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Amts- M AiUWblntt für den Abonnement viertelt. 1 M. 20 Ps. «inschließl. de» »Jllustr. Unterhaltungsbl.' u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei ansern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 10 Ps. Im amtlichen Theile die gespültem Zeile 25 Ps. Sonnabend, den 3. Februar LS«« Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 47. Jahrgang. . ------ Im hiesigen Handelsregister für den Stadtbezirk ist heute auf dem neueröffneten Blatte 243 die Firma in Zimmersacher-Etbenftock und als deren Inhaber der Kaufmann Herr P lolrvn dafelbst eingetragen worden. Eibenstock, den 27. Januar 1900. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Hg. Auf dem die Firma VogllLndisches Waarenhaus u. Maatzgeschäft 4!». in Eibenstock — Zweigniederlassung der in Plauen unter gleicher Firma be stehenden offenen Handelsgesellschaft — betreffenden Blatte 216 de« Handelsregisters für den hiesigen Stadtbezirk ist heute eingetragen worden, daß die Firma auf Antrag gelöscht worden ist. Eibenstock, den 30. Januar 1900. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Hg. Bekanntmachung. Dem Maschinengehilfen NIokarck hier ist an Stelle seines angeblich verloren gegangenen Arbeitsbuches Nr. 89 vom 17. April 1899 heute ein neues Arbeits buch ausgestellt worden. Zur Verhütung von Mißbrauch wird dies hiermit bekannt gegeben. Eibenstock, den 31. Januar 1900. Der Rath der Stadt. I. V.: Justizrath Landrock. Müller. Die Hundebesitzcr hiesigen Ortes werden hierdurch aufgefordert, die Hundesteuer — 5 Mark für jeden Hund — auf das Jahr 1900 bis 15. Februar dss. Js. gegen Entnahme der Hundesteuermarke an die Gemeindekassenverwaltung — Rathhaus, 1 Treppe, Zimmer Nr. 6 — abzuführen. Nach Ablauf der erwähnten Zahlungsfrist wird gegen etwaige Restanten das Zwangs vollstreckungsverfahren eingeleitct werden. Schönheide, am 1. Februar 1900. Der Gemcindcrath. Am 1. Februar 1800 war der erste Termin der diesjährigen Grundsteuer fällig. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß nach Ab lauf der zur Zahlung nachgelassenen vierzehntägigen Frist das Zwangsvollstrcckungsverfah- ren eingeleitet werden wird. Die Ortsstcuereinnahme Schönheide. Holz-Versteigerung. Staatssorstrevier Hlmdshiibel. In Möckel's Gasthof zn Hundshübcl sollen Mittwoch, de« 7. Februar ISO«, von Norm. S Uhr an 4180 ficht. Stämme von 10—26 em 13200 „ Klötzer 7—15 620 „ 16—22 140 . 23—34 0,s° Hdrt. w. PerSsiange» „ 12u.13 107,»» „ Aeisllangen „ 2 u. 3 94,00 4 8,°" es v 5 7,» rm ficht. Autzknüppel, stark, 10—23 in lang > „ 3,su. 4, „ / „ s Aufbereitet in den . i -- -- s Abtheil. 18, 32 u. 82 „ ,> (Durchforstungen) . / 43—45, 52 u. 53 „ l (Wegeaufhiebe). sowie Donnerstag, den 8. Februar 1SV«, von Norm. 1« Uhr an 210 rm w. Arennscheite u. Urcnnknüppek, , 258 „ , Arennäfle „ 140 rm w. Stocke! Daselbst versteigert werden. «. Forftrevierverwaltumg Hundshübel «. K. Forstrentamt Eibenstock, Kurier. am 30. Januar 1900. Herlach. Tagesgeschichte. — Deutschland. Englische Blätter regen sich darüber auf, daß Dr. LeydS in Berlin von dem Grafen Bülow em pfangen worden ist und auch dem Mahle beim Reichskanzler an Kaiser« Geburtstag beigewohnt hat. So findet z. B. „Dailh Ehronicle" diese „Komplimente" auffällig, da Lehd« nicht offizieller diplomatischer Verircter Transvaal« sei. Hiernach scheint in England noch nicht genügend bekannt zu sein, daß Dr. Leyd« außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister der Südafrikanischen Republik und al« solcher wie bei einer Reihe anderer europäischer Regierungen, so auch bei der deutschen be glaubigt ist. Selbstverständlich mußten ihm, als er sich zur Thcilnahme an der Feier de« Geburtstage« de« Kaiser« in Ber lin cinfand, die „Komplimente" erwiesen werden, auf die er als Gesandter Anspruch machen darf. — Die Gruppe der Elsaß-Lothringer im Reichstage hat in der von ihr beeinflußten Presse erklären lassen, sie werde gegen die Floltennovelle stimmen. Die Gruppe besteht be kanntlich aus 9 klerikalen Abgeordneten (darunter 5 Geistliche) und dem protestlerischcn RechlSanwalt Preiß. Ihre jetzige Hal tung stimmt mit dem Parteiprogramm überein, wonach sich die Mitglieder der Gruppe