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lUrkt, enden Mittwoch, des LV. Septtwber Der gefangene Garibaldi. umh I-L 7^ 7 r Zum Lbounemeut 7 777:7'^ aas das mit dem 1. Oktober beginnende neue Quartal deS „sächsischen Erzählers" Wen mir hiermit ergebenst ein. — Bestellungen darauf werdm für hier und Umgegend in der Opedittvtt d. Bl , für auswärts bei allen Postanstalten angenommen. Vie Lväsetiou äes „säeltsisvkeL Lrrädlers^^ ränk« 'ttchft kriegerischen Unternthm-n« Sasibalri'S kant, inan die übrigen Tugenden de» General« völlig unangefochten lassen. S« handelt sich nicht darum, sein« Thal dem falschen Ursprünge nach zu beurtheilen, e» hänßelt fich Aller Augen find jetzt nach Italien gerichtet, wo Garibaldi zu großer Verlegenheit der Regierung ge- fmegt» fitzte Man ist ebenso gespannt auf va« Schick sal »lest« antiken Charakter«, wie auf r« Haltung der iMraischm Bevölkerung und auf den Ao«gang der römischen Frag«. Pa« neueste Unternehmen Garibaldi«, da« so un glücklich geendet hat; ist je nach dem Parteistanvpunkre verschieden beurtheilt morden: und «S läßt sich nicht lmgae^ daß -der außerordenlliche Mann, der vor zwei Jahren dm Könige Victor Emanuel dir Insel Sicillen uud Neapel erobert h»t, ! ttotz seiner Verirrungen große Sympathie nW nur unter »en Italienern, sondern auch unter einem großen T hell« der europäischen Be- völkenM gefunden hat. Aber da« hindert un« nicht, dess Maßstich der: Gerechtigkeit und Unparteilichkeit an die Ereignisse zu legen Man hat zunächst behauptet, »er König Victor Emanuel und sein Ministerium seien höchst undankbar gegen einen Mann, der »en König von Sardinien erst zum K-asg von Italien gemacht hat. Nicht» ist un- zweifelhafter, al« daß ohne Garibaldi der König von LMdinien heute sicher yjcht König von Italien sein würde. Allein daimrch hat der König Victor Emanuel stcher nicht die Pflicht übernommen, Garibaldi in sein«n Reiche ein Freischaarencorp« anwerben un» ryis diesem einen Krieg«zug in «in nahe« Grenzgebiet machen zu lassen. Man kann darüber streiten, ob da« Verhalten der italienischen Regierung gegen Garibaldi politisch ist; aber darüber kann keine Meinungöverfchiedenheit obwalten, »aß der italienischen Regierung da« Recht zustan», dein Unternehmen Garibaldi'« mit gewaffneter Han» «otgegrnzutreten. Darin tadeln wir da« Turiner Cabinet entschieden, daß «» sich nicht dm Truppen- Siebzehnter Jahrgang -tldungen Garibaldi « energischer widersetzte, al« dieser noch in Sicilien war, daß die Regierung durch ihre nachlässigen Mittel »em kühnen Abenteurer zu »em Glauben verleitete, ein Krieg-zug gegen Rom sei ihr im Stillen noch ebenso erwünscht, al« der frühere Ein fall Garibaldi« nach Neapel und einen Theil de« Kirchenstaate«, daß sie Garibaldi die gefährlichste Mei nung so lange ließ, sie sympathifire im Herzen mit Garibaldi, sie müsse sich nur öffentlich, Napoleon'« wegen, stellen , al« verurtheile sie die That. Hatte sie ja da« frühere vom Standpunkte de« Recht» au« gleich verwerfliche Unternehmen nicht nur gut geheißen, son dern e« auch schließlich unterstützt. Warum konnte Garibaldi, der recht gut wußte, wie sehr man in Turin den Besitz Rom« ersehnt, nicht annehmen, man würde einstweilen Seiten« der Regierung zu diesem gewagten Unternehmen thatsächlich still schweigen und schließlich Rom dankbar au« »er Han» de« General« annehmen. Diese« Benehmen der Turiner Regierung ist in keinem Falle zu entschuldigen; sie hatte durch Wort und rasche entschieden« That Garibaldi bei »er ersten Kunde seine« Unternehmen« zu erklären, sie wolle «« nicht und werde e« energisch zu hindern wissen. Sieht man aber von diesem gerechten Dorwurfe ab, stellt man sich klnfach aus den Standpunkt der allgemeinen Staat-moral, so muß man zugeben, daß die Italienische Regierung gegen Garibaldi, sobald sie sein Unternehmen nicht , theilen und unterstützen »rollte, nicht ander« vorgehen durfte, selbst wenn seine früheren Verdienst« um da« Vaterland noch größer gewesen wärest.. . M Staritxäch«- ZV Kischofswerdst. ' »AL . >- !.-.v <. ». .. >7. Viest Seitschrtst «rsch^ dd-ckDvlch zweimak, MtttWoch« m» S»««abeWhst» und kosttt »iertehähriich irj nrrsus),. . Wchö-WW-ch , T«olp-n uvd U«g-ge«d-