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8SS dir Ei«mchtungeinchVa-a»-«lt selbst deutlich ge- »acht. Hier Wis bex Herr Referent znnächst vo« den» TaSder«ituvg-of«n au- und besprach daun die über denselben liegende« Retorten i sowie di«Mit den» selben in Verbindung stehende Hydraulik, in welcher sich der Theer und Amoniak absondert und da- nun gereinigteGa- in die Filter geleitet wird. Gewöhn lich laßt man zur Reinigung desselben Wasser durch» achea und füdrt dann da- GaS in den sogenannten Wäscher und den Reiniger» woselbst dasselbe weiter durch Kalk und Metallsatz gereinigt wird. Zuletzt kommt eS in den Gasbehälter und von diesem in die Röhrenleitung, welche zur Stadt führen. Nachdem noch von der Beschaffenheit der Röhren und den so» genannten Brennern gesprochen worden war, ging Herr Petsch »um dritten Thefte über, in welchem er einen Prospekt einer Gasanstalt für hiesigen Ort zum Betzen gab. Rach demselben rechnet «r für hiesige Stadt 1000 Flammen mit 2z Millionen Kubiksuß GaS, und jwar 75 Straßenflammen, 300 dergleichen für Fabriken, 125 für öffentliche Gebäude und 500 Privatstammen. Das 1000 Kubikfuß GaS ward zu 2z Thal« gerechnet, mithin die Gesammteinnahme 5312 Thlr. 15 Rgr. Rechnet man das AnlagS» oapftal zu 30,000 Thlr. und sämmtliche Unkosten für die jährliche GaSbereitung 3895 Thlr. 25 Rgr , fp würde noch ein Reingewinn von 1416 Thlr. 20 Rgr. pmbleiben, mithin außer der 4 Prorent Verzinsung de- Anlagekapitals noch eine Dividende von 4j Pror. Auf diese Weise hielt Herr Petsch auch für hiesigen Ort die Einführung des GaseS für rentabel und die Zukunft wird lehren, ob dieses Projekt einmal auch Hier zur Ausführung gelangt. Für den so umfäng lichen Vortrag bracht« dir Versammlung de« Herrn Referent den herzlichsten Dank dar, worauf dann nach einig«« geschäftlichen Mitthcilungen die Sitzung ge schloffen ward. Mit den Prüfungen für Juristen scheint eS, nach den letzten Resultaten zu urtheilen, ziemlich streng ge nommen zu werden, indem von 13, welche sich ihnen unterzogen hatten, 2 mit dek dritten Censur aus ihnen hervorgingen, 9 die vierte Censur und 2 den RepulS bekamen. Die Leipzig-Dresdner Ersenbahncompagnie führt vom 1. Deeember d. I. an ein neues Reglement ein, welches allwärls im deutschen Vaterland« Nach ahmung Verdient. Alle TagesbilletS haben bis zum erstm Ag des nächsten Tages Giltigkeit, vom Sonn abend an aber bis zum nächsten Dienstag, so bei allen Feiertagen, fällt der Feiertag auf einen Freitag, se gelten die RückbilletS ebenfalls bis zum Dienstag. Angestellte Versuche haben nämlich erwiesen, daß dieser Fahrplan für die Casse außerordentlich günstig ist. Sächsische Fürstenthümer. Me die „Dr. N." mittheilen, ist am 2. Decbr. das Städtchen Lobenstein im Fürstenthum Reuß von einer furchtbaren Feuersbrunst heimgesucht worden. In kurzer Zeit brannte ab: Kirche, Schule, RalhhauS, Steueramt, Psarrerei re. K u r h e s s.« n. ES ist gut, daß man in Kassel zur Vernunft ge kommen ist — denn daS dortige Ministerium bleibt mrnmchri» «ms, die q« 19. d.M. vertagt« Stände versammlung ist auf den 4. Decbr. wieder «jnhernkn und «S sollm derselben nrbm de« Budget auch um fassende andere Gesetzentwürfe vorgelegt werden. Es ist gut, daß es so gekommen ist. Andernfalls würde man zu boshaften Bemerkungen über die Depesche des Herrn v. Bismark nach Kassel wohl Heraus» gefordert sein. Die hessische Kamm« ist vertagt, — die preußische ebenfalls; in Hesse« hat man kein Budget, — in Preußen regiert man ebenfalls budget- loS; di« hessische Kamm« hat ein „großes Maß von Bereitwilligkeit zur Beendigung d«S vieljährig«« Hader- und zut Herstellung eines dringenden Frieden- an den Tag gelegt, — die preußische war doch auch nicht maßlos in ihren Forderungen; in Hessen ist der Wunsch „wirklicher Versöhnlichkeit" und „Entgegen kommens" zur Herstellung eines „gesicherten RechtS- zustandrs" ganz am Orte, — in Preußen der innere Streft aber gleichfalls noch nicht „durch Entgegen kommen" geschlichtet. Und doch droht Preußrn nicht bloS mit dem Bunde, sondern auch mit eigenem Vor gehen und mit einer Suspension veS Kurfürst«! In Kassel verlangen, was man in Preuße« versagt, ist ein Mißverhältniß, vem der Kurfürst von Hessen wohl mit dem Hinweis auf die und „jene Thür* hätte begegnen können. Denn wa- du nicht willst, da- man dir thu', daS füg' auch keinem Andern zu. Preußen. Steht in Preußen vielleicht eine Umkehr von der Umkehr bevor? Der König sagte: „ES thut wir leid, daß ich jetzt ohne festgestelltes Budget regieren muß. DaS ist freilich eia Ausnahmezustand, es wird aber ,i« geregelte Bahnen wieder zurückgekehrt werden. In dessen muß die Landesvertretung auch an ihren» Theile dazu Helsen und von ihrem verfassungsmäßigen Recht nicht einen Gebrauch machen, o« meine Regierung lähmen und daS Land wehrlos macken würde." In ihrem neuesten Artikel constatirt die „Kreuz zeitung* (daS Organ der jetzt in Preußen herrschenden sogenannten Junkerpartei) da- gänzliche FiaSco der Loyalitäts-Deputationen, indem sie versichert, daß die öffentliche Stimmung jetzt eine noch weit ungünstig«« sei, als früher. VorKurzem rühmte sie noch, daß diese Kundgebungen so tief und mächtig in daö Volksleben «ingriffen, daß diese Erscheinung die herrlichste per ganzen preußischen Geschichte sei. Nachdem jetzt die angekündigte „Lawine" so ziemlich vorüber ist, soll der „sittliche Nothstand" im Lande aber größer als je sein. Ein traurigeres ArmuthSzeugniß kann die Feudal partei ihrem moralischen Einfluss« wohl nicht auS- stellm. Steht eS so, wie die „Kreuzzeitung" sagt, so ist ja dieser anze Adreffensturm, hinter dem aller Orten daS „wahre" Voll stehen sollte, geradezu als eine durchgefallene Comsdir bezeichnet. Dem Stichwort der „Kreuzztg " und „Sternztg/, „daß in Preußen der König regieren soll", entgegnet die „BolkSztg:" „DaS wollen wir auch. Aber wir wollen nicht, daß in Preußen daS Bureau de- pren» ßischen Volksvereines, daS heißt: die Herren Wagener und Gödsch« regieren.. Wir werden stet- dagegen protestireu , daß man Herrn Wagen« und feine Helfershelfer mit der Krone gleichstelle.* (Wagener