verpflichtet haben, gegen jede Mehraus gabe für militärische Zwecke zu stimmen, auch wenn die Noth- wcndigkcit einer Verstärkung der deutschen HeereSmacht nachge wiesen sei. Man wird sich hoffentlich dieser Stellungnahme er innern, wenn die Gruppe wieder einmal die Forderung aufstellt, daß der sogenannte „Diktaturparagraph" aufgehoben werden solle, weil im ReichSland vollständig normale Verhältnisse cingetreten seien. Letzt« es ist so lange eben nicht der Fall, als da« Land zwei Drittel seiner Abgeordneten aus einer Partei wählt, die dem Reiche grundsätzlich die zur Erhaltung seiner Existenz er forderlichen Mittel verweigert. — Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz. Da» Londoner Kriegsamt giebt nun endlich auch die Verluste der britischen Truppen an, die sie auf dem Spionkop ani 24. Ja nuar, dem einzigen Tage, an welchem sie diese Stellung behaup ten konnten, erlitten haben. Getödtet wurden darnach 139, ver wundet 392, vermißt werden 59 Mann, 4 Mann wurden gefangen genommen. Im Ganzen würde also der Verlust der englischen Truppen sich an diesem Tage auf 594 Mann belaufen. Wenn man aber annimmt, daß der bereit« gemeldete Verlust an Offi zieren 22 todt, 29 (im ersten Telegramm waren nur 20 wahr scheinlich irrthümlich angegeben) verwundet und 6 vermißt, hier nicht mit eingerechnet sind, so würde die eintägige Behauptung de« Spionkop« den Engländern einen Verlust von 653 köpfen verursacht haben. Der im Ganzen am oberen Tugela für die Engländer entstandene Verlust beträgt, nach den bisherigen Meld ungen zusammen berechne», etwa 220 Tobte, 650 Verwundete und 100 Gefangene. Nach amtlichen Angaben der Buren be trägt ihr Verlust bei der Wiedereinnahme de» Spionkop« 53 Todtc und 129 Verwundete. Da« ist für sie ein sehr bedeutender Ver lust, den sie auch sicherlich nur aufgewendet haben, weil sie von der Nvthwendigkeit überzeugt waren, daß sic, um sich weiter be haupten zu können vor Ladysmith, durchau« wieder in den Besitz der wichtigen Stellung kommen mußten. Im Nebligen ist man im Hauptquartier der Buren über zeugt, daß nach der Räumung de» Spionkops durch die Engländer vorläufig die Ruhe in Natal durch ernstere Kämpfe nicht gestört werden wird. Deshalb soll auch der Stabschef des General« Joubert, der französische Oberst bc Villebois Mareuil, dem die geschickte Leitung der Buren im Treffen von Colenso am 15. De zember mit zugcschricben wird, bereit« im Auftrage de« Ober befehlshaber« der Buren, General Joubert, nach der Gegend von Colesberg im nördlichen Kaplande abgereist sein, um dem dortigen Burcnführer bei del Abwehr des geplanten Angriff» auf den Oranje-Freistaat als Rathgeber zu dienen. Der General Kelly- Kenny, der Kommandeur der 6. englischen Division, ist nämlich am 26. Januar bei der Eisenbahnstation Thebu» im nördlichen Kaplande angekommen und beabsichtigt, seine Truppen mit denen der Generale Gatacrc und French zu dem Angriff aus Bloemfontein zu vereinigen. Al« Führer der Buren an dieser Stelle wird der General Cronje vcrmuthet. De« Weiteren wird gemeldet: Pretoria, 30. Jan. Au« ColcSbcrg wird vom 27. d. M. gemelvet: Kommandant Delareh berichtet, daß er am Donnerstag eine starke englische Abtheilung, die vorrückte, angegriffen und mit schweren Verlusten zurückgeschlagen habe. Auf Seiten der Buren seien 2 Mann leicht verwundet worden. — General Grobler be richtet, daß seit Tagesanbruch ein heftige« Gefecht im Gange sei. Die Engländer versuchten mit einer starken Streitmacht die Stell ungen der Buren zu umfassen. Schoemann, der auf der Hut war, kam Grobler zu Hilfe. Er kehrte um 8 Uhr Abend« zurück und meldet, daß die Engländer geschlagen seien und die Buren ihre Stellungen behauptet hätten. Der Verlust der Buren be ziffert sich auf 5 Verwundete. Der Verlust der Engländer ist nicht bekannt, aber er muß bedeutend sein. Auch ein anderer Versuch der Engländer, die Stellung der Buren zu umfassen, wurde vereitelt. Laurenzo Marque«. Den „Times" wird au« Lau- renzo Marque« vom 30. Januar gemeldet: Au« Transvaal hier eingelaufenen Meldungen zufolge ist man dort davon über zeugt, daß e« nutzlos sei, einen Sturmangriff auf Ladhsmith zu versuchen und die wirkungslose Beschießung sortzusetzen. Da« Kriegsdepartement