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b) Der Wanderer von F. Schubert. Ich komme vom Gebirge her, Es dampft das Thal, es braust das Meer. Ich wandle still, bin wenig froh, Und immer fragt der Seufzer: wo? Die Sonne dünkt mich hier so kalt, Die Blüthe welk, das Leben alt, Und was sie reden, leerer Schall, Ich bin ein Fremdling überall. Wo bist du, mein geliebtes Land'! Gesucht, geahnt und nie gekannt! Das Land, das Land so hoffnungsgrün, Das Land, wo meine Rosen blüh’n, Wo meine Freunde wandelnd geh’n, Wo meine Todten aufersteh’n, Das Land, das meine Sprache spricht, O Land, wo bist du? Ich wandle still, bin wenig froh, Und immer fragt der Seufzer: wo ? Im Geisterhauch tönt’s mir zurück: Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück ! Schmidt v. Lübeck. c) Mit Myrthen und Rosen von R. Schumann. Mit Myrthen und Rosen, lieblich und hold, Mit duft’gen Cypressen und Flittergold Möcht’ ich zieren dies Buch wie ’nen Todtenschrein Und sargen meine Lieder hinein. O könnt’ ich die Liebe sargen hinzu! Auf dem Grabe der Liebe wächst Blümlein der Ruh’, Da blüht es hervor, da pflückt man es ab, Doch mir blüht’s nur, wenn ich selber im Grab. Hier sind nun die Lieder, die einst so wild, Wie ein Lavastrom, der dem Aetna entquillt, Hervorgestürzt aus dem tiefsten Gemüth Und rings viel blitzende Funken versprüht. Nun liegen sie stumm und todtengleich, Nun starren sie kalt und nebelbleich. Doch aufs Neu’ die alte Gluth sie belebt, Wenn der Liebe Geist einst über sie schwebt. Und es wird mir im Herzen viel Ahnung laut: Der Liebe Geist einst über sie thaut, Einst kommt dies Buch in deine Hand, Du süsses Lieb, im fernen Land. Dann löst sich des Liedes Zauberbann, Die blassen Buchstaben schau’n dich an, Sie schauen dir flehend in’s schöne Äug’, Und flüstern mit Wehmuth und Liebeshauch. Heinrich Heine. Concert für Streichorchester, zwei obligate Violinen und obligates Violoncell (Dmoll) von G. F. Händel. (Componirt 1739.) Ouvertüre. Allegro. — Air: Lento. — Allegro moderato. — Finale: Allegro con fuoco.