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Ha»pA»amr Dörr bat daz» nicht schweizer, könmn. ErDufetztdaS OffizirreorpS selbst ,a» Zeuge» für die Richägkeü seirnr Behauptung« ausgnms«und »er Ehr«rath, der wie über jede- militärisch« Duell, st auch über das hier bevorstebmde zu urtheiieu hat, HD Grlegenheü gefundeu, zu entscheid«», »aß Hrn. v. H-ynau nnht z» viel geschehen. v. Haynau soll nun deu Hauptmarm auf Pistolen gefordert, aber die Nut' «ort erhalten haben, er könne sich erst dann auf ein Duell-einkaff«, wenn der General seine älter» Ehren« Händel abgemacht habe. Dörr ist rin intelligenter, ruhiger', gediegener OWer, der vor wenigen Jahren seinen Abschied genommen hat und seitdem in ange- jchD«bürgerlichen Verhältnissen lebt. -- Preußen. Bei dem jüngste» Bestche in Ro « saß der Kron« Prinz von Preußen mit seiner Gemahlin und vielen Güsten bei Taftk, als der preußische Gesandtes. Canitz in seltsamem Anzugrund wunderlichen Geberdrn Herrin, stürzte. Er schrie, sein HauS sei kein WirihShauS und die Gäste möchten dasselbe sofort verlassen. Alle saßen wie versteinert, nur der Kronprinz stand auf, näherte sich dem Gesandten und bat ihn, sich zu entfern«. Dieser gehorchte zögernd. Der Gesandte war plötzlich wahnsinnig geworden und in Tobsucht verfallen. Eine der letzt« Predigten deS Gesandtschaftspredigers soll ihn trübsinnig gestimmt haben. Hannover. Officiell« Nachricht« zufolge ist das neue Mini sterium in Hannover wie folgt zusammengesetzt: Oberhosmarschall v. Malortie, Ministerium deS kö niglichen Hauses; v. Hammerstein, Inneres; Lichten berg, EultuS; Windthorst, Justiz; Oberzollrath Err- leben, Finanz«. Der Kriegsminister, Freiherr von Brandts, und der Minister deS Auswärtigen, Graf Platen, bleiben in ihren Posten. Italien. Am 1. December ist die Eisenbahn von Rom nach Neapel eröffnet worden Man besteigt Morgens 7 Uhr in Rom den Wagen und steig« AbenkS Uhr in Neapel aus. Vorher muß man einmal an der römisch-neapolitanisch« Grenze einen Weg von einer Stunde zu Fuß zurücklrg«. England. Ein englisches Blatt, die „Morning-Posk", ver sichert, die Schutzmächte seien betreffs Griechenlands einig, sie erklärt« das Protokoll von 1830 kür bin dend und würden dm König Ferdinand von Portugal cklS griechisch« Throncandidatm unterstützen. Hof fentlich werde Griechenland einwilligen. (König Ferdinand, der Vater deS regierenden Königs Ludwig von Portugal, Herzog zu Sachsen, ist seit 1853 Witt- «er und geg«wärtig46Jahr alt.) Vermischtes. — Ein beklagen-wertheS Unglück ereignet« sich am S. Decbr. in einem bei WeitiSberga unweit Lehe- st« gelegenen Schieferbruch. 5 Arbeiter, die in der Tiefe beschäftigt warm, wurden plötzlich durch daS Einstürzen einer Wand verschüttet. Einer liegt schwer «rketzt da mied«,. Eine große Anzahl von Scheite« sind in voller Thätigkeit, um zu räum«, ab« »er Einsturz iß so bedeut«», daß wohl mehrere Wochen nöchig find, um säwmtliche Leich« herauSzuschaffrn — In Oiarütz ist am 25. Nov. Herr Bbuemy Vetter, Graf und Herr von der Lilie, Freiherr von Burgsreisteitz, k. t. wirklicher geheimer Rath Mw Kämmerer u. s. w. im 78. LebeaDahre ftrsotge voir Brandwunden »rrschiedm. Derselbe hatte nämlich di« langjährige Gewohnheit, sich dm Morgenkaffee und Abmdthee mittels Maschine selbst zu koche». «S er mm kürzlich wieder sein« Morgenbeschäftigung vor nehmen wollte, stürzre durch «ine plötzliche Handbe« wegung von ihm die Maschine um, der brennende Spiritus ergoß sich auf dir Kleider und fteckledieselbe» in Brand. Obwohl- sogleich R-uung herbeieille, so führt« di« Brandwunden doch dm Tod herbei. — Die aus dem Münchener.VolkSboten* in viele Blätter (auch in unseres) übergegangme Nach« richt, wonach 31 Schulkinder in MerkelSheim (Wür- temberg) auf dem Eise eingebrochen und ertrunken sei«, wir» jetzt als gänzlich unwahr bezeichnet. — Zu Bari (Neapel) ist in einem Gehöfte, worin Mönche die Wirthschast führten, eine 140 Mann starke Räuberbande überfallen worden. Eine Compagnie er stürmte das Gehöft, tödtete vier Räuber, nahm zehn gefangen und schlug die übrigen in die Flucht. Sieden« zig gesattelt« Pferd« fielen den Truppen in die Hände — (Ein Brief aus London vom 30. Novbr.) Die Tage werden kürzer, die Rebel dichter und die Raubanfälle in unseren Straßen häufiger. Sechs Raubanfälle und darüber an einem einzigen Abend ausgeführt, nicht etwa in abgelegen«, sondern in sehr belebt« Quartieren, nicht etwa um die MitternachtS- ftunve, sondern zu err Zeit, wo Tag und Nacht sich die Herrschaft tzreitig mach«, auch nicht gegen Gent- lewen, die schwankenden Trittes vom Weine heim kehren , sondern gegen sehr nüchterne zugeknöpfte In dividuen. Dergleichen ist ein Schandfleck für unsere Stadt und ihre gerühmte Polizi. Schon ist eS so weit gekommen, daß Viele nicht gern AbendS aus dem Hause gehen, daß man st» sorasam von Zeit zu Zeit umsteht, wenn man durch <ine stille Straße geht oder um eine Ecke biegt, daß man sich gern Anderen an schließt, Vie desselben Weges gehen. VrrtheidigungS- Waffen nützen nur in den seltensten Fällen. WaS nüD ein Stock oder selbst ein Revolver, wenn man plötzlich von hinten zu Boren gefällt wird, daß die Besinnung schwindet und die Schutzwaffe aufs Pflaster hinfliegt! DaS Opfer liegt blutend am Boden, die Thäter rauben im Nu Uhr und Börse, sie verschwinden, und wenn die Leute hinzukommen, bleibt dies« nichts anderes zu thun übrig, ulS den Nieder geschmetterten tn'S nächsteHospital zu schaffen, wo bei der Untersuchung meist zerbrochene Schädel- oder Backenknochen zu Tag« kommen. Heute im Morgen grauen wurden auf diese Weise zwei Herren übel zu gerichtet; gestern wurden ein halb Dutzend, darunter ein Mädchen von 15 Jahr«, geknebelt, und ob zwar schon an 50 solcher Raubritter durch die Polizei rin- gefangen und vor die Assis« gewiesen sind, zeigt sich in den mörderischen Anfällen bisher nicht die geringste Abnahme. Die blutige Verbrüderung muß demnach