der Buren hat daher beschlossen, diese Taktik auf diesem Punkte zu ändern. Große Mengen von Holz und Sandsäckcn und Hunderte von Koffern wurden von Johannes burg und Pretoria abgesandt, da man beabsichtigt, den Klippriver einige Meilen unterhalb Ladysmith abzudämmcn. Man hofft, aus diese Weise eine Ueberschwcmmung in der Stadt Herbeizu führen und die Soldaten, sowie die Einwohner au« den Käse- matten ic. zu vertreiben, sodaß sie dem Geschützfeuer eher aus gesetzt sind. London, 1. Februar. Au« Prätoria wird telegraphirt: Kapitän Frccth und 200 Mann vom Lancashire-Regimen«, welche auf dem Spionkop gefangen wurden, sind eingetroffen. Freeth sagt, die Schlacht am Spionkop werbe die schwerste Verlustliste de« Kriege« aufweisen. Die im Kampf befindlichen Leute vom Lancashire-Rcgimcnt zählten etwa 800, wovon ungefähr 300 ge fallen, 300 verwundet und der Rest gefangen wurde. London, l. Februar. Die „St. Jame« Gazette" meldet: Au« guter Quelle wird berichtet, General Buller habe den Tugela an drei Stellen überschritten, e« werde den ganzen Tag über gckämpst. London, 1. Februar. Noch Telegrammen au« Kapstadt treffen die Buren wirksame Vorbereitungen gegen einen etwaigen englischen Vormarsch durch den Norden der Kapkolonie; sie legen jetzt ein Fort auf einer Anhöhe bei Stormderg an, welche« die Eisenbahn weithin beherrscht. — Chino. Der „Oslos. Lloyd" veröffentlicht im Wortlaut einen Gchcimerlaß der Kaiserin, der die Gouverneure er mahnt, sich mit Waffengewalt gegen die tigerortige „Raubgier" der europäischen Möchte zu wehren. Locale und sächsische Nachrichten. — Carl« selb. Auch wie früher hat zu Kaiser« Geburts tag der Männergesangverein Liedertafel hicrselbst seine pa triotisch gute Gesinnung gezeigt. — Bevor die UebungS-Stunde begann, hielt Herr Vorstand Rehm eine kleine Ansprache und gedachte in derselben de» hohen Geburtstagskindes. Die Huldigung schloß durch Erheben der Mitglieder von den Plätzen und mit einem brausenden 3fachen Hoch aus Se. Majestät Kaiser Wilhelm II. — Schönheide. Der Hunger treibt jetzt auch die vier füßigen Räuber in die Nähe menschlicher Wohnungen. Da mußte vor einigen Tagen ein hiesiger Besitzer erfahren, dem nach Unterhöhlung der L-tallthüre ein solcher 8 Kaninchen tödtete. Derselbe mußte aber bei dem zweiten Besuch seine That mit dem Leben bezahlen. In einer mit einem Kaninchen geköderten Falle wurde ein Iltis gefangen. — In der Bürstenfabrik von Ed. Flemming u. Co ist jetzt die Arbeitszeit von früh 8 bi« Abend« 5 Uhr festgesetzt. Der Streik der böhmischen Kohlenarbetter be ginnt sich also auch hier bemerkbar zu machen. Um sich vorzu sehen unv etwaigem Kohlenmangel vorzubeugen, wird im Electri- citatSwerk von Nacht» 2 bis früh 6 Uhr kein Strom abgegeben. — Dresden, 31. Januar. Ein heute Nacht cingctretener Rauhfrost richtete sowohl in der Stadt Dresden, wie auch in den Vororten und in den Forsten bedeutenden Schaden an. Der nasse Schnee hatte sich in solchen Massen auf die Drähte der Telephon- und sonstigen elektrischen LcitungSdrähte gelegt, daß die dünneren derselben rissen. Am Postplatz laufen die Telephon drähte von Dresden Altstadt in zwei großen Türmen zusammen. Die zu «Hunderten zusammengefaßten Telephondrähte liegen in einzelnen Gruppen auf den Dächern der umgebenden Häuser und haben zum Theil, wie an der Ecke der Wilsdrufferstraße, sogar die eisernen Träger der Drähte auf den Dächern einzelner Gebäude herausgcrissen. In der Nähe de» Kaiserpalastes fielen die Drähte auf die Pferde eine» Wagen«, die Thicre waren sofort todt. An anderen Stellen wurden Pferde durch herabhängende Enden der Bronzelcitungen betäubt. Fast der sämmtliche Betrieb der elek trischen Linien ist eingestellt, da die Stadt bei der großen Gefähr lichkeit der hochgespannten Ströme denselben abzugcben sich weigert. Fast der sämmtliche Tclephonbeirieb ist eingestellt. Au« den Vor orten Dresden« laufen ebenfalls derartige Meldungen ein, und der Schneebruch in den nächsten Forsten soll nach verläßlichen Mittheilungen noch nie solche Ausdehnung gehabt haben wie heute. — Kirchberg, 31. Januar. Am Sonnabend Abend gegen 7 Uhr hat sich in den in der Nähe de« Gasthofes „Zum Deut schen Hau«" in CunerSdorf befindlichen Steinbrüchen, ein schwe