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')'^ «-V l!>^ HifHofSwerd», Stolpen und Umgegend; de» KÄ»i-i. Gericht»»mte» «ad de» Stadtrathe» z» Difchsf,»erd« Dies« Seitschrist erscheMt »«chentkkch zweimal, Mittwoch« und Sonnabend«, und kostet vierteljährlich 12j Ngt. Inserat« loadendie gestmlten« Seil« »der der« Raum mit S Pf., Anzeigen unter vier stellmmtt 2j Ngr. beächnet. Hetk-chtungen eines Constitutionellen. Al« km Jahre 1830 Tat! der X. nach Erlaß mid erfolgloser Widerrufung der Ordonanzen vom 26. Juli »^selben Jahre« Frankreich zum dritten Male al» Flüchtling verlassen mußte, um fern von Pari« über die Gewaltstreiche nachzudenken, zu welchen ihn sein Minister Pölignac, der bitterste Feind einer freisinnigen Verfassung, derleitrt, da »heilten sich auch Deutschland revolutionäre Bewegungen mit, welche demselben bither fremd geblieben und riefen in mehreren Staaten frei sinnigere Verfassungen hervor. Bon jener Zeit an und noch mehr in den Jahren 1848 und 1849, wo diese Revolutionen in einer wildern Gestalt aufrauchteu und nur nach blutigen Kämpfen durch die Macht der Dayonette besiegt werden konnten,' hört« man so vielfach über den deutschen Budd spötteln und schmähen, und auf ihn alle Geduld eine« zerrissenen, uneinigen und ohnmächtigen Deutsch land« werfen, daß da« Volk in seinen größeren Massen, welchen die deutsche Beschichte früherer Jahr hundert« wenig oder nur unklar bekannt war, in dem guten Glauben lebte, r« habe schon früher ein solch große«, einige» und mächtige« Deutschlanv gegeben, und nur dem Bestehen de« deutschen Bunde« sei e« zuzu schreiben, »aß ein solche« nicht wieder erstehen könne. Diesen deutschen Bund, der oft kein Gehör für die Mächtig« Stimme der Zeit zu haben schien, ihn kann man gegen viele dieser Angriffe nicht vertheldigen, aber Jeder nicht vor Parteisucht Blinde, jeder ruhig Prü fende, muß eingestehen, raß dieser Bund von unseren gemeinsamen großen Vaterland« manchen verheerenden Sturm abgewendet, und diel de« Bösen und Unheil vollen verhüte« hat, man kann da» Gute nicht ver kennen, wa» er bewirkt, so wenig man die Mängel abläugnrn kann, die er in.sich trägt, und ein fer nere« Bestehen desselben in seiner gegen wärtigen Zusammenstellung ohne zeitge mäße Reform nicht denkbar ist. Daß e« aber ein große«, mächtige», einige« Deutsch, land ni em al» gegeben, daß diese» Deutschland auf die schmachvollste Welse durch Mangel an Einigkeit gesunken war, und daß man seit dem Bestehen de« deutschen Bunde» erst in neuerer Zeit angefangen hat, Siebzehnter Jahrgang. eine Einigung anzubahnen, da« ist ein« geschichtliche Wahrheit. ' Vom Vertrage von Berdün an, im Jahre 843, durch welchen Ludwig, der Enkel Earl de« Großen, »er erst« Herrscher eine« deutschen Reiche« wurde; be gannen die Kämpfe im Innern desselben. Nicht Schutz bieten konnte dessen zersplitterte Macht gegen die Raub züge barbarischer Horden, welche wie die Ungarn im Jahre 955 bis Augsburg, die Mongolen lm Jahre 1241 bi» Schlesien vordrangen un» plündernd und brennend die deutschen Lande durchzogen. Gegen di« Derwüstung»kämpfe der Hussiten forderte Rom vergeb lich im Jahre 1421 unter Anordnung von Fast«» uad Wallfahrten zum Kriege auf. und zu wiederholten Malen bedrohten die Türken da» deutsche Reich und drangen, wie bekannt noch im Jahre 1683 bi« Wien vor. Zn fast ununterbrochenen Fehden sehen wir den Adel und die Städte, die Bischöffe, Land- und Mark grafen, Herzöge, Kurfürsten, Könige und Kaiser, im deutschen Reiche bi« fast zu Ende de« achtzehnten Jahrhundert», die blutigen Gräuelthaten, die Verheerung und Verwüstung ganzer Länder, wie sie der 30jährige und 7jährige Krieg*) brachte, sie zeugen laut von dem schmachvollen Zuständen und der Zerrissenheit im In nern Deutschland«, welche» mit fremden Herrschern sich gegen deutsche Bruderstämme verbündete und durch di« Stiftung de» Rheinbünde» am 12. Juni 1806 sich auf da» tiefste erniedrigte, dann aber voll nationaler Begeisterung zum Kampfe aufstand, gegen die Knechtung der Fremdherrschaft und au» tausend Wunden blutend, »en Sieg über Napoleon errang. Nach jenen fürchterlichen Schlachten trat der deutsch« Bund in'» Leben und mehr al» 40 Jahre verschwan den, ohne daß der innere Frieden Deutschland« — mit Ausnahme »er Revolutionen in den Jahren 1830, 1848 und 1849 — gestört wurde, denn die Ver einigung sämmtlicher deutscher Fürsten und freien Städte zu einem Bündnisse gab die sichere Bürgschaft, daß da» Schmachvolle eine« Kampfe» Deutscher gegen Deutsche nicht ferner zu fürchten sei,' un» während früher reiche blühende Provinzen fremden Herrschern al» Slegetbeute ') Dieser Krieg allein erforderte üb« 800,000 Menschen leben und belastete die Länder der Segn« Friedrich de« Groben mit einer Schuldenlast von Süll Million« Thalern.