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st-r ,» rorresszotp«t der »Berlinqfk-jTidende" chitzl^hA t» der Dokoche«ftraße zu BerliNj »n» dorttgenöosr- tjer latiz», läogrre Zeit hhzdurch eü> jünger MM »ahnt«, der Schreiber bei «ine» Advorateü war "uutt nur durch sei» ruhige- «ad bescheidene« Benehm« —eine in jene« Quartier ungewöhnliche Elgmfchaft — di« Aufmorksamkrtt der Nachbar» «»f sich gezogeU hatte. Durch Zufall» entdeckte die Sigenth-mniu de- Hause«, da- ihr stiller und arbettfauitr Einwchwrr kein Mann, soadera rin junge« Mädchen sei. Dio- pikante Geheimaiß für stch zu behalten, war für dir Frau «ine unerfüllbare Aufgabe, und infolge dessen griff denn auch eine« schönen Tage« die unerbittlichste aller Mächte, die Polt,ei, mit prosaischer Hand in die feingrsponnenrn Fäden jene« idyllisch« Gewebe«. E« stellte stch nun heran«, daß r« der Inculpalin durch Benützung der Legitimatioa-papierr «ine- Dritten ge lungen war, zwei voll« Jahre hindurch den fiir em junge« alleinstehende« Mädchen in einer großen Stecht so schweren Lamps um Ve« Leben« Unterhalt in ehren» voller Weise zu kämpfen. Vermöge ihrer hübschen Handschrift und der durch langjährige Hilfeleistungen bei ihrem verstorbenen Vater, einem GerichiSdeamt«, gewonnenen Lrnnlaiß der GeschäftSforu»«, war «S ihr möglich geworden, unter ihrer männlichen Ver kleidung jene Stelle al« Schreiber bei eine« Abvocateu zu erlangen. Daß die Polizei, nachdem dir Sach« einmal ruchbar geworden, Anklage wegen Mißbrauch« von LegitimarionSpapieren erheben wußte, war unver meidlich. Der Korrespondent fügt hinzu, daß ganz Berlin auf den AuSgang des Proceffe« gespannt sei. — (Episoden au« dem Finanzausschuß.) Dem ,M. C." berichtet man von Wien au« einer Sitzung de« Finanzausschusses, in welcher die Regie- ' „ . 'M einen Zwischenfall, der stch bet die ser Gelegenheit zulrug, Folgende-: E« wurde nämUch über di« Höhe der Ealzpreise in Tyrol gesprochen und der Abgeordnete Baron Ingram beantragte, di« Solz niederlagen in Tyrol zu vermehren. Nach einer längeren Debatte nahm der Graf da« Wort, der we» grn seiner scharfen und witzigen Aeußeruag« im Fi nanzausschüsse wohl bekannt ist und sagte: „Meine Herren, waS drdatttren fies» lange, dem Herrn Fk« nanzmllltßer wird eS Wohl aus eine Niederlage «ehr oder weniger nicht ankom««n". — (Sin Wiedersehen von Anno Neu«.) Tin Eorrrspondrnt der „D. A. Z." erzählt «in Inter mezzo, welches stch beim Empfang der vom Schützen feste heimkehrend« Tyroler und süddeutschen Schütze» zugerragen haben soll. Dem Waggon entstieg auch ein alter Tyroler in der Tracht deS Pusterthale«; et» durchwetterteS joviales Gesicht mit eisgraue« dicht« Lockenhaar und Batt; «in straffer Mann, kein Greis; noch prall schlossen die kurzen Ledernen «« die Beine- MSWSZSi-d« Obe^rankm) fast toiaiabgebranirt.—Neuere» Nach- rkchtch zufolge strheU-pow2W"Hauptg«bäad« kam» Ugch2v Kirche, Biztrk-aDM, HauvgerichtSgehäüve, Gtzulhau«, N<tttzhgu-, Pfarrhau«^hrannten nieder, " Der berühmte NeifradeG.W.Ackermana au« Breslau, erst WWHr alt- ist in Aftika de« gelb« Fie ber erlegen, Durch sein« Tod hat die praktische Gärtners äjcht »«iger al- die botanische Wissen- schaßt vött werlorru ; ihm »«uankm wir zunächst die Einführung der reizenden »««» vittata. — (Franziftsche Ecandal-Geschichte.) Zchdt« Llofter von PirpuS ist soeben ein Verbrechen Hegang« «och«, von dem ganz Parts spricht, die ,HWe" aber nicht zu sprech« wagt. Die Priorin v«S äMstek« katn heimlich ntev«, tödtrfr ihr Ktah und schMt «S in Stücke, welch« ste in ein« Kiste packte. Dirße übergab fie einem Partträger, um ste auf di« Eisenbahn zu bring«, gaddemfeld« aber zugleich ver gifteten Wein zu trinken, um jede Spur de- Ver brich«« zu tilgen. Die Dost« war aber wahrschein lich zu stark, der Mann fiel vor dem Kloster todt nievet UN» da« Verbrechen war entdeckt. Doch iS r« noch zweifelhaft, ob e« versokgr wird. . Während in Constaatinopel in den türkischen Vierteln alle Quell« klar und in Fülle fließ«, leid« die Bewohner Pera« und Salala«, wo stch hauptsäch lich die Europäer und »ie Fremden aufhalten, an ei ne« gänzlich« Wassermangel. Wasser ist für Geld nicht zu Haden. An den wenig« nicht offictell ver schloss«« Fontän« drängen und balgen stch mft einem Gefäße ist der Hand durstige Arbeiter um die Tropfen Wasser, welche schlammig und spärlich aus d« »erstopftm Ribr« flirßm. . - — Bei »er österreichischen Armee im Benetia« rungSvorlage über die Erhöhung der Sahst«« abg« nischm werd« jetzt sogenannte Fleisch- und Kafferpaften lehnt wurde, über einen Zwischenfall, der stch bet di, eiugeführt. Jeder Maüa wird beim AuSmarsch wtt einig« derselb« versehen. Sie brauch« bloS in ste- dmdew Wasser aufgelöst zu «erd«, um «ine vortreff liche Fleischbrühe oder Kaffee zu liefern. — Neuerdings ist eine.Backfisch-Polka' erschie nen, gewidmet ^llm munt«m Backfischletn.' Da- Motto lautet: O goldne Zett der Mädchmjahre, Des nie gettüdt« JubrlschallS; O Zeit nawrgelocktrr Haare, Q Wonnetag d«S ersten Ball«! O Zeit des knospend« Gefühle«, Wo stch die Seel« «st «schließt Und fern vom Markte deS Gewühles (soll wohl Gewühl des Markte- heiß«, — so aber reimt fich's besser) Dir eigene Unschuld noch genießt! Nur einmal blühst du unentweiht, Du wunderschöne Backfischen