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1867 Mittwoch, den IS. Mai bt, Wah- ochier. de. VS 7 Uhr r, deren elaven. keher. erden die lbst recht reichs abhängig. Diese Behauptung entbehrt jeder Begründung. Die erste Kammer hat am 11. Mai die ge forderten Steuerzuschläge allenthalben in Ueberein- stimmung mit den Beschlüssen der zweiten Kammer (siehe vor. Nr.) bewilligt. Die Vertagung des Land tages hat am selbigen Tage Nachmittags stattgefunden. Ob nun diese beiderseitigen Uebereinstimmungen, welche übrigens nicht ohne bedeutende Gegenstimmen hervortraten, so ganz gerechtfertigt und parteilos waren, mag dahin gestellt sein. Soviel nur ist ge wiß, daß die Debatte über Erhöhung der Grund- steuer und Gewerbe- und Personalstcuer sehr heftig geführt und namentlich hervorgehoben wurde, daß es ungerechtfertigt erscheine, die Grundsteuer im ge ringeren Berhältniß zu steigern, wie die Gewerbe steuer. Es mag nun auch zugegeben werden, daß in manchen Gegenden, welche starke Truppen-Cantonnb- ments und Durchmärsche erfahren haben, die Land- wirthschaft viel gelitten hat. Doch im großen Ganzen ist es gerade sie, welche im vorigen Jahre von dey Kriegs-Calamitäten am wenigsten berührt worden ist und wo ihr directer Schaden erwuchs, wird derselbe vom Staate ersetzt. Wer aber ersetzt den Schaden, den die Industrie erlitten hat. Nicht genug, daß sie auch jetzt noch unter der zweifelhaften politischen Lage ganz enorm leidet, sie soll auch noch zu den Lasten des Staates unverhältnißmäßig herangezogen werden, sie, die wahrlich die größte Schonung bedürfte. Hoffen wir, daß der nächste Landtag, oder die be antragte Steuer-Revision ein gleichmäßigeres Ver- hältniß in dieser Beziehung hervorbringen werde. Die als Besatzung für die Festung Königstein bestimmte Compagnie des in Le ipzig garnisonirenden preußischen Infanterie-Regiments Nr. 52 ist am 10. d. Vormittags 9 Uhr mit dem gewöhnlichen Zuge in der Stärke von 92 Mann auf der Dresdner Bahn nach ihrem Bestimmungsorte abgegangen. Die Quartiermacher der Compagnie waren bereits am Tage zuvor nach dem Königstein vorausgegangen. Aus Radeberg berichtet das „Echo": Eine Geschichte, wie wir sie ähnlich, Gott sei Dank, nur selten zu berichten haben, wird uns dieser Tage vou Großröhrsdorf her erzählt, In dem dortigen Erb- vikse Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 12'i, Skgr. Inserate werden nur bi» Dienstag« und Freitags früh 8 Uhr angenommen. Sachsen. Bischofswerda, 13. Mai. Heute früh 5 Uhr gingen auf der sächsisch-schlesischen Eisenbahn, von Dresden kommend, die aus Sandstein gefertigten Theile des von dem Offizierscorps der königlich säch sischen Armee den auf den böhmischen Schlachtfeldern gefallenen Kgmeraden gewidmeten Denkmals hier vor bei, um dem Orte ihrer Bestimmung zugeführt zu werden. Die Theile desselben waren auf 7 Lowrys verladen und zeigte die Größe und Stärke, daß das Monument als ein imposantes und großartiges sich noch der späteren Nachwelt zeigen wird. — Am 10. d. wurde in Rammenau der dortige Todtengräber, Armenhausbewohner und Schneider Johann Carl Schelzel, 44 Jahr alt, in seiner Wohnung erhängt aufgefunden. Er war ein dem Trünke stark er gebener, körperlich kranker Mann uud hinterläßt eine Frau und 4 Kinder. Der Friede ist nunmehr gesichert. Frankreich verzichtet auf jeden Annexions-Anspruch und Preußen giebt gegen die europäische Zusicherung der Neutrali sation von Luxemburg die Festung auf, die" vorher geschleift wird. Der preußische Gesandte, Graf Bernstorff, hat erklärt, er müsse erst die Weisungen seiner Regierung einholen, ehe er den Zeitpunkt der Räumung zu bestimmen vermöge, habe aber zugleich hinzugefügt, „einige Wochen würden in jedem Falle genügen." Nach anderen Berichten hatte der preu ßische Gesandte die Versicherung gegeben, die Ent fernung der preußischen Besatzung werde sofort nach erfolgtem Austausche der Ratificationen geschehen können. — Die Haltung der europäischen Mächte hat zur Nachgiebigkeit Frankreichs nicht wenig bei getragen. Die entschiedene Weigerung Oesterreichs, auf ein französisches Bündniß einzugehen, hat den Bestrebungen der Kriegspartei den ersten Stoß ver setzt. Herr v. Beust wurde durch die ungarischen Minister unterstützt, deren Mehrzahl gegen jedes Bündniß mit Frankreich sich ausgesprochen hatte. Die Schwarzseher halten sich aber noch nicht für gänzlich geschlagen, und so sprengen sie in Paris das Gerücht aus, Preußen mache seine Annahme der Konferenz-Vorschläge von der Entwaffnung Frank- Sweiundzwanjtgster Jahrgang. hen. taifest, mit gu- ergebenst -ff-. Igln Wik es Lebe- nken be- rath. mne. für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt des Königlichen Verichtoamteo und Les Sladtrathea z« Kifchof-wer-a. teur. lung «8 , Abend« tter, dann«. Ng.Pl. 'iS 23 - . 22 -