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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 13.12.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189812133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18981213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18981213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-12
- Tag 1898-12-13
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Monat
1898-12
-
Jahr
1898
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fall« Beschwerde gcsührt wurde, laßt über die Angelegenheit Er- hebungcn durch die Kriminalpolizei ansicllen. — Dresden. Am 5. diese« Mona!« und folgende Tage hat eine abermalige Ausloosung Königlich Sächsischer StaatS- papiere stattgesunden, von welcher die aus3'/,"/,, herabgesetzten, vormals 4 Staatsschulden Kassen scheine von den Jahren 1852 55 58/59 «>2 66 und 68, 6'/,"/» dergleichen vom Jahre 1867, aus herabgesetzten, vormal« 4"„ dergleichen vom Jahre 1869, ingleichen die aus Len Staat übernommenen, aus 3'/,"/,, herabgesetzten, ursprünglich 4'/,"/,,, später 4"/„ Schuldscheine vom Jahre 1872 der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie beliessen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf noch besonder« mit dem Hinzusügen aufmerksam gemacht. Laß die Listen der gezogenen Kummern in der leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger verössentlicht, auch bei sämmtlichen BczirkS-Itcuer-Einnahmen, sowie bei allen Stadlräthen, Bürgermeistern und Gemeindcvorständcn de« Lande« zu Jedermann« Einsicht ausgelegt werden. — Reichenbach i. V. Eine drollige Scene ereignete sich auf dem hies. Bahnhofe. Ein Herr entnahm dem Automaten eine Bahnsteigkarte sür seinen -Kicket, und eine dort zu Markt gewesene Bauernfrau au« einem Nachbarort, welche de« schlechten Wetter« ivegen ausnahmsweise die Bahn benutzen wollte, glaubte, daß sich die Welt seit ihrer letzten Reise derart vervollkommnet habe, daß man die Fahrkarten jetzt au« dieser „Maschine" bekomme. Sie steckte auch ihr Zehnpfennigstück in den Spalt und schrie dazu: „Nach Brunn!" — Elsterberg. Wie hier erzählt wurde, sollte vor einigen Tagen einem in einem Nachbardorfc wohnhaften Gutsbesitzer ein Tausendmarkschcin gestohlen worden sein. Der Verdacht lenkte sich aus eine zu Besuch hier gewesene Person. Nun hat sich aber herauSgestellt, daß der Schein nicht gestohlen, sondern von dem neuerdings überall stark ausgetretenen Winde in der Wohnung des Besitzers ausgewirbell und auf die Straße /bei offenem Fenster) geweht worden ist und dort von Schulknaben im Straßenschmutz ausgcfunden wurde. Da die Knaben den Werth des Scheine« nicht kannten, hatten sie denselben in viele Theile zerrissen und dieselben dem Winde überlassen. Der Zufall jedoch wollte c«, daß die Theile de« Scheine«, die die Zahl 1000 und die Schein nummer trugen, wieder ausgcfunden wurden und hierdurch der Eigenthümcr wieder zu seinem Gclde gelangte. — Stollberg, 9. Dezbr. Durch viele Blätter ging in dieser Woche die Nachricht, daß ein Dienstmädchen, gegen da« vom hiesigen AmISgericbt ein Haftbefehl erlassen, eine Strick nadel verschluckt habe. Das Mädchen hat, wie der „Stollberger Anzeiger" mittheilt, nicht eine Strick-, sondern eine Stopfnadel zu verschlucken gesucht, die im hiesigen Krankenhause entfernt worden ist. Da« Mädchen sitzt nunmehr wieder in Haft. — Buchholz. Schon seit