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>E- ?«r sächsisch« inblat für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -es Königs. Gerichtsamtes und -es Stadtrathe» zu Kifchofswer-a. Dies» Zeitschrift erscheint »öchentllch zweimal, Mittwochs und Sonnabend«, und testet vierteljährlich 12j Agr. Inserate «erden die gespattene Zeile »der deren Staum «ft 6 Pf., Anzeigen unter vier Zeilen mit 2j Ngr. derechoet. ^9S.I Sounabeud, den LA. November. 11862. Sachsen. Die Stellung unserer Regierung zum französischen Handelsverträge ist neuerlich verschieden aufgefaßt und beurtheilt morden, namentlich scheint man in Leipzig die amtliche Erklärung, Sachsen werde an dem von den Kammern genehmigten Standpunkte fest halten, schon für ein Aufgrden dieses Standpunktes gehalten zu haben, sonst wäre die Leipziger Petition, wortn di« Regierung um Festhalten desselben gebeten wurde, mehr als überflüssig gewesen, ungerechnet die daran geknüpfte Behauptung, daß Sachsen unter allen Umständen in der Handelsvertragssache mit Preußen gehen müsse. Den Wischer oder die Nase, welche Sechzig dafür von Unserer Regierung erhalten, ist im Auszug folgender: Die Regierung wiederholt die Versicherung, raß sie ihre ursprüngliche Auffassung nicht verlassen und Niemanden beauftragt habe, im Münchener HandelSrage eine Erklärung für sie ab zugeben. Sie könne daher dm Schritt des Leipziger Stavtraihs nur ernstlich bedauern. UebrigenS möge man sich erinnern, daß 1832, als eS sich umSachsinS Beitritt zum Zollverein handelte, chie Regierung sich auch nicht in Urbereinstimmung mit den Ansichten der Leipziger Etadtver'reter befunden habe, und daß trotz, dem daS Wohl Leipzigs wohl gewahrt worden sei. Endlich wird der Stadtrath bedeutet, daß ihm, der sich berufen glaube, die gesummten materiellen Interessen des Landes zu vertreten, vor allem die Wahrung der spectellen Interessen der Stadt Leipzig und deren Geltendmachung im entscheidenden Augenblicke ob liege. ES bleibt ünS nur noch übrig, den Standpunkt nnserer Regierung unfern Lesern in aller Kürze klar zu machen. Die Sachlage ist, wie folgt: Preußen hat den Handelsvertrag mit Frankreich als einen für den Zollverein geltenden Vertrag abgeschlossen. Unsere Regierung Hal ihn als solchen, d. h. als für den Zollverein abgeschlossen, ihre Zustimmung rrthrilt, die Kammern haben sie auch zur Genehmigung und zum Abschluß desselben ermächtigt, sobald die Zustimmung der übrigen Zollvereinsstaaten gesichert ist. Tritt also der ganze bisherige Zollverein dem Handelsverträge mit Frankreich bei, so tritt Sachsen ihm auch bei. Treten aber die anderen ZollvereinSstaalen nicht bei, Siebzehnter Jahrgang. so braucht Sachsen nicht bloö nicht bxizutreten, sondern unsere Regierung darf kann gar nutzt beitreten, weil die Kammern den Beitritt SachsenS nur unter der Bedingung genehmigt haben, daß auch die übrigen ZollvrreinSstaaten drifteten. Dann entstände die Frag«, ob Preußen allein den Handelsvertrag mit Frankreich auSsühren und dadurch der Zollverein ge sprengt würde. Geschähe vieS, dann erst träte an Sachsen die Frage, ob «S sich an Preußen anschließen »der mir den anderen bisherigen Zollvereinsstaate» einen neuen Zollverein zu gründen haben würde. Diese Fragen stehen aber noch im weiten Felde und find vorläufig müßig; sollten sie aber dennoch kommen, so werden sie nicht von der Regierung allein beant wortet oder entschieden werden, sondern di« Zustim- mung der Kammern wird ebenso eingrholt werden, wie dies »um Handelsvertrag geschah. Indes steht unsere Ueberzeugung, daß der Zollverein erhalten werden wird und muß, unerschütterlich fest, und so werden diese Fragen hoffentlich gar nicht zum Bor stein kommen. In Rammenau ist am vergangenen Sonntag der erweiterte neue Friedhof feierlich «ingeweiht worden. Wie man vernimmt, soll di« landwirthschaftliche Versuchsstation, welche bisher in Weiolitz bestanden, nach Bautzen verlegt werden. Vergangen« Mittwoch AbendS 7 Uhr ist die Scheune deS OrtSritterS Partsch in Zehista bei Pirna abgebrannt. (Der Feuerschein war auch in Bischofswerda sehr deutlich zu sehen.) Am 22. November ist in dem Wohngebäude deS TagcarbeiterS Schier» in Wilthen Feuer auSge- brochen, wodurch nicht nur daS HauS bis auf die Umfassungsmauer zerstört worden ist, sondcin ouch die Mobilien zum größten Theil mit verbrannt find. Auch ist der Schornsteinfegergeselle Au.rSwald zu Wilthen, während derselbe daS Dach deS WohnbausrS seines Meisters, um dasselbe zu schützen, mit Wasser begossen bat, mit der Leiter vom Dach auf dir Erb« gefallen und ist dadurch nicht unbedeutend verletz« worden. Die EntstehungSursach« des FeuerS ist noch unbekannt. (D. N )