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. _I7> gMdert, davon'chrädm IM Mill. MsW ücks nur CMillitm eii füff di« „Heeresoraanisatioft" aeftrichm, uii» zwar nur so lange, M die Regierung em Gesetz üdes die Abänderungen im Heerwesen vorlegen würdet wöju.fieftäch der Verfassung verpflichtet war. DaS eigerrtlichrStrtttMekt bilden also jene 6 MtMonrn. Böti diesen hätte indes die Regierung eigenmächtig 4,7M,000 Thaler verausgabt. Auch diese Summe «Äde dsd Kaatmer feldstverständlich sofort genehmigt bäbrnr wenp dir Regiemng in diesem Kalle die ver- ßiffungsinMgrn Formen beobachtet und von dem HÄsse"^Straflvstgkeiff' nachgesuchthätte. Aber zu rinrk solchen dürch die Verfassung vorgeschriebeneft Demüthigüng wollte sich die Regierung, die lieber auf lWhegaeUrre« Wege des Absolutismus geht, nicht verstehen. Zieht man jene Summe von 6 Millionen ab- so handelt es stch nur uck 1,250,000 Thaler, die der Länvtäg nicht bewilligt hat. Dass dieser einzigen Differenz gegenüber die schwere Kalamität einer Der- faffungskrifiS sehr wohl zu vermeiden war, wird kein Wahrheitsliebender bestreiten wollen. Aber die Re- aterupg sucht« geflissentlich einen Bruch mit der Landesvertretung. Die^AbschiedSrede, womit der Minifterpräkdmt im Austragr deS Königs den Landtag geschlossm, hat nicht Hnwal den Beifall der eigenen Anhänger und aristokratischen Freunde der Regierung gesunden, da das Herrenhaus für seine geleisteten Dienste doch wenigstens eine anerkennende Erwähnung erwarten durste. Aber auch hier scheint eS zu heißen: der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan, der Mohr kann gehen. Natürlich ist man im höchsten Grade auf di« weiteren Schrift« des Hrn. v BiSmark gespannt. Uns dünkt wahrscheinlich, daß er ßch vorläufig an seinen Helden- chaten genügen, läßt und für jetzt auf jede gewagtere Rapoleoü'sche Maßregel verzichten wird, da er eS vor ziehen vsird, eine Ausgleichung des Zwiespaltes von der Zeit zu erwarten, so lrügerich stch auch diese Hoff nung erweisen möchte. So viel scheint feftzustehen, daß die Regierung augenblichich nicht daran denkt, «in neues Wahlgesetz zu octroyiren. Man will vor läufig nur Zeit gewinnen, stch der Zustimmung des Lande« zur „Miliiärreform" durch Adressen und ähn liche Mittel zu versichern, in welchem Artikel die Land- räthe mit ungenau unterrichteten Bauern lebhaft Ge schäfte machen: Bauern, welche dem König« jetzt aus verschiedenenLandeSlhetlen Adressen überbringen, wer den vom A-nigt sehr huldreich als die Treuen und Loyal-Gesinnten deS Landes ausgenommen. Die Partei der liebenswürdigen preußischen Junker, die stch 1848 ganz verkrochen hatten, verstchern alle, dem Könige „Gut und Bluff' zum Opfer bringen zu wollen. Der Kern der Bevölkerung scheint dagegen sehr ge spannt auf die Regierung zu fein. Die Abgeordneten haben das Bewußtsein in ihreHeimath mitgenommen, fest auf dem verfassungsmäßigen Rechte gestanden zu haben. Die Zeit wird lehren, ob die Gewalt oder das Recht für die Dauer sich stärker erweisen wird. Der konservativen „Augsburger Allgem. Ztg " streich, WE. der Kopf aM Spitt Metzi'wh Nein, der advocatische, rechlSverdkeherischeStaatsf CSbidarf in keinem civiltfirien 'Lame heS Beff daß, das Herrenhaus wohl denEtat zü v< rechtiqt, daß aber nie und nftnmer das Herri das Recht habe^ den Etat zu verbessern, tei,. herzustellen. Jade« das Herrenhaus den Etat vee Regierung dem aftdern Hause vorträgt, setzt es sich an Stelle der Krone und bemüht sich, alle Grwalt ästj stch unter der Maske deS RoyältSmus zu überfragen. Die Krone Wird es ihrer Zeit schon Mtzep, heißt, die Finanzcontrole auf die Herten üderge lassen, welche behaupten, ältere Stammbäch haben als die Hohenzollern. Einen widerlichen'^ druck macht das Verhalten jener Ampdibieft,, wek halb i« feudalen, halb irsi liberalen Wasser fchsvinr- men, als da find die Herren Häffekbach, Camphausen und Consorten. Die Gründer deS Herrenhanse- habeft sehr recht gethan, diese Herren in den feudalen Sumps zu setzen; sie schwimmen ganz behaglich darin herum. ... Wie übrigens Geschicht« gemacht chir», beweist der Umstand, daß Herr v. BiSmark erklärt: er habe im Abgeordnetenbause in Aussicht gestellt, falls daS Achxndement Vincke Aftnahme fäyde, derr Eta« noch in diesem Jahre vorzulegen. DaS Ab geordnetenhaus muß mitTaubheit geschlagen gewesen sein; dort weiß Niemand etwas davon." In Oesterreich scheint im nächsten Jahre eilt Fürftencongreß stattfinden zu sollen. Bei BerathUng deS EtatS für den Hofstaat wurde die Erhöhung des selben im Finanzausschüsse durch den Minister dadurch gerechtfertigt, daß im nächsten Jahre i» Wien «in Fürftencongreß zusammenkommen werde. Wahrschein lich werden hier nicht die europäischen, sondern yür deutsche Fürsten zusammenkomwen, um deutsche An gelegenheiten zu behandeln. — ES verlautet Manches über ein Zeiwürfniß zwischen den Ministern v. Schmer ling und Graf Rechberg; ersterer will mit Ungarn unterhandeln, letzterer strebt sich gegen jede ConktsfloN an die Ungarn. Aus Ungarn selbst langen täglich schauderhafte Berichte über daS dortige Räubervn- wesen an; in zwei Distrikten ist kein reicher Guts besitzer seines Lebens mehr recht sicher; viele verpachten ihre Güter um Spottpreise, um in die Stadt zu ziehen. Wenn man über daS weitere Schicksal Italiens verläßliche Kunde haben will, muß man nach Paris blicken, wo der „Protektor" Italiens residirt. Uns scheint sicher, daß der Papst wieder fester als je auf dem Throne seiner weltlichen Herrschaft fitzt. Mehrere französische Minister, die noch einige Vorliebe für die Freiheit Italiens hatten, find entlassen und Lieblinge der Kaiserin find in'S Ministerium berufen. DieS bedeutet einen Sieg der Crinoline und der Ultramon tanen. Der Kaiser ist zwar am S. Oktbr. mit seiner Gemahlin in St. Cloud eingetroffen; eS hat auch em Ministerrath stattgefunven, allein über dir italienische Frage ist nichts entschieden worden, d. h. eS bleibt beim Alten. Der liebenswürdige Minister Ratazzi in Italien, der gehorsame Vollstrecker kaiserlicher Be-