Volltext Seite (XML)
schMev NWchm bemerkte. Der allergrößte Theik de» Publikums, soweit er eben nicht der nachfolgen den Masse angehörte, ging aber ruhig, ohne einen Gruß vorüber. Bon „vive I'empereurl" habe ich wenig gehört; ab und zu ertönte der Rus aus der nachfolgenden Menge. Der Eindruck, welchen die Persönlichkeit des Kaisers machte, war ein entschieden vortheilhafter, gleichmäßig gehoben durch die feste Haltung und den keineswegs kranken Gesichtsausdruck. Wenn auch die Gesichtsfarbe gelb ist, so hat sie doch nichts von kränklichem Aussehen. Die Nachrichten, welche, Zugvögeln gleich, nach gewissen Zettabläufen immer in die Welt gehen, und denen zufolge der Kaiser an unheilbaren Krankheiten derartig leide, daß er nur mit Mühe aufrecht erhalten werde, sind offen bar ganz übertrieben. Ein Mann, welcher mit 60 Jahren (1808 geboren) sich noch solchen Emotionen, wie Schlittschuhlaufen, acht Stunden, Jagen, Reiten u. s. w., aussetzen kann, befindet sich nicht in einem Stadium der Auflösung. Die wenigsten Correspon- dcnten berichten aus eigener Anschauung. — In Zug in der Schweiz ist ein Landmann, welcher überführt wurde, Wasser in die Milch ge schüttet zu haben, zu 18 Monaten Gefängniß verur- theilt worden. — (Komische Anzeigen.) In einer in Breslau erschienenen Reisebeschreibung durch Schlesien heißt es von Warmbrunn: „Die Einwohner nähren sich von Badegästen und anderen nützlichen Glasschleifereien." Elbinger Anzeiger: „Wenn der Schauspieler, Herr Kehl, der zwei Monate bei mir gewohnt, mir nicht binnen 14 Tagen seine Schuld bezahlt, so werde ich seinen Namen öffentlich nennen. Holzer, Schuh macher." Leipziger Zeitung: „Ein Kutscher dem schon zwei Herren gestorben sind, sucht bei einer ähn lichen Herrschaft ein Unterkommen." VolkSwirthschaftlicheS. — Zu den zahlreichen Vegctabilün, mit denen man gegenwärtig im Pariser zoologischen Garten Versuche anstellt, gehört auch eine Pflanze au- Java, die alle Aufmerksamkeit verdient. Dieselbe gehört zu den Rttig- arten, unterscheidet sich aber von uUstrmMetttge ». daß man nicht di« Wuseln, sondern di« großen. Schoten ißt, die sie hervorireibt. Dies« Schoten erreicht« i» kurzer Zeit eine außerordentliche Länge und wachsen zuweilen 5 bi- 6 Zoll während 24 Stunden. 3n Ostindien unter dem Namen Mugri bekannt, wird die Pflanze zu Salat rc. viel benutzt. Zue, st wurde sie von Saharupur naw England eingeführt, und obgleich sie au- einer so heißen Zone stammt, gedeiht sie doch- auch bei unserem Klima in fteier Luft und kann in einem gewöhnlichen Garten gezogen werden Der Samen keimt leicht und in etwa 8 Wochen steht der Mugri im schönsten Flor und treibt die Schoten, die eine Länge von 3 Fuß erreichen. Diese Schoten haben «inen höchst angenehmen Geruch, und wenn sie halb ausgewachsen sind, können sie wie RariSchen verspeist werden. ÄlS Salat sind sie vortrefflich, aber noch delicater, wenn sie gesotten Werren. Sie erhalten sodann den Geschmack des Spargels und einen feinen Geruch, wie der von grünen Erbsen. (Diese Pflanze ist übrigen» auch in Deutschland nicht mehr ganz fremd, wie der General-Catalog de- bekannten HandelSgärtnerS Heine mann in Erfurt nachweist.) — Ein untrügliche- Mittel gegen die Rinderpest soll sein, wenn man die Ställe täglich mit Chlor be- räuchert. Da- Veriahren ist sehr einfach. Ein Ge menge au« I.iq. cupri perodlor. coueeotrst voo. 2, OKIorof. V»v. >, Spiritus viui (25 Gran), lloo. 24 wirv drei Mal täglich auf den Boden de« Stalle- auS- gegoff n und angezündet, alle Thüren und Fenster de» Stalles werden dicht geschloffen und zwar bei fettem Vieh eine halbe und bei dem anderen eine ganze Stunde lang. Die Flüssigkeit wird vor den Köpfen der übler« auSgegoffen und zwar je eine Üheetasse an vier Stellen. «eperoalr de« k.HoftbeaterS zu Dresden, v. 27. März —1.April. Mittwoch, den 27. März: Die Zeichen der Liebt. Der Winkeischreiber. — Donnerstag: Der Prophet. (Johann von Leyden: Herr Lichatscheck.) — Freitag: Lartüffe. Lust spiel. Gute Nacht, Herr Pantalon. — Sonnabend: Ein Wintermärchen. — Sonntag: Ricnzi. (Rienzi: Herr Tichat scheck.) — Montag: Lartüffe. — Die vier Jahreszeiten. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Vom Gesetz- und Verordnungsblatt für daS Königreich Sachsen ist das 4. Stück auf da- Jahr 1867 erschienen. Dasselbe enthält: Nr. 20) Dekret wegen Bestätigung der Statuten de- Knappschaft- Verein- beim gräflich Einsiedel'schrn Eisen hüttenwerke Berggießhübel, vom 3l. Januar 1867. Nr. 21) Dekret wegen Bestätigung der Statuten de- lanrwirthschafilichen Spar- und Vorschußvercin- für Mitielsaida und llmgegenr, vom 2. Februar 1867. Nr. 22) Dekret wegen Bestätigung der Statuten de- CreditvereinS zu Hohenstein, vom. 5. Februar 1867. Nr. 23) Dekret wegen Bestätigung der Statuten der Commandit-Aciien-Gesellschaft „Seilitz - Schlettaer Cha» mottewaarenfabrik Fr. Kollrepp u. Comp.", vom 9. Febeuar 1867. Nr. 24) Bekanntmachung, die Richtung-linke der Bor-rorf-Meißner Eisenbahn betr., vom 14. Febr. 1867. Nr. 25) Verordnung, die juristische Staatsprüfung betreffend, vom 20. Februar 1867. Nr. 26) Verordnung, die künftige Benennung und Qualifikation der zeitherigen Aktuare bei den Gerichten erster Instanz betreffend, vom 20. Februar 1867. Nr. 27) Bekanntmachung, die Vorbereitung zur Advokatur betreffend, vom 20. Februar 1867.