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... - - , , '7 ,. -', ..... für ..., , Bischofswerda, Stolpen mid UmgegerM '. '^ch. '7;'. ? dMsdtatt de« kömgl. Verjchtsamtes und de« Stadtrsthe» M Msch«f<Werda. ^dichr KHchrtft «scheint «Scheirtlich zwrimal, Mittwoch« und So«nab«»ds, und tostet vierteljährlich 12j «Ac. Zukrvatowerde» die gespaltme Seile »d« d«m «am» mit 6 Pf., Anzeige» uot« vier Seilen mit 2jMgh» berechnet. So«»ab-«d, de« V D-e-mber Handelsverttag und Zollverein. ES pflegt den Parteien in langwierigen Schwierig keiten zu begegnen, daß fie, allmählich die ursprüng liche Veranlassung des Zwiste» vergessend, fich in Vor- würfen über Ding« ergehen, über welche anfänglich Völliger Eiuverständniß gewaltet hatte. Daraus entsteht dattn um so größere Verbitterung, die d« Ausgleichung wenig förderlich ist. DieS gilt im vollsten Maße vo» dem jetzt obschwebenden Streite um Handelsvertrag und Zollverein. Versuchen wir mit unparteiischer Wahrheit die bisherigen Vorgänge und die jetzige Lage der Sache zu überblicken. Von allen brrheiligten Staaten war längst die Nothwendigkeit einer völligen Umarbeitung veS jetzt geltenden ZoUvereinStarifS anerkannt, doch entsprachen dem durchaus nicht die Ergebnisse der periodischen Zoll- eonfrrenzen, auf den fich regelmäßig partikuläre Motive hemmend geltenb machten. Die besonderen Wünsche jeder einzelnen Regierung zielten stets auf Schonung »er in ihrem Bereiche betriebenen Industrie, ohne daß den gerade entgegengesetzten Wünschen einer oder allen Regierungen Geltung zugestanden wurde. Im günstig sten Falle wär im Wege der Zollconferenzen die Aen» perung der einen oder der anderen Position de» Tarif- zu erreichen, damit aber nothweitdig den anderweiten Interessen entweder einseitig Schaden zu gefügt, »der ungebührliche neue Vortheile zugeweniet, während die Reform de- Tarif- die nothwendige Voraussetzung hat, daß alle Zollsätze in ihrer Wechsel wirkung erwogen und möglichst verhSltnißmäßig zu Einander bemessen werde». Da sonach von den Zoll- cotiferrnzen ein harmonisch da» gesammte Verkehrs leben de-Zollverein- durchdringendes Reformwerk nicht zu erhoffen war, so verständigten fich endlich sämmiliche ZollvereinSregierungen dahin, daß, da nach dem Vor gänge Englands und Belgien», wollte der Zollverein sich chcht'vom Weltverkehr ausgeschlossen sehen, fich «in Haade.löverttag mit Frankreich unerläßlich gemacht, diese Veranlassung zu einer Grundverbesserung des Tarif« hmutzt , werden sollte. Diejenigen also, welche «S Preußen "zum Dorwurfe machten, daß e» die allgemein al» unerläßlich erkannte TartsS-Reform im Wege eine« Siebzrhnta Jahrgang. Traktate» hnbeigeführt habt, versündigten sich an der Wahrheit dn Thatsache. >- Nachdem die» geschehen, erhob fich der zweite Vor wurf,; daß Preußen mit Frankreich abgeschlossen?-Hache, bevor e» Verhandlungen mit Oesterreich gepflogen. ES drängt fich dabei die Betrachtung auf, daß r» Sache der zu Oesterreich neigenden Regierungen ge wesen sein würde, vorgängige Verhandlungen mit diesem Staate zu fordern, während oder besser bevor diejenige, mit Frankreich geführt wurde. Gegentheilig hat, ge rade Baiern die Ansicht ausgesprochen, daß Oesterreich ohne di» Anwendung besonderer PressionSmittel schwer lich zu einer innigen Annäherung an den Zollverein zu bestimmen sein würde und daß eS deshalb nicht rathsam sei, Oesterreich ohne Weiteres die Vorthelle de« mit Frankreich verabredeten Tarif» einzuräumdü und damit »a» wirksamste Zwangsmittel gegen Oesttr- reich auS der Hand zu geben — wa» doch gewiß nur dahin verstanden werden kann, e» solle vorerst mit Frankreich abgeschlossen und danach mit Oesterreich »«handelt, eben durch den Handelsvertrag ein Druck auf da- Verkehrserleichterungen abgeneigt« Oesterreich ge übt werden. Erscheint daher der Vorwurf ungerecht, so ist anzuerkennen, daß der bairischerseit» beabsichtigte Druck einigen Erfolg gehabt, insofern Oesterreich sich beeilt hat, Anerbietungen zu machen, die nach »er Ansicht der bairischen Regierung einen Theil des Zoll verein» ungleich größere Vortheile versprechen, al- der Vertrag mit Frankreich. Hierüber könnte gestritten werden, wenn man die Wahl hätte, sich beliebig vom Handelsvertrag ab und den österreichischen Propofltiynen zuzuwenden. Die Präpositionen eben find der Keil, der den Zollverein zu sprengen droht. Denn während der eine, allerdings sehr klein» Theil, fie annehmbar erachtet, verwirft fie der überwiegend größere andere, und stellt die Entscheidung einfach dahin, daß nur mit den Staaten der Zollverein fortzusetzen ist, die den Handels vertrag »»nehmen. Daneben macht fich eine Vermllt- lungSpartei geltend, die den Zollverein erhalten, den. Handelsvertrag als überwiegend nützlich und vortheil» haft annehmen, aber auch mit Oesterreich contrahirrn, kurz, Wiederstrebendes vereinigen, im schlimmsten Fall den Handelsvertrag über Bord werfen will. Dies» sehr gutmüthige Partei scheint aber die Rechnung ohne