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o Bischofswerda, Stolpen und ßtmgegend. 5 Amtsblatt des königl. Verichtoamtes und des Stadtrathes zu Kifchofsmerda. Liefe Zeitschrift erscheint wöchentlich zweimal, Mittwochs und Sonnabends, und testet vierteljährlich 12^ Stgr. , - Inserate «erden die gespaltene Zeile »der deren Raum mit 6 Pf., Anzeigen unter vier Zeil« mit 2j Rgr. berechnet^ IQi Söauabeud, de« LV D-cember. ^1862. Der „sächsische Erzähler" wird auch tn dem neubeginnenden Jahre in unveränderter Gestalt und Tendenz erscheinen. Die Redaktion wird ihr Bestreben namentlich darauf richten, den geehrten Lesern immer das Neueste und WiffenSwertheste auS der Tagespolitik vorzuführen, durch zweckentsprechende Original - Korrespondenzen aus dem nächsten Umkreise daS Interesse in Allem, waS unter uns vorgeht, wach zu erhalten, mittels zeitgemäßer Leitartikel Belehrung und Aufklärung zu verbreiten, sowie durch ein reichhaltiges Feuilleton für Unterhaltung und Erheiterung deS Leserkreises zu sorgen. — DaS Wohlwollen und die Theilnahme, welche daS Publikum unfern redlichen Bestrebungen zeilher geschenkt hat und wofür wir hiermit unfern aufrichtigsten und wärmsten Dank aussprechen, berechtigt uns zu der Hoffnung, daß ,S dasselbe uns auch ferner erhalten, dadurch aber unfern Zwecken selbst die beste Unterstützung gewähren werde. Unser Blatt, welches zur Zeit in einer nicht unbedeutenden Anzahl von Eremplaren theilS hier und in der Umgegend, theilS in vielen entfernten Städten und Ortschaften verbreitet ist, in welchem daher Bekanntmachungen aller Art die gewünschte Ausdehnung finden, wird auch fernerhin wöchentlich zwei Mal (Mittwochs und Sonnabends) auSgegeben. — Indem wir noch bitten, die Abonnements-Bestellungen, was hiesigen Ort und die nächste Umgegend anbelangt, bei uns selbst oder auswärts bei dem zunächst gelegenen königlichen Postamte baldigst zu bewirken, empfehlen wir uns den geehrten Lesern zu fernerem geneigten Wohlwollen., ' Die Redaction des „sächsischen Erzählers". Friedrich Map Ein Blick auf Kurhessen und Preußen. Da» kurhrsstsche Staatsfuhrwerk war vor Kurzem wieder einmal feftgefahren. Der Kurfürst war mir seinen Ministern uneinS geworden und hatte diese auf ihr Ansuchen entlassen. Das ist nicht» Besonderes und pasfirt in anderen Ländern auch. Aber daß eia Lande-Herr für da» entlassene Ministerium kein andere« finden kann und wieder zum allen greifen muß, so Etwa» ist doch nur in Hessen möglich. Oesterreich und Preußen legten sich hüben und drüben in die Speichen der Räder und brachten so den StaaiSwagen wieder in Gang und die Minister dabei wieder auf ihre Stühle. - Hitze-mag die» aber beiden Großmächten gekostet haben, denn der Kurfürst von Hessen ist mit der Nachgiebigkeit nicht gleich bei der Hand, und dessen Ministerstellen find, wie «S scheint, auch nicht so ver locken», .daß mau fich um ste reißt. Der österreichische FeldmaMall-Leutnant v. Schmerling mag wohl mehr auSgerichtet haben, als die preußische Note oder Zu schrift und »er Feldjäger, der diese überbrachte. Dir preußisch« Role war patzig, drohend und mußte »em KurfKflen eben so sehr die Galle in den Magen Siebzehnter Jahrgang. treten machen, wie da» darau» hervorschauende Groß- machtSgefühl, daS seine Rathschläge an einen Souverain durch einen einfachen Feldjäger überschickt. ES liegt auf der Hand, daß Herr v. BiSmark Feldjäger mit Note nicht auS zärtlicher Liebhaberei für ein ver fassungsmäßiges Leben in Kurheffen schickte. WM nach unserem einfältigen Verstände der Kurfürst von Hessen seinen Landtag nach Hause schickte und ohne Budgelbewilligung regierte, wa» thar er da denn an- ,: dere», al» der Herr v. BiSmark in dem Großstaate Preußen tbut? Aber der Knoten saß ander» wo, daher hatte Herr v. BiSmark so große Eile, Note und Feldjäger zu schicken. In Kurheffen war die Steuer verweigerung theilweise schon im Gange und eS stand zu befürchten, daß sie ohne Budgelbewilligung eine allgemeine geworden wäre. Kurheffen liegt mitten in ? Preußen, und politische Krankheiten stecken au, chig> , ÜyphuS. Man konnte nicht wissen! Auch ist der Kurfürst von Hessen noch nicht mit fich einig, dem französtschen Handelsverträge beitreten soll. oh«r nicht. Ob nun diese neue preußische nicht eben über flüssig höfliche „Pression/ auf deutsch Nöthigung, vor- züglich geeignet und zweckmäßig sein dürfte.MGGA Gemüthe der Kurfürsten Gefühle der Freundschaft und