längerer Zeit fiel cs Len In habern einer hiesigen Posamentenfabrik auf, daß ihre Abnehmer behaupteten, die ihnen angebotenen Posamenten würden ihnen von anderen Firmen billiger osserirt. Da cs sich mitunter um ganz neue Muster handelte, so mußte man annehmen, daß ein Dieb da sei, der in gewissenloser und raffinirter Weise die neuesten Muster stehle. Lange fahndete man nach demselben, bis eS in vorvoriger Woche gelang, ihn in dem Mustermacher M. Grund zu entlarven. Derselbe besaß das volle Vertrauen seiner Prinzipale. Nun sitzt er hinter Schloß und Riegel und hat Zeit, über die Unredlichkeit seiner Handlungsweise nachzudcnken. — Sayda, 8. Dezbr. Einen Brief an den „lieben heiligen frommen Christ" fand hier ein Stcphansjünger in einem Brief kasten. Der jugendliche Schreiber scheint sehr für das abgekürzte Verfahren zu sein, denn sein Gekritzel lautet ziemlich energisch wie folgt: „Bein Langer haben sie einen Wagen, wo ein Esel dran ist und der Kops wackelt u. so c Ding was zum aufziehen geht da hält ein Hanswurst Blech rüber und da turnt er, u. so ein Wagen wo ein Asse drauf ist und ein Hund zieht, das Alle« möchte ich haben. R. N." — Aus dem Vogtlande, ll). Dezbr. Immer mehr bayerische Schulamtskandidaten kommen nach Sachsen herüber und suchen dem vermeintlichen Lehrermangel abzuhelfen. So amtirt gegenwärtig ein solcher in Treuen, und am 2. Januar 1899 übernimmt ein bayerischer Kandidat Namen« Schmidt da« Vicariat der Hilfslehrerstelle in Kottenhaide. Daß für die Bayern selbst eine gering besoldete sächsische Lehrerstelle eine wahre „Goldgrube" zu sein scheint im Vergleich zu den jenseits der blau-weißen Grenzpsähle üblichen Lehrergehältern geht au« einer Notiz im „Rehauer Tageblatte" hervor: „Unweit Bayreuth ließ ein kleiner Oekonom seinen großen Sohn Lehrer werden. Derselbe ist jetzt 23 Jahre alt und wohlbestallter, selbstständiger Verweser einer Landlehrerstelle. Sein 17jähriger Bruder, der eigentlich nicht« gelernt hat und seit Kurzem Zeitungen und Briese in die nächsten Orte trug, wurde jetzt in den Postdienst genommen und erhält monatlich 60 M. Gehalt. Sein Bruder, der 5 Jahre lang die Lehrerbildungsanstalt absolvirte, ein halbe« Jahr praktizirte und seit 2^ Jahren fest angcstellt ist, erhält jährlich 680 M., also monatlich 56 M. 67 Ps. Gedenktage ,»« 25 jähriger» Negierungs-Anvitän« König AkSerts von Sachse». 13. Dezember. 1896. Feierliches Tedeum in der katholischen Hofkirche zu Dresden aus Anlaß der Geburt des Prinzen Ernst Heinrich. 14. Dezember. 1891. Generalfeldmarschall Prinz Georg bricht infolge eines Sturzes mit dem Pferde in Dresden das linke Schlüsselbein. Keine Geborene. Humoreske von Max Börner. , «Nachdn s verboten.) Glückliche Tage »erlebten die Liebenden, Lieutenant Graf Arthur v. Halsten und Adele v. Sassen, in dem idyllisch ge legenen Wildbad, wo sie sich vor wenigen Wochen kennen und lieben gelernt hatten. Die beiderseitigen Mütter, die gleichfalls in dem Bad weilten, billigten die Liebe ihrer Kinder u. erfreuten sich an deren Glück. Nur manchmal blickte da« Auge von Ade- len« Mutter ernst und sie dachte an ihren gestrengen Gemahl daheim in Berlin. Die Gräfin v. Halsten, Arthur« Mutter, war Wittwe und wünschte auf der Welt nicht- mehr, al» da« Glück ihre« Sohne«. Am liebsten hätte sie die Verlobung gleich der ganzen Welt ver kündet, aber Frau v. Sassen sträubte sich mit der Begründung, ihr Mann sei so eigenmächtig u. unberechenbar und sie wage e» nicht, ohne ihn zu handeln; sie müsse ihn vielmehr vorsichtig auf da« Ucbereinkommen vorbereitcn. Acht Tage später langten die beiden Familien in Berlin an. Der Baron ». Sassen war aufrichtig erfreut, seine Damen wie der zu haben, schon um der Whistparthie halber, welche sie sonst täglich zusammen spielten. Am Abend bei der ersten Spielparthie kam auch die Rede auf die Badcbekanntschaften, die der Baron sehr unhöflich alle zum Teufel wünschte. „Aber Richard, wenn die Reichenbach« oder die Halsten« Dich hören würden?!" bat die Baronin besänstigend. „Die waren unsere Intimen." „'Nun ja, die kann man schon gelten lassen!" brummte der Baron beruhigt. „Gräfin Halsten wird uns erster Tage einen Besuch ab statten," bemerkte vorbereitend die Baronin. „Ihr Sohu, der Lieutenant kommt mit!" fügte Adele un vorsichtig hinzu. Der Baron sagte mißtrauisch: „Also der Herr Lieutenant waren auch im Bake? Gehörten aucb wohl zu den Intimen? Wie? Was?" „Lieber Manu, der Lieutenant war nun einmal bei seiner -Mutter; er ist ein sehr liebenswürdiger und achtungSwerther Herr — und, gerade heraus, Richard — der Graf sah unsere Adele gern — und in seiner offenen, schneidigen Art — hat er schon im Bade bei mir um AdelcnS Hand angchalten. Ich habe ihn natürlich an Dich gewiesen — er wird also in nächster Zeit sich an Dich wenden!" Der Baron legte schweigend die Karten aus den Tisch, stand auf und holte von seinem Büchergestell den Adelskaleudcr. Er suchte nur kurze Zeit in dem Buche, dann klappte er dasselbe zu, stellte cs an seinen Platz und sagte dann im Tone der Unfehl barkeit: „Diese Hcirath ist unmöglich. Sic ist keine Geborene." Die Damen waren sprachlos vor Staunen und Schreck. „Dort in dem Buche steht: „Elisabeth, Gräfin v. Halsten, geborene Naucnbnrg." Jetzt fand die Baronin die Sprache wieder: „Ganz recht! Ihr Vater war einer der reichsten und angesehensten Bankier« von Berlin. Sic war die einzige Erbin und ihr Vermögen soll mehr als fünf Millionen betragen. Was sind wir dagegen?"'s „Ich besitze nicht eine halbe Million! Da« weiß ich Alles ganz genau! Auch fällt mir nicht im Geringsten ein, verächtlich von den Bürgerlichen und ihrem Geld zu denken! Im Gegcn- theil, ein braver Bürgerlicher ist mir lieber als ein adeliger Taugenichts: aber es handelt sich für mich und meine Familie um die Ansprüche an bas Stift Sassenheim. Der Paragraph zehn der Statuten gestattet nun einmal nur Heirathcn mit Fa milien, in denen keine Mesalliancen vorgekommen sind." „Aber die paar Tausend Mark Renten aus dem Familicn- stist spielen doch keine Rolle im Vergleich zu dem enormen Ver mögen der Halsscns!" bemerkte die Baronin mit ungewohnter Entschiedenheit. Die Mutter kämpfte für das Glück ihrer Tochter. Das ist Alles richtig! Aber ein Privatvcrmögen geht leicht verloren, während ein vom Staat garautirtes Familienstift ein sicheres Gut bleibt. In manchen schlimmen Zeiten hat das Stift die SasscnS vor dem gänzlichen Untergänge bewahrt. Durch meine Schuld soll meine Familie nicht ihre Ansprüche verlieren!" -Nichts konnte den Baron von seiner vermeintlich heiligsten Pflicht abbringen. Das war eine böse Nacht für Alle. Adele weinte sich in den Schlaf; die Mutter lag wach bis zum frühen -Morgen; der Baron fuhr sehr oft auf au« unruhigem Schlummer und stöhnte leise: „Keine Geborene! Keine Geborene!" In gedrückter Stimmung und mit sehr unvortheilhaster Ge sichtsfarbe machte sich die Baronin am andern Morgen auf den Weg zur Gräfin Halsten, um derselben Kenntniß von dem Ge schehenen zu geben. Die Gräfin nahm die Sache ernst, doch der Lieutenant lachte hell auf und rief: „Das ist ja undenkbar! DaS ist eine Schrulle! Pardon, Frau Baronin, aber ich vermag die Ablehnung ihres Herrn Gemahls nicht ernst zu nehmen!" „Sie kennen meinen Mann nicht. Adele und ich kennen ihn bester. DaS arme Kind sitzt zu Hause und weint sich die Augen aus." Was, Adele weint?! Ei, da soll doch gleich ein heiliges Krcuzdonner . . . Pardon, Pardon, meine Gnädigste! Aber kom men Sic, ich will sofort mit dem Herrn Baron reden. Adelens Thränen müssen in dieser Stunde noch getrocknet werden!" Die Baronin lächelte ungläubig über diese Voraussetzung des jungen, .'icbenswürdigen HciSsporncs, aber sie willfahrte ihm. Eine Viertelstunde später meldete sic ihrem Manne, daß Graf Arthur ihn zu sprechen wünsche. „Wie? Was? Mich sprechen in der bewußten Angelegen heit? Gut: Er mag kommen, der junge Herr! Ich werde schnell mit ihm fertig sein!" Die Baronin verschwand und Arthur trat gleich darauf ein. Er war in Gala-Uniform und machte einen s.' gewinnenden Eindruck, daß der Baron beinahe höflich sagte: „Diesen peinlichen Augenblick hätten wir u»S ersparen können, Herr Graf!" „Entschuldigen Sic, Herr Baron, daß ich anderer Ansicht bin! Ehre und Pflicht geboten mir, denselben herbei zu führen! Herr Baron Richard v. Sassen, der Graf Arthur v. Halsten gicbt sich die Ehre, Sie hiermit um die Hand Ihrer Fräulein Tochter Abele zu bitten." „Herr Graf v. Halsten, ich weiß die Ehre, die Sie mir und meinem Hause erweisen, voll und ganz zu schätzen, aber Umstände zwingen mich, Ihren Antrag abzulehnen!" „Nur wegen des Stifte« Sasscnheim?" „Nur deswegen! Ehre und Pflicht gebieten es mir, daß ich meinen Nachkommen die Rente au« dem Familienstift erhalte! Schon oft war sie der Rettungsanker meiner Familie in schweren Zeiten. Ich bitte also, Herr Graf, lassen wir da« Thema ruhen." „Im Gcgentheil! Ich habe ihrer Fräulein Tochter geschworen sic zu heirathen!" „Gegen meinen Willen?" „Mit Ihren Willen!" „Unmöglich! Ich sehe keinen Weg!" „Aber ich! Ich gründe ein neue« Stift Sasscnheim — aber ohne jenen unangenehmen Paragraphen!" „-Mein Herr, ich verstehe keinen Scherz in dieser Sache!" „Ich scherze nicht! Sie vergessen die Höhe meines Ver mögens!" „Sie wollten wirklich?" „Selbstverständlich! Also einverstanden?" „Einverstanden! Ganz gewiß — dieser Paragraph war mir oft ein Dorn im Fleische! Sie gefielen mir gleich beim ersten Anblick, lieber Gras, und mein Herz blutete bei meiner Ablehnung." „Ich danke Ihnen, Herr Baron! Doch jetzt, bitte zu den Damen, die angstvoll der Entscheidung harren." Einige Minuten später waren die Familien versammelt und der Baron verkündete zum höchsten Erstaunen und zur größten Freude die Verlobung de« jungen Paare«. Vermischte Nachrichten. — Kennzeichen der Güte der Mehle. Die allgemei nen Kennzeichen der Güte eine« Mehle« sind folgende: e» soll am Finger hängen, nicht durch die Ocffnung laufen, wenn der Sack aufgeritzt ist, sich in der Hand, wenn man eine Handvoll zusammenbrückt, ballen und nicht durch die Finger gleiten, und die Eindrücke von der Form der Handhaut nicht sogleich verlieren, e« soll sich milde anfühlen, aber doch etwa» grieSlich sein, sich sehr weit ausstrecken lassen, wenn man mit einer Messerklinge über dasselbe hinwcgfährt, und soll mit etwa» Wasser zu Teig gemacht, bald hart werden. Wenn man eine Handvoll Mehl nimmt, c« zusammendrückt, und diese Handvoll aus einen Tisch setz», so soll e« bei einander bleiben, fällt e« aber glich au« ein ander, so ist e« gewöhnlich verfälscht. Die Eigenschaften eine guten Mehle« nach den verschiedenen Getreidearten sind folgende: Da« Roggen- oder Kornmehl muß gut auSgemahlen, von der Kleie gesondert, schön weiß, trocken, von natürlicher Konsistenz und lockerem Zusammenhänge, srei von Sand und Staub, von reinem und frischem Geruch und Geschmack, weder zu alt und verlegen, noch zu neu sein, und muß sich gehörig aufbewahrt und fleißig gerührt, lange halten. Schlecht ober verdorben ist da« gelbe oder graue, feuchte, sich in Klumpen zusammensetzenbe, da« dumpfige, schimmelige, unangenehm bitter schmeckende, und jene« von einem eigenen, widrigen Gerüche und Geschmacke. Die beste Sorte de« Weizenmehles ist da» Kraftmchl (Mundmchl), e« inuß durch und durch blendend weiß, leicht, zwischen den Fingern zart anzusühlen und völlig trocken sein, in den Händen gerieben sanft knirschen, sich in acht Theilen lauem Wasser milchweiß auflösen und auf der Oberfläche dieser Auflösung nicht« Hülsige« oder sonst Fremdartige« schwimmen lassen. Kommt e« in Stücken vor, so müssen diese groß und leicht, weich anzusühlen, geruch- und geschmacklos sein, sich brechen lassen und einen reine», schnee weißen Bruch zeigen; schlecht ist jene«, da« aus dem Bruche gelb- oder graugeflcckt und schimmlig aussieht, da« sauer oder dumpfig riecht und ebenso schmeckt. Da« gewöhnliche Weizen mehl soll von hochgclber Farbe, trocken und schwer sein, an den Fingern hängen bleiben, in der Hand sich zu Klumpen drücken lassen, keinen Geruch haben, aber wie frischer Lederleim schmecken ; schlecht ist da« zu spröde, jene« von rußigem und brandigem Weizen, schmutzige und übelriechende, sowie da« zu alte und ver legene. DaS ReiSmehl, gestampfter und zu Pulver gemahlener Reis, muß ganz fein, rein, schön weiß und trocken ausfallen und darf keinen Beigeschmack noch Beigeruch haben. Nach diesen Andeutungen läßt sich auch die Güte der übrigen Mehlsorten beurtheilen. — Auch wir meldeten kürzlich, daß der drittgrößte Gewinn unserer Landeslotterie, die Prämie von 200,000 Mark, wie einige frühere, nach Berlin gefallen sei. Jetzt theilt der Kollekteur George Meyer einem Leipziger Blatte mit: Die No tiz, daß der in meine Kollekte gefallene Gewinn von 10,000 M. nebst der Prämie von 200,000 M. au« letzter Königl. sächs. Lotterie hauptsächlich nach Berlin gerathen sei, gestatte ich mir zu dementiren. Die Nachricht entstammt vermuthlich Berliner Zeitungen, welche au« gewisser Ursache eben eine solche bei dem Gewinne von 300,000 M. brachten. Von beiden Gewinnen ist überhaupt nichts nach Berlin gekommen. — Also nicht glückliches Berlin! — Wie kann man Porto sparen? In Anbetracht de» bevorstehenden WeihnachtSfestc« dürste es für die Absender von WeihnachtSgaben von Interesse sein zu erfahren, wie man Porto sparen kann. Bei Sendungen über 20 Meilen (3. bi« 6. Zone) lassen sich durch zweckmäßige Verpackung resp. Einthcil- ung der zu versendenden Packele nicht unerhebliche Portoerspar- nissc bewirken. E» beabsichtigt beispielsweise Jemand, mehrere Gegenstände im Gewicht von 10 Kilogramm zu versenden und- formirt hiervon nur ein Packet, so zahlt derselbe an Porto inner halb der 3. Zone (bis 50 Meilen) I,»» M., innerhalb der 4. Zone (bis 100 -Meilen) 2 M, innerhalb der 5. Zone (bis 150 Meilen) 2,5» M. und innerhalb der 6. Zone (über 150 Meilen) 4 M., während, wen» die betreffenden Gegenstände in zwei Packeten zur Versendung gelangen, das Porto für alle Zonen (zweimal 50 Psg.) 1 M. betragen würde. Die geringe Mühe, zwei Packete anzufertigen — Ntt. wenn man kann — würde sich im vorgeführten Falle, z. B. bei einer Sendung aus der 6. Zone mit 5 M. Portoersparniß bezahlt machen, und es wird leicht sein, unter Benutzung der obigen Portotabelle eine vortheilhafte Packeteinlhcilnng zu treffen. Schließlich sei noch bemerkt, daß feiten« de» Publikum« »och vielfach verabsäumt wird, Packete werthvollcn Inhaltes unter Werthangabe zu versenden. Dabei wissen aber Viele nicht, daß die Gebühr hierfür bis zu 600 M. nur 10 Pfg. beträgt. — Da« kommt davon. Vater: „Nun hab ich Dir ein Fahrrad versprochen, wenn Du versetzt würdest, und doch hat'» wieder nicht geholfen! Wa« hast Du denn nur immer getrieben in der Zeit?" — Sohn: „Radfahren gelernt!" — Modern. „Fritze, Du bist doch 'n unverbesserlicher Nischtnutz! Nu roochste wieder!" — Fritz: „Ja, Papa, ich glaube, ich bin erblich belastet." Standesamtliche Nachrichten »an Schiinheide vom 4. bis mit 10. Dezember 1898. Geboren: 391) Der unverehel. Bürsteneinzieherin Hulda Dresse! hier 1 T. 392) Dem Briefträger Richard Emil Seifert hier 1 S. 393) Dem Schieferdecker Gustav Eduard Grüner in Schönheiderhammer 1 S. 394) Der Näherin Auguste Emilie verw. Rockstroh geb. Wolf hier I T. 395) Dem Wirthskbaftsgehilfen Friedrich Hermann Lenk hier I S. 396) Dem Färbereigehilfen Johann Albrecht Baer hier 1 S. 397) Der unverehel. Wirtschafterin Anna Auguste Unger hier 1 S. 398) Dem Bürstenfabrik- arbeiter Friedrich Emil Lorenz hier 1 S. 399) Dem Schlosser Friedrich Max Weber hier I T. 400) Dem Maurer Eduard Emil Fuchs hier 1 S. 401) Dem Gemeinderendanten u. Sparkaffenkassirer Theodor Oswald Sprau- ger hier 1 T. Aufgebote: u. hiesige: Vaeat. b. auswärtige: 23) Der Mechaniker Friedrich Herold hier mit der Gertrud Antonie Barth in Auerbach. 24) Der Kaufmann Carl Hermann Männe! hier mit der Näherin Hulda Minna Leistner in Bärenwalde. Eheschließungen. 61) Der PosthilfSbote Gustav Alwin Martin in Bockau mit der Knüpferin Anna Emilie Hahn in Schönheiderhammer. Gestorben: 211) Der HandelSmann Friedrich Wilhelm Oschatz hier, ein Wittwer, 85 I. 212) HanS Alfred, S. de- Papierfabrikarbeiters Fran- Ludwig Hahn hier, 1 M. 213) Kamilla Linda, T. deS Eisengießer« Rein» Hard Bechstein hier, 3 M. Chemnitzer »«»»tpreiss vom 10. Dezember 1898. Weizen, fremde Sorten ' sächsischer, Roggen, niederl., sächs. u. preuß. . diesiger - fremder Braugerste, fremde ' sächsische Futtergerste Hafer, sächsischer u. preußischer » fremder Kocherbsen Mahl, und Futtererbsen Heu Stroh Kartoffeln Butter 9 Mk. 15 Pf. bi- 9 Mk. 70 Pf. pro 50 Kilo 8 10 8 25 7 80 8 — 7 35 7 50 8 10 8 25 8 75 9 75 8 — 8 75 6 — 6 75 6 80 7 25 6 80 7 25 8 50 50 6 50 7 25 S — 4 — 2 40 2 80 2 10 2 40 2 30 2 80 1 Hau Tres Ein Franzi Sicilil Jstrial empfiehlt Laus Kauft A IL. 8 hochfein ir Psun! Zu haben k. LeLor stimme». Tagen nach werthe Offi H. Heser ui abzugeben. bestens beir Genußmitte! u. 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