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So«»abe«d, de« 4 Octobnr. - dieselbe auch nur daS Sigenthum einjrlnn Familie« geworren und nimmt sich al« Pfropfreis auf diesem wilden Stamm auch heute noch bisweilen gar sonder bar auS, der Masse reS Volkes ist wohl europäische Gesinnung und Gefiitung bi« heute noch etwas Fremde«, j, Unverständliche«. — In der Zeit »er Mongylrn- herrschaft ging Kiew und Rvthrußland nebst Entvlen-k an Polen verloren. 3n den Ländero am untere» Dnteper, bi- weit in »le süddeutschen Steppen hinein entstand rin wildel Rettervolk, die Kosaken, au- rus sischen un» polnischen Elementen zusammengesetzt, und ratbet«. Aus dieser Verbindung stammt die ist Ruß land herrschende griechische Kirche, sowie da» kn Ruß land geltende griechische Alphabet, mit dem jedoch einige Abänderungen vorgenommen wurden. Theillmgen, Kriege »er getheilten russischen Länder unter sich upd mit »en Nachbarn füllen die Zeit bis zu dem Lreigniß auS, da» die eigentliche Ursache davon ist, daß Rußland so lange außerhalb der geschichtlichen, sittlichen und industriellen Entwickelung Europa» stehen geblieben ist, wir meinen die Herrschaft der Mongolen. Bi» dahin aber bildete sich die russische Sprache in den Ländern vom weißen zu« schwarzen Meere zur herrschenden au»; 1147 wurde Moskau gegründet und der Namen Weißrußland für da» nordwestliche, Rothrußland für da» südwestliche, Schwarzrußland für da» zwischen beiden liegende Land kamen asif. Da wälzte sich das Verderben von Asien her gegen Europa hin. DschingtSkhan» Enkel, Batu, drang durch Rußland, Polen bi» Schlesien vor, und seit dem Jahre 1240 steht Rußland unter mongolischer Herrschaft und wird über 200 Jahre lang von dem übrigen Europa getrennt. Zwar bleiben noch Fürsten au» Rurtk» Stamm unter Oberherrschaft der mongolischen Khane, aber da» Land kann in Bildung und Gesittung mit »em übrigen Europa nicht mehr gleichen Schritt halten. Da« Ritterthum mit seinen Licht- und Schattenseiten, da- Wiederaufleben wissenschaftlichen Geiste» an »er Hand de- griechischen und römischen AlterthumS, »er mannigfache Antrieb, den Gewerbe, Handel, Wissen schaften und Künste durch die Araber im westliche» Europa erhielten — alle» die- fand in Rußland seinen -ritzt-' kH- 'Miq Bischofswerda, Stolpe« und UmtzetzMd. -so! ksmglt Gericht-amtes «nd des Stadtrachks za Di^Wf-WkddU. i- 'ND-'VL : E „ii i„ . .. - > !^Dieft!i3^schaift «fch«in1 wScheatÜchzweimal, Mittwoch» und Sounabrndö.vnd kostet viertchthrltch lH -tgr. .»ZPfrvut«, tprche» .bi» gespalten« Keile «der der« Raup» mit 6 Pf., Zluzeigea unter vier Keklm mt^2j Rgr. bwechaet. ' So««abe«d Ve« 4 Octobe» 1 1862. I Zvbelftker in Rußland. A«! 10. September begann in Rußland die Feier deck 1000jährigen Bestehen- »e« russischen Reiche». Wese-Frier erfolgt zwar in allen Städten de» weiten russischen Reiches und erreicht ihren Glanzpunkt jeden- fäll» d»; wo dir zu einer großartigen Entfaltung von Mittel» uöchlge» Elemente nicht erst geschaffen werden Müsse», sondern vorhanden find, wir meinen inPeterS- HÜM. und Moskau, allein der eigentliche Festort, der KMch manchem Andern nur die Trümmerftätte alter Macht und Herrlichkeit zeigt, ist Groß-Nowgorod am Ilmensees dle Wieg« de» rusfischen Reiche« und länge Zeit «in wichtiger Handelsplatz der deutschen Hansa, drv) seine Freiheit gegen Russen und Mongolen zu wahren verstand, so daß man im Sprichwort von dieser-Stiidt sagte: Wer kann wider Gott und Groß- Wmvqororr: Uw die Zett, al- die kühnen Normänner die Küste» der Non- und Ostsee heimsuchten, Städte plünderten»»» fich ät- Herren in England un» der fkänzöfischen Noppandie niedrrließen, ja selbst über J»i«md und Grönland nach Amerika vordrangen, er streckten fi« ihre Wikkngerzüge auch an die Gestade de» finnischen Meerbusen», von wo sie weit in da» Land eiodrangen und unter dem Namen.Waräger" Fbrst-n- thünrer gründeten. 872 wurde «in solcher Waräger, Rittlk mit 2 Brüdern, von den Bewohnern der Stadt Nowgorod zum Regenten berufen und wählte nach »em Tod« seiner Brüder Nowgorod (Neustadl) zu seinem Sitz es - - " - Bon hier auS unterwarfen seine Nachkommen die Eingang, und die neueren Russen empfingen unsere war-gischen Fürstenthümer Kiew und SmolenSk und Bildung seit Peter dem Großen fertig. Darum ist dchnten ihre PlünderungSzüge bi« Konstantinopel au». Seit 1000 Jahren als» bereit» wird Konstantinopel »on Rußland bedroht üud daß «S so langjährigen An- Pqgungen nicht gelungen ist, fich zum Herren dieser Asten und Europa verbindenden, also beherrschenden Weltstadt zu machen, da« findet seinen Grund in Be gebenheiten, die wir unseren Lesern in aller Kürze vor führen wollen. Zunächst wurde unter Wladimir dem Großen Rußland von Konstantinopel au» zur Annahme de» khristenthum» bewogen, indem genannter Fürst «In« Schwester de» griechisch«» Kaiser», Anna, hei- Siebzehnter Jahrgang.