerstütz- ung erhalten. Nun hat sich herauSgesteUt, daß die Frau, die auch 13 M. an Unsallrente bezieht, ein auf 70,000 M gewerthe- te« und nur mit 14,000 M. belastete« Anwesen besitzt. Die Frau verweigert die Zurückvergütung der erhaltenen Armen-Un- terstützung, erklärend, sic könne von den Miethzinten de« Anwe sen« nicht leben. Da die Armenpflege die Frau nicht zum Ver kauf de» Anwesen« oder zur Aufnahme einer Hypothek unter harten Bedingungen zwingen will, wurde der Frau der Vorschlag gemacht, die ihr geleisteten Armenunterstützungcn al« Vorschuß auf ihr Anwesen eintragen zu lassen. Aber auch hierauf geht die Frau nicht ein und nunmehr hat die Armenpflege beschlossen, der Frau keine weitere Armen Unterstützung zu verabreichen und den Ersatz der bereits geleisteten Unterstützung mit den gesetzlich zuslehenden Mitteln zu betreiben. — GeskyästSkniise aus der „guten" alten Zeit. Eine Schrift vom Jahre 1468, die den Titel führt, Allerhand Hantirungen für junge Leite, sich der Krämerei und Handl be flcissen tun, bei Kauf, Verkauf und Tausch, bei Hauß und Jahr markt, enthält eine Reihe von Ralyschlägen für Krämer und deren Lehrlinge und Gehilfen, die zeigen, daß auch die „guten Alten" sich sehr wohl aus da« Geschäft verstanden und auf alle mögliche Weise einen Profit zu machen suchten. Der „Bär" führt daraus folgende „Reguln" an: Frumbheit ist die erste tugendliche Aigen schäft eine» Krämers, doch hast Du auf Dein Nutztheil zu Han tiren. Bei Maß und Gewicht sain allerhand Kunst zu machen, wan Du fir 2 Pfennige Kimmel messen tust, halte da« Mäßlcin fein rump, al« hättest Du das Rechen in Deiner Hand, mit dec andern Hand sille ein, und cs fol ist, slirze es der Kunde im Tops. — So Du Honig auf die Wag gibt, gebe Steine als Gevicht so, daß Dein tiefer steht, sonst hast Du kam Gevinn. — Wiegest Du mit der Hantwage Pfeffer über 3 Pfennige, so schnelle mit dem langen Finger der linken Hand d » Zingelein so, daß man glauben Ihm, es ist mehr, al» man verlangt. — So Du eine Elle Hanfbendelein oder WaiSzeng messen Ihust, so halte den Daun« dec rechten Hand mit der Flaischseitc aus da« Ben- delein, bei abschneiden aber überbiege Dein Däumlein bis zur Nagelwurzel, so gewinnest Du bei jeder Elle eine Nagellänze. — So Du Baumchl messest, thue da« Ziment lange abtrausen lassen, geusse aber schnell das Ehl in Deiner Kunde Töpflein und henge Dein Zimcntlein im Stander, so wirst Du zu was kommen. — Ist Dir an aine Kundin was gelegen, so mache Dich gefclig, sage, daß sie schönlaibig sein, und Du vollgefallen an ihr findest, sie wird geblendet sehn und kannst auf vortheilhasten Verkauf sicher seyn, auch wenn die Waiber häßlich und narbig sind, thue ihnen schön, e» pringt Nutz. LÄäM-LIlMMII «Il.3.go und höher — 4 Meter! — Porto und zollfrei zugesandt! Muster umgehend; ebenso von schwarzer, weißer und farbiger „Henneberg-Seide" von 75 Pf. bis 18.65 per Merer. 6. stennsbsrg, SeiSev kLdrill-llt <!r u. k. Soä.) Tüdick. Infolge seiner eigenartigen patentirten Herstellungsweise be- sitzt Kathreiner s Malzkaffee in hohem Grade Geschmack und Aroma des Bohnenkaffees und ist für diesen entschieden der beste (Ersatz bezw. Zusatz! Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom 4. bis mit lv. Februar 1900. Geburtssälle: 33) Dem Handarbeiter August Bernhard Louis Schmidt hier 1 T. 34) Dem Bürstenfabrikarbeiter Karl Bruno Theumer hier 1 T. 35) Dem Handarbeiter Franz Hermann Klötzer hier 1 S- 36) Dem Bürsten» fabrikarbeiter Louis Unger hier IS. 37) Dem Holzdrechsler Franz Lud wig Schädlich hier I T. 38) Dem ans. Gießermeister Bernhard Julius Unger in Schönheiderhammer 1 S. 39) Dem Eisengießer Hugo Hermann Wunderlich hier I S. 40) Dem Werkführer Robert Schädlich hier 1 T. 41) Dem ans. Schuhmachermeister Richard Eduard Siegel hier 1 T. 42) Dem Bürstenfabrikarbeiter Carl Heinrich Baumann hier 1 S. 43) Dem Bürstenfabrikarbeiter Carl Oskar Stockburger hier 1 T. Aufgebote: a. hiesige: 7) Der Former Ewald Gläß hier mit der Pin selmacherin Helene Emilie Möckel hier. 6. auswäiiige: Vaear. (Eheschließungen 7) Der Bürstenfabrikarbeiter Gustav Emil Müller hier hier mit der Tambourirerin Auguste Sophie Höhlig in Schönheider hammer. 8) Der Bürstenfabrikarbeiter Adolph Trützschler hier mit der Bürsteneinzieherin Marie Louise Flach hier. 9) Der Bürstenfabrikarbeiter Franz Eduard Unger hier mit der Bürsteneinzieherin Anna Clara Vogel hier. 10) Der Kaufmann Hermann Walther Mühlig hier mit der Bürsteneinzieherin Anna Ida Seidel in Schönheiderhammer. SterbefäUe: 24) Die Bürstenfabrikarbeitersehefrau Johanna Schädlich geb. Meisel hier, 28 I. 25) Die Näherin Auguste Wilhelmine verw. Meh rwert verw. gew. Domfchke geb. Weißflog hier, 47 I. 26) Karl Paul, S. des Eisengießers Franz Louis Tuchscherer hier, 1 I. 27) Dem ans Bäcker meister Friedrich Lenk hier 1 todtgeb. S. 28) Fritz Bruno, S. des Bürsten fabrikarbeiters Hermann Albin Biedermann hier, 1 I. 29) Der Handels mann Christian Friedrich Müller hier, ein Wittwer, 84 I. Chemnitzer Marktpreise am 10. Februar 1200. Weizen, fremde Sorten » sächsischer Roggen, nieder!., sächs. » preußischer diesiger » fremder Braugerste, fremde » sächsische Futtergerste Hafer, sächsischer - preußischer Kocherbsen Mahl- u. Futtererbsen Heu Stroh Kartoffeln Butter »Mk 15 Pf. Ki ¬ 8 Mk 7-, Ps. pro M Kilo 7 , lo , » 7 » 35 » » » > 7 » 40 » » 7 , 65 a » « » 7 » 40 » » 7 » 6r> »»»» 6 » 95 , , 7 » 15 « » » > 7 » 80 - - 7 » 90 - » » « 8 - — » , 9 » — » , « » 7 » 50 , » 8 » — » » » » 6 » 50 - - 7 » 25 » « » « 6 - 60 - » 7 , 20 » » » » 6 » 60 - - 7 » 20 » » - » 9 » — r » 10 » — , , , » 7 - 25 - » 8 » — » , » » 3 » 40 - » 4 » 40 » » » « 2 » 40 - - 2 » 80 » « » ^ 2 » 50 « » 2 » 76 , . « » 2 . 40 - » 2 » 70 » » I